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Die Erfindung bezieht sich auf einen Blendenverschluß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Gattung. Ein solcher Blendenverschluß ist beispielsweise aus der US-PS 36 41889 bekannt.
Hierbei werden die Verschlußlamellen durch den Elektromagneten in die Schließstellung überführt,
während die Feder das graduelle Ablaufen der
Verschlußlamellen von der Schließstellung in die
Offenstellung bewirkt, wobei sich die Blendenöffnung progressiv vergrößert und eine Programmsteuerung
dafür sorgt, daß dann sobald die erforderliche Lichtmenge durch das Objektiv auf den Film aufgetroffen ist, der elektromagnetische Rücklauf der Lamellen
erfolgt, auch wenn diese noch nicht in ihre volle Öffnungsstellung abgelaufen sind-
Die Eifindung ist aber auch für solche ebenfalls unter
den Oberbegriff des Anspruchs 1 fallende BK.-ndenverschlüsse anwendbar, bei denen die Blendenverschlußlamellen durch Federkraft in die Schließstellung und
durch den Elektromagneten in die Öffnungsstellung überführt werden.
Da die Arbeitsweise des Elektromagneten von der Spannung und dem Zustand der ihn speisenden
kameraeigenen Batterie abhängt zeigen sich bei den bekannten Verschlüssen Unterschiede im Betriebsverhalten des Elektromagneten bei der Durchführung einer
Aufnahme. Insbesondere ergeben sich dadurch Schwankungen bezüglich des dynamischen Verhaltens, d. h, es
wird die Schließzeit bzw. die Öffnungszeit abhängig von dem Ladezustand der Batterie, da dieser einen Einfluß
auf die Anziehungskraft hat die der Elektromagnet ausübt Diese Schwankungen wirken sich schädlich auf
den Programmablauf des Verschlusses aus, und der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die
Genauigkeit der Belichtungsregelung dadurch zu verbessern, daß die Einflüsse des Ladezustandes
ausgeschaltet werden, die Änderungen der Bewegungsgeschwindigkeit der Verschlußlamellen zur Folge haben
könnten.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Verschlußlamellen in beiden Bewegungsrichtungen immer mit der
gleichen Geschwindigkeit ablaufen, weil auch die zweite Feder eine konstante Rückzugskraft liefert Dabei kann
natürlich die Federcharakteristik uir beiden Federn so
gewählt werden, daß Öffnungszeit und Schließzeit unterschiedlich, aber in sich jeweils reproduzierbar
genau sind, im allgemeinen wird bei Programmverschlüssen eine längere Öffnungszeit angestrebt um bei
hoher Umgebungshelligkeit Aufnahmen mit kleinen Blendenöffnungen vornehmen zu können, während die
Schließzeit im allgemeinen möglichst kurz sein soll.
Demgemäß ist die Erfindung zweckmäßig insbesondere für Verschlüsse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 2 angegebenen Gattung, die ebenfalls durch die
US-PS 36 41 889 gedeckt ist Hierbei wird die bisher elektromagnetisch gesteuerte Schließzeit ebenfalls
durch eine Feder bestimmt und der Elektromagnet hat nur noch die Aufgabe, die Öffnungsfeder zu spannen.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen bei einer derartigen Gattung von Blendenverschlüssen ergeben
sich aus den Unteransprüche 2 bis 6.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der
Zeichnung zeigt
F i g. I eine Vorderansicht eines Blendenverschlusses,
wobei die Verschlußlamellen in Schließstellung befindlich sind;
Fig. 2 eine Ansicht nach Fig. 1, wobei jedoch die
Verschliißlamellen während der Öffnungszeit dargestellt sind;
Fig.3 eine elektrische Steuerschaltung für den Verschluß nach F i g. 3 und 2;
Fig,4 in einer grapschen Darstellung einen Satz
von mit Hilfe eines Oszillographen aufgezeichneten Kurven, von denen die oberen einen Lichtstrom
repräsentieren, der von einer Lichtquelle von 10t 6 cd/m2 durch die Blendenöffnung, während die
unteren Kurven die Stärke des Stroms repräsentieren, der der Erregerwicklung des Betätigungselektromagneten
zugeführt wird;
Fig.5 in einer graphischen Darstellung einen Satz
von mit Hilfe eines Oszillographen aufgenommenen Kurven, die den Kurven nach F i g. 4 ähneln, jedoch für
eine Leuchtdichte der Lichtquelle von 3050 cd/m2 gelten; und
F i g. 6 in einer graphischen Darstellung einen Satz von Oszillographenkurven, die denjenigen nach F i g. 5
ähneln, jedoch für eine Leuchtdichte der Lichtquelle von 7115 cd/m2.
