DE2316953B2 - Biegewerkzeug - Google Patents
BiegewerkzeugInfo
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Description
30
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Biegewerkzeug zum Biegen von Blechen mit verschiedenen
Biegewinkeln mit Hilfe einer Biegeschiene, deren Arbeitsflächen einen kleineren Winkel aufweisen, als
der kleinste zu erzielende Biegewinkel und mit einer Matrize, die an ihrer der Biegeschiene zugekehrten
Oberfläche eine Vertiefung aufweist, wobei das zu biegende Blech entlang zwei die Vertiefung seitlich
begrenzenden Biegekanten auf der Matrize aufliegt und entlang einer mittleren Biegekante mit der Biegeschiene
in Berührung steht, deren Bewegung durch einen Anschlag begrenzt ist.
Beim Biegen von Blechtafeln mit Hilfe der Biegewerkzeuge wie oben beschrieben, gibt es grundsätzlieh
zwei verschiedene Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit besteht darin, eine Biegeschiene zu
verwenden, deren Arbeitskamten einen Winkel einschließen, der dem im Blech zu erzielenden Winkel
entspricht Mit einer solchen Biegeschiene wirkt eine so
Biegematrize zusammen, welche an ihrer Oberfläche eine im Querschnitt V-förmige Vertiefung aufweist,
wobei der durch die beiden Flanken der Vertiefung eingeschlossene Winkel wiederum dem im Blech zu
erzielenden Winkel entspricht. Der Vorteil dieser Biegewerkzeuge besteht darin, daß ein sehr präziser
Winkel innerhalb kleinster Toleranzen verwirklicht werden kann, ohne daß Abweichungen in der Blechdikke
oder Ungenauigkeiten in der Bewegung der Biegeschiene die Größe des ausgebildeten Winkels
beeinflussen würde. Als Nachteil ist an erster Stelle zu nennen, daß mit Hilfe dieses Werkzeuges nur ein
bestimmter Winkel gebildet werden kann, d. h. daß für jeden abweichenden Winkel ein separates Werkzeugpaar
bereitgestellt werden muß.
Die zweite Möglichkeit besteht im sogenannten freien Biegen des Bleches. Zu diesem Zwecke wird eine
Bieeeschiene verwendet, deren Arbeitsflächen in einem solchen Winkel zueinander stehen, der wesentlich
kleiner als der kleinste zu erzielende Winkel ist. Die mit einer solchen Biegeschiene zusammenwirkende Matrize
besitzt wiederum an ihrer, der Biegeschiene zugekehrten Oberfläche eine Vertiefung, deren Querschnitt im
Prinzip beliebig ausgebildet sein kann. Oftmals wird eine sehr enge und tiefe V-Form oder eine U-Form für den
Querschnitt gewählt Beim freien Biegen liegt das zu biegende Blech einerseits entlang zweier Geraden auf
der Matrize und entlang einer Geraden auf der Biegeschiene auf. Der Winkel mit dem das Blech
abgebogen wird, hängt dabei im wesentlichen nur vom Betrag der Bewegung der Biegeschiene ab. Je weiter die
Biegeschiene nämlich in die Vertiefung der Matrize eintaucht, desto spitzer wird der im Blech ausgebildete
Winkel. Der Vorteil dieser Art des Biegens ist offensichtlich: Mit dem selben Biegewerkzeugpaar
können die verschiedensten Winkel erzielt werden. Der Nachteil, der dabei in Kauf genommen werden muß,
besteht darin, daß der ausgebildete Winkel von der Blechdicke abhängig ist Insbesondere bei dünnen
Blechen kann die tatsächliche Blechdicke beträchtlich von der Nenndicke abweichen, was unweigerlich zu
unerwünschten Toleranzen des Winkels führt Bei einem bekannten Biegewerkzeug (DT-AS 14 52 836) sind an
den Flanken der Biegeschine Signalgeber angeordnet, die mit dem abgekanteten Werkstück zusammenwirken
und die Stillsetzung des Abkantwerkzeuges bewirken. Bei diesem Werkzeug wird zwar eine höhere Bearbeitungsgenauigkeit
erzielt wobei jedoch der Nachteil in Kauf genommen werden muß, daß der Biegewinkel
nicht mit einfachen Mitteln geändert werden kann.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Biegewerkzeug der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
