DE2247370A1 - Mikrobicide verbindung - Google Patents
Mikrobicide verbindungInfo
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Description
Th. Goldschmidt AG, Essen
Mikrobicide Verbindung
Die Erfindung betrifft als neue Verbindung mit mikrobiciden Eigenschaften !^,S-Trimethyl-l-octylaminomethyl-S-octylamino-cyclohexan
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung und deren Verwendung als mikrobieider Wirkstoff.
Unter Mikrobicidie im Sinne vorliegender Erfindung w^.rd die
Abtötung von grampositiven wie gramnegativen Bakterien, Pilzen und Hefen verstanden. Hierbei handelt es sich um die
Hauptwirksamkeiten, jedoch entfalten die Verbindungen auch eine gewisse Wirksamkeit gegenüber Viren und Algen.
Bei der Anwendung von mikrobieid wirksamen Verbindungen ist
es wünschenswert, eine breite Palette verschiedenartiger chemischer Verbindungen zur Verfügung zu haben, um zu vermeiden,"
daß sich bei den abzutötenden Bakterien und der- . gleichen resistente Stämme bilden bzw. daß bereits resistent
gewordene Stämme wieder mit*Erfolg bekämpft werden können.
409823/1067
Die Bereitstellung einer neuen Klasse von mikrol?icid wirksamen
Verbindungen bereichert somit von vornherein den Stand der Technik.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun, einen neuen Wirkstoff, der gegenüber bekannten Wirkstoffen u.a. den besonderen Vorteil
aufweist/ daß er insbesondere gegen eine Reihe von Bakterien, Pilzen und Hefen v/irksam ist, welche verhältnismäßig
schwierig zu bekämpfen sind und sehr häufig für den sogenannten Hospitalismus verantwortlich gemacht werden.
Hierunter versteht man die Ausbreitung von pathogenen Keimen, insbesondere in Krankenhäusern, wobei sich diese Keime durch
hohe Resistenz gegenüber mikrobieiden Verbindungen auszeichnen. Beispiele solcher Keime sind S. aureus, P. aeruginosa
und K. pneumoniae. ·
Bei dieser neuen mikrobieid wirksamen Verbindung handelt es
sich um das 1,3,S-Trimethyl-l-octylaminomethyl-S-octylaminocyclohexan,
das durch die folgende Formel wiedergegeben werden kann:
H
409823/1067
409823/1067
BAD
Das zugrunde liegende Grundgerüst mit zwei Aminogruppen wird auch als Isophorondiamin bezeichnet.
Das zugrunde liegende Diamin ist ohne Wirkung. Das Mohooctylaminderivat
zeigt-nur geringe mikrobicide Wirkung. Weist das Molekül drei oder vier am Stickstoff gebundene Octylgruppen
auf, sinkt die Löslichkeit dieser Verbindungen in Wasser oder wäßrigem Alkohol so stark, daß sie praktisch nicht mehr
in wäßrigen Zubereitungen verwendbar sind. Von besonderem Interesse ist deshalb die erfindungsgemäß beanspruchte Dioctyläminoverbindung.
.
Diese Verbindung kann dadurch hergestellt werden, daß man !,S/S-Trimethyl-l-aminomethyl-S-arnino-cyclohexan mit etwa
äquimolaren Mengen Octylhalogenid, vorzugsweise Octylchlorid, umsetzt, nach Beendigung der exothermen Reaktion noch .etwa
eine Stunde auf Temperaturen von 100 bis 150 C erhitzt, vom Rückstand befreit und die gewünschte Verbindung aus dem
Reaktionsgemisch, vorzugsweise durch fraktionierte Destillation,
abtrennt.
Bei dieser Umsetzung mit etwa äquimolaren Mengen Octylhalogenid entsteht ein Gemisch von nichtumgesetzter Ausgangsverbindung,
einfach octylierter Verbindung und der gewünschten dioctylierten Verbindung. Die erfindungsgemäße Verbindung
kann aus diesem Gemisch durch fraktionierte Destillation ge- . wonnen werden. Würde man größere als äquimolare Mengen Octyl-
409823/1067
BAD ORIGINÄR ;,..,
halogenid, bezogen auf Ausgangsverbindung, verwenden, erhielte
man auch Anteile an höheralkyliertem Produkt, die nicht
erwünscht sind und von der gewünschten erfindungsgemäßen Verbindung
schlecht abzutrennen wären.