F i g. 1 zeigt einen insgesamt mit 10 bezeichneten Blendenverschluß, der einen Träger 12 aufweist, der mit
einer Beiichtungsöffnung 14 versehen ist Durch den Rand 16 der Belichtungsöffnung 14 wird die größte
verfügbare öffnung definiert. Zwei Ve^schlußlamellen
20 und 22 sind in einem Ring 24 gleitend geführt. Gemäß F i g. 1 und 2 befindet sich der Innenrand des Rings 24 in
Deckung mit dem Rand 16 der Belichtungsöffnung 14.
Jede Verschlußlamelle 20 und 22 weist eine Tropfenöffnung 26 bzw. 28 auf, und diese Öffnungen
sind spiegelbildlich zueinander angeordnet, so daß sie immer dann, wenn sie sich überlappen, eine symmetrische
Durchgangsöffnung abgrenzen.
Die Verschlußlamellen 20 und 22 sind mit einem Schwinghebel 30 gekuppelt, der auf einem Zapfen 32
gelagert und durch eine Flachkopfschraube 34 in seiner Lage gehalten wird. Nahe seinen äußeren Enden ist der
Schwinghebel 30 jeweils mit einem Längsschlitz 36 bzw. 38 versehen, und diese Schlitze arbeiten mit Zapfen 40
und 42 zusammen, von denen je einer in jedes der Verschlußlamellen 20 und 22 eingebaut ist Die
Verschlußlamellen sind daher so miteinander gekuppelt, daß sie sich gleichzeitig um gleiche Beträge bewegen
können, um vor der Belichtungsöffnung 14 jeweils eine fortschreitend variierende öffnung abzugrenzen.
Jede Verschlußlamelle 20 und 22 weist einen langgestreckten Ansatz 44 bzw. 46 auf, und diese
Ansätze erstrecken sich durch einen Lichtdetektor 48. Jeder der langgestreckten Ansätze 44 und 46 ist mit
einer sekundären öffnung 50 bzw. 52 versehen, und diese öffnungen sind so gestaltet und angeordnet, daß
sie es in Verbindung mit den ihnen allgemein ähnelnden Öffnungen 26 und 28 ermöglichen, eine Regelung des
bei einem Belichtungsvorgang zur Wirkung gebrachten Lichtes zu bewirken. Die Öffnungen 50 und 52 der
Ansätze 44 und 46, die vor einer Fotozelle bewegbar sind, sind spiegelbildlich zueinander angeordnet, so daß
sie jeweils eine symmetrische Durchgangsöffnung abgrenzen, wobei sie sich synchron mit den Offnungen
26 und 28 bewegen. Somit überlappen sich die öffnungen 50 und 52, so daß sie eine Durchgangsöffnung
abgrenzen, mittels welcher die Lichtmenge geregelt wird, die von der aufzunehmenden Szene aus
auf ein lichtempfindliches Element fällt Zu dem Lichtdetektor 48 gehört ferner ein Tragstück 54 für ein
Fotometer-Objektiv 56, dessen Bildfeld dem Bildfeld des nicht dargestellten Aufnahmeobjektivs entspricht.
