DE2346830B2 - Verfahren zur Herstellung eines weichen, expandierten, fetthaltigen Stubentierfutters - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines weichen, expandierten, fetthaltigen StubentierfuttersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines weichen, expandierten, fetthaltigen Stubentierfutters
mit krümeliger Textur aus mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen, bei dem eine aus ernährungsmäßig
ausgewogenen mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen bestehende Mischung mit soviel
Wasser versetzt wird, daß ihr Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 20 und etwa 35 Gewichtsprozent liegt, die
Mischung unter erhöhtem Druck mechanisch durchgearbeitet und dabei gleichzeitig auf eine Temperatur
oberhalb 1 (MV C erhitzt wird, bis das Material in einen
fließfähigen Zustand übergegangen ist, worauf die Mischung dann durch eine Düse in einen Raum extrudiert
wird, in dem ein erheblich niedrigerer Druck herrscht.
Tierfutter, insbesondere Stubenticrl'utter, komn.it
in drei gebräuchlichen Formen auf den Markt: Als Trockenfutter, als Dosenfutter und als Futter mit
mittlerem Feuchtigkeitsgehalt. Trockenfutter-Er-Zeugnisse bestehen aus trockenen Getreideprodukten
mit expandierter Textur und haben einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10 Gewichtsprozent. Das Dosenfutter
hat in der Regel eine fleischartige Beschaffenheit und einen typischen Feuchtigkeitsgehall von
etwa 70 Gewichtsprozent. Das Stubentierfutter mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt nimmt eine Stellung
zwischen dem Trocken- und dem Dosenfutter ein, wird aus ernühriingsmäßig ausgewogenen protein-
und mchlhultigcn Grundstoffen hergestellt und hat eineu Feuchtigkeitsgehalt von etwa 25 Gewichtsprozent
sowie eine fleischähnliche Textur.
Trockenfutter haben meist einen hohen Nährwert,
der vielfach höher als derjenige hui Dosenfutter und
Futter mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt ist. da bei diesen Produkten der höhere Feucht igkeitsgehah zu
einem Verdiinnungsel'fekt führt. Die Ί rockenprodiiktc
haben ferner gegenüber dem Dosenfutter und dem Futter mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt von
Natur aus eine überlegene Lagerfähigkeit und Beständigkeit. Dosenprodukte verderben rasch, wenn sie
aus der Dose herausgenommen und nicht gekühlt werden, und Erzeugnisse mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt
müssen besonders verpackt und mit zusätzlichen chemischen Konservierungsmitteln versehen
werden, damit sie haltbar und schmackhaft bleiben. Ein Hundefutter der letztgenannte;! *■ rt wird
ίο beispielsweise in der britischen Pu- schrift
i 151 991 beschrieben.
Die Trockenfutter-Erzeugnisse sind jedoch im allgemeinen für die Tiere nicht so schmackhaft wie das
Dosenfüller und das Futter mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt. Infolgedessen leiden die Trockenfutter-Erzeugnisse
hinsichtlich der Schmackhaftigkeit an einem Wettbewerbsnachteil. Die Trockenfultei-Produkte
haben eine harte, spröde Textur, die für Tiere wenig appetitanregend ist. besonders wenn das Fuller
in trockenem Zustand verabreicht wird. Dosen)utter und Futter mit mittlerem Feuchtigkeitsgehalt sind natürlichem
Fleisch ähnlicher und werden daher von den
Tieren lieber genommen.