Das erfindungsgemäße !,BiS
octylamino-cyclohexan ist nicht wasserlöslich. Da die Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindung jedoch vorzugsweise aus wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösungen erfolgt, ist es deshalb erforderlich, daß bei der Herstellung der diese Verbindung enthaltenden Zubereitung ein LösungsVermittler verwendet wird. Beispiele geeigneter Lösungsvermittler sind z.B. die Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids an höhere Alkohole, wie z.B. Tridecylalkohol, oder kationaktive Verbindungen, wie z.B. Dodecyldimethylbenzylammoniumchlorid. Man vorwendet diese Solubilisierungsmittel, bezogen auf Wirksubstanz, etwa in gleichen Mengen.
octylamino-cyclohexan ist nicht wasserlöslich. Da die Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindung jedoch vorzugsweise aus wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösungen erfolgt, ist es deshalb erforderlich, daß bei der Herstellung der diese Verbindung enthaltenden Zubereitung ein LösungsVermittler verwendet wird. Beispiele geeigneter Lösungsvermittler sind z.B. die Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids an höhere Alkohole, wie z.B. Tridecylalkohol, oder kationaktive Verbindungen, wie z.B. Dodecyldimethylbenzylammoniumchlorid. Man vorwendet diese Solubilisierungsmittel, bezogen auf Wirksubstanz, etwa in gleichen Mengen.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann in üblicher Weise konfektioniert
werden, d.h. die gelöste bzw. solubilisierte Verbindung kann zusammen mit anderen mikrobiciden Verbindungen
und mit weiteren Zusätzen wie Geruchsstoffe oder Farbstoffe versehen werden. Die Verbindung kann auch in fluorierten
Chlorkohlenv/asserstoffen gelöst werden und in Aerosolform zur Anwendung gelangen. Dufch den Zusatz der Solubilisierungs
mittel bei Verwendung einer wäßrigen Lösung wird gleichzeitig die Reinigungskraft der Lösungen verstärkt/ und zwar inübe-409823/1067
BADORIQINAL
22473TG
sondere dann, wenn als Solubilisierungsmittel nichtionogone
Tenside verwendet werden.
In dem folgenden Beispiel wird zunächst das erfindungsgemäße
Verfahren erläutert. Anschließend wird in tabellarischer Form die Wirksamkeit der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung
gezeigt. Die Prüfung auf Mikrobicidie erfolgte nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und .
Mikrobiologie e.V./ Gustav Fischer-Verlag, Stuttgart, 1959. Dabei bedeutet in den Tabellen *! Keimwachstum, - kein Keimwachstum.
*
Herstellung von 1,S^-Trimethyl-l-octylaminomethyl-S-octylamlno-cyclohexan
In einem 2 1-Vierhalskolben, ausgestattet mit KPG-Rührer,
Thermometer, Rückflußkühler und Tropftrichter, werden 2 Mol !,S^S-Trimethyl-l-aminomethyl-S-amino-cyclohexan, 3,2 Mol
NaOH und 5 ml H2O auf 1000C erhitzt. Man fügt nun in kleinen Portionen 2 Mol n-Octylchlorid hinzu (2 Stunden) und erhitzt anschließend 1 Stunde lang auf etwa 1400C. Danach
dekantiert man noch heiß vom anorganischen Rückstand und
ι unterwirft die dekantierte Flüssigkeit einer fraktionierten Vakuumdestillation. Nach einem Vorlauf von 1,3,3-Trimethyl-l-
Thermometer, Rückflußkühler und Tropftrichter, werden 2 Mol !,S^S-Trimethyl-l-aminomethyl-S-amino-cyclohexan, 3,2 Mol
NaOH und 5 ml H2O auf 1000C erhitzt. Man fügt nun in kleinen Portionen 2 Mol n-Octylchlorid hinzu (2 Stunden) und erhitzt anschließend 1 Stunde lang auf etwa 1400C. Danach
dekantiert man noch heiß vom anorganischen Rückstand und
ι unterwirft die dekantierte Flüssigkeit einer fraktionierten Vakuumdestillation. Nach einem Vorlauf von 1,3,3-Trimethyl-l-
aminomethy1-5-amino-cyclohexan und 1,3,3-Trimethyl-l-octyl-409823/1067
aminomethyl-S-amino-cyclohexan gehen zwischen 192 und 194 C
bei 0,5 Torr 34Og reines 1,3/3-Triinethyl-l-octylantino- '
methyl-S-octylamino-cyclohexan über.