Um den Schwinghebel 30 so vorzuspannen, daß er die Verschlußlamellen 20 und 22 in ihre Schließstellung
nach Fig. 1 bringt, ist eine als Schraubenfeder ausgebildete Torsionsfeder 60 vorhanden, die zwischen
dem Schwinghebel und dem Tragstflck 12 auf den Zapfen 32 aufgeschoben ist, deren bewegliches Ende 62
so geformt ist, daß es sich an dem Schwinghebel abstützt, und deren ortsfestes Endes 64 durch einen in
das Tragstück 12 eingebauten Zapfen in seiner Lage gehalten wird. Diese Feder 60 bildet die zweite Feder.
Eine die erste Feder bildende Zugfeder 70 ist mit einem Ende 72 ortsfest mittels einer Stellschraube 74
verankert, die mit einem Flansch eines Bocks 78 durch Muttern 76 verbunden, und der Bock 78 ist an dem
Träger 12 befestigt Das andere Ende 80 der Zugfeder 70 ist mit einer Schnur 82, verbunden. Das andere Ende
der Schnur 82 erstreckt sich über die Umfangsfläche einer Trommel 84, mit der die Schnur an einem Stift 86
is verbunden ist Die Trommel 84 ist mit dem Schwinghebel
30 drehfest verbunden. Somit dient die an der Schnur
82 befestigte Zugfeder 70 dazu, den Schwinghebel 30 so vorzuspannen, daß er bestrebt ist, sich in der Richtung
zu drehen, bei der die Verschlußlamellen 20 und 22 vor der Belichtungsöffnung 14 eine sich fortschreitend
vergrößernde Blendenöffnung abgrenzen, wie es in Fig.2 gezeigt ist Die Drehung des irfawinghebels in
dieser Richtung wird durch einen gegenüber dem Träger 12 vorspringenden Anschlag 88 begrenzt
Auf dem Träger 12 ist ferner ein Elektromagnet 90 in der Nähe des Schwinghebels 30 angeordnet Der
Elektromagnet 90 weist eine Erregerwicklung 92, "einen
Kern 94, der auf einem Bock 95 angeordnet ist, sowie einen in die Erregerwicklung hineinragenden Tauchanker
96 auf. Das äußere Ende des Tauchankers 96 ist mit dem benachbarten Ende eines Verlängerungsstücks 98
aus Kunststoff verbunden, dessen anderes Ende 100 an der Schnur 82 befestigt ist Das äußere Ende 100 des
Verbindungsstücks 98 ist gemäß Fig. 1 durch einen Abstand von dem Punkt getrennt, an dem die Schnur 82
zur Anlage an der Trommel 84 kommt Somit ist es nach Bedarf möglich, die Kraft, die durch die Zugfeder 70 auf
den Teil 102 der Schnur 82 aufgebracht wird, der sich vom äußeren Ende 100 des Verlängerungsstücks 98 aus
zu der Trommel 34 und um sie herum bis zu dem Stiü 86 erstreckt, durch eine Bewegung des Tauchankers 96
wirkungslos zu machen. Wenn dies geschehen soll, wird der Erregerwicklung 92 ein Strom zugeführt, so daß der
Tauchanker 96 in den Elektromagneten 90 hineingezogen wird, bis er eine Anschlagstellung erreicht. F i g. 1
zeigt die Stellung der verschiedenen Teile des Verschlusses 10 für den Fall, daß durch die Erregerwicklung
92 ein Strom fließt, und daß daher der Tauchanker 96 zurückgezogen worden ist. Gemäß F i g. 1 ist der
Schwinghebel 30 durch die Vorspannkraft der zweiten Feder 60 in diejenige Endstellung gedreht worden, bei
der die Verschlußlarnellen 20 und 22 die Stellung einnehmen, bei der sie die Belichtungsöffnung 14 sowie
das Objektiv 56 des Lichtdetektors 48 vollständig vei'deck'.n.
Die Kraft, die durch die Zugfeder 70 über die Schnur
82 und die Trommel 84 auf den Schwinghebel 30 ausgeübt wird, ist so gewählt, daß sie größer ist als die
durch die Schließfeder 60 in der entgegengesetzten Drehrichtung aufgebrachte Kraft Beispielsweise kann
die durch die Feder 70 ausgeübte Kraft so gewählt sein,
daß sie etwa doppelt so groß ist wie die durch die Schließfeder 60 aufgebrachte Kraft. Somit kann man die
Erregerwicklung 92 des Elektromagneten 90 stromlos machen, um einen Belichtungsvorgang einzuleiten.