Zur Verbesserung der Schmaekhaftigkeit von Trockenfutter, insbesondere kir Hunde, isl schon
vorgeschlagen worden (deutsche Auslegeschrift 1 190311), auf die mit Fett überzogene, aus einem
gelatinierten, aufgeblähten Mehlgvmisch bestehende Mehlgrundlage des Futters ein trockenes, tunkenbildcndes
Mittel derart aufzutragen, daß die Struktur dei Einzelteilchen beim Befeuchten mit einer wäßrigen
Flüssigkeit erhalten bleibt. Dieses Futter, bei dem das Fett sich nur an der Oberflache befindet, ist zur Verfütterung
in rehydratisieren! Zustand vorgesehen, fur
eine direkte Verfütterung dagegen kaum geeignet. Ein weiteres Verfahren zur Verbesserung der
Schmackhaftigkeit von Trockenfutter-Erzeugnissen ist in der deutschen Offenlegungsschrift 2 163 371 beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird das aus protein- und mehlhaltigen Ausgangsstoffen bestehende Fuitergemisch
mit K) bis 50 Gewichtsprozent Glycerin. Propylenglykol oder einer Mischung aus Glycerin und
Propylenglykol versetzt und nach dem Erhitzen unter Druck auf eine Temperatur oberhalb 100' C bei
gleichzeitiger mechanischer Durcharbeitung durch eine Öffnung in eine Zone geringeren Druckes ge
preßt, wo durch Entspannungsverdampfung eines Teils der in dem Futter enthaltenen Feuchtigkeit ein
expandiertes Produkt mit weicher, elastischer Textur entsteht. Dieses Produkt enthalt aber kein Fett.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, cm
Verfahren zur Herstellung eines fetthaltigen Trokkenfutters anzugeben, dessen Schmackhaftigkeit gegenüber
bekanntem Trockenfutter verbessert und bei dem das Fett in die Futtermasse eingearbeitet ist.
hrfindungsgemaß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß man der aus ernährungsmäßig ausgewogenen mehl und proteinlialtigen Grundstoffen bestehenden
6n Mischung vor dem Wasserzusatz ein genießbares Fell
in einer Menge von etwa 1 bis etwa S Gewichtsprozent,
bezogen auf die Mischung, und soviel Lezithin /iisctzl. daß das Verhältnis von Lezithin zu Fett zwischen
etwa 1 : 2 und 2 : 1 liegt.
Wie gefunden wurde, kann die Sehmackhatiigkeit
von trockenem, extrudieriem Slubentierfulter dadurch
verbessert werden, daß dem Produkt eine weiche,
krümelige Textur erteilt wird. Die Textur ent-
rieht derjenigen eines mächtigen Kuchens wie eines
SP cnannten Pfundkuchens, der aus je einem Pfund
T^Grundbestandteile wie Mehl, Butter, Zucker usw.
h^reestellt wird. Durch die Einarbeitung von Fett in
!r Futtergrundmasse wird eine weiche, krümelige T xtur gebildet, die beim Kauen in große Brocken
• fällt die ein angenehmes Mundgefühl ergeben. Zt Bisher war es nicht möglich. Fett direkt in die
Trundmasse extrudierter Produkte einzuarbeiten, da das Fett bei dem Extrusionsvorgangvondem Extruder
• useepreßt wurde oder das Strangpreßerzeugnis nicht
f rmbeständig war. Nach dem derzeitigen Stand der Technik wird das Fett auf die Außenseite des geform-Strangpreßerzeugnisses
aufgebracht, um den richtigen Nährstoffgehalt einzustellen. Der Zusatz von
Fett auf die Außenseite der geformten Futterteilchen ibt jedoch nicht die weiche, krümelige Textur, die
r Erzielung der gewünschten Schmackhaftigkeit notwendig ist. Das Verfahren der Erfindung ermöglicht
die Einarbeitung von Fett in die Nährgrundstoffe und die Extrusion des fetthaltigen Materials durch
Verwendung eines Fetttransportmittels sowie durch Vereinigung des Fetttransportmittels und de·- Fettes
mit den Futtergrundstoffen vor der Extrusion Das Verfahren der Erfindung ermöglicht daher die Herstellung
eines Stubentierfutters aus ernahrungsmäßig ausgewogenen mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen,
wobei diese im allgemeinen wenig schmackhaften Grundstoffe in ein sehr schmackhaftes Produkt umgewandelt
werden, das eine wünschenswert weiche, krümelige Textur, Elastizität, gute Kaueigenschaften und
hohen Nährwert hat. Darüberhinaus ermöglicht das Verfahren, diese Eigenschaften in sehr einfacher
Weise zu verändern. Als mehl- und proteinhaltige Grundstoffe können Mais, Weizen, Fleischmehl,
Fleisch- und Sojabohnenmehl verwendet werden. Das Produkt, das auch im trockenen Zustand eine weiche,
krümelige Textur hat, kann verpackt, versandt und ohne Kühlung längere Zeit gelagert werden.