Elernentaranalyse für C26H53N, (Molgewicht 395) :
berechnet gefunden
C 79,0 Gew.-% C 79,2 Gew.-1
H 13,8 Gew.-% H 13,2 Gew.-f
N 7,2 Gew.-% N 7,1 Gew.~%
Zur Prüfung der mikrobiciden Wirksamkeit wurden folgende
Zubereitungen hergestellt:
Zubereitung 1
10 Gewichtsteile 1 ,SiB-Trimethyl-l-octylaminomethyl-S-octylamino-cyclohexan,
10 Gewichtsteile eines Additionsproduktes von 12 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Isotridecylalkohol, 10 Gewichtsteile
Essigsäure und 70 Gewichtsteile Wasser weiden
unter Rühren bei 40°C homogenisiert. Man erhält tin« klare mit H3O verdünnbare Lösung.
409823/1067
Zubereitung
10 Gewichtsteile !,S^-Trimethyl-l-octylaminoinethyl-S-octylamino-cyclohexan,
10 Gewichtsteile eirier Lösung, die 80.%
CH.
CH
Cl
und 20 % Äthanol enthält, sowie 10 Gewichtsteile Essigsäure und 70 Gewichtsteile Wasser werden unter Rühren bei etwa
400C homogenisiert.
409823/1067
BAD ORIGINAL
Der pH-Wert der 0,1 % Wirksubstanz enthaltenden wäßrigen Lösung wurde mit Essigsäure auf 7,5 eingestellt.
Teststairan Konzentration Einwirkungszeit in Min.
in % 12 5 10 20
S. aureus 0,1 ----- -
0,01 + +■+·*-
E. coli 0,1 - - - - - -
0,001 + + 4- + + ♦
0,001 + + + ■+ ♦ ♦
0,005 + ♦ + -I- + ♦
0,0Ol + + + + ..+ * ^093 23/1067 ~"
Der pH-Wert der 0,1 % Wirksubstanz enthaltenden wäßrigen
Lösung wurde mit Essigsäure auf 5,1 eingestellt
Teststairan Konzentration Einwirkungszeit in Min,
in % 1 2 5 10 20
S. aureus 0,1 _______
0,05 - - - -
0,005 ------
0,001 + + + + +
E. coli 0,1 --·--_-
0,005 "+--._
0,001 ■+++'+ + +
C. albicans 0,1 -
0,01 + + - -
0,001 + + + + +
A. flavus 0,1 + + -- --
0,005 ++'++ +
409823 A1Q.6,7:
Als Vergleichssubstanz wurde eine Mischung aus gleichen Gewichtsteilen
Hexachlorophen und einem Umsetzungsprodukt von 12 Mol Äthylenoxid mit Tridecylalkohol verwendet. Die angegebenen
Konzentrationen beziehen sich auf den Gehalt an Hexachlorophen. Der pH-Wert der wäßrigen Lösung beträgt 7,7.
Teststamm
Konzentration in %
Einwirkungszeit in Min, 12 5 10 20 30
S. aureus
0,1 0,05 0,01 0,005
E. coli
IrO 0,5
P. aeruginosa
2,0
0,5
C. albicans
5,O 2,5 1,0
P. expansum
5,0 2,5 1/0
Ein Vergleich der Tabellen zeigt die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Verbindung in bezug auf ihre mikrobicide Wirksamkeit.