Sobald die Frregerwicklung abgeschaltet wird, dreht die Öffnungsfeder 70 den Schwinghebel 30 entgegen der
Kraft der Schließfeder 60. um zu bewirken, daß die
Verschlußlamellen 20 und 22 derart betätigt werden, daß die Primäröffnungen 26 und 28 sowie die
sekundären Öffnungen 50 und 52 vor der Belichtungsöffnung 14 bzw. dem Objektis 56 des Lichtdetektors 48
sich fortschreitend vergrößernde Blendenöffnungen ' abgrenzen. In Fig. 2 ist eine Blendenöffnung von
mittlerer Größe dargestellt, wie sie durch den Verschluß 10 im Verlauf der Öffnungsbewegung der Verschlußlamellen
in einem bestimmten Augenblick freigegeben wird. Um den Belichtungsvorgang zu beenden, wird
dann die Erregerwicklung des Elektromagneten erneut eingeschaltet, damit der Tauchkern % schnell zurückgezogen
wird, bis er seine Fndstellung nach Fig. I erreicht. Die Leistung des Elektromagneten 90 ist so
gewählt, daß es möglich ist, den Tauchkern 96 beim ι Zurückziehen so zu beschleunigen, daß der Einfluß der
Öffnungsfeder 70 auf den Teil 102 der Schnur 82 beseitigt wird. Sobald dies geschieht, wird der
Schwinghebel 30 ausschließlich durch die Schließfeder 60 gedreht und in seine Schließstellung gebracht, d. h.. -'i
der Hinfluß der Öffnungsfeder 70 wird beseitigt, so daß
nur die Schließfeder 60 zur Wirkung kommt.
F i g. 3 zeigt schematisch eine insgesamt mit 110 bezeichnete Steuerschaltung, die in Verbindung mit dem
Verschluß nach F i g. 1 und 2 benutzbar ist. Die Steuerschaltung 110 ist zur Verwendung bei einer
Spiegelreflexkamera bestimmt, die im Verlauf jedes einzelnen Belichtungsvorgangs aus einer Betrachtungsstellung in eine Belichtungsstellung gebracht wird. Ein
solches photographisches Arbeitsspiel wird dadurch JC eingeleitet, daß kurzzeitig ein Startschalter 112 durch
Niederdrücken eines Startknopfes geschlossen wird. Sobald der Schalter 112 geschlossen ist, wird ein einer
Batterie 118 entnommener Strom an Verteilerleitungen 114 und 116 abgegeben. Natürlich können sich bezüglich 3=
der Ausgangsleistung solcher Batterien gewisse Schwankungen ergeben, die auf Witterungseinflüsse
oder dergleichen zurückzuführen sind, welche sich bei der Herstellung bzw. beim Gebrauch auswirken. Sobald
der Leitung 114 ein Strom zugeführt wird, wird gemäß *c
F i g. 3 eine Verriegelungsstufe 120 betätigt, die mit der Batterie 118 durch eine Leitung 122 und mit der
Verteilerleitung 114 durch eine Leitung 124 verbunden
ist. Bei Betätigung bewirkt die Verriegelungsstufe 120, daß die Steuerschaltung 110 im eingeschalteten Zustand
gehalten wird, so daß es möglich ist. den Schalter 112 so
auszubilden, daß er unter einer Vorspannung steht und sich wieder öffnet, sobald er von der Betätigungskraft
entlastet wird.
Durch das Einschalten der Verteilerleitungen 114 und
116 wird ferner eine Steuerstufe 126 eingeschaltet, die
mit der Verteilerleitung 114 durch eine Leitung 128 und
durch eine Leitung 132 mit einem Oder-Gatter 130 verbunden ist. Das Ausgangssignal des Oder-Gatters
130 erscheint in einer Leitung 134, die zu dem Elektromagneten 136 einer Belichtungsvorrichtung
führt Der Elektromagnet 136 entspricht dem anhand von F i g. 1 und 2 beschriebenen Elektromagneten 90.
