DE2260113A1 - Abbaubare hydrophile schaumstoffe fuer die erdelose pflanzenkultur - Google Patents
Abbaubare hydrophile schaumstoffe fuer die erdelose pflanzenkulturInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
6. DEZ. 1972
Abbaubare hydrophile Schaumstoffe für die erdelose Pflanzenkultur
In zunehmendem Maße werden im Gartenbau zur Verminderung des Kulturrisikos sterile synthetische Substrate, beispielsweise aus Polyurethanschaumstoffen (US-Patentschriften
2 988 441 und 3 373 oo9; Deutsche Auslegeschrift 1 299 662, sowie die Veröffentlichung von E. Weinbrenner und J. Niggemann
"Stecklingsvermehrung und Kultur in Blocksubstraten aus
Polyurethan-Schaumstoff», Gartenwelt 7o, 71 - 73, 197o), Phenolharzschaumstoffen (US-Patentschrift 3 o49 444)» Cellulose
(US-Patentschrift 3 467 6o9) und Gesteinswolle (N.V. Vaekst-Substratet
"Grodah", Gartner Tidende (Dan.) Nr. 4o, S. 719,
197o) verwendet.
Diese synthetischen Substrate haben jedoch gegenüber den bisher üblichen Torf-Kultur-Substraten vor allem in der Phase
der Weiterkultivierung einige Nachteile:
1. Um eine günstige Bewurzelungsrate zu erzielen, ist die
Aufrechterhaltung eines bestimmten pH-Wertes im Kulturmedium
erforderlich. Im Gegensatz zum Torf-Kultur-Substrat fehlen in synthetischen Substraten pufferungsaktive Stoffe,
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so daß es während der Kulturperiode vor allem bei Verwendung von Wasser mit hohen Härtegraden zu einer
unerwünschten Alkalisierung des Substrates kommen kann,
die das Kulturergebnis verschlechtert.
2. Beim Umpflanzen der im Schaumstoffsubstrat bewurzelten
Jungpflanzen in gärtnerische Brden oder Substrate können
die Wurzeln nur zum geringen Teil mit dem neuen Kulturmedium in Kontakt treten, da der Wurzelballen zum allergrößten
Teil mit synthetischem Substrat verfilzt ist. Außerdem kann infolge unterschiedlicher Kapillarwirkung
in gärtnerischen Erden und Substraten der Wurzelballen bei ungenügender Wasserzufuhr zur Austrocknung neigen.
Die Folge hiervon sind Wachstumsverzögerungen oder sogenannte "VerpfLanzschocks". Es ist daher bei manchen
Pflanzenarten von Vorteil, die bewurzelten Stecklinge aus dem Substrat herauszuziehen und für sich allein
umpflanzen zu können.
3. Vor der Weiterkultivierung einiger Pflanzenarten (vor
allem bei den Massenkulturen wie Chrysanthemen) werden
die Stecklinge außerdem im allgemeinen zur Bonitierung und Sortierung aus dem KuLturoubstrat herausgezogen, um
die Ausbildung und ZahL der Wurzeln begutachten zu können. Bei den synthetischen Substraten ist jedoch im allgemeinen
das Wurzelgewebe mit dem Substrat verfilzt und es gelingt nicht ohne Schwierigkeiten oder Gefahr der
Beschädigung, den Wurzelraum, vor allem um die Stecklingabasis
herum, Ln Augenschein zu nehmen. Zur besseren
Bonitierung dLetter Pflanzen iat also auch von synthetischen
Substraten zu fordern, daß der Sämling bzw. Steckling vor der Weiterkultur leicht und ohne Gefahr der Beschädigung
herausziehbar ist.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden nun als synthetische Substrate bestimmte Polyurethanschaumstoffe verwendet,
welche
a) im Laufe der Zeit Säuregruppen freisetzen und soiiit
einer unerwünschten Alkalisierung entgegenwirken und
b) im Laufe der Zeit eine Aufweichung erleiden, so daß die Jungpflanzen ohne Gefahr der Beschädigung ihrer Wurzeln
aus dem Substrat herausgezogen werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Substrat
für die Pflanzenan- und -aufzucht bestehend aus hydrophilen, offenzelligen Estergruppen aufweisenden Polyurethan-Schaum-
•7.
stoffen der Dichte 8-50 kg/m , welche bei 2-monatiger
Lagerung in wassergesättigtem Zustand bei 200G mindestens
1 mÄqu/10 g Schaumstoff an durch Hydrolyse der Estergruppen
gebildeten Säuregruppen freisetzen und hierdurch eine Aufweichung erleiden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung
des Substrats für die Pflanzenan- und -aufzucht.
