DE2323025B2 - Farbwerk für eine Druckmaschine - Google Patents
Farbwerk für eine DruckmaschineInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk zum Aufbringen von Druckfarbe auf den Plattenzylirider einer Druckmaschine,
welche eine an der Druckplatte anliegende, mit einer glatten, farbaufnehmenden Oberfläche versehene
Auftragswalze sowie eine in gleichem Drehsinne wie die Auftragswalze umlaufende, mit einer glatten, farbaufnehmenden
Oberfläche versehene, drehzahlveränderliche Dosierwalze aufweist, die derart unter Druck an der
Auftragswalze anliegt, daß an dem Spalt zwischen dem sich auf die Dosierwalze zubewegenden Oberflächenabschnitt
der Auftragswalze und dem sich von der Auftragswalze wegbewegenden Oberflächenabschnitt
der Dosierwalze ein Farbvorrat gebildet wird, wobei an der Dosierwalze ein Abstreifer angeordnet ist.
Farbwerke zum Einfärben der Druckplatten lithographischer Druckmaschinen besitzen im allgemeinen eine
Mehrzahl von mit der Druckplatte in Berührung stehenden Walzen, welche üblicherweise in rollender
Berührung mit einer oder mehreren Reibwalzen stehen. Den Reibwalzen wird die Farbe wiederum durch eine
größere Anzahl von beispielsweise zwanzig und mehr vorgeordneter Farbwalzen zugeführt
Die mittels einer derartigen Walzenanordnung einer Druckplatte zugeführte Farbmenge wird durch Einstellen
von Farbhähnen sowie Steuern der Einwirkung von Abstreichwalzen geregelt Dabei waren bisher bei einer
Druckmaschine für ein Druckmaterial von etwa 1 m Breite etwa sechzig einzelne Einstellungen des Farbwerkes
vorzunehmen bzw. aufeinander abzustimmen, wobei die Abstimmung insofern äußerst schwierig war,
als eine bestimmte Einstellung andere Einstellungen wiederum beeinflußte und daher in aller Regel eine
Neueinstellung der ersten Einstellung erforderte etc.
Es kommt hinzu, daß die Wirkung bestimmter Einstellungen sich auf den zu bedruckenden Bogen erst
nach Minuten bemerkbar machte, was wiederum zu einer beachtlichen Papierverschwendung von häufig
500 Bogen und mehr führte, während das Bedienungspersonal versuchte, das Farbwerk in Weise einzustellen.
Schon aus den vorgenannten Gründen, aber auch zur Verminderung der Investitions- und Wartungskosten
hat man daher auch bereits versucht, die Farbwerke von Druckmaschinen zu vereinfachen und auf eine beachtliche
Anzahl von Farbwerkswalzen zu verzichten.
Ein Farbwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der OE-PS 2 46 185 bekanntgeworden, wobei
mit derr mit der Dosierwalze zusammenwirkenden Abstreifer erreicht werden soll, daß der sich auf die
Auftragswalze zubewegende Oberflächenabschnitt der Dosierwalze vollständig von Farbe befreit wird.
Für den Fall, daß dieses mit dem Abstreifer noch nicht vollständig erreicht werden sollte, ist vorgesehen, einen
zweiten Abstreifer anzuordnen, so daß mit Sicherheit erreicht wird, daß der zwischen dem zweiten Abstreifer
und dem Spalt zwischen der Dosierwalze und der Auftragswalze liegende, sich auf die Auftragswalze
zubewegende Oberflächenabschnitt der Dosierwalze völlig frei von Farbe ist.
