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Plattenförmiges Bauelement aus Beton für insbesondere Deckwerke Die
Erfindung betrifft ein plattenförmiges Bauelement aus Beton für im wesentlichen
ebene Bauwerke wie Straßendecken, insbesondere Deckwerke von Uferbefestigungen,
mit mindestens einer längs- oder/und querverlaufenden, von der Oberseite des Bauelementes
nach unten gerichteten nutartigen Bllndfuge.
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Zur Schaffung ebener Bauwerke wie Straßen- und Wegedecken, Deckwerke
an Deichanlagen o dgl. ist es bekannt, einzelne pflastersteinartige Bauelemente
zu verwenden, die einzeln von Hand verlegt werden. Derartige Elemente besitzen beispielsweise
Abmessungen von 25 x 25 x 25 cm. Ein derartiges Verlegen einzelner pflastersteinartiger
Bauelemente mit etwa solchen Abmessungen ist außerordentlich lohnintensiv. Darüber
hinaus ist es recht mühevoll, da die Einzelgewichte selbst bei diesen Abmessungen
bereits verhältnismäßig groß sind.
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-Um die Verlegezeiten reduzieren zu können und auch die mühevolle
Handarbeit weitgehend zu vermeiden, ist man daher bereits dazu übergegangen, mehrere
derartiger pflastersteinartiger Bauelemente auf eine Folie, Matte o. dgl. aufzukleben,
wobei dann die auf eine solche Unterlage aufgeklebten Bauelemente mittels einer
geeigneten Vorrichtung gleichzeitig von Hand verlegt werden.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß das Einfügen einer solchen Bauelementengruppe
in eine Lücke eines zu verlegenden Deckwerkes, einer Straßendecke o. dgl. bzw.
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das Anfügen einer solchen Gruppe an den bereits verlegten Deckenabschnitt
zu ständigen technischen Schwierigkeiten führt, die insbesondere darin liegen, daß
die zu der Gruppe zusammengefügten Einzelelemente vor dem Verlegen einzeln in Formen
gefertigt werden. Für jedes Einzelelement ergibt sich mithin eine bestimmte Längen-
und Breitentoleranz, die aufgrund des Werkstoffes Beton und der verwandten Formen
verhältnismäßig groß sein muß. Fügt man anschließend mehrere Einzelelemente zusammen,
so addieren sich mithin sowohl die tiber- bzw. Untermaße aufgrund der Fertigung
als auch Maßabweichungen, die beim Aufkleben entstehen, so daß derartige Gruppen
insbesondere dann schwer ein-bzw. anzufügen sind, wenn es sich um Verbundsteine
handelt, die mit horizontal verlauf enden Vorsprüngen und Ausnehmungen versehen
sind, welche wechselseitig ineinandergreifen sollen.
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Zur Verhinderung dieser Nachteile ist ein plattenförmiges Bauelement
aus Beton bekanntgeworden, bei dem an der Oberseite längs- und querverlaufene Blindfugen
vorgesehen sind, die sich in Richtung auf die Unterseite
der Betonplatte
erstrecken und mit Abstand zur Unterseite enden. Dabei wurde erstrebt,daß ein solches
gefugtes plattenförmiges Bauelement innerhalb der zulässigen Toleranzgrenze liegende
Abmaße aufweist, so daß das Verlegen ohne die vorstehend erwähnten Schwierigkeiten
durchzuführen ist. Die Vereinzelung des plattenförmigen Bauelementes zu einzelnen
pflastersteinartigen Bauelementen erfolgt dann später nach dem Verlegen durch mechanische
Beanspruchung beispielsweise mittels einer Vibrationswalze o. dgl.. Ein derartiges
Vereinzeln ist erforderlich, da plattenförmige Bauelemente bei der Benutzung aufgrund
der auftretenden inneren Spannungen unregelmäßig zerbrechen würden, was sowohl aus
technischen als auch aus ästhetischen Gründen unerwünscht ist.