Sobald den Verteilerleitungen 114 und 116 ein Strom zugeführt wird, führt somit die Steuerstufe 126 dem M>
Oder-Gatter 130 ein Befehlssignal zu, um den Elektromagneten 136 einzuschalten, so daß die Belichtungskammer
der Kamera gegen unerwünschten Lichteinfall geschützt wird, bis die betreffenden Teile
aus der Betrachtungsstellung in die Belichtungsstellung <"
gebracht worden sind. Die mechanische Verbindung zwischen dem Elektromagneten 136 und dem Verschluß
ist in Fig.3 durch die gestrichelte Linie 140 angedeutet. Der Verschluß 138 nach Fig. 3 entspricht
dem anhand von F i g. 1 und 2 beschriebenen Verschluß 10, während die mechanische Verbindung 140 dem
Verlängerungsstück 98, dem freien Ende 100 des Verlängerungsstücks, der flexiblen Verbindungsschnur
82, dem Teil 102 der Schnur und dem Befestigungsstift 86 für die Schnur entspricht.
Sobald die Stufe 126 auf das Umstellen der Kamera aus c'er Bctrachtungsstellung in die Belichtungsstellung
' anspricht, führt sie gleichzeitig Befehlssignale den Leitungen 132 und 142 zu. um das Oder-Gatter 130 zu
veranlassen, den Elektromagneten 136 abzuschalten und gleichzeitig eine Zeitgeberschaltung 144 und einen
Lichtdetektor 14( einzuschalten. Die Verbindung ' zwischen der Zeitgeberschaltung 144 und dem Detektor
146 wird durch eine Leitung 148 hergestellt, während
eine Leitung 150 die Zeitgeberschaltung 144 mit der Verteilerleitung 114 verbindet. Sobald die Verschlußlamellen
20 und 22, so betätigt werden, daß sie eine sich fortschreitend vergrößernde Blendenöffnung freigeben,
bewirkt eine mit den Verschlußlamellen mechanisch gekuppelte, mit Fotozellen Abtasteinrichtung 152, daß
dem Lichtdetektor 146 Informationen über die augenblickliche Größe der Blendenöffnung zugeführt werden.
Die Beziehung zwischen der mit den Fotozellen zusammenarbeitenden Abtasteinrichtung 152, des Verschlusses
138 und dem Lichtdetektor 146 ist durch mechanische Verbindungen festgelegt, die in Fig. 3
durch die gestrichelten Linien 154 und 156 angedeutet sind. Die Aufgaben dieser Einrichtungen werden gemäß
Fig.! und 2 durch die Verlängerungen 44 und 46 der Verschlußlamellen 20 und 22 sowie die sekundären
öffnungen 50 und 52 erfüllt.
Sobald die Belichtungsregeleinrichtung mit der Zeitgeberschaltung 144 und dem Lichtdetektor 146
feststellt, daß der Verschluß 138 eine Belichtung so durchgeführt hat, daß der richtige Lichtwert erreicht
worden ist. wird über die Leitung 158 dem Oder-Gatter 130 ein Befehlssignal zugeführt, welches das Gatter 130
veranlaßt, den Elektromagneten 136 über die Leitung 134 erneut einzuschalten. Sobald dies in der auch in
Fig. 1 dargestellten Weise geschieht, werden die Verschlußlamellen 20 und 22 schnell in ihre Schließstellung
zurückgezogen. Diese Schließstellung wird durch den Elektromagneten beibehalten, bis die Steuerstufe
126 die erwähnten Teile der Kamera wieder in ihre Betrachtungsstellung zurückgeführt hat. Sobald dies
geschehen ist, führt die Steuerstufe 126 über die Leitung 160 ein Signal der Verriegelungsstufe 120 zu, um
anzuzeigen, daß das fotografische Arbeitsspiel beendet ist. Beim Eintreffen dieses Signals schaltet die
Verriegelungsstufe 120 die gesamte Steuereinrichtung 110 ab. woraufhin die Kamera zur Durchführung des
nächsten Belichtungsvorgangs bereit ist.