Die erfindungsgemäßen Substrate weisen die
Eigenschaft auf, während einer Lagerung bei 2o°C in wassergesättigtem Zustand während eines Zeitraums von 1 Woche bis
2 Monaten, vorzugsweise 2-6 Wochen, mindestens 1 mÄqu/1o g
Schaumstoff an Säuregruppen freizusetzen und gleichzeitig eine Aufweichung zu erleiden, welche eine problemlose Umpflanzung
der Jungpflanzen gestattet. Die Schaumstoffe weisen eine Dichte von 8 - 5o, vorzugsweise 1o - 2ο kg/m auf.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Substrate
geschieht nach den an sich bekannten Verfahren der Polyurethanschaumatoffherstellung aus Polyisocyanaten,
Polyhydroxyverbindungen, Wasser und/oder physikalischen,
Treibmitteln sowie den üblichen an sich bekannten Zusatzstoffen.
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Als PoIyhydroxyIverbindungen können alle beliebigen, in
der Polyurethanschaumstoff-Chemie an sich bekannten Polyole dea OH-Zahl-Bereichs 300 bis 1820 eingesetzt werden.
In erster Linie sind hierunter niedermolekulare, mehrwertige
Alkohole und/oder Polyhydroxypolyester bzw. Pt Iy hydroxy polyäther
zu verstehen, wie sie z. B. in High Polymers, Vol. XVI "Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt von
Saunders-Frisch Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten 32 - 42 und Seiten 44 - 54 und Band II,
1964, Seiten 5-6 und 198 - 199, sowie im Kunststoff-Handbuch, Band VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966,
z. B. auf den Seiten 45 - 71, beschrieben sind.
Zur Herstellung der erfindungsgenäßen Substrate
können beliebige aliphatischa, cycloaliphatische, aialiphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate
eingesetzt werden, wie sie z. B. von W. Siefgen in Justus Liebig's Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 - 136, beschrieben
sind. Vorzugsweise werden Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, gegebenenfalls im Gemisch mit Biuretgruppenfreien
Polyisocyanaten eingesetzt, wie sie z. B. in der
Deutschen Patentschrift 1 1o1 394, in der Britischen Patentschrift 889 o5o und in der Französischen Patentschrift
7 o17 514 beschrieben werden.
Als Treibmittel werden in an sich bekannter Weise Wasser und/oder physikalische Treibmittel, wie z. B. Monofluortrichlormethan,
Chlordifluorraethan, Djfluordichlormethan usw.
eingesetzt.
Zur Herstellung der eri induiißsgeraäßeii Substrate
können auoh die an sich bekannten Kata]ysatoren
mitverwendet werden. Beispiele hierfür sind z. B. tertiäre
Le A 14 Mi - 4 -
Amine, wie Triäthylamin, Tributylamin, 1,4-Diaza-bicyclo-(2,2,2)-octan
oder auch organische Zinnverbindungen, wie ζ. B. Zinn(II)-salze von Carbonsäuren, wie Zinn(II)-acetat,
-octoat, -äthylhexoat, -laurat usw.
Bei der Herstellung der erfindungsgeaäßen Substrate
können ferner die üblichen oberflächenaktiven Zusatzstoffe mitverwendet werden. Beispiele hierfür sind
z. B.. Natriumsalze von Rhizinusölsulfonaten oder auch von Fettsäuren oder Salze von Fettsäuren mit Aminen, wie ölsaures
Diäthylamin oder stearinsaures Diäthanolamin.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Substrate
können die a» sich bekannten Schaumstabilisatoren, vor allem die bekannten wasserlöslichen Polyethersiloxane
mitverwendet werden. Diese Verbindungen sind im allgemeinen so aufgebaut, daß ein Copolymerisat aus Äthylenoxid und
Propylenoxid mit einem Polydimethylsiloxanrest verbunden ist. Derartige Schaumstabilisatoren sind z. B. in der US-Patentschrift
2 764 565 beschrieben.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Substrate können ferner auch Reaktioneverzögerer, z. B.