Ein derartiges Farbwerk ist jedoch in der Praxis zumindest für Druckfarben normaler Viskosität nicht
verwendbar, da sich trotz des auf der anderen Seite des Spaltes vorhandenen Farbvorrates im Spaltbereich
offenbar Reibungsverhältnisse einstellen, die keine gleichmäßige Farbfilmdicke an der Auftragswalze
erzielen lassen, was für einen einwandfreien Druck jedoch notwendig bzw. zumindest in höchstem Maße
wünschenswert ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk der eingangs beschriebenen
Gattung zu schaffen, mit dem auf der Auftragswalze — und damit letztlich auf dem Plattenzylinder — ein in
jeder Hinsicht gleichmäßiger, feinfühlig einstellbarer Farbfilm zu erzielen ist, der den jeweiligen Arbeitsbedingungen
bzw. Druckaufgaben unter Aufrechterhaltung der Gleichmäßigkeit hinsichtlich seiner Dicke
genau anzupassen ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der mit einer Einstellvorrichtung
versehene Abstreifer so einstellbar ist, daß ein gleichmäßiger Farbfilm auf der Dosierwalze verbleibt;
und daß im Farbvorrat zwischen der Auftragswalze und der Dosierwalze ein Mittel vorgesehen ist, mit dem in
dem Farbvorrat eingeschlossene Luft aus dem Farbvorrat auszutreiben und sicherzustellen ist, daß genügend
Farbe auf die Auftragswalze gelangt.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfin-
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung
weiter erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen vereinfachten und schematisierten Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Farbwerk;
Fig.2 eine vergrößerte Teildarstellung gemäß F i g. 1, welche den am Spalt zwischen der Dosierwalze
und der Auftragswalze vorhandenen Farbvorrat sowie die dort herrschenden Verhältnisse zeigt; und
F i g. 3 eine Variante, bei welcher die im Farbvorrat angeordnet«; Walze unter Federdruck steht.
Die F i g. 1 und 2 zeigen eine schematische Querschnittsdarstellung
eines Abschnittes einer Druckmaschine, und zwar deren Farbwerk zum Aufbringen von
Druckfarbe auf einen Plattenzylinder 16.
Das Farbwerk besitzt eine an der Druckplatte 15 anliegende, mit einer glatten, farbaufnehmenden Oberfläche
versehene Auftragswalze 12 sowie eine in gleichem Drehsinne wie die Auftragswalze 12 umlaufende,
mit einer glatten farbaufnehmenden Oberfläche versehene Dosierwalze 14. Die Dosierwalze 14 besitzt
einen in der Zeichnung nicht dargestellten drehzahlveränderlichen Antrieb und liegt derart unter Druck an der
Auftragswalze 12 an, daß an dem Spalt N zwischen dem sich auf die Dosierwalze 14 zubewegenden Oberflächenabschnitt
der Auftragswalze 12 und dem sich von der Auftragswalze 12 wegbewegenden Oberflächenabschnitt
der Dosierwalze 14 ein Farbvorrat 113 gebildet wird. .
An der Dosierwalze 14 ist ein im ganzen mit 114 bezeichneter Abstreifer angeordnet. Der Abstreifer ;14
besitzt einen sich über die gesamte Länge bzw. Breite der Dosierwalze 14 erstreckenden Klingenhalter 116,
der durch Stifte 118 drehbar gehalten und demgemäß schwenkbar ist. Die Stellung des Abstreifers 114 ist
mittels einer Einstellvorrichtung 125 einstellbar.
Der Abstreifer 114 besitzt eine dünne, biegsame Abstreifklinge 136, die in eine Klammer 138 eingespannt
ist und in dieser mit Schrauben 140 geklemmt ist. Sie besteht aus Federstahl und weist eine Dicke von etwa
0,06 bis 1,5 mm auf.
Die mit Platten 137 in den Klammern 138 gehaltene Abstreifklinge 136 besitzt eine unter auf einen Winkel
von 10" abgeschliffene Schneide 142.