welches für das freie Biegen der Bleche verwendbar ist, gleichzeitig die Vorteile beider Biegearten in sich
vereinigt und deren Nachteile nicht besitzt Gemäß der Erfindung ist das eingangs definierte Biegewerkzeug
dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Boden der Vertiefung gebildete und veränderbar gehaltene Anschlag
die Lage der mittleren Biegekante bezüglich der seitlichen Biegekante unmittelbar bestimmt
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der den Boden der Vertiefung bildende Anschlag als höhenverstellbar
oder auswechselbare Anschlagleiste ausgebildet Mit Vorteil kann ein Satz von Anschlagleisten
verschiedener Dicke zur Verfügung stehen, welche wahlweise in die Matrize einsetzbar sind. Ist die
Anschlagleiste höhenverstellbar in der Matrize gelagert, so wird die Grundfläche der Vertiefung in der Matrize
auf ihrer ganzen Länge mit einer Anzahl nebeneinander angeordneter schiefer Ebenen versehen, während die
Unterseite der Anschlagleiste eine entsprechende Anzahl korrespondierender, abgeschrägter Flächen
aufweist. In diesem Fall ist die Anschlagleiste entlang des Matrizengrundes verschiebbar angeordnet und
kann mit einem Betätigungsorgan für die Verschiebung der Leiste in Verbindung stehen, welche letzteres
gegebenenfalls unter Einfluß eines Steuerorganes steht. Schließlich kann in der Matrize ein Schalter zur
Begrenzung des auf die Anschlagleiste ausgeübten Druckes angeordnet sein. Dieser Schalter spricht beim
Überschreiten des auf die Anschlagleiste ausgeübten, voreingestellten Druckes an.
Auf Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausfüh-
rungsbeispiel,
F i g. 2 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel, und
Fig.3 einen Längsschnitt entlang der Linie A-A
durch die Matrize von F i g. 2.
In F i g. 1 ist die Biegeschiene mit 1 bezeichnet und an
einem nicht näher dargestellten Holm einer Abkantpresse befestigt Ihre beiden Arbeitsflächen 2 und 3
stoßen bei der Arbeitskante 4 unter einem Winkel zusammen, der kleiner ist als der kleinste, mit diesem
Werkzeug herzustellende Winkel. Mit dieser Biegeschiene 1 wirkt eine Matrize 5 zusammen, die auf dem
Arbeitstisch der nicht näher dargestellten Abkantpresse angeordnet ist. In ihrer Oberfläche 6, die der
Biegeschiene 1 zugewandt ist, ist eine Vertiefung 7 vorhanden, welche im vorliegenden Beispiel rechteckigen
Querschnitt besitzt Am Grunde der Vertiefung 7 ist eine Anschlagleiste 8 eingelegt, welche sich über die
ganze Länge der Matrize 5 erstreckt
Wie aus der Zeichnung deutlich zu sehen ;st, liegt das
zu biegende Blech 9 an drei Stellen am Werkzeugpaar f und 5 an, nämlich entlang der Geraden a und b, welche
die oberen Kanten der Vertiefung 7 biiden sowie an der Geraden c, welche durch die Arbeitskante 4 der
Biegeschiene 1 gebildet ist Im Laufe des Biegevorganges, d.h. bei Vorschub der Biegeschiene 1 in
Pfeilrichtung, senkt sich die Berührungsgerade c immer weiter in die Vertiefung 7 hinein, bis die durch die
Biegung entstandene Blechkante an der Oberfläche der Anschlagleiste 8 auftrifft In der Matrize 5 ist dabei ein
nicht näher dargestellter Druckschalter eingebaut, der in diesem Moment, d. h. wenn das Blech 9 die Oberfläche
der Anschlagleiste 8 berührt, den Vorschub der Biegeschiene 1 unterbricht Der im Blech 9 gebildete
Winkel ist nur durch die gegenseitige Lage der Geraden a und b einerseits und der Berührungslinie des Bleches 9
mit der Anschlagleiste 8 andererseits bestimmt. Diese letztgenannte Berührungslinie liegt immer auf der
Oberfläche der Anschlagleiste 8, so daß der Winkel unabhängig von der Blechdicke gebildet wird, da alle
drei für den Winkel maßgeblichen Berührungsgeraden auf derselben Seite des Bleches liegen.