Aus F i g. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Betätigungskräfte, die auf den Schwinghebel 30 und die mit ihm
verbundenen Verschlußlamellen 20 und 22 wirken, nicht durch die mit Hilfe des Elektromagneten 90 erzeugten
Betätigungskräfte beeinflußt werden. Die Öffnungsbewegung der Verschlußlamellen 20 und 22 wird
ausschließlich durch die Öffnungsfeder 70 bewirkt Die Öffnungskraft der Feder 70, die über die Schnur 82, die
Trommel 84 und den Schwinghebel 30 auf die Verschlußlamellen wirkt muß die Massenträgheit und
die Reibungskräfte überwinden, die von allen bewegbaren Teilen der Vorrichtung 10 herrühren, und zusätzlich
muß sie die gleichbleibende Rückstellkraft der Schließfeder 60 überwinden.
Die Schließbewegung der Verschlußlamellen 20 und 22 wird dadurch herbeigeführt, daß der Tauchanker %
in die Erregerwicklung 92 des Elektromagneten 90 hineingezogen wird. Zwar ist es möglich, einen
Elektromagneten so auszubilden, daß sein dynamisches Verhalten innerhalb bestimmter Grenzen gleichmäßig
ist, doch wird sein Betriebsverhalten beeinflußt, wenn die ihm zugeführte Energie Schwankungen unterliegt.
Wird Η«ϊγ Tauchanker 96 in die Erregerwicklung 92
hineingezogen, wird der Teil 102 der Schnur 82 entspannt, so daß die gesamte Schließbewegung des
Schwinghebels 30 und der Verschlußlamellen 20 und 22 durch die Schließfeder 60 herbeigeführt wird. Somit
werden die Massenträgheits- und Reibungskräfte, die auf die Verschlußlamellen und den Schwinghebel
wirken, durch die Schließkraft der Feder 60 überwunden.
Da alle Schließkräfte, welche die Massenträgheitsund Reibungskräfte zu überwinden haben, durch die
Schließfeder 60 aufgebracht werden, wird der Elektromagnet 90 nur entgegen einer genau bestimmten Kraft
betätigt, die auf die Zugkraft der Feder 70 und die praktisch vernachlässigbare Verzögerungswirkung der
geringen Masse des Tauchankers % zurückzuführen ist. Da der Elektromagnet 90 somit unabhängig von der
Verzögerungskennlinie des Verschlusses arbeitet, läßt sich der Elektromagnet auf erheblich zweckmäßigere
Weise ausbilden. Da sich die Belastung des Elektromagneten mit erheblicher Genauigkeit vorausberechnen
läßt, fallen die zu berücksichtigenden Abweichungen bezüglich der Belastung, nach denen sich die Konstruktion
richten muß, in einen erheblich engeren Bereich.
Im lolgcnden wird anhand von F i g. 4 die Arbeitsweise
das Verschlusses 10 und der zugehörigen Steuereinrichtung
untersucht. Die in Fig.4 wiedergegebenen Kurven entsprechen Oszillogrammen, die bei Versuchen
gewonnen wurden. Die Kurve 170 stellt jeweils die Spannung dar, die dem Lichtstrom entspricht, welcher
an der Belichtungsöffnung 14 zur Wirkung kommt, wenn dieser Lichtstrom durch eine Lichtquelle mit einer
Leuchtdichte von 1016 cd/m2 erzeugt wird, und wenn mit einer vorbestimmten »Befehlszeit« von etwa
30 Millisekunden gearbeitet wird. Der Ausdruck >Befehlszeit« bezeichnet hier eine Zeitspanne, die zwischen
dem Abschalten des Elektromagneten, dem Beginn des Belichtungsintervalls und dem nachfolgenden Einschalten
des Elektromagneten zum Beenden des Belichtungsvorgangs verstreicht. Der Umkehrpunkt 172 der Kurve
