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Verfahren zum Füllen eines an,einem~Ende verschlossenen Schlauchabschnittes
Bei der Herstellung von Würsten wird vom Verbraucher in vielen Fällen der Wunsch
geäußert, daß die Wurst im verbrauchsfertigen Zustand einen anderen Querschnitt
aufweist, als der runde Querschnitt, den sie aufgrund der Form eines künstlichen
oder natürlichen Wurstdarmes annimmt. So wird beispielsweise oft gewünscht, daß
die verbrauchsfertige Wurst einen rechteckigen, meist etwa quadratischen Querschnitt
aufweist, wodurch sie sich z. B. gut für den Belag von Toastbrot- eignet. In den
Fällen, in denen daher vom Markt eine verbrauchsfertige Wurst mit einem etwa quadratischen
oder anderen von der Kreisform abweichenden Querschnitt verlangt wird, sogenannte
Vierkantwurst,~wird der gefüllte Wurstdarm nach Beendigung der Füllung und nach
dem Verschließen in einer entsprechenden Form zu ihrem endgültigen Querschnitt gepreßt.
In der Form wird die Wurst durch entsprechende Behandluag, z. B. Kochen, in der
endgültigen Form stabilisiert0 Da nun beim gleichen Umfang der gefüllten Wurst der
runde Querschnitt größer ist als jeder andere Querschnitt, darf eine Wursthülle,
die nach dem Füllen und Verschließen zu einem anderen, insbesondere quadratischen
Querschnitt, gepreßt werden soll, nicht voll gefüllt sein. Eine stramm gefüllte
Wurst kann normalerweise nicht in einen anderen Querschnitt gepreßt werden, ohne
daß die meist nicht dehnbare Wursthülle beschädigt wird.
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Deshalb dürfen solche Würste, die dazu bestimmt sind, zu einem anderen
Querschnitt gepreßt zu werden, nur unvollständig gefüllt sein, damit die Wulst von
der kreisfUrmigen auf die viereckige Form mit geringerem Querschnitt umgeformt werden
kann. Bei- der Füllung solcher Würste besteht außerdem das Problem sicherzustellen,
daß trotz der unvollständigen Füllung und daher schlafen Wurst
keine
wesentlichen Lufteinschlüsse vorhanden sind, damit die Wurst nach dem Pressen in
ihrer endgültigen Form ebenfalls - entsprechend der allgemeinen bei Würsten bestehenden
Forderung - luftfrei ist. Bisher war es üblich, bei der Herstellung einer schlaffen,
d.h. unvollständig gefüllten, im wesentlichen luftfreien Wurst, eine pralle Füllung
des an einer Seite bereits verschlossenen Schlauchabschnittes dadurch zu verhindern,
daß das Bedienungspersonal mit der Hand einen Teil des Schlauchabschnittes zusammenpreßte,
bevor das Ende der Wurst verschlossen wurde. Beim Füllen und Verschließen muß die
Bedienungsperson darauf achten, daß der Schlauchabschnitt mit Ausnahme des von der
Hand zusammengepreßten Teiles prall gefüllt wird, so daß die unvollständig gefüllte
Wursthaut nach dem Verschließen keine wesentlichen Lufteinschlüsse enthält. Die
Bedienungsperson muß also mit einer Hand den Schlauchabschnitt während des Füllvorganges
auf dem Füllrohr abdichten, während die andere Hand das Füllvolumen des Schlauchabschnittes
in dem oben beschriebenen Sinne verringert. Diese Arbeitsweise ist aber nur möglich,
wenn der gefüllte Schlauchabschnitt getrennt von der Füllmaschine verschlossen wird.