sauer reagierende Stoffe, wie Salzsäure oder organische Säurehalogenide, ferner Zellregler der an sich bekannten Art, wie
Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethy!polysiloxane sowie
Pigmente, Farbstoffe, Flammschutzmittel und weitere Hilfs- und
Zusatzmittel, insbesondere aber auch der Pflanzenanzucht förderliche Zusatzmittel, wie Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel,
mitverwendet werden.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßön Substrate
werden die Reaktionskomponenten unter Einhaltung
Le A 14 641 - 5 -
einer NCO-Kennzahl von 30 bis 80, vorzugsweise 35 bis 45 zur
Reaktion gebracht.
Wesentlich bei der Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Polyurethanschaumstoffβ ist die Mitverwendung von
20 - 100 Gew.-#, bezogen auf Gesamtmenge an Polyhydroxyverbindungen,
an Polyhydroxypolyestern des OH-Zahl-Bereichs
200 - 700,
a) deren Säurekomponente mindestens zu 2o Mol-96, vorzugsweise
zu 2o - 60 Mol-#, eine PoIycarbonsäure mit einem
pKa-Wert bei 2o°C von < 3 und/oder eine anorganische
Säure des Phosphors darstellt und/oder
b) deren Hydrolysebeständigkeit durch die Gegenwart von
1 - 1o, vorzugsweise 2-6 Gew.-96, bezogen auf die
Polyesterkomponente, eines tertiären Amins mit einem über 2oo°C liegenden Siedepunkt im fertigen Schaumstoff
herabgesetzt ist.
Der Aufbau der bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Substrate eingesetzten Polyester, d.h. deren Konzentration an in Form
von Estergruppen ßämndenen Säuren muß so gewählt Bein, daß
bei vollständiger Hydrolyse aller im fertigen Schaumstoff
vorhandenen Estergruppen 3 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 mÄqu/1o g Schaumstoff an Säuregruppen entstünden.
Polyester, weLche der oben wiedergegebenen Forderung a) entsprechen,
sind Insbeaondore solche, bei deren Herstellung
Oxalsäure als Säurekomponente (mit)verwendet wurde bzw. Polyhydroxy
poly ester der phoaphorigen Säure, der Phosphorsäure
oder der Pyrophosphorsäure. Die Herstellung der letztgenannten
Ester wird beispielsweise in der US-Patentschrift 2 372 beschrieben.
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AO υ'8 24/0566
Obiger Definition b) entsprechende tertiäre Amine sind beispielsweise
Ghinolin, Bis-(N,N-diäthanolamin)-adipat, N,N-Dialkyl-stearylamine
o. dgl. Eine neben dem über 2oo°C liegenden Siedepunkt wesentliche,an die Amine zu stellende
Bedingung ist deren freie Beweglichkeit im Schaumstoffgerüst.
Demzufolge dürfen die Amine keine gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppen aufweisen, über welche sie im Polyurethanschaumstoffgerüst
bei der Schaumstoffherstellung durch eine Isocyanatadditionsreaktion chemisch fixiert wurden.
Die tertiären Amine sollten zweckmäßigerweise einen Gehalt an tertiären Stickstoffatomen von 5 bis 30 Gew.-$ aufweisen.
Die Amine können entweder dem zur Polyurethanschaumstoffherstellung verwendeten Gemisch, beispielsweise der PoIyhydroxylkomponente
zugemischt oder in Form geeigneter Lösungen dem fertigen Schaumstoff zugefügt werden. Das Verfahren
der Einschäumung hat jedoch den Vorteil, daß der Hydrolysekatalysator bereits gleichmäßig verteilt im Schaumstoff anwesend
ist.
Bevorzugt können bei der Verwendung der Schaumstoffe als
Kultursubstrat für die erdelose Pflanzenauf- und-anzucht solche Amine verwendet werden, die als Pflanzenwuchsstoffe
oder chemische Vorläufer von Pflanzenwuchsstoffen bekannt sind, wie z. B. ß-Picolin (Vorläufer der Nicotinsäure),
Indol-, Tryptophan-Derivate und andere Wuchsstoffe und
Vorläufer von Wuchsstoffen, sofern sie Derivate tertiärer
Amine darstellen.