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Bei diesen bekannten plattenförmigen auelementen hat es sich gezeigt,
daß die gleichsam als Sollbruchstellen vorgesehenen Blindfugen häufig bereits beim
Transport brechen, wenn ein derartiges plattenförmiges Bauelement beispielsweise
mit an seinem Rande angreifenden klammern angehoben wird, so daß der erstrebte Effekt
nur unvollkommen ist. Außerdem hat sich gezeigt, daß das Brechen im Bereich der
der Unterseite zugekehrten Schicht ziemlich undefiniert erfolgt und daher häufig
schräg verläuft. Dieses kann jedoch von vorn herein zu geschwächten Stellen der
Straßendecke oder des Deckwerkes führen.
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Der letztgenannte Nachteil tritt wiederum bei einem plattenförmigen
Bauelement weniger auf, wie es aus der DT-OS 2 213 727 bekanntgeworden ist. Bei
diesem bekannten Bauelement sind sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite
derartige Blindfugen angeordnet, die jeweils
mit Abstand zur anderen
Seite enden, so daß der verbleibende, nicht gefugte durchgehende Teil des plattenförmigen
Bauelementes im wesentlichen in der MitteWiegt und daher beim Anheben und Transport
bei gleichen Abmessungen nicht derartig hohen Biegebeanspruchungen ausgesetzt ist,
wie dieses bei dem zuvor beschriebenen Element der Fall ist. Das sowohl an der Ober-
als auch an der Unterseite mit Blindfugen versehene Bauelement ist jedoch technisch
nur sehr schwierig herzustellen, da die die unteren Blindfugen bildenden Formwerkzeuge
seitlich herausgezogen werden müssen, was nicht nur zu erheblichen technischen Schwierigkeiten
führt sondern vor allem auch eine wirtschaftliche Herstellung derartiger Elemente
praktisch ausschließt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten
plattenförmigen Bauelemente unter Vermeidung ihrer Nachteile zu verbessern, und
ein Bauelement der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, welches in einfachster
Weise - und damit außerordentlich wirtschaftlich - herzustellen ist, ohne daß es
bereits beim Transport zum Bruch kommt, wobei sichergestellt sein soll, daß selbst
bei verhältnismäßig dünnen Plattenstärken von beispielsweise 6 cm kein Schrägbruch
zur Oberseite hin erfolgt, und wobei darüber hinaus die Möglichkeit geschaffen werden
soll, ein unzulässig großes Unterspülen des Deckwerkes zu verhindern.
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Als Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Fuge streckenweise bis zur Unterseite
durchgehend ausgebildet ist
und an den übrigen Abschnitten jeweils unter Bildung eines Verbindungssteges mit
Abstand zur Unterseite endet.
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Bei dem erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauelement, bei dem zur
Schaffung einer aus möglichst vielen pflastersteinartigen Bauelementen bestehenden
Einheit vor zugsweise mehrere Längs- und Querfugen vorgesehen sind, wechseln an
den Fugen mithin jeweils Verbindungsstege mit durchgehenden Fugenabschnitten ab,
wobei sich die Verbindungsstege jeweils bis herunter zur Unterseite des Bauelementes
erstrecken. Auf diese Weise ist das erfindungsgemäße Bauelement besonders einfach
herzustellen, da lediglich ein der negativen Form der Fuge entsprechendes Formelement
benötigt wird, welches von oben her bei der Herstellung der Bauelemente in die Betonmasse
eingesenkt werden kann, ohne daß es darüber hinaus auch unterer Formelemente bedarf,
die nach Aushärtung seitlich herausgezogen werden müssen.