170 bezeichnet den Zeitpunkt, in dem die Teile des Verschlusses 10 die Stellung erreicht haben, bei der die
öffnung vollständig freigegeben ist, während der nach
unten verlaufende Teil 174 der Kurve die Schließkennlinie des Verschlusses für die angegebenen Bedingungen
wiedergibt Die unteren Kurven 176 und 178 in Fig.4
gegen die Werte der Stärke des Stroms an, der durch die
Erregerwicklung 92 des Elektromagneten 90 fließt, wenn der Elektromagnet zweimal eingeschaltet wird,
während die Kurve 170 aufgezeichnet wird. Hieraus folgt daß die Kurve 170 zwei sich deckende Kurven
wiedergibt Das Einschalten der Erregerwicklung 92 beginnt am Ende der in F i g. 4 dargestellten Befehlszeit,
und die Stromstärke steigt schnell bis auf einen Scheitelwert an, jenseits dessen in jeder der unteren
Kurven 176 und 178 jeweils ein Tal 180 bzw. 182 erscheint Diese Stromtäler repräsentieren die Tatsache,
daß der nach innen gezogene Tauchanker 92 seine Endsieiiung erreicht hat; der deutliche Rückgang des
Stromes ist auf die Induktivität des Elektromagneten zurückzuführen. Der Unterschied zwischen den Amplituden
der Kurven 176 und 178 entspricht einer Änderung der der Erregerwicklung des Elektromagneten
zugeführten Energie in einem Verhältnis von 2:1. ' Obwohl der Elektromagnet 90 einer solchen Änderung
der zugeführten Energie ausgesetzt war, besteht eine vollständige Deckung zwischen den Belichtungskurven,
die in F i g. 4 durch die Kurve 170 repräsentiert werden. Genauer gesagt repräsentieren die Kurve 170 ein
i" Betriebsverhalten des Verschlusses 10, das einem Fehler
von 0,02 Blendeneinheiten entspricht.
Würde man den Verschluß 10, bei dem die Funktionen in der beschriebenen Weise voneinander getrennt
gehalten werden, nicht unter den gleichen Prüfbedin-
i' gungen benutzen, so daß der F.lektromagnet direkt mit
ihm verbundene Verschlußlamellen betätigen muß, ergeben sich Fehler als Folge einer unterschiedlichen
Belastung des Elektromagneten. Beispielsweise zeigt Fig. 4 eine Kurve 184, die für den Fall gilt, daß die
Erregerwicklung zu einem Elektromagneten gehört, der direkt mit einem Verschluß gekuppelt ist. Wie zuvor
gehört zu der Kurve 184 ein Tal 186, das dem Punkt entspricht, in dem der Tauchanker vollständig in die
Erregerwicklung hineingezogen worden ist. Die zugehörige Belichtungskurve ist die gleiche wie die Kurve
170, und gemäß Fig. 4 wird der Belichtungsvorgang in
dem Augenblick beendet, in dem der Tauchanker seine Lage in der Erregerwicklung einnimmt, wie es dem
Punkt 186 entspricht. Sollte sich die Stärke des durch die Erregerwicklung fließenden Stroms z. B. im Verhältnis
von 2 :1 verringern, ergibt sich eine tiefer liegende Kurve 188 für den Strom, und zu dieser Kurve gehört
ein Tal 190, das auftritt, sobald der Tauchanker seine innerste Stellung erreicht. Die zugehörige Belichtungs-
J' kurve ist in F i g. 4 als Kurve 192 eingezeichnet. Hierbei
ist der erhebliche Belichtungsfehler zu beachten, der zwischen der Schließkurve 174, welche der Erregungskurve 184 zugeordnet ist, und der Schließkurve 192
vorhanden isl, die für den Fall gilt, daß der Elektromagnet im Vergleich zu der Kurve 188 mit
einem schwächeren Strom gespeist wird.