Es lassen sich auch tertiäre Amine bzw.. Derivate derselben
als Hydrolysekatalysatoren einsetzen, die in bekannter Weise
als Fungizid wirksam sind, vie ζ. 15. Chinollin-,
Guanidin-, Anilinderivate sowie andere als Fungizid wirksame Substanzen, sofern sie mindefctomi eine als Hydrolysekatalyeator
wirksame funktionelle Gruppe in I'orm eines tertiären
Amine enthalten.
Le A 14 641 ~ 7 -
409 82-4/U 86.6.
Bei der Hydrolyse von Estern werden unter anderem Säuren
freigesetzt. Auf Grund dieser Freisetzung von Säuregruppen
läßt sich der hydrolytische Zerfall der Schaumstoffe durch Titration nachweißen.
Die bei der Hydrolyse der beschriebenen Schaumstoffe freigesetzten
Säuregruppen wirken bei der Verwendung der Schaumstoffe
als Kultursubstrat einer unerwünschten Alkalisi erung
durch das Gießwasser entgegen und verhindern eine allmähliche pH-Erhöhung während der Kulturperiode.
Gleichzeitig können die freigesetzten Säuregruppen intermediär als Kationenaustauschergruppen diingerwirksame Kationen, wie
Kalium-, Ammonium-, Magnesium-, Galcium-Ionen sowie Spurenelemente
wie Eisen-, Kupfer-, Mangan-, Zink- und andere notwendige
Spurenelemente binden und der Pflanze allmählich zur Verfugung stellen.
Die Ionenauutauscherwirkung ist besonders ausgeprägt, wenn
zum Aufbau der Schaumstoffe hydrolysierbare Polyhydroxypolyester auf Basis von anorganischen Säuren des Phosphors
mitverwendet werden.
Die durch hydrolytische Zersetzung der unter Mitverwendung der Pol,yhydroxypolyeater der Phosphor- und Polyphosphorsäurc
dargestellten Schaumstoffe freigesetzten Phosphatgruppen
bewirken nicht nur die beobachtete Erhöhung der IonenauatauHohkapuzitat, sondern haben, wie aus Versuchen
hervorgeht, «inen nun^praßten ßünntigen Einfluß auf daß
Pf lanzoriwachutuiu, wao auf die bekannte Diingewirkung des
I'hoephorß au ruck zuführen int. Die in den Polyestern ge~
bund(m«n Phosphonsäuren stollen »oinit den Pflanzen alo
Depotdün^or zur Verfügung.
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Die für eine Hydrolyse erforderliche Offenzelligkeit und
Wasserbenetzbarkeit der Schaumstoffe kann in erster Linie
durch die Natur der bei der Herstellung der Schaumstoffe mitverwendeten Polyhydroxypolyäther sowie durch die Menge und
Art des verwendeten Polyisocyanates eingestellt werden. Die Herstellung hydrophiler Schaumstoffe gelingt unter anderem ■
vor allem durch Mitverwendung äthoxylierter Poly öle und durch Verwendung von Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanaten.
Die Verschäumung läßt sich nach den einschlägigen Techniken
von Hand oder maschinell durchführen.
Die Hydrolyse der beschriebenen Schaumstoffe wurde nach
folgendem Verfahren durchgeführt:
Io g des fein pulverisierten Schaumstoffes werden in 1 1 Wasser
suspendiert und 4 Stunden beL 6o°C gehalten. Anschließend läßt
man auf Zimmertemperatur abkühlen, versetzt mit 1 ml 1-normaler
Salzsäure und titriert gegen o,1-normaler Natronlauge, bis
pH 9 deutlich überschritten ist.
In Tabelle I (Beispiele 1 bis 4) ist der Rezepturaufbau einer Versuchsserie unter Verwendung eines Polyhydroxypolyesters,
verschiedener Polyhydroxypolyäther und unterschiedlichen Anteilen eines tertiären Amins dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Titrationskurven der Schaumstoffe nach
Beispiel 1 bis 4. Deutlich ist je nach zugesetzter Aminmenge
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ein Mehrverbrauch an Natronlauge festzustellen. Es läßt sich so zeigen, daß je nach Fortschritt der Esterhydrolyse eine
entsprechende Freisetzung von Säuregruppen erfolgt ist.