In dem Farbvorrat 113 zwischen der Auftragswalze 12 und der Dosierwalze 14 ist als Mittel zum Austreiben
in der Farbe vorhandener Lufteinschlüsse sowie zum Durchwalken der Farbe und zur Sicherstellung einer
steten Beaufschlagung der Auftragswalze 12 mit genügend Farbe eine Walze 144 angeordnet, die bei der
Ausgestaltung gemäß Fig.3 durch eine federnde Halterung gegen die Oberfläche der Auftragswalze 12
gedrückt wird, wobei die federnde Halterung aus zwei teleskopisch ineinander angeordneten Rohren 144a and
1446 sowie einer Feder 144c besteht.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Farbwerkes ist im wesentlichen wie folgt:
Die Farbe wird in den von den Oberflächen der Auftragswalze 12 und der Dosierwalze 14 sowie zwei
nicht dargestellten Stirnwänden gebildeten Raum 112 eingebracht, wobei die beiden Walzen 12 und 14 mit
einer nicht dargestellten Einstellvorrichtung gegeneinandergedrückt werden, so daß sich die Dosierwalze 14
in der in F i g. 1 dargestellten Weise in den auf den metallenen Kern 12a aufgebrachten elastischen Mantel
12£> der Auftragswalze 12 unter Bildung des Spaltes N
eindrückt, durch den Druckfarbe hindurchbefördert
Der Druck zwischen der Schneide 142 der Abstreifklinge 136 und der Oberfläche der Dosierwalze 14 wird
mittels der Einstellvorrichtung 125 so eingestellt, daß sich auf dem zur Auftragswalze hin bewegten
Oberflächenabschnitt der Dosierwalze 14 ein dünner, kontinuierlicher, ununterbrochener gleichmäßiger Farbfilm
14t einstellt, dessen Dicke dünner ist als der Farbfilm 13 aus der Auftragswalze 12, genauer gesagt,
auf deren sich von der Dosierwalze 14 wegbewegenden Abschnitt
Durch Einstellen des zwischen den beiden Walzen 12 und 14 vorhandenen Druckes bzw. der dort vorhandenen
Spaltbreite, der relativen Oberflächengeschwindigkeit zwischen den Walzen 12 und 14 sowie durch
Einstellen der Dicke des Farbfilms 14i auf der Oberfläche der Dosierwalze 14 kann die Dicke des auf
der Oberfläche der Auftragswalze 12 zugemessenen Farbfilms 13 genauestens bestimmt werden.
Die Aufgabe des Farbfilms 14f besteht einmal darin, eine kontinuierliche und gleichmäßige Bemessung von
Farbe am Spalt Nsicherzustellen. Er bewirkt ferner eine
Schmierung im Spalt N, die zu einer. Verminderung des Leistungsbedarfes zum Drehen der Dosierwalze 14
führt.
Es kommt hinzu, daß das Vorhandensein eines Farbfilms J4f auf der Dosierwalze 14 insofern
vorteilhaft für eine genaue Einstellung des Farbfilms 13 ist, als die Empfindlichkeit gegenüber Geschwindigkeitsänderungen
bzw. -unterschieden der Auftragswalze 12 und der Dosierwalze 14 geringer ist als bei einer
Anordnung, bei welcher der sich auf den Spalt TV zubewegende Oberflächenabschnitt der Dosierwalze 14
farbfrei ist.
Dabei sorgt die Walze 144 wie bereits erwähnt nicht nur für eine Übertragung von Farbe auf den sich auf den
Spalt N zubewegenden Oberflächenabschnitt der Auftragswalze 12, sondern die Walze 44 walkt die Farbe
des Farbvorrats 113 zugleich kräftig durch und übt dadurch physikalische Druck- und Zugkräfte auf die
molekulare Struktur der Farbe aus, so daß die Farbeigenschaften verbessert werden und die Farbe zu
einem glatten gleichmäßigen Film verteilt wird, wobei zugleich etwa in dem Farbvorrat 113 vorhandene
Luftblasen oder sonstige Lufteinschlüsse aufgerissen, verstreut und damit letztlich ausgetrieben werden,
während sich die Farbe auf den Spalt /Vzubewegt.
Auf den übrigen Druckablauf wie das Aufbringen von Feuchtflüssigkeit im Feuchtwerk F, die Arbeitsweise der
Reibwalze 203 etc. braucht hier nicht näher eingegangen zu werden, da diese bekannt ist und keinen Teil der
vorliegenden Erfindung darstellt.
Es sei allerdings noch darauf hingewiesen, daß die Oberfläche der Dosierwalze 14 mikroskopisch kleine
Vertiefungen und Poren aufweist, da sich dieses für eine einwandfreie Bemessung von Farbe als besonders
zweckmäßig erwiesen hat. Hierfür kann die Dosierwalze beispielsweise entweder geätzt werden oder aber
beispielsweise auch elektrolytisch behandelt werden, indem die Oberfläche der Dosierwalze 14 in einer
elektrolytischen Lösung zur Anode gemacht wird, so daß gewisse Oberflächenteilchen gelöst werden, um die
erwähnten mikroskopisch kleinen Vertiefungen in der Oberläche zu erzeugen. Diese Vertiefungen sind
allerdings so klein, daß sie sich nicht etwa bis zum Kern des Grundmetalls der Dosierwalze erstrecken und
beseitigen auch nicht etwa die nichtnetzenden Eigenschaften. Nach einem derartigen Ätzen kann die
Oberfläche der Dosierwalze 14 dann poliert werden, so daß eine glatte, gleichmäßige, ununterbrochene Oberfläche
mit den erstrebten mikroskopisch kleinen Poren entsteht.
