DE2258065C3 - Hydraulische Vorrichtung zum Betrieb eines Aufzuges - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Vorrichtung zum Betrieb eines mit einem Fahrkorb ausgestatteten Aufzuges, die eine einzige Kolben-Zylindereinheit aufweist, wobei der eine Teil dieser hydraulischen Einheit ortsfest und der andere mit dem Fahrkorb verbunden ist, wobei ferner der Zylinder mit einem Schenkel sich in Richtung parallel zum Fahrweg des Fahrkorbes erstreckt und anschließend in eine Krümmungübergeht.

Eine derartige Vorrichtung ist bekannt (DE-PS 97 598). Bei dieser ist der ortsfeste Teil der Kolben. Dieser ist am unteren Ende einer feststehenden Kolbenstange angeordnet. Der andere Teil der Vorrichtung besteht aus einem flexiblen, aus schlauchartigem Werkstoff gefertigten Zylinder, in den die Kolbenstange mit ihrem unteren Ende unter Durchsetzen der vorderen Stirnwand des Zylinders eingreift und an s dessen Innenwand der Kolben abgedichtet geführt ist. Der Zylinder, der durch eine Traverse mit dem Fahrkorb fest verbunden ist, ist in seiner Ausgangsstellung in seiner wesentlichen Länge in Windungen in einem Speicherraum angeordnet Bei Druckmittelzufuhr bewirkt der auf die vordere Stirnwand des Zylinders ausgeübte innere Druck, daß sich der Zylinder auf der Kolbenstange nach oben verschiebt und dadurch den Fahrkorb hebt, während durch Ablassen des Druckmittels aus dem Zylinder dieser unter der Wirkung seines Eigengewichts und der Totlast der Vorrichtung wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt Die Zufuhr des Druckmittels erfolgt entweder durch eine Schlauchleitung oder durch die hohle Kolbenstange. Um Dichtigkeit zwischen Kolben und Zylinder sicherzustellen, sind zwei ortsfest angeordnete Rollen mit halbkreisförmigem Profil vorgesehen, die den Zylinder nahezu auf seinem gesamten Umfang formschlüssig umfassen und eine Ausdehnung des Zylinders an seiner Berührungsstelle mit dem Kolben verhüten.

Der bekannten Vorrichtung, haften wesentliche Mängel an. So muß der Kolben mit der Kolbenstange der Vorrichtung und damit das gesamte Gewicht des Fahrkorbes mit der Traverse zuzüglich der Nutzlast aufgehängt werden, was einen sehr stabilen Gebäudeaufbau erfordert Es läßt sich ferner die fertig installierte Vorrichtung nicht nachträglich auf eine größere Förderhöhe aufstocken. Die Zuführung des Druckmittels ist nur entweder durch eine Schlauchleitung oder durch die hohle Kolbenstange möglich. Die Anordnung einer Schlauchleitung ist insofern aufwendig, als die Schlauchleitung mindestens die doppelte Länge des Förderweges des Fahrkorbes aufweisen muß. Die Zuführung durch die hohle Kolbenstange erfordert wegen des hohen Druckes des Druckmittels beim Fördern eine entsprechend größere Dimensionierung der Kolbenstange. Beide Arten der Zuführung haben somit eine nicht unwesentliche Verteuerung der Vorrichtung zur Folge. Es hat ferner der Zyliner infolge seiner Herstellung aus einem flexiblen Schlauch nur eine sehr begrenzte Lebensdauer, weil infolge des auf den Zylinder ausgeübten Rollendruckes eine relativ große Reibung zwischen Kolben und Zylinder vorhanden ist und weil sich der Zylinder bei jedem Hub ab- bzw. aufwickelt. Es muß dabei der Zylinder auf einer zweckmäßigerweise angetriebenen Trommel nach Art einer Kabeltrommel untergebracht werden, um Auf- und Abwickeln in geordneten Windungen zu gewährleisten. Schließlich wirkt sich aber auch bei der bekannten Vorrichtung der Umstand nachteilig aus, daß der in Windungen aufgewickelte Zylinder insbesondere für den Fall, daß die Vorrichtung für größere Förderhöhen bestimmt ist, entsprechend großen Raum im Schacht in Anspruch nimmt, wodurch der Schachtquerschnitt wesentlich größer sein muß, als es Fahrkorb und Führung erfordern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine nur eine einzige Kolben-Zylindereinheit aufweisende hydraulische Vorrichtung zum Betrieb eines mit einem Fahrkorb ausgestatteten Aufzuges zu schaffen, die

einfach in Aufbau und Wirkungsweise sowie im Bedarfsfall auf relativ einfache Weise aufstockbar ist, deren Einzelteile weitgehend verschleißfest sind und bei der ferner das gesamte Gewicht der Vorrichtung

einschließlich Nutzlast auf der Schachtsohle ruht Ferner soll für die Vorrichtung nur ein geringer Aufstellraum benötigt werden.

Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der ortsfeste Teil der hydraulische Zylinder ist daß sich an die Krümmung bodenseitig ein weiterer geradlinig verlaufender Schenkel des Zylinders anschließt in dem sich der Kolben bewegt und daß dem Kolben Druckglieder nachgeschaltet sind, deren letztes ein Gleitstück aufweist das mit einem Tragarm versehen ist mit dem das Gleitstück einen Längsschlitz in der Wandung des ersten Schenkels durchsetzt und an dem der Fahrkorb des Aufzuges befestigt ist

Druckglieder der im Patentanspruch angegebenen Art sind an sich bekannt (DE-OS 19 29 122 und 20 51 509), aber nur zum Umwandeln einer geradlinigen in eine Drehbewegung.

Der Hydraulikzylinder hat vorzugsweise U-Form.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich von der vorstehend geschilderten, bekannten Vorrichtung dadurch, daß der vorzugsweise U-förmige Zylinder auf der Schachtsohle fest angeordnet und der Antrieb des Fahrkorbes über die in den Schenkeln und der Krümmung des Zylinders zwangsweise geführten, einen Biegekolben bildenden, Druckglieder erfolgt. Diese Konstruktion wirkt sich in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft aus. So bedarf es keiner Aufhängung eines Teiles der Vorrichtung, da der Antrieb der Druckglieder nicht höher ist als der Förderweg. Die Vorrichtung weist ferner keine, vorzeitigem Verschleiß unterliegenden, Teile auf. Es ruht ferner die gesamte Last auf der Schachtsohle. Zum Aufstellen der Vorrichtung braucht der Schachtquerschnitt nicht größer zu sein, als es der Fahrkorb und seine Führungen ohnehin erfordern. Es läßt sich ferner die Vorrichtung im Bedarfsfall auf relativ einfache Weise aufstocken, indem lediglich die Schenkel des Zylinders durch vorgefertigte Rohrabschnitte verlängert werden, sowie die Anzahl der Druckglieder entsprechend vergrößert wird.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Druckglieder aus Kugeln bestehen, zwischen denen Distanzstücke angeordnet sind, die zur formschlüssigen und gelenkigen Verbindung mit den Kugeln an ihren Enden muldenförmig ausgebildet sind und deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des hydraulischen Zylinders ist.

Durch diese mittelbare Verbindung der kugelförmigen Druckglieder ist die bei unmittelbarer gegenseitiger Anlage der Druckglieder auftretende relativ große Flächenpressung herabgesetzt.

Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Druckglieder aus einzelnen lamellenartigen Körpern bestehen, die durch Führung und Gegenführung gelenkig miteinander verbunden sind.

Infolge der gelenkigen Verbindung der lamellenartigen Druckglieder ist sichergestellt, daß diese bei Passieren der Krümmung des hydraulischen Zylinders ihre axiale Lage zur Längsachse des Zylinders und damit ihre tangentiale Lage zur Wandung des Zylinders beibehalten.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß Kolben und Gleitstück mittels eines die kugelförmigen Druckglieder und ihre Distanzstücke bzw. die lamellenartigen Druckglieder durchsetzenden flexiblen Organes miteinander verbunden sind.

Durch diese Verbindung wird ein eventuelles Lösen der kugelförmigen Druckglieder und ihrer Distanzstükke .. der lamellenartigen Druckglieder voneinander verhütet

Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 die Vorrichtung im Längsschnitt mit abgesenktem Fahrkorb,

F i g. 2 im Längsschnitt mit angehobenem Fahrkorb,

F i g. 3 den einen Schenkel des Hydraulikzylinders mit abgesenktem Fahrkorb im Längsschnitt

F i g. 4 mit angehobenem Fahrkorb im Längsschnitt

Fig.5 die Vorrichtung in gegenüber den Fig. 1—4 vergrößertem Maßstab im Längsschnitt und

Fig. 6 die Vorrichtung in einer anderen Ausführungsform der Erfindung im Längsschnitt