Am günstigsten wird das Futter aus gemischten mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen. Fett sowie
Vitamin- und Mineralstoffbeigaben hergestellt, so daß ein ernährungsmäßig komplettes Futter erhalten wird.
Zur Herstellung der mehl- und proteinhaltigen Mischung können als primäre Mehlgrundstoffe gebräuchliche
Getreide, wie Mais, Weizen, Gerste oder Hafer, und ihre Mahlprodukte, wie Maismehl. Weizenmehl,
Weizcnkeimlinge oder Schrot, verwendet
werden. Üblicherweise werden die mchlhaltigcn Bestandteile in einer Menge von etwa 20 bis AiVA der
Gesamtmenge zugegen sein. Das Fett kann eins der bekannten genießbaren Fette tierischer oder pflanzlicher
Herkunft sein. Der Gesamtfcttgehalt wird normalerweise je nach der Menge des in den mehl- und
proteinhaltigen Grundstoffen vorhandenen Fettes /wischen 5 und K) Gewichtsprozent liegen. Der Fettzusatz
beträgt etwa 3 bis etwa S Gewichtsprozent, bezogen auf die Mischung.
Die mehl- und proieinhaltige Mischung enthalt auch proteinhaltige Bestandteile, wie Olsaalenmehl.
proteinhaltige Nebenproduktmchle, Fleisch und mikrobiologische Proteine. Zu den Nebenproduktmehlen
gehören Fleischmehl. GelKigelmehl uno Fischmehl:
die ülsaalenmehle können beispielsweise Sojabohnenmehl und Baumwollsamenmehl sein: und
das mikrobiologische Protein kann von Torulahcte.
Petroprotein und Brennerei- oder Brauereihefe stammen. Diese Bestandteile, die vorzugsweise 25 bis Mi''
des Gcsamigemisches ausmachen, liefern den Hauptamt!
des im Endprodukt enthaltenen Proteins. In einer günstigen Ausführungsform beträgt das Verhältnis
der proteinhaltigen Bestandteile zu den mehlhaltigen Bestandteilen etwa 3:1 bis 1:1. Ein Verhältnis
von 2 : 1 ist üblich. Die mehlhaltigen und die proteinhaltigen Bestandteile machen zusammen 55 bis N5'r
der Gesamtmischung aus.
Die proteinhaltigen Bestandteile werden normalerweise mit Rücksicht auf die erforderliche Höhe und
Ausgewogenheit des Proteingehalts ausgewählt. Am besten sollten mehrere proteinhaltige Bestandteile
zugegen sein. Diese Bestandteile werden so ausgewählt, daß sie sich gegenseitig und die mehlhaltigen
'5 Bestandteile ergänzen, so daß das Endgemisch in bezug auf die Gegenwart von Aminosäuren ausgewogen
ist. Beispielsweise ift Mais arm an Tryptophan, einer essentiellen Aminosäure, während Fischmehl reich an
dieser Komponente ist; ebenso ist Weizen arm an Lysin, während Fleischmehl diesen Bestandteil liefert.
Aus diesem Grunde werden am besten Mischungen dieser sich gegenseitig ergänzenden Bestandteile verwendet,
um die gewünschte Ausgewogenheit des Futters zu erzielen.
