DE2302921C2

DE2302921C2 - Blockiergeschützte Zweikreisbremsanlage für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2302921C2
Application number: DE2302921A
Authority: DE
Inventors: Guy Sceaux Bourgoin
Original assignee: D.B.A. Bendix Lockheed Air Equipement S.A., 92115 Clichy, Hauts-de-Seine
Current assignee: Bendix France SA
Priority date: 1972-01-21
Filing date: 1973-01-22
Publication date: 1983-11-03
Also published as: FR2168226A1; NL7300747A; ES410759A1; JPS4882275A; US3832012A; SE393573B; GB1346564A; DE2302921A1; JPS5716019B2; CA992181A; FR2168226B1; IT978283B

Description

Die Erfindung betrifft eine blockiergeschützte Zweikreisbremsanlage für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Bremsanlage ist in der DE-OS 46 012 beschrieben. Bei ihr sind jeweils Doppelmodulatoren für die den Vorderrädern zugeordneten Paare von Radbremszylindern vorgesehen, so daß bei Auftreten unzulässig hohen Schlupfes für die beiden einem Vorderrad zugeordneten Radbremszylinder eine gemeinsame Druckentlastung erhalten wird. Eine derartige Art der Druckentlastung kann dann zu einem Verziehen des Fahrzeuges, also eine Richtungsinstabilität führen, wenn die beiden Vorderräder unter unterschiedlichem Reibschluß auf der Fahrbahn laufen.

Durch die vorliegende Erfindung soll eine blockiergeschützte Zweikreisbremsanlage für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 geschaffen werden, bei welcher die beim drohenden Blockieren eines Rades erfolgende Druckentlastung ohne Gefahr eines Verziehens des Fahrzeuges durchgeführt wird.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Zweikreisbremsanlage gemäß Anspruch 1.

Bei der erfindungsgemäßen Zweikreisbremsanlage erfolgt die Druckentlastung in den Radbremszylindern des zweiten Bremskreises gemeinsam, jedoch unabhängig von der Druckentlastung der Radbremszylinder des ersten Bremskreises. Die so erhaltene verbesserte Richtungsstabilität des Fahrzeuges ist deshalb in der Praxis sehr wichtig, da bei Panikbremsungen nur sehr geübte Fahrer ein Ausbrechen des Fahrzeuges durch rasches Gegenlenken kompensieren können. Gerade von blockiergeschützten Bremsanlagen wird aber erwartet, daß auch durchschnittliche Fahrer die Richtungskontrolle über das Fahrzeug auch bei Notbremsungen behalten.

Die erfindungsgemäße Zweikreisbremsanlage zeichnet sich auch durch einen einfachen mechanischen Aufbau aus, da insgesamt nur drei Bremsdn. ckmodulatoren benötigt werden.

Beim Bremsen auf Fahrbahnen unter unterschiedlichem Reibschluß der beiden Vorderräder erhält man bei der erfindungsgemäßen Zweikreisbremsanlage auch eine geringere Rückwirkung auf das Lenkrad, da durch die unabhängige Steuerung der Drucke in den beiden Bremskreisen ein gewisser Ausgleich für die unterschiedlichen Laufbedingungen der Vorderräder erhalten wird.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben. Lastabhängig arbeitende Bremskraftverteiler sind zwar an sich bekannt (DE-OS 20 36 220), allerdings nicht in Verbindung mit Zweikreisbremsanlagen.

Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Die einzige Figur stellt eine blockiergeschütz_'3 Zweikreisbremsanlage dar, die an einem Vierradfahrzeug angeordnet ist

Die Figur zeigt zwei Räder 10, 12, die eine Vorderachse eines nicht gezeigten Fahrzeugs gehören. Das Rad 10 ist mit einem Radbremszylinder 18 sowie einem Radbremszylinder 20 und das Rad 12 rr.'t einem Radbremszylinder 22 sowie einem Radbremszylinder 24 versehen. Zwei weitere, zur nicht gezeigten Hinterachse gehörende Räder 14,16 sind mit Radbremszylindern 26 und 28 versehen. Die Radbremszylinder 18, 22 werden über einen ersten Bremskreis von einer durch ein Pedal P betätigten Druckquelle 23 beliefert Die Radbremszylinder 20,24,26 und 28 werden von einer weiteren (vom gleichen Pedal P betätigten) Druikquelle 25 mittels eines vom ersten Bremskreis unabhängigen, zweiten Bremskreises beliefert.