In Tabelle II (Beispiele 5 bis 8) ist der Rezepturaufbau einer Versuchsserie unter Verwendung von Oxalsäurepolyestern
mit unterschiedlichem Oxalsäuregehalt bei Anwesenheit unterschiedlicher Mengen eines tertiären Anins wiedergegeben.
Die Fig. 2 zeigt die Ergebniese des Hydrolysetests der
Schaumstoffe nach Beispiel 5 bis 8 an Hand der Titrationskurven.
In Tabelle III (Beispiele 9 bis 11) ist der Rezepturaufbau
einer Versuchsserie unter Verwendung von Polyhydroxypolyestern
der Phosphorsäure bzw. Polyphosphorsäure dargestellt.
Fig. 3 zeigt die Ergebnisse des Hydrolysetests der Schaumstoffe
nach Beispiel 9 bis 11.
Alle Zahlenangaben betreffend die bei der Schaumstoffherstellung eingesetzten Ausgangskomponenten stellen, falls
nicht anders vermerkt, Gewichtsteile dar.
Le A 14 64-1 - 1o -
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Tabelle I
Polyester aus 4»5 Mol 4o 4o 4o 4o Adipinsäure, 8,8 Mol
Phthalsäure, 4,5 Mol
Ölsäure und 24,5 Mol
Trimethylolpropan
(OH-Zahl: 37o)
Äthylendiamin und 15 15 15 15
Propylenoxid (ÖH-Zahl:
Polyäther aus Trimethylol- 35 35 35 35 propan und Äthylenoxid/
Propylenoxid (Molverhältnis 1:1) (OH-Zahl: 93o)
Propylenoxid (Molverhältnis 1:1) (OH-Zahl: 93o)
Diäthy lengly lcol | VJl | 15 | 15 | 15 |
Wasser | VJl | VJl | 15 | 15 |
Polysiloxanstabilisator (L 531ο der Ta. Union Carbide) |
4 | 4 | 4 | ■ 4 |
Diäthyläthanolamin- Adipinsäurediester |
- | 2 | 4 | 6 |
biuretisiertes Toluylen- diisocyanat (3o # NCO) |
145 | 145 - | 145 | 145 |
Kennzahl | 35 | 35 | 35 | 35 |
Raumgewicht (kg/m ) | 11 | 11 | 11 | 11 |
Waeseraufnahme (?Q | ■ 7o | 7o | 7o | 7o |
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Tabelle II
Beispiel Nr. 5 6 7 8
Polyester aus 6,8 Mol Adipin- 4o 4o - -
säure, 2 Mol Oxalsäure, 1 Mol
Phthalsäure und 11,5 Mol
Hexantriol-(1,2,6) (OH-Zahl:
35o)
Polyester aus 6,8 Mol Adipin- - - 4o 4o
säure, 4 Mol Oxalsäure, 1 Mol
Phthalsäure und 11,5 Mol
Hexantriol-(1.2,6)
(OH-Zahl: 36o)
Propoxyliertes Äthylendiamin
(OH-Zahl: 63o)
Polyäther aus Trimethylolpropan und Propylenoxid/
Äthylenoxid (Molverhältnis 1 J 1) (OH-Zahl: 93o) Diäthylenglykol
Wasser
Wasser
Polysiloxanpolyäther (L 531o der Fa. Union
Carbide)
Adipinsäurediester des N,N-Diäthyläthanolamins
biuretisiertes Toluylendiisocyanat
Kennzahl
Raumgewi cht (kg/nr ) Wasseraufnahme
15 | 15 | 15 | 15 |
35 | 35 | 35 | 35 |
15 | 15 | 15 | 15 |
15 | VJl | 15 | 15 |
4 | 4 | 4 | 4 |
- | 4 | - | 4 |
6ο | 16ο | 16ο | 16ο |
35 | 35 | 35 | 35 |
12 | 12 | 12 | 12 |
8ο | 78 | 8ο | 8ο |
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Tabelle III
Beispiel Nr. 9 1o 11
Äthylendiamin und Propylenoxid
(OH-Zahl: 63o)
Polyäther aus Trimetliylolpropan und Propylenoxid/Äthylenoxid
(Molverhältnis 1 : 1; (OH-Zahl: 93ο)
Diäthylenglykol
Wasser
Wasser
Polysiloxanpolyäther
(L 531 ο der-Pa. Union Carbide)
Halbester aus 1 Mol Phosphor- 2ο - säure