Es ist Jedoch nicht möglich, diese Arbeitsweise anzuwenden, wenn die Verschließmaschine
unmittelbar vor dem Füllrohr angeordnet ist, um die gefüllte Wurst am noch offenen
Ende zu verschließen, wie dies bei den modernen kombinierten Füll- und Verschließautomaten
der Fall ist. Die Bedienungsperson kann nämlich die Wurst beim Füllen nicht wie
beschrieben zusammenpressen, ohne mit der Hand in, den Gefahrenbereich der Verschließmaschine
zu gelangen. Außerdem soll bei derartigen Füll- und Verschließkombinationen die
Bedienungsperson an dem Füll- und Verschließvorgang nicht unmittelbar beteiligt
sein, sondern den Schlauchabschnitt für den nächsten Füllvorgang vorbereiten. Schließlich
hat die manuelle Bedienung den Nachteil,
daß kein gleichmäßiges
Arbeitstempo eingehalten werden kann und Ungleichmäßigkeiten in der Füllung entstehen
können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
das diese Nachteile vermeidet. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem
Verfahren zum Füllen eines an einem Ende verschlossenen Schlauchabschnittes der
nach dem Füllen und Verschließen unvollständig und im wesentlichen luftfrei gefüllt
ist, erfindungsgemäß das Füllvolumen über einen sich an das verschlossen Ende des
Schlauchabschnittes anschließenden Bereich mittels eines Zwischenstückes verringert
wird. Durch die Verwendung des Zwischenstückes wird das Füllvolumen der Wursthaut
soweit verringert, daß die Füllung dem gewünschten verringerten Volumen der endgültigen
Form der Wurst entspricht. Durch die Verwendung des Zwischenstückes kann das verbleibende
Volumen des Schlauchabschnittes prall gefüllt werden, so daß sichergestellt ist,
daß keine wesentlichen Lufteinschlüsse vorhanden sind. Die so gefüllte Wurst kann
nach Abschluß des Füllvorganges in üblicher Weise durch eine vor dem Füllrohr angeordnete
Verschließmaschine verschlossen werden. Zur Sicherstellung des luftfreien Füllens
kann der Schlauchabschnitt während des FUllvorganges-auf dem Füllrohr in seinem
Ablauf mit einer an sich bekannten ringfòrmigen Darmbremse gebremst werden. Dadurch
sind beide Hände des Bedienungspersonals.
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für die Vorbereitung des für die nächste Füllung benötigten Schlauchabschnittes
frei geworden, und derFüll- und Verschließvorgang kann ohne manuelle Eingriffe.
automatisch ablaufen.
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Das Zwischenstück muß so beschaffen sein, daß es durch- die Darmbremse
geführt werden kann, wenn diese herangeschwenkt wird und daß es während des Füllvorganges
durch die Verschließmaschine
laufen kann. Dazu kann das Zwischenstück
als Hülse ausgestaltet sein, die über das Füllrohr geschoben werden kann und schon
während des Füllvorganges durch die Darmbremse läuft und von dem sich füllenden
Schlauchabschnitt vom Füllrohr abgezogen wird. Das Zwischenstück kann auch auf den
sich auf das verschlossene Ende des Schlauchabschnittes anschließenden Bereich aufgesetzt
werden und sogar diesen Abschnitt im wesentlichen luftfrei aufnehmen, etwa dadurch,
daß das Zwischenstück als Klemmstück ausgebildet ist und eine Aufnahmenut vorgesehen
ist. In diesem Falle ist an dem Ende des Zwischenstückes eine Verriegelung vorgesehen,
damit der Schlauchabschnitt in dem Klemmstück gehalten wird und nicht durch den
Fülldruck aus der Nut herausspringt. Ein solches Klemmstück kann auch aus beweglichen
Klemmbacken mit einer Verriegelung bestehen. Die Länge des Zwischenstückes muß so
bemessen sein, daß die gewünschte Volumenverringerung für den gefüllten Schlauchabschnitt
erreicht wird, so daß die Vierkantpreßform entsprechend ihrem Volumen ausgefüllt
wird. Nach dem Verschließen des Wurstdarmes wird das Zwischenstück abgenommen und
kann für einen anderen zu füllenden Schlauchabschnitt verwendet werden, während
die Wurst schlaff gefüllt, aber im wesentlichen luftfrei vorliegt, damit sie in
der Preßform zum gewünschten Querschnitt gepreßt wird.