Drehzahlgeber 30, 32, 34 und 36 sind jedem Rad 10, 12,14 und 16 zugeordnet Der Drehzahlgeber 30 liefert einer elektronischen Steuerschaltung 40 ein die Drehzahl des Rads 10 darstellendes Signal. Falls dieses Rad zu blockieren droht, liefert diese Steuerschaltung 40 einen zum Radbremszylinder 18 gehörenden Bremsdruckmodulator 46 ein Signal zum Entlasten des Bremsdrucks.

Das Rad 12 ist in gleicher Weise mit einem Drehzahlregler 32, einer elektronischen Steuerschaltung 42 und einem zum Radbremszylinder 22 gehörenden Bremsmodulator 48 versehen. Die Drehzahlen der Räder 14 und 16 darstellende Signale werden von Drehzahlgeber 34 bzw. 36 zu einem elektronischen Steuerkreis 44 geliefert, der wiederum ein Signal zum Entlasten des Bremsdrucks zu einem Bremsdruckmodulator 50 liefert.

Die Drehzahlgeber 30, 32,34 und 36, die Steuerschaltungen 40,42 und 44 und die Bremsdruekmodulatoren 46,48 und 50 können von irgendeiner bekannten Bauart sein.

Die Drehzahlgeber 30, 32, 34 und 36 sind an den Steuerkreis 44 angeschlossen. Der Bremsdruckmodulator 50 wirkt nicht nur auf die Radbremszylinder 26, 28 der Hinterachse, sondern auch auf die Radbremszylinder 20,24.

Dadurch sind die bei Betätigen und Lösen der Bremsen während des Betriebs des Blockierschutzsystems auf die Räder 10 und 12 ausgeübten Wechselbeanspruchungen viel geringer, als wenn jeder Radbremszylinder 20, 24 mit seinem eigenen Regler ausgestattet wäre. Darüber hinaus sind die über das Fahrzeuglenkgestänge auf das Lenkrad übertragenen Wechselbeanspruchungen von geringerer Intensität, da die Radbremszylinder 18, 22 nur der Dynamik der Räder 10 bzw. 12 ausgesetzt sind, während die Radbremszylinder 20, 24 der Dynamik eines der vier Räder 10, 12,14 und 16 ausgesetzt sind. Sie unterstützen somit die Dämpfung sowohl der Änderungen der die Räder 10 und 12 bremsenden Kräfte während des Arbeitens des Blockierschutzsystems.

Schließlich kann ein lastabhängiger Bremsdruckregler 52, der auf die Last der Räder 14 und 16 anspricht, zwischen dem Bremsdruckmodulator 50 und den Radbremszylindern 26, 28 eingesetzt werden, der eine während des Bremsens auftretende Gewichtsverlagerung ausgleicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Blockiergeschützte Zweikreisbremsanlage für Kraftfahrzeuge, mit einem ersten, ausschließlich den Rädern der Vorderachse zugeordneten Bremskreis, in dessen zu dem linken bzw. rechten Rad führenden Abschnitt je ein Bremsdruckmodulator angeordnet ist, der von einer elektrischen Steuerschaltung erregt wird, die wiederum eingangsseitig mit einem dem überwachten Rad zugeordneten Drehzahlgeber verbunden ist (Einzelradregelung), um bei drohendem Radbiockieren den Bremsdruck eines diesem Bremskreis zugehörigen Radbremszylinders abzusenken, mit einem zweiten, auf alle Räder wirkenden Bremskreis, wobei ein zusätzlicher Bremsdruckmo- |« dulator auf die Hinterräder einwirkt und dem zusätzlichen Bremsdruckmodulator eine Steuereinrichtung zugeordnet ist, die eingangsseitig mit den Signalen der Drehzahlgeber der Hinterräder beaufschlagt ist, um bei drohendem Radbiockieren den Bremsdryck in den auf die Hinterräder wirkenden Radbremszylindern abzusenken, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bremskreis allein von dem zusätzlichen Bremsdruckmodulator (SO) beeinflußt wird, und daß die Steuereinrichtung durch einen auf den zusätzlichen Bremsdruckmodulator (50) arbeitenden einzigen Steuerkreis (44) gebildet ist, welcher eingangsseitig mit allen Drehzahlgebern (30,32,34.36) verbunden ist

2. Blockiergeschützte Zweikreisbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zusätzlichen Bremsdruckmodulator (50) und den Radbremszylinr'ern (2C 28) der Hinterräder (14, 16) des zweiten Bremskreises ein lastabhängiger Bremsdruckregler (52) geschr et ist.