409823/106
BAD ORI
Claims (3)
1. 1,3,S-Trimethyl-l-octylaitirnomethyl-B-octylamino-cyclohexan.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man 1,3,3-Trimethyl-l~amino-Inethyl-5-amino-cyclohexan
mit etwa äquimolaren Mengen Octylhalogenid, vorzugsweise Octylchlorid, umsetzt,
nach Beendigung der exothermen Reaktion noch etwa eine Stunde auf Temperaturen von 100 bis 150 C erhitzt, vom
Rückstand befreit und die gewünschte Verbindung aus dem
Reaktionsgemisch, vorzugsweise durch fraktionierte Destillation, abtrennt.
3. Verwendung der Verbindung des Anspruchs 1 als mikrobicider - Wirkstoff.. "
409823/1067
BAD
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2247370A DE2247370C3 (de) | 1972-09-27 | 1972-09-27 | 1,3,3-Trimethyl-1 -noctylaminomethyl-5-n-octylamino-cyclohexan, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als mikrobicider Wirkstoff |
CH1280573A CH579527A5 (de) | 1972-09-27 | 1973-09-06 | |
NL7312673A NL162895C (nl) | 1972-09-22 | 1973-09-14 | Werkwijze voor het bereiden van een microbicide preparaat en werkwijze voor het bereiden van een n-dodecyl-koolwaterstofdiamine. |
AT814673A AT325595B (de) | 1972-09-27 | 1973-09-21 | Verfahren zur herstellung des neuen 1,3,3-trimethyl-1-octylaminomethyl-5-octylamino-cyclohexans |
FR7334241A FR2200245B1 (de) | 1972-09-27 | 1973-09-25 | |
GB4492673A GB1413917A (en) | 1972-09-27 | 1973-09-25 | Octylamino-cyclohexano derivative, a process for its prepa ration and its use in microbicidal preparations |
NLAANVRAGE7908728,A NL170412C (nl) | 1972-09-22 | 1979-12-03 | Werkwijze voor het bereiden van een microbicide preparaat, gevormd preparaat en werkwijze voor het bereiden van een n,n'-dioctyl-koolwaterstofdiamine. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2247370A DE2247370C3 (de) | 1972-09-27 | 1972-09-27 | 1,3,3-Trimethyl-1 -noctylaminomethyl-5-n-octylamino-cyclohexan, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als mikrobicider Wirkstoff |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2247370A1 true DE2247370A1 (de) | 1974-06-06 |
DE2247370B2 DE2247370B2 (de) | 1974-09-05 |
DE2247370C3 DE2247370C3 (de) | 1975-06-05 |
Family
ID=5857524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2247370A Expired DE2247370C3 (de) | 1972-09-22 | 1972-09-27 | 1,3,3-Trimethyl-1 -noctylaminomethyl-5-n-octylamino-cyclohexan, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als mikrobicider Wirkstoff |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT325595B (de) |
CH (1) | CH579527A5 (de) |
DE (1) | DE2247370C3 (de) |
FR (1) | FR2200245B1 (de) |
GB (1) | GB1413917A (de) |
-
1972
- 1972-09-27 DE DE2247370A patent/DE2247370C3/de not_active Expired
-
1973
- 1973-09-06 CH CH1280573A patent/CH579527A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-09-21 AT AT814673A patent/AT325595B/de not_active IP Right Cessation
- 1973-09-25 GB GB4492673A patent/GB1413917A/en not_active Expired
- 1973-09-25 FR FR7334241A patent/FR2200245B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2247370C3 (de) | 1975-06-05 |
ATA814673A (de) | 1975-01-15 |
GB1413917A (en) | 1975-11-12 |
CH579527A5 (de) | 1976-09-15 |
AT325595B (de) | 1975-10-27 |
FR2200245B1 (de) | 1976-06-18 |
DE2247370B2 (de) | 1974-09-05 |
FR2200245A1 (de) | 1974-04-19 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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