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Es hat sich gezeigt, daß es auch beim Anheben derartiger Bauelemente
mittels am Rande angreifender Klammern oder dergleichen nicht zu einem vorzeitigen
Brechen kommt, wenn sich der Verbindungssteg etwa bis zur Hälfte der Plattendicke
von der Unterseite nach oben erstreckt, wobei vorzugsweise eine im Querschnitt dreieckförmige
oder an der Oberseite des Verbindungssteges abgerundete Ausbildung vorgesehen sein
kann. Selbstverständlich sind auch andere geometrische Formen der Verbindungsstege
denkbar, doch haben sich die vorstehend beschriebenen Ausbildungen sowohl hinsichtlich
des Gebrauches als auch bezüglich der Fertigung als besonders geeignet erwiesen.
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Bei einem derartigen erfindungsgemäßen Bauelement, bei dem in bekannter
Weise mehrere Längs- und Querfugen vorhanden sind, ist bevorzugt vorgesehen, daß
in einem zwischen zwei Querfugen liegenden Bereich einer Längsfuge bzw. in einem
zwischen zwei Längsfugen liegenden Bereich einer Querfuge eine aus mindestens zwei
Verbindungsstegen bestehende Gruppe von Verbindungsstegen vorhanden ist, wobei in
Ausgestaltung dieser Anordnung eine derartige Gruppe von Verbindungsstegen einen
im wesentlichen symmetrisch zu dem betreffenden Bereich angeordneten Verbindungssteg
aufweisen kann, dessen Querschnittsfläche nennenswert größer ist als die jeweilige
Verbindungsfläche der anderen Verbindungsstege der Gruppe. Hierdurch wird erreicht,
daß sich der im wesentlichen mittige symmetrische Verbindungssteg erheblich höher
hinauferstreckt als die übrigen Verbindungsstege, die nicht nur der Festigkeit der
vorläufigen Verbi-ndung dienen sondern darüber hinaus vor allem vorgesehen sind,
um eine verhältnismäßig gute Fugendichtheit zu bekommen.
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Diese ist insbesondere bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Bauelementes
für Deckwerke von Uferbefestigungen und dergleichen von Bedeutung, bei denen es
bekanntlich nicht zu einer zu großen Unterspülung von Wasser kommen soll.
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Um eine weitgehende Dichtheit der Fugen auch im später vereinzelten
Zustand zu erhalten, können zwei einander benachbarte Verbindungsstege einer Gruppe
von Verbindungsstegen an ihrem an der Unterseite des Bauelementes liegenden Randabschnitt
jeweils miteinander verbunden sein. Sie können jedoch auch mit Abstand zueinander
angeordnet sein, was jedoch weniger für Deckwerksplatten
als für
Bauelemente zur Herstellung von Straßendecken vorzuziehen ist, bei denen wiederum
ein genügender Ablaufquerschnitt für Regenwasser -von Vorteil ist.
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Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachstehend
an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein plattenförmiges Bauelement
in Richtung des Pfeiles I in Figur 3; Fig. 2 eine Draufsicht auf mehrere zu einem
Deckwerk verlegte plattenförmige Bauelemente gemäß Figur 1 in verkleinerter Darstellung;
Fig. 3 einen Teilschnitt durch das Bauelement gemäß Figur 1 entlang der Schnittkante
III-III; Fig. 4 eine Figur 3 entsprechende Teildarstellung einer anderen Ausgestaltung;
Fig. 5 eine Figur 3 entsprechende Darstellung einer anderen Ausgestaltung; Fig.
6 eine teilweise Seitenansicht eines Formwerkzeuges zur Herstellung eines Bauelementes
gemäß Figur 3; und Fig. 7 eine Seitenansicht auf das Bauelement gemäß Figur 1 in
Richtung des Pfeiles VII.
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Figur 1 zeigt ein plattenförmiges Bauelement 1 aus Beton zur Bildung
eines Deckwerkes 2, von dem in Figur 2 ein Ausschnitt dargestellt ist. Das Bauelement
1.besitzt eine von der Oberseite 3 nach unten, d.h. zur
Unterseite
4 gerichtete Längsfuge 6 sowie vier sich ebenfalls von der Oberseite 3 aus nach
unten erstreckende Querfugen 7.