Um die erstrebte gleichmäßige Zumesssung von Farbe noch weiter zu verbessern, wird die Oberflächentemperatur
der Dosierwalze 14 so geregelt, daß die Temperatur der zu verarbeitenden" Farbe bestimmte
Werte nicht unter- bzw. überschreitet, die beispielsweise 18°C bzw. 35°C betragen. Wird allmählich die
Temperatur zu hoch, so verdampfen flüchtige Bestandteile der Farbe. Wird dagegen die Temperatur zu klein,
so kann die Viskosität der Farbe auf einen unzulässig hohen Wert ansteigen.
Um diese Steuerung bzw. Regelung zu verwirklichen, ist daher eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Einrichtung zum Regeln der Temperatur des Farbvorrats 113 vorgesehen, welche Kühlmittelleitungen aufweist,
die zum Inneren der Dosierwalze 14 führen, wc beispielsweise Kühlwasser in Umlauf gebracht wird, se
daß auf diese Weise eine Verdampfung flUchtigei Bestandteile weitgehendst auszuschließen ist.
Bezüglich der Anordnung der Abstreifklinge 136 se schließlich noch darauf hingewiesen, daß diese bei derr
Ausführungsbeispiel so angeordnet ist, daß der Abstreifwinkel B zwischen ihrer Rückseite und einer radia
durch den Mittelpunkt der Dosierwalze 14 gehender
to Ebene im Uhrzeigersinne gemessen, weniger als 90°
beträgt, wobei der hydraulische Druck der Farbe irr Farbvorrat 113 die Schneide 142 auf die Oberfläche dei
Dosierwalze 14 drückt. Aufgrund des scharfen Anschlif
fes der Schneide 142 ist letztere in der Lage, einen genai einstellbaren Farbfilm 14 bestimmter Dicke auf dem sicf
von der Auftragswalze 12 wegbewegenden Oberflä chenabschnitt der Dosierwalze entstehen zu lassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Farbwerk zum Aufbringen von Druckfarbe auf den Plattenzylinder einer Druckmaschine, welche
eine an der Druckplatte anliegende, mit einer glatten, farbaufnehmenden Oberfläche versehene
Auftragswalze sowie eine in gleichem Drehsinne wie die Auftragswalze umlaufende, mit einer glatten,
farbaufnehmenden Oberfläche versehene, drehzahlveränderliche Dosierwalze aufweist, die derart unter
Druck an der Auftragswalze anliegt, daß an dem Spalt zwischen dem sich auf die Dosierwalze
zubewegenden Oberflächenabschnitt der Auftragswalze und dem sich von der Auftragswalze
wegbewegenden Oberflächenabschnitt der Dosier- is walze ein Farbvorrat gebildet wird, wobei an der
Dosierwalze ein Abstreifer angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer
Einstellvorrichtung (125) versehene Abstreifer (114)
so einstellbar ist, daß ein gleichmäßiger Farbfilm (14t) auf der Dosierwalze (14) verbleibt; und daß im
Farbvorrat (113) zwischen der Auftragswalze (12) und der Dosierwalze (14) eine Walze (144)
vorgesehen ist, mit dem in dem Farbvorrat (113) eingeschlossene Luft aus dem Farbvorrat (113)
austreibbar ist
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (114) eine biegsame
Abstreifklinge (136) mit einer scharfen Schneide (142) aufweist
3. Farbwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine federnde Halterung (144a, b, c)
vorgesehen ist, mittels welcher die Walze (144) gegen die Oberfläche der Auftragswalze (12) zu
drücken ist
4. Farbwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß eine Einrichtung zum Regeln der Temperatur des Farbvorrats (113) vorgesehen ist, die eine
Kühlmittelleitung zum Inneren der Dosierwalze (14) aufweist.
5. Farbwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Dosierwalze (14) mikroskopisch kleine Vertiefungen und Poren
aufweist.
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