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Anhand der Abbildungen wird das erfindungsgemäße Verfahren und das
dazu erforderliche Zwischenstück wie folgt beschrieben: Abb. 1 zeigt eine Vierkantform
mit einer Wurst nach ihrer Pressung zu einem annähernd quadratischen Querschnitt.
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Abb. 2 zeigt ein Füllrohr mit Schlauchabschnitt und Hülse als Zwischenstück
vor dem Füllen.
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Abb. 3 zeigt den gefüllten und verschlossenen Schlauchabschnitt mit
dem noch nicht entfernten Zwischenstück.
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Abb. 4 zeigt einen Schlauchabschnitt während des Füllens mit einem
Klemmstück mit Aufnahmenut und Verriegelung als Zwischenstück.
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Abb. 5 zeigt die Stirnseite des Klemmstückes gemäß Abb. 4 mit Verriegelung.
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Abb. 6 zeigt die Stirnseite eines anderen Klemmstückes aus beweglichen
Klemmbacken.
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In Abb. 1 liegt- die Wurst (1) ineiner-bereits geöffneten Metallform
(2) mit annähernd quadratischem Querschnitt, in der die Wurst zu einer Vierkantwurst
gepreßt ist.
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In Abb. 2 ist auf einem Füllrohr (3) der vorverschlossene Schlauchabschnitt
(4) aufgezogen. Über den Schlauchabschnitt ist als Zwischenstück eine Hülse (5)
auf das Füllrohr (3) aufgeschoben. Der innere Durchmesser der Hülse umfaßt den Schlauchabschnitt
und der äußere Durchmesser wird von der Darmbremse (6) umfaßt. Das Ende der Hülse
weist einen Begrenzungsbördel (7) auf. Dieser stellt sicher, daß die Hülse während
des Füllvorganges vom ablaufenden Schlauch mitgenommen wird und verhindert ein Ausbauchen
der Wursthülle zwischen ihrem vorverschiossenen Ende und der Hülse. Die Darmbremse
(6) mit elastischen Bremslippen stellt einen luft freien Ablauf des Schlauchabschnittes
vom Füllrohr (3) sicher. Die Wandstärke der Hülse (5) mu3 möglichst
gering
sein, damit auch nach dem Ablauf der Hülse vom Füllrohr noch eine ausreichende lurtdichte
Bremsung des ablaufenden Schlauchabschnittes durch die Darmbremse gewährleistet
ist.
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Abb. 3 zeigt die gefüllte und auch am Füllende verschlossene Wurst
mit der Hülse (5) als Zwischenstück, das nun entfernt werden kann.
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Abb. 4 zeigt ein anderes Zwischenstück (8), das als Klemmstück ausgebildet
ist und das den Bereich des Darmabschnittes, der sich an das verschlossene Ende
anschließt, in einer Aufnahmenut (9) im wesentlichen luftfrei aufnimmt.
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Vor dem Füllen ist der Schlauchabschnitt am Ende des Klemmstückes
mit einem Halteriegel (lo) befestigt, der sicherstellt, daß der Schlauchabschnitt
beim Füllen nicht aus der Nut (9) des Klemmstückes (8) herausgedrückt wird.
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Abb. 5 zeigt die Stirnseite des Klemmstückes (8) mit der Aufnahmenut
(9), die einen trichterförmigen Einlauf (11) aufweist. Der Halteriegel (lo) ist
als Drehriegel ausgebildet, der zum Verschließen vor den trichterförmigen Einlauf
(11) geschoben wird.
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In Abb. 6 besteht das Zwischenstück aus zwei Klemmbacken (12 und 13),
in dessen Aufnahmeraum (14) das Ende des Schlauchabschnittes luftfrei aufgenommen
ist. Die Klemmbacken werden um den Drehpunkt (15) geschlossen und mit der Klammer
(16) verriegelt.
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- Patentansprüche -