Um ein Auspressen des Fettes aus dem Material beim Extrudieren zu verhindern, wird der Mischung
mit dem Fett noch ein Fetttransportmittel zugegeben. Als ein solches geeignetes Fetttransportmittel hat sich
Lecithin erwiesen. Es wird in einer solchen Menge zugesetzt, daß das Verhältnis von Fetttransportmittel
zu Fett zwischen etwa 1:2 und etwa 2:1 beträgt. Andere gerne verwendete Bestandteile des Produktes
(typischerweise in Mengen von etwa 1 bis <S'r zugegen) können umfassen: Aromastoffe, wie Fisch-
oder Fleischabfälle (wenn diese Stoffe nicht als primäre Proteingrundstoffe verwendet werden), hydrolisiertes
Protein, Salz, färbende Bestandteile und Farbstoffe, faserhaltige Stoffe, wie Sojabohnenschalen,
und Vitamine. Falls gewünscht, können dem Produkt noch andere konservierende, plastifizierende und
l'eueh'.haltende Stoffe zugesetzt werden. Typische Plastifizierungsmittel sind Glycerin in einer Menge
von etwa 0 bis 5 Gewichtsprozent, Propylenglykol in einer Menge von etwa I) bis 5 Gewichtsprozent und
Sorbit. Kaliumsorbat. Sorbinsäure, Zitronensäure, BHA und BHT-Konservierungsmiltel, Maissirup (0
bis 12 Gewichtsprozent), Glukosesirup (0 bis 12 Gewichtsprozent).
Maissirup-Feststoffe (0 bis 12 Gewichtsprozent). Invertzucker (0 bis 5 Gewichtspro-/ent).
Saccharose. Melasse. Zucker aus Getreidenebenprodukten und ähnliche Feuchthaltemittel können
ebenfalls zugesetzt werden.
Typische Produkte können aus folgenden Mischungen hergestellt werden:
Bestandteile
Maismehl
Weizen
Haler
60 Maisgluten-Futter
60 Maisgluten-Futter
Maisgluten-Mehl
Leber
Huhn
Sojabohnenmehl
'65 Fleisch- und Knochenmehl
'65 Fleisch- und Knochenmehl
Fleisch. Fisch oder F'leischnebenproduktc Wei/'.'ukeimiiK'hl
Trockenmagerniili.li
Aroma-Farbstoffe
Vitamin- und Mineralstoffzusätze tierisches Fett
Pflanzenöle
Zum Extrudieren der mehl- und proteinhaltigen Stoffe und des Fettes unter Zurückhaltung des Fettes
in dem extrudierten Produkt werden Fett und Fetttransportmitlel den trockenen Nährstoffen zugesetzt
und gründlich mit diesen vermischt, um eine gleichmaßige Verteilung des Fettes und Fetttransportmittels
zu erzielen. Nach dem Vermischen des Fettes und des Fetttransportmittels mit den trockenen Nährstoffen
werden Wasser und gewünschtenfalls zusätzliche Plastifizierungsmittel
in das Produkt eingemischt. Die Mischung kann dann extrudiert werden, ohne daß Fett
herausgedrückt wird. Es wurde gefunden, daß. wenn Wasser u"d zusätzliche Plastifizierungsmittel mit dem
Fett und Fctttransportmittel oder vorher zugesetzt werden, das Fett nicht in dem extrudieren Produkt
zurückgehalten, sondern bei tier Extrusion aus dem
Produkt ausgepreßt wird, oder daß das Produkt keine Formbeständigkeit und nicht die gewünschte weiche,
krümelige Textur hat. Es ist daher zweckmäßig, die trockenen Bestandteile vor dem Zusatz von Prozeßwasser
und Plastifizierungsmittel gründlich mit dem Fett und Fetttransportmittel zu durchtränken.
Das Verfahren der Erfindung kann auf einer herkömmlichen Extrusionsvorrichtung ausgeführt werden,
wie sie beispielsweise in der USA-Patentschrift 3 496 858 beschrieben ist. Die umlaufende Schnecke
des Extruders erzeugt in Verbindung mit der eingebauten Gegendruckplatte bei der Förderung des Materials
durch den Extruder einen hohen Druck. Es wird angenommen, daß das eingespeiste teilchenförmige
Material seine Form ändert, bis es schließlich wie eine Flüssigkeit fließt. Dabei erfährt das Material
am Umfang der Schnecke eine intensive mechanische Durcharbeitung. Der Druck im Extruder ist hoch und
liegt normalerweise in einem Bereich von etwa 14 bis 50 kp/cm2. Ein Teil des Druckes wird durch die
Schnecke und die Gegendruckplatte erzeugt. Ein anderer Teil des Druckes ist auf die hohe Temperatur
zurückzuführen, die teils eine Folge der Reibung zwischen dem fließenden Produkt und den Bauteilen des
Extruders, teils eine Folge der im Normalbetrieb von außen zugeführten Wärme ist. Diesj zusätzliche Erwärmung
'.vird zweckmäßigerweise durch Leiten von Dampf und/oder heißem Wasser durch eine im Extrudergehäuse
um das vordere Ende der Extruderkammer angeordnete, aber von ihr getrennte ringförmige
Ummantelung bewirkt. Falls gewünscht, kann Dampf auch direkt in den Extruder eingeleitet werden, um
die Temperatur des Materials und oder seinen Feuchtigkeitsgehall zu erhöhen. Die zugeführte Wärmemenge
wird in bekannter Weise so geregelt, daß eine Temperatur erhalten wird, die nicht so hoch ist. daß
ein Bräunen oder Verbrennen des Produktes eintritt, die aber hoch genug ist. um die gewünschten chemischen
und physikalischen Reaktionen in dem Material ablaufen zu lassen. Die hierfür erforderliche Wärmemenge
ist von der jeweiligen Exlruderkonstruktion abhängig, kann aber leicht bei Inbetriebnahme tier
Anlage durch Verbuche bestimmt werden.
Die Matcriallempei ilur im Extruder muß oberhalb
100" C liegen, damit ein Produkt mit guter Zellstruktur erhallen wird.
Je höher der Gehalt des Produktes an Plastifizierungs-
und Feuchthaltemitteln, Fett- und Fetttransportmitteln ist. um so mehr kann die Temperatur am
Extruderkopf von etwa 150" C auf etwa 104 ( L.L.
senkt werden; unterhalb 104" C wird die Qualität dLs
Produktes schlecht. Der beste Temperaturbereich er-
; streckt sich von etwa 1 K) bis 138" C, wonei optimale
Ergebnisse bei etwa 120" C erzielt worden sind.
Neben dem Dampfmantel zur Wärmezufuhr umgibt noch ein ringförmiger Kühlmantel den !linieren
Teil der Extruderkammer. Diese Vorkehrung hat sich
ίο beim Normalbetrieb als zweckmäßig erwiesen, um das
Material in den Anfangsstufen der Verarbeitung ;iUj
einer niedrigeren Temperatur zu halten.
Verfahrensgang
•5 Zur Ausführung des Verfahrens werden Fell und
Fetttransportmittel den mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen zugegeben und mit diesen gründlich
vermischt. Die Mischung wird dann mit den vorgesehenen Plastifizierung- und Feuchthaltemitteln, wie
Zucker. Glycerin oder Propylenglykol, vorsetzt. Anschließend wird so viel Wasser zugegeben, dall de;
Feuchtigkeitsgehalt der Mischung 20 bis 35 Gew ichtsprozent
(Bestimmung nach der Methode \on Karl Ijscher)
beträgt. Die erneut durchgemischte Mischung 2S wird sodann in den Aufgabetrichter des Extruders gefüllt,
dessen Schnecke mit verhältnismäßig hohei Drehzahl, beispielsweise etwa 150 U min. umlauft.
Während dieses Vorgangs wird Dampf durch die \oi dere
Ummantelung und normalerweise Kühlwasser durch die hintere Ummantelung geleitet. Die Mdilmischung
wird in dem Extruder von der Schnecke \ oi wärts gefordet, wobei die Temperatur durch den /ugeführten
Dampf, die mechanische Reibungsarbeit und möglicherweise auch durch chemische Reaklioneu
auf einen Wert im Bereich von 104 bis 150 (
ansteigt. Da die Schnecke das Material rascher fordert, als es durch die enge Düse austreten kann,
kommt es in der Extruderkammer zu einem beträchtlichen Druckanstieg, wobei der Druck etwa 14 bis 50
kp cnr erreicht, während das Produkt gleichzeitig in
dem Extruder intensiv mechanisch durchgearbeitet wird. Wenn die Mischung die Gegendruckplatte des
Extruders erreicht, hat sie den Zustand einer fließfähigen
Masse angenommen, die aus der Extrusionshauptkammcr
nach einer Verwcilzeit von in der Regel 30 bis 40 Sekunden durch eine Austrittsoffnung in
eine Zusatzkammer gepreßt wird Während das Material infolge der Druckdifferenz in der zweiten Kammer
durch das langgestreckte Rohr zur Austrittsdüse wandert, verbleibt es unter erhöhtem Druck und bei
erhöhter Temperatur. Wenn das unter hohem Innendruck stehende Material aus der Düse ins Freie austritt
und dabei entspannt wird, verdampft ein Teil der überhitzten Feuchtigkeit, wodurch das Produkt expandicrt
und teilweise abgekühlt wird. Nachdem der Feuchtigkeitsgehalt des Produktes durch die Entspannungsvcrdampfung
auf etwa 18 bis 30 Gewichtsprozent gesenkt worden ist, wird das Produkt auf einen
Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 8 und etwa 17 Gcwichtsprozent
getrocknet. Normalerweise soll der restliche Feuchtigkeitsgehalt des Materials zwischen
etwa 10 und etwa 14 Gewichtsprozent liegen, doch kann ei. falls gewünscht, auch höher sein. Innerhalb
dieses Feuchtigkeitsbercichcs behält das Produkt durch den Einfluß des Fettes und Fettlransportmittels
seine angenehme weiche, krümelige Textur. Der Zusatz der angegebenen Feuchthaltemittel erweitert den
spanne, in denen die erwünschte weiche, krümelige
Textur des Produktes erhalten bleibt. Unter normalen Bedingungen bleibt die weiche, krümelige Textur des
Produktes sechs Monate oiler länger erhalten. Wenn das Produkt ordnungsgemäß hergestellt wird, tritt es
in der Form eines zusammenhängenden, expandierten Stranges aus. dei in dieser zusammenhängenden Tonn
belassen odei beim Austritt mit Hilfe einer bekannten
Schneidvorrichtung in einzelne Stücke geschnitten werden kann. Das expandierte Produkt ist porös und
hat eine weiche, krümelige Textur. Normalerweise ist
es wünschenswert, dem Produkt vor der Extrusion Farbstoffe und vor oder nach der Extrusion Aromastoffe
zuzusetzen. Nach der Extrusion kann, falls gewünscht,
weiteres Fett zugesetzt werden, obwohl normalerweise genug Fett vor der Extrusion in das
Produkt eingearbeitet wird. Das Produkt ist nach Fertigstellung ernährungsmäßig ausgewogen, steril,
schmackhaft und bekömmlich.
Sehmackhafligkeits- und Emährungstests haben erwiesen, daß das extrudierte weiche, krümelige Produkt
ein ausgezeichnetes und erwünschtes Futter für Stubentiere ist. Das Material kann in verschiedenen
Formen verwendet, gefärbt und oder mit Aromasioflen versetzt und in seinen Eigenschaften gelenkt verändert
werden. Durch Änderung der Durchsatzgesehwindigkeit des Produktes im Extruder, der
Temperaturen, des Expansionsgrades, der Art und Menge der Zusatzstoffe, des Proteingehaltes, der zugesetzten
organischen lösungsmittel usw. kann der Charakter des Produktes unter Erhaltung der weichen,
krümeligen Textur in weiten Grenzen variiert werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung:
Zur Herstellungeines Futters wurden 7.7 kg eines
ernähruimsmäßig ausgewogenen mehl- und proteinhaltigen
Materials folgender Zusammensetzung verwendet:
gemahlener Mais K) Gewichtsteile
Weizen K) Gevvichtsteile
Gcsamthafei 3 Gevvichtsteile
Maisglutcn-Futter 7 Gevvichtsteile
Maisiiluten-Mehl S Gewichtsteile
Sojabohnenmehl 12 Gevvichtsteile
Fleisch- und
Knochenmehl 1 7 Gevvichtsteile
Vitamin- und
Mineralstoffzusätze 2 Gewichtsteile
Das Material wurde mit 2.25 Gevvichtsteilcn tierischem Fett und 1,5 Teilen Lecithin gemischt. Zu der
das Fett und das lecithin enthaltenden Mischung wurden 1.5 leile GKcerin und d'r Maissirup mit hohen
DE /ugcsclzl. Sodann wurde so viel Wasser zugelugt. daß der Feuchtigkeitsgehalt der Mischung 25
Gewichtsprozent betrug. Zum Extrudieren wurde ein hei korn in lieber Extruder verwendet, dessen vorderem
Heizmaiviel Dampf für die Aufiechlerhaltung einer
Wasserausirittstcmperatur von 1'3 bis 120' C zugeführt
wurde und dessen hinterer Kühlmantel ständig
ίο von Wasser von Raumtemperatur durchflossen
wurde. Die Ollnung in der Gegendruckplatte hatte einen Durchmesser von l).5 mm. und die Schnecke
dichte sub mit 150 U min. Die Mischung wurde somit
in dem FaIruder bei einer Tempeiatur von rund
:5 1 20 C" mechanisch durchgearbeitet, wobei der Druck
etwas schwankte, im allgemeinen aber immer oberhalb 14 kp cm lag. Das Material wurde kontinuierlich
duich den Extruder und das langgestreckte Rohr gefördert und trat durch eine rechteckige Extrusions-(.!use
der Große l>.5 mm mal 12.7 mm aus. Die Vcrweilzeil
des Materials in dem Extruder betrug etwa 30Sekunden. Das Material wurde als kontinuierliche!
Strang mit kohärenter Struktur ausgepreßt und expandierte nach dem Durchgang durch die Diise unter
*5 Bildung einer porösen Struktur. Das Fett blieb im
Produkt gebunden und wurde bei der Extrusion nicht
aiisgepießt. Das Produkt wurde auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 12.5 Gewichtsprozent (Methode nach Karl Fischer) getrocknet und hatte eine ausge/eiehncle
weiche, krümelige Textur
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt
mit ilcr Ausnahme, daß den Grundstoffen vor dem
Zusatz von Glycerin und Maissirup 7 Gewichtsprozent Fett und 7 Gewichtsprozent Lecithin beigemischt
wurden Die Mischung wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben,
cxtri! ''-I' und getrocknet. Das Produkt
hatte eine ausgezeichnete weiche, krümelige Textur und eine unversehrte Struktur. Beim Extrudieren
wurde kein Fett ausgepreßt.
Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei den Grundstoffen
gleichzeitig Fett. Lecithin. Glycerin. Maissirup und
Wasser beigemischt wurden. Das erhaltene Produkt zerfiel nach der Extrusion in ein weiches krümeliges
Mehl. Das Produkt zeigte keinen strukturellen Zusammenhalt und keine weiche, krümelige Textur.
Die Verwertung der Erfingung kann durch gesetzliche
Bestimmungen, insbesondere durch das Futtermittclecsctz.
beschränkt sein.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines weichen, expandierten, fetthaltigen Slubentierfutters mit krümcliger Textur aus mehl- und proteinhahigen Grundstoffen, bei dem eine aus ernährungsmäßig ausgewogenen mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen bestehende Mischung mit soviel Wasser versetzt wird, daß ihr Feuchtigkeitsgehalt zwisehen etwa 20 und etwa 35 Gewichtsprozent liegt, die Mischung unter erhöhtem Druck mechanisch durchgearbeitet und dabei gleichzeitig auf eine Temperatur oberhalb KK) C erhitzt wird, bis das Material in einen fließfähigen Zustand übergegangen ist, worauf die Mischung dann durch eine Düse in einen Raum extrudiert wird, in dem ein erheblich niedrigerer Druck herrscht, dadurch gekennzeichnet, daß man der aus erniihrungsmäßig ausgewogenen mehl- und proteinhaltigen Grundstoffen bestehenden Mischung vor dem Wasser/usatz ein genießbares Fett in einer Menge von etwa 1 bis etwa S Gewichtsprozent, bezogen auf die Mischung, und soviel Lezithin zusetzt, daß das Verhältnis von Lezithin zu Fett zv, isehen etwa 1 : 2 und etwa 2 : 1 liegt.
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