Die in den Fig. 1—5 dargestellte hydraulische Vorrichtung besteht aus einem Hydraulikzylinder 1 U-förmiger Gestalt dessen Kolben mit 2 bezeichnet ist. Dem Kolben 2 sind Druckglieder 3 in Form von Kugeln vorgelagert, die an der Innenwandung des Hydraulikzylinders 1 geführt sind. Zwischen den einzelnen Druckgliedern 3 sind Distanzstücke 4 angeordnet, deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Hydraulikzylinders 1 ist. Die Distanzstücke 4 sind an ihren Enden zwecks formschlüssiger und gelenkiger Verbindung mit den Druckgliedern 3 muldenförmig gestaltet. An das dem Kolben 2 abgekehrte letzte Druckglied 3 schließt sich formschlüssig ein Gleitstück 5 an, das mit einem Tragarm 6 versehen ist. Das Gleitstück 5 durchsetzt mit seinem Tragarm 6 einen mit 7 bezeichneten Längsschlitz in dem einen Schenkel des Hydraulikzylinders I. Mit 8 ist der Fahrkorb des Aufzuges bezeichnet, der an dem Tragarm 6 des Gleitstückes 5 befestigt ist Mit 9 ist eine Wanne mit Schmiermittel bezeichnet, in der der Hydraulikzylinder 1 mit seiner Krümmung liegt. Der Mantel des Hydraulikzylinders 1 hat im Bereich der Krümmung des Hydraulikzylinders t Durchlässe 10 für das Schmiermittel. Hierdurch liegen die Druckglieder 3 im Bereich der Krümmung des Hydraulikzylinders 1, in dem die größte Reibung auftritt, ständig voll im Schmiermittel.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Bei Betätigen eines Schalters fördert eine in tier Zeichnung nicht dargestellte Pumpe das Druckmedium in den Zylinderraum des Hydraulikzylinders 1, wodurch der Fahrkorb 8 über die Druckglieder 3 angehoben wird. Das dabei von den Druckgliedern 3 mitgerissene und durch den Längsschlitz 7 hindurchtretende Schmiermittel wird dabei wieder der Wanne 9 zugeführt. Das Absenken des Fahrkorbes 8 erfolgt durch Ausströmenlassen des Druckmediums aus dem Zylinderraum, wodurch der Kolben 2 über die Druckglieder 3 durch das Gewicht des Fahrkorbes 8 wieder zurückbewegt wird.

Die mit It bezeichneten Druckglieder der in der Zeichnung in F i g. 6 dargestellten Vorrichtung bestehen im Gegensatz zu den Druckgliedern 3 der in Fi g. 1 —5 dargestellten Vorrichtung aus lamellenartigen Körpern. Ein jedes Druckglied 11 hat eine konkave Führung 12 und eine konvexe Gegenführung 13, mit denen die Druckglieder 11 se gelenkig mileinander verbunden sind, daß sie beim Passieren der Krümmung des Hydraulikzylinders 1 mit der Wandung des Hydraulikzylinders 1 tangential in Berührung bleiben.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Hydraulische Vorrichtung zum Betrieb eines mit einem Fahrkorb ausgestatteten Aufzuges, die eine einzige Kolben-Zylindereinheit aufweist, wobei der eine Teil dieser hydraulischen Einheit ortsfest und der andere mit dem Fahrkorb verbunden ist, wobei ferner der Zylinder mit einem Schenkel sich in Richtung parallel zum Fahrweg des Fahrkorbs erstreckt und anschließend in eine Krümmung übergeht, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste Teil der hydraulische Zylinder (1) ist, daß sich an die Krümmung bodenseitig ein weiterer geradlinig »erlaufender Schenkel des Zylinders (1) anschließt, in dem sich der Kolben (2) bewegt, und daß dem Kolben (2) Druckglieder (3 bzw. ti) nadigeschaltet sind, deren letztes ein Gleitstück (5) aufweist, das mit einem Tragarm (6) versehen ist, mit dem das Gleitstück (5) einen Längsschlitz (7) der Wandung des ersten Schenkels durchsetzt und an dem der Fahrkorb (8) des Aufzuges befestigt ist.

2. Hydraulische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (1) U-Form besitzt.

3. Hydraulische Vorrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder (3) aus Kugeln bestehen, zwischen denen Distanzstücke (4) angeordnet sind, die zur formschlüssigen und gelenkigen Verbindung mit den Kugeln an ihren Enden muldenförmig ausgebildet sind und deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Hydraulikzylinders (1) ist.

4. Hydraulische Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder (II) aus einzelnen lamellenartigen Körpern bestehen, die durch Führung (12) und Gegenführung (13) gelenkig miteinander verbunden sind.

5. Hydraulische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß Kolben (2) und Gleitstück (5) mittels eines die kugelförmigen Druckglieder (3) und ihre Distanzstücke (4) bzw. die lamellenartigen Druckglieder (11) durchsetzenden flexiblen Organes miteinander verbunden sind.

6. Hydraulische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (1) mit seiner Krümmung in einer Wanne (9) mit Schmiermittel liegt und der Mantel des Hydraulikzylinders (1) im Bereich der Krümmung Durchlässe (10) für das Schmiermittel aufweist.