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Wie aus Figur 1 - insbesondere unter Zuhilfenahme von Figur 3 - erkennbar
ist, erstrecken sich die Fugen 6, 7 jeweils streckenweise durchgehend bis zur Unterseite
4, was in Figur 2 am Beispiel der Längsfuge 6 besonders gut erkennbar ist. An den
übrigen Abschnitten enden die Fugen 6, 7 jeweils mit Abstand zur Unterseite 4 und
bilden Verbindungsstege 8.
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In dem in Figur 3 dargestellten Beispiel sind die Verbindungsstege
8 dreiecksförmig ausgebildet, wobei eine Seite des Dreiecks an bzw. in der Unterseite
4 des Bauelementes 1 liegt. Die Spitze des Dreiecks erstreckt sich etwa bis zur
Hälfte der Plattendicke s von der Unterseite 4 nach oben. Zwischen zwei Verbindungsstegen
8, d.h. also in Figur 2 an Abschnitten 9, erstrecken sich die Fugen 6, 7 mithin
von der Oberseite 3 bis hinunter zur Unterseite 4.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen Ausgestaltungen, wobei die Darstellungen
Figur 3 entsprechen. Dabei sind jeweils in einem zwischen zwei Querfugen 7 liegenden
Bereich der Längsfuge 6 sowie in einem zwischen zwei Längsfugen 6 liegenden Bereich
einer Querfuge 7 eine aus jeweils drei Verbindungsstegen 8, 8' bestehende Gruppe
von Verbindungsstegen vorgesehen. Der mittlere, symmetrisch zu diesem Bereich angeordnete
Verbindungssteg 8 erstreckt sich höher zur Oberseite 3 hin als die beiden übrigen
Verbindi'rsstege 8', deren Querschnittsfläche
erheblich kleiner
ist als die Querschnittsfläche des Verbindungssteges 8. Dieser kann bei ansonsten
gleichen Abmessungen gegenüber einer Ausführung gemäß Figur 3 ersichtlich eine geringere
Querschnittsfläche aufweisen, da beim Transport auch die Verbindungen der Verbindungsstege
8' zur Stabilität beitragen. Es ist erkennbar, daß die Verbindungsstege 8' an der
Unterseite 4 des Bauelementes 1 jeweils an den Verbindungssteg 8 anschließen und
so eine große Fugendichtheit bewirken, was insbesondere bei Deckwerken wünschenswert
ist.
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Bei der Variante gemäß Figur 5 ist die geometrische Ausbildung der
Verbindungsstege 8, 8' abgewandelt, und zwar sind diese. jeweils zur Oberseite 3
des Bauelementes 1 hin halbkreisförmig ausgeführt. Ein weiterer Unterschied besteht
darin, daß zwischen den Verbindungsstegen 8' und dem Verbindungssteg 8 einer Gruppe
von Verbindungsstegen jeweils ein geringer Zwischenraum vorhanden ist, was zu einem
definierteren Bruch beitragen kann. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Definiertheit
des Bruches bei dem erfindungsgemäßen Bauelement von untergeordneter Bedeutung ist,
da sich etwaige Schrägbrüche auf keinen Fall zur Oberseite hinziehen können, wie
dieses bei den bekannten Bauelementen der Fall ist.
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Die Herstellung von Bauelementen 1 kann in besonders einfacher Weise
erfolgen1 indem beispielsweise zur Herstellung eines Bauelementes gemäß Figur 3
lediglich ein Formblech 11 (siehe Figur 6) von oben her in die Betonmasse eingesenkt
wird ohne daß es etwa weiterer
Formteile bedarf, die an der Unterseite
vorzusehen wären und demgemäß bei der Entschalung später seitlich herausgezogen
werden müßten.
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An seinen Randabschnitten ist das Bauelement 1 mit Vorsprüngen und
Ausnehmungen versehen, um auf diese Weise einen Horizontal- und Vertikalverbund
zu schaffen, wie dieses für einen Verbundstein an sich bekannt und beispielsweise
im DBGM 1 968 664 beschrieben ist.