F i g. 5 gibt Oszillographenkurven wieder, die für den Verschluß 10 gelten und unter ähnlichen Bedingungen
aufgenommen wurde, wie die in Fig.4 dargestellten,
4> wobei jedoch eine Lichtquelle mit einer Leuchtdichte
von 3050 cd/m2 benutzt wurde Wie aus der Belichtungskurve 194 ersichtlich, ist die Befehlszeit kürzer, und die
Verschlußlamellen 20 und 22 bestimmten einen mittleren Querschnitt der Belichtungsöffnung, da sie die
"'" voll geöffnete Stellung nicht erreichen. Unter solchen
Bedingungen muß der Verschluß bestimmte Kräfte unter Einschluß von Verzögerungswirkungen überwinden,
und hierbei muß gleichzeitig in der erforderlichen Weise ein gleichmäßiges Betriebsverhalten erreicht
werden. Die Kurve 196 des Stromes mit dem zugehörigen TaI 198, das dem Erreichen der innersten
Stellung des Tauchankers entspricht, veranschaulicht die Wirkungsweise der Vorrichtung für den Fall des
Zuführens einer optimalen Spannung bzw. einer
optimalen Energiemenge. Die Kurve 200, die der Stromkurve 202 zugeordnet ist veranschaulicht die
Wirkungsweise der Vorrichtung für den FaIL daß die dem Elektromagneten 90 zugeführte Energiemenge im
Verhältnis von 2 :1 verringert wird. Aus F i g. 5 ist
ersichtlich, daß in der Kurve 202 das TaI 204 etwas
später erscheint als das TaI 198 bei der für eine höhere Spannung geltenden Kurve 196. jedoch läßt das Tal 204
erkennen, daß der Tauchanker 96 innerhalb einer Zeit
vollständig zurückgezogen wurde, die ausreicht, um eine Beeinflussung der Kennlinie der Schließfeder 60 zu
vermeiden, Ein Vergleich zwischen den aus einer Integration der Kurven 194 und 200 gewonnenen Werte
zeigt, daß zwischen den beiden Belichtungsvorgängen ein Fehler auftritt, der 0,13 Blendeneinheiten entspricht.
Dieser Fehler liegt bei einer solchen Belichtungsvorrichtung innerhalb eines noch annehmbaren Bereichs.
Fig. 6 zeigt Oszillographenkurven, die unter den gleichen Bedingungen gewonnen wurden wie die in
F i g. 5 dargestellten, abgesehen davon, daß die Leuchtdichte der Lichtquelle 7115 cd/m2 betrug. Auch in
diesem Fall wird der Verschluß 10 »fliegend« betätigt, d. h., die sich bewegenden Teile der Vorrichtung werden
nach dem Ablauf einer kurzen Zeitspanne nach dem r> Beginn des Belichtungsintervalls zum Stillstand gebracht
und dann in der entgegengesetzten Richtung bewegt. Wie zuvor ist diese Zeitspanne in Fig. 6 als
»Befehlszeit« bezeichnet. Arbeitet die Belichtungsvorrichtung unter optimalen Bedingungen bezüglich der »
1 g , tCU I Ulli klglU
zugehörige Kurve für den durch die Erregerwicklung 92
fließenden Strom ist in F i g. 6 mit 208 bezeichnet, und in dieser Kurve erscheint ein Paar 210, das dem Erreichen
der innersten Stellung durch den Tauchanker % entspricht. Für den Fall, daß dem Elektromagneten 90
eine im Verhältnis von 2 :1 verringerte Energiemenge zugeführt wird, ergibt sich gemäß Fig.6 die Belichtungskurve
212. Zu dieser Belichtungskurve gehört die Stromkurve 214, in der das Tal 216 auftritt. Wie zuvor
erscheint das Tal 216 später als das Tal 210 der S'romkurve 208, und hierdurch wird ein etwas
abgeändertes dynamisches Verhalten des Elektromagneten 90 angezeigt. Jedoch wird der Tauchanker 96
genügend schnell unter passenden dynamischen Bedingungen in seine innerste Stellung gebracht, so daß die
erforderliche Gleichmäßigkeit des Betriebsve.haltens auch bei der beschriebenen Änderung der zugeführten
Energiemenge erreicht wird. Gemäß Fig. 6 entspricht der Fehler zwischen den Belichtungskurven 206 und 212
nur 0,16 Blendeneinheiten, und diese Abweichung hält
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen