DE2333956B2 - Ofen zum Schmelzen oder Warmhalten von Metallen - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Ofen zum Schmelzen von Metallen oder zum Warmhalten von
Metallschmelzen mit einem von einer feuerfesten Auskleidung umschlossenen Ofenraum und mil einem in
demselben angeordneten, von elektrischen Heizelementen umgebenen Tiegel für die Schmelze, und einem
Leitblech unter dem Tiegel, wobei über dem Leitblech elektrische Kontakte einer Überwachungsvorrichtung
derart angeordnet ist, daß sie durch auslaufendes Schmelzgut kurzgeschlossen werden.
Bei öfen dieser Art (der anschaulichen Einfachheil
halber im folgenden kurz Warmhalteofen genannt), insbesondere, wenn in der Auskleidung elektrische
Heizelemente eingebettet sind, kann das auch dem Tiegel allfällig in den Ofenraum gelangende Metall eher
mehr als weniger schwerwiegende Betriebsunterbrüche und Schaden verursachen. Dies trifft nicht nur
offensichtlich für den Fall zu, in welchem diese Schmelze aus dem geborstenen Tiegel vollständig ausläuft,
vielmehr auch dann schon, wenn es durch Risse in der Tiegelwandung tropfenweise durchsickert. Dies isl
einmal deshalb so, weil auch möglicherweise geringfügige Mengen des Leckmetalls aus dem Ofenraum entfernt
werden müssen; sodann aber und insbesondere auch deshalb, weil das Leckmetall direkt oder zufolge
Zerspritzens beim Aufschlag an feste Ofenieile auf die Heizelemente gelangen und dort mechanische, chemische
und elektrische Schäden verursacht und das Auswechseln von Heizelementen notwendig macht.
Abgesehen davon besteht aber insofern ein eminetes Interesse am frühzeitigen Entdecken von Leckmetall,
als dabei über den Allgmeinzustand des Tiegels verbindliche Erkenntnisse gewonnen werden können,
vor allem aber die drohende Gefahr des fortschreitenden Versagens erkannt werden kann.
In der Praxis hat man sich bisher allgemein damit begnügt, den Tiegel in erfahrungsgemäß gebotenen
Zeitabständen zu untersuchen und aufgrund des
Ergebnisses gegebenenfalls noch eine weitere, zeitlich allerdings schon beschränkte Verwendung ins Auge zu
fassen. Es versteht sich jedoch, daß bei einer solchen Methode kaum mehr erreicht werden konnte, als ein
■> Bersten des Tiegels mit einiger Sicherheit zu vermeiden.
Dagegen konnte nicht verhütet werden, daß auf Leckmaterial zurückzuführende Schaden auftreten. Zur
Umgehung dieser umständlichen, ja unter den geschilderten Umständen sogar untauglichen Kontrolimethode
sind bei einem aus der DE-AS 12 08 451 bekannten Ofen im unteren Bereich des Ofenraumes Kontakte
vorgesehen, welche sich im Stromkreis einer Überwachungsvorrichtung befinden und bestimmt sind, durch
allfällig aus dem Tiegel in den Ofenraum gelangendes Metall miteinander elektrisch verbunden zu werden.
Dabei ist jedoch zur lückenlosen Überwachung der Tiegelwandung eine aufwendige Umhüllung des Tiegels
mit Flächenelektroden vorgesehen.
Bei einem anderen aus der DE-PS 5 21 296 bekannten
Ofen sind zwar nur einfache elektrische Kontakte vorgesehen, doch sind diese — um eine sofortige
Anzeige des Leckwerdens des Schmelzbehälters oder Tiegels zu bewerkstelligen — an der tiefsten Stelle eines
die Form eines umgekehrten Kegels besitzenden Leitbleches angeordnet, das zugleich einen Auffangbehälter
bildet, der unter dem Schmelzbehälter auf den Boden der Ofenkammer gelegt ist. Die sichere Anzeige
bedingt hier eine Erweiterung des Ofenraumes nach unten, was auch dann unerwünscht wäre, wenn dabei die
so Beschädigung der Heizelemente durch Spritzer wenigstens mit einiger Sicherheit verhindert werden könnte.
Auch dies ist indessen nicht der Fall.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Empfindlichkeit und An/.eigesicherheit
J5 der Überwachungsvorrichtung ohne Erhöhung des
apparativen Aufwandes und ohne in Anspruchnahmc von zusätzlichem Raum allein durch das Aufheizen des
Leitbleches zu steigern, wobei zugleich die Lebensdauer des Ofens auch noch darüber hinaus u. a. durch direkten
4<) Schutz gegen Spritzer oder auslaufendes Metall
verlängert werden soll. Diese Aufgabe wird crfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Leitblech den unteren Abschluß eines den Tiegel umgebenden Mantels bildet.
Bei dieser Anordnung ist der den Tiegel umgebende Mantel direkt der auf den Tiegel gerichteten Wärmestrahlung
ausgesetzt und dementsprechend wird das Leitblech auf eine Temperatur aufgeheizt, welche das
Erstarren von auf ihm auftreffenden noch so kleinen Leckmetalllropfcn verhindert und das Metall dabei
1JO fließfähig hält, so daß es den Kontakten zufließen kann,
ohne daß dazu das Leitblech durch kegelförmige Ausbildung ein ausgeprägtes Gefälle aufweisen müßte.
Das Leitblech und der Mantel bilden im Grunde genommen eine topfartige Einheit, die den Tiegel
aufnimmt und dabei einen für den ganzen Tiegclinhalt ausreichenden Auffangraum bildet, ohne dazu zusätzlichen
Ofenraum zu beanspruchen. Daß bei dieser Anordnung die Heizelemente gegen Spritzer geschützt
sind, versteht sich von selbst. Obwohl der Tiegel von dem Mantel umschlossen isl, wird das Beheizen des
Tiegels nicht beeinträchtigt, zumal wenn der Mantel eine geschwärzte Außenfläche aufweist.
Zweckmäßigerweise bildet der obere Rand des Mantels mit demjenigen des Tiegels einen Spalt,
welcher mindestens annähernd vollständig abgedichtet ist. Auf diese Weise wird ein Austausch der in dem
zwischen Mantel und Tiegel eingeschlossenen Raum befindlichen Luft verhindert. Dadurch wird die Lebens-
dauer des Tiegels, zugleich aber auch der Wärmeübergang durch die Wandung des Tiegels verbessert. Dies ist
deshalb so, weil der Kohlenstoff in der Tiegelwandung nur mit einer beschränkten Sauerstoffmenge eine
Verbindung zu CO2 eingehen und somit nicht »ausbrennen« kann. Es kommt dementsprechend nicht zur
Bildung jener spröden, zerbröckelten Schicht zunehmender Dicke, deren Entstehung sonst nicht nur eine
Schwächung der mechanischen Festigkeit, vielmehr auch die Verschlechterung der Wärmeleitfähigkeit der
TiegelwanJung nach sich zieht Der Zwischenraum zwischen Mantel und Tiegel kann auch von vornherein
eine Schutzgasatmosphäre enthalten.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes ein zylindrischer Warmhalteofen im Schnitt dargestellt. Dabei ist der Ofenraum 1
von einer aus mehreren Schichten bestehenden Auskleidung 2 aus feuerfestem Material umschlossen. In
aer innersten Schicht 3 dieser Auskleidung sind in gegen
den Ofenraum zu offenen Nuten Heizelemente, z. B. Heizspiralen (nicht dargestellt) eingebettet. Aus feuerfestem
Material besteht auch der Boden 4 des Ofenraumes 1, aus dessen Mitte ein Auslaßkanal für das Leckmetall
entspringt. Oberhalb der Mündung des Auslaßkanals 5 befindet sich ein Sockel 6, auf welchem der Tiegel 7 ruht.
Zwischen dem Boden des Tiegels 7 im Sockel 6 befindet sich ein Leitblech 17, das den unteren Abschluß
eines den Tiegel umgebenden zylindrischen Mantels 8 bildet. Der vom oberen Rand des Mantels 8 bzw. des
Tiegels 7 eingeschlossenen Ringspalt 9 ist durch eine Ringdichtung 10 aus geeignetem Material abgedichtet.
Im Leitblech sind elektrische Kontakte Il und !2 eingefaßt, welche durch bei 13 angedeulcte und über
eine Durchführung 14 aus dem Ofenraum heiausgeführ-Ie
Leitungen mit dem Schalter 15 einer nicht dargestellten Warnvorrichtung und/oder Abschaltvorrichtung
elektrisch verbunden sind.
Da der Mantel 8, welcher insbesondere mil seinem unteren Teil mit dem Leitblech 17 eine loplförmigc
Einheil bildet, direkt der Wärmestrahlung ausgesetzt ist, bleibt das allfällig durch einen Riß in der Tiegelwand in
den zwischen Mantel und Tiegel eingeschlossenen Raum (in der Zeichnung mit 16 bezeichnet) gelangende
Leckmetall in geschmolzenem Zustand und somit fließfähig. Bei einer entsprechenden Ausbildung des
Leitbleches 17 wird also schon bereits eine noch geringfügige Lecknietallmenge den Elektroden 11 und
12 zugeleitet, wobei dieselben miteinander elektrisch verbunden werden und die Überwachungsvorrichtung
anspricht und ein optisches oder akustisches Signal bzw. die Ausschaltvorrichtung betätigt. Das beheizte Leitblech
verleiht somit den Kontakten 11 und 12 eine Fernwirkung. Dies trifft auch dann zu, wenn das
Leitblech 17 kein oder kein besonders ausgeprägtes Gefälle auf die Kontakte aufweist, da das Leckmetall
sich auf alle Fälle auf dem Blech 17 ausbreitet und die Kontakte bald erreicht. Das Anbringen eines Gefälles
durch entsprechende Ausbildung des I eitbleches 17 bedeutet somit lediglich einen graduellen Unterschied.