mit 1 Mol n'-Butanol, umgesetzt mit 4»7 Mol Propylenoxid
(OH-Zahl: 262)
Propoxylierte Phosphorsäure - ■ - 2o (OH-Zahl: 38o)
Propoxylierte Polyphosphorsäure (H6P4O15) (OH-Zahl: 3oo)
Biuretisiertes Toluylendiisocyanat (3o # NCO)
Raumgewi cht (kg/m5) Wasseraufnahme
2o | 2o | 2 0 |
35 | 35 | 35 |
15 | 15 | 15 |
15 | 15 | 15 |
4 | 4 | 4 |
2o | I60 | |
60 | I60 | 12 |
11 | 12 | 9o |
90 | 9o | |
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In Schaumstoffsubstrattypen gemäß den Rezepturbeispielen 1 und 3 wurden nach Aufdüngung derselben durch Angießen
mit einer 0,1 #igen Volldünger-Löaung (NrP3O5^2O wie 8:8:6)
Chrysanthemen-Stecklinge (Sorte: White Spider) gesteckt und vermehrt."
Ergebnis: | eingebauter | Bewurzelungs- | Aufweichung | Heraus- |
Schaumstoff- | Hydrolyse | bonitur | des Schaum | ziehbap- |
lyp | katalysator | 1 = sehr gut | stoffes nach | keit "von |
9 = nicht be | 18 Kultur | bewur zei | ||
wurzelt | tagen | ten Jung | ||
pflanzen | ||||
2 | nicht auf | mäßig, | ||
gemäß Rezeptur |
geweicht | Wurzeln | ||
beispiel 1 | teilw. | |||
beschä | ||||
digt | ||||
gemäß
Rezepturbeispiel 3
Rezepturbeispiel 3
2-3
sehr weich
sehr gut
In Schäumstoffsubstrattypen gemäß den Rezeptur-Beispielen
5 und 6 wurden nach Aufdüngung derselben durch Angießen mit einer 0,1 #igen Volldünger-Lösung (N:P2O5:K2O wie
8:8:6) Chrysanthemen-Stecklinge (Sorte: White Spider) gesteckt
und vermehrt.
Le A H 641
-H-
40982470566
Ergebnis:
Schaumstoff- eingebauter Bewurzelungs- Aufweichung Herausziehtyp Hydrolyse- bonitur des Schaum- barkeit von
katalysator 1 = sehr gut stoffes nach bewurzelten
9 = nicht be- 16 Kultur- Jungwurzelt tagen pflanzen
Rezeptur- - 1 wenig auf- noch heraus-
beispiel 5 geweicht ziehbar
Rezeptur- + 2-3 aufgeweicht gut heraus-
beispiel 6 ; ; ziehbar
Die. Bewürzelung in den Schäumstoffsubstraten auf Oxalsäure-"polyester-Basis
war gegenüber herkömmlichen synthetischen bzw. halbsynthetischen Substraten (z.B. Torf kul tursubs trat/Polystyrols
chaums t off f Hocken) bedeutend heraufgesetzt. Dieses dürfte mit der Aufrechterhaltung eines schwachsauren
Reaktionsbereiches in der wäßrigen Substratphase und möglicherweise auch wachstumsstimulierenden Effekten in
Zusammenhang stehen, die vom Oxalsäurepolyester bzw. seinen Spaltprodukten ausgehen.
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A09824/Ü566
Claims (2)
1. Substrat für die Pflanzenan- und -aufzucht bestehend
aus hydrophilen» offenzelligen Estergruppen aufweisenden
Polyurethan-Schaumstoffen der Dichte 8-50 kg/m , welche bei 2-monatiger Lagerung in wassergesättigtem
Zustand bei 200C mindestens 1 mÄqu/10 g Schaumstoff
an durch Hydrolyse der Estergruppen gebildeten Säuregruppen freisetzen und hierdurch eine Aufweichung erleiden.
2. Verwendung des Substrats gemäß Anspruch 1 zur Pflanzenan-
und -aufzucht.
Le A 14 641
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