Die Anschlagleiste 8 ist durch nicht näher dargestellte Mittel in der Matrize 5 lösbar befestigt Um mit
derselben Biegeschiene 1 und derselben Matrize 5 einen anderen Winkel zu biegen, muß lediglich die Anschlagleiste
8 gegen eine andere Anschlagleiste unterschiedlicher Stärke ausgetauscht werden.
Eine AusführungsVariante ist in F i g. 2 dargestellt.
Die Biegeschine ist wiederum mit 1 und die Matrize mit
ίο 5 bezeichnet Am Grunde der Vertiefung 7 in der
Matrize 5 befindet sich eine Anschlagleiste 10, welche in der Höhenlage bezüglich der Matrizenoberfläche
verstellbar ist Diese Verstellbarkeit kann beispielsweise mittels einer Anzahl, die Anschlagleiste 10 tragende
Spindeln, verwirklicht werden, welche durch ein Handrad axial einstellbar sind. Eine elegantere Lösung
zeigt jedoch F i g. 3. Hier ist der Grund der Vertiefung 7 sägezahnförmig durch eine Anzahl hintereinander
angeordneten, schiefen Ebenen 11 gebildet. Die Anschlagleiste 10 besitzt an ihrer Unterseite korrespondierend
ausgebildete, abgeschrägte Flächen 12, während ihre Oberseite eben ist und parallel zur Matrizenoberfläche
verläuft. Durch die Verschiebung der Anschlagleiste 10 irt Pfeilrichtung (Fig.3) ändert sich der
Abstand der Oberfläche der Anschlagleiste 10 von der Matrizenoberfläche. Da diese Distanz für den im Blech
gebildeten Winkel maßgebend ist, ergibt sich in dieser Weise eine einfache Möglichkeit der Einstellbarkeit der
Matrize für die verschiedensten Winkel. Die Anschlagleiste 10 kann zweckmäßigerweise mit einer Betätigungsvorrichtung
verbunden sein, welche durch ein Steuerorgan beeinflußt wird. Auf diese Weise wird es
möglich, ohne Wechseln der Biegewerkzeuge Folgeoperationen an einer Blechtafel mit unterschiedlichen
Winkeln durchzuführen.
Mit dem vorgeschlagenen Biegewerkzeug ist ein sehr rationelles und präzises Arbeiten möglich geworden,
weil keine Werkzeuge ausgewechselt werden müssen, wenn sich der Biegewinkel ändert und weil unvermeidliehe
Stärketoleranzen der Bleche keinen Einfluß auf die Größe des Winkels besitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Biegewerkzeug zum Biegen von Blechen mit verschiedenen Biegewinkeln mit Hilfe einer Biegeschiene,
deren Arbeitsflächen einen kleineren Winkel aufweisen, als der kleinste zu erzielende
Biegewinkel und mit einer Matrize, die an ihrer der Biegeschiene zugekehrten Oberfläche einer Vertiefung
aufweist, wobei das zu biegende Blech entlang zwei die Vertiefung seitlich begrenzenden Biegekanten
auf der Matrize aufliegt und entlang einer mittleren Biegekante mit der Biegeschiene in
Berührung steht, deren Bewegung durch einen Anschlag begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch den Boden der Vertiefung gebildete und veränderbar gehaltene
Anschlag die Lage der mittleren Biegekante bezüglich der seitlichen Biegekante unmittelbar
bestimmt
2. Biegewerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Boden der Vertiefung
bildende Anschlag als höhenverstellbare oder auswechselbare Anschlagleiste ausgebildet ist
3. Biegewerkzeug nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Matrize ein
Schalter zur Begrenzung des auf die Anschlagleiste ausgeübten Druckes angeordnet ist
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Legal Events
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