In dem gleichen Sinne wäre die Vergrößerung der
elektrischen Kontaktflache zu verstehen, z. B. durch
Anordnung von mehreren Kontaktpaarer. oder durch die Verwendung von Kontakten in der Form von
konzentrischen Ringen, Gittern und dergleichen.
Bei der gezeigten Ausbildung können Spritzer — sofern sie überhaupt entstehen — die Heizelemente
nicht erreichen. Zu diesem Zwecke alleine müßte natürlich der Mantel 8 nicht bis zum oberen Rand des
Tiegels hinaufgeführt werden. Eine soiehe Ausbildung hat indessen den Vorteil, daß bei einem Bersten des
Tiegels zufolge unvorhersehbarer Umstände die Schmelze aufgefangen wird. Wird der Spalt 9 zwischen
dem oberen Rand des Mantels 8 bzw. des Tiegels 7 eng gehalten oder sogar abgedichtet, um einen Austausch
der im Raum 16 eingeschlossenen Luft zu erschweren oder sogar ganz zu unterbinden, so entsteht, nachdem
der eingeschlossene Sauerstoff mit dem Kohlenstoff des Tiegels (sofern derselbe aus diesem Material besteht)
sich zu CO2 verbunden hat, sozusagen eine Schutzgasatmosphäre, in welcher ein fortschreitendes Ausbrennen
der Tiegelwandung unterbunden wird. Wie bereits gesagt, entsteht deshalb nicht die nur noch aus
Bindemittel bestehende spröde und leicht zerbröckelnde Schicht, welche sonst an Graphittiegeln eine schlecht
wärmeleitende Außenhaut bildet und die mechanische Festigkeit der Tiegelwandung herabsetzt. Die Lebensdauer
des Tiegels und dessen Betriebssicherheit werden somit erheblich erhöht und der Energieverbrauch
herabgesetzt. Es versteht sich, daß auch ein besonderes Schutzgas zur Verwendung kommen kann. Diese
Vorkehrungen haben bei einem zum Warmhalten einer Metallschmelze benützten Ofen noch eine besondere
Bedeutung, da das in den Raum 16 gelangende Leckmetall nicht oxydieren kann und seine elektrische
Leitfähigkeit dementsprechend nicht z. B. durch eine Oxydhiuii herabgesetzt wird.
Anstelle von Kontakten mit durch ein Leitblech gewährleistete flächenhafte Fernwirkung könnten
selbstverständlich auch an sich flächenartige Kontakte verwendet werden. Beispielsweise könnte man auf den
Boden 4 des Ofenraumes um den Sockel 6 herum und in Ausnehmungen auch innerhalb dieses Sockels, z. B. in
dem Bereiche der Mündung des Auslaßkanals 5 als konzentrische Ringe, Stäbe, Gitter oder rostartig
ausgebildete Elektroden anordnen. So könnte man beispielsweise 2 mehr oder weniger engmaschige Gitter
übereinander, gegebenenfalls im Absland über dem Boden anbringen, in welchem sich Metalltropfen
verfangen würden, wobei eine elektrische Verbindung zwischen diesen Gittern zustande käme. Gleichzeitig
wurden solche gitterartigen Kontakte das Verspritzen des Leckmetalles verhindern. Wie bereits angedeutet,
kann je nach den besonderen Umständen eine Kombination solcher Elektroden mit einem Leitblech
vorgesehen sein.
Das Leitblech, insbesondere aber der damit eine topfförmige Einheit bildende Mantel können eine
geschwärzte Außenfläche aufweisen, um den Wärmeübergangauf den Tiegel zu verbessern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Ofen zum Schmelzen von Metallen oder zum Warmhalten von Metallschmelzen mit einem von
einer feuerfesten Auskleidung umschlossenen Ofenraurr. und mit einem in denselben angeordneten, von
elektrischen Heizelemenien umgebenen Tiegel für die Schmelze, und einem Leitblech unter dem Tiegel,
wobei über dem Leitblech elektrische Kontakte einer Überwachungsvorrichtung derart angeordnet
sind, daß sie durch auslaufendes Schmelzgut kurzgeschlossen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitblech den unteren Abschluß eines den Tiegel umgebenden Mantels bildet
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel eine gesch'värzte Außenfläche
aufweist
3. Ofen nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand des Mantels
mit demjenigen des Tiegels einen Spalt bildet, welcher mindestens annähernd vollständig abgedichtet
ist.
4. Ofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen Mantel und Tiegel
ein Schulzgas enthält.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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BHN | Withdrawal |