DE2244451C3 - Vorrichtung zur Erzeugung dreidimensionaler fotografischer Farbbilder - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung dreidimensionaler fotografischer FarbbilderInfo
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- G—PHYSICS
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- G03B—APPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
- G03B35/00—Stereoscopic photography
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Description
Fig.7 dient zur Veranschauliehung der Wirkungsweise
der Erfindung unter Verwendung der in Fig. I dargestellten Anordnung.
F i g. 8,9 und 10 zeigen weitere Ausführungsbeispiele
für erfindungsgemäße Filter.
In den F i g. 1 und 2 ist eine Kamera 10 dargestellt, die
entsprechend der Erfindung abgeändert ist. Die Kamera besteht aus einem Kameragehäuse 12, das eine
lichtdicht abgeschlossene Kammer zur Aufnahme und zum Transport eines lichtempfindlichen Materials wie
z. B. eines Rollfilms 14 vor einem Bildfenster oder »Belichtungsrahmen« 16 bildet. Das Kameragehäuse 12
kann von beliebiger Beschaffenheit sein und beispielsweise aus einer Filmkamera oder einem Fotoapparat
bestehen. An dem Gehäuse ist ein Objektiv oder eine Linse 18 befestigt, welche in der mit der Ebene des
lichtempfindlichen Materials im Bildfenster 16 zusammenfallenden Brennebene oder in einer Abbildungsebene
ein Bild erzeugt. Es bedeutet keine Einschränkung, wenn angenommen wird, daß die Abbildungsebene
genau mit der Ebene des lichtempfindlichen Materials im Bildfenster zusammenfällt, da in der Praxis tür jedes
Objektiv eine Abbildungsebene an dieser Stelle vorhanden ist. Im Sinne der vorliegenden Beschreibung
sollen die mit der Ebene des lichtempfindlichen Mateiials zusammenfallende Abbildungsebene und die
dieser entsprechende und im Gegenstandsraum liegende Gegenstandsebene jeweils als die bevorzugten
Gegenstands- und Abbildungscbenen bezeichnet werden. Bei dem lichtempfindlichen Material kann es sich
beispielsweise um den üblichen 35 mm Rollfilm, um Kinofilm oder auch um Glasplatten mit einer lichtempfindlichen
Emulsionsschicht handeln. Die einzige Bedingung an das lichtempfindliche Material ist lediglich, daß
dieses eine spektrale Empfindlichkeit aufweist und Farbinformation innerhalb des ganzen sichtbaren
Spektralbereiches aufnehmen kann.
Aus praktischen Gründen soll die Beschreibung auf eine bestimmte Ausführungsform eines Fotoapparats
beschränkt sein. Dabei wird von einer Bessler Topcon Kamera mit einem Topcor Automatikobjektiv von
58 mm Brennweite mit /"/1.4 ausgegangen. Das Objektiv
ist in den Zeichnungsfiguren lediglich schematisch dargestellt und besteht aus einem Doppelmeniskusanastigmat
mit zwei innenliegenden Dnubletts 20 und 22 aus negativen Meniskuslinse und außenliegenden
positiven Elementen 24, 26, von denen das letztere ebenfalls aus einem Doublett besteht. Das Objektiv
weist eine zwischen der> innenliegenden Meniskusnlemcnten
20, 22 befindliche Aperturblendc auf. Die Erfindung geht von dem Vorhandensein einer Apcrturblende
aus, insofern als jedes Objektiv, das entsprechend der Erfindung abgeändert werden kann, wenigstens
eine Aperturblendc aufweist. Das der Beschreibung des Ausfiihrungsbeispiels zugrundeliegende Objektiv
dient lediglich zur Veranschauliehung, und die Erfindung ist in keiner Weise darauf beschränkt,
sondern läßt sich auf alle Ausführungen fotografischer Objektive einschließlich der Mcniskusanastigmate,
Triplctis mit Luftzwischenraum usw, anwenden. Telefoto-,
Weitwinkel- und andere Spezialobjektive lassen sich ebenfalls erfindungsgemäß ausbilden, jedes Objektiv
weist eine in bezug auf die Objektivgeometrie physikalisch vorgegebene Ebene auf, welche die
Eigenschaft der Apcrturblende hat. Die Aperturblende begrenzt den Öffnungswinkel des axialen Energiekegels,
der aus dem Gegeüstandsraum in den Bildraum durchgelassen wird. Eine Eigenschaft der Aperturblende
besteht darin, daß sämtliches Licht, welches von einem beliebigen Punkt im dreidimensionalen Gegenstandsraum
ausgeht und in das Objektiv eintritt, die Aperturblende ausfüllt, d. h. daß das im Bildraum
innerhalb der Kamera erhaltene Bild durch eine angenähert gleichmäßige Verteilung von Lichtstrahlen
entsteht, die in gleicher Weise durch die ganze Fläche der Aperturblende hindurchtreten. Dementsprechend
läßt sich beobachten, daß bei Unterteilung der Aperturblende in eine linke und eine rechte Hälfte und
Abschirmung einer Hälfte angenähert die halbe Lichtenergie verloren geht, welche vom Gegenstandsraum kommend durch das Objektiv in den Bildraum
übertragen, d. h. durchgelassen wird. In bekannter Weise befindet sich sich eine Irisblende unmittelbar
neben oder in der Nähe der Aperturblende, so daß sich der vom Gegenstandsraum in den Bildraum eintretende
Lichtstrom leicht dadurch steuern läßt, daß lediglich der äußere Umfang der Aperturblende abgedeckt und
dadurch der durch das Objektiv iiindurchtretende Lichtsirom verringert wird.
Ein Spezialfilter 30 wird angenähert an der Aperiurblende des Objektivs und unmittelbar vor oder
hinter der Irisblende angeordnet. Das Filter weist im allgemeinen wenigstens sich gegenseitig ausschließende
linke und rechte Filterhalbelemente 32 und 34 auf. Die Filterhalbelemente schließen im allgemeinen bündig
aneinander an und liegen in einer gemeinsamen Ebene an oder in unmittelbarer Nähe der Ap^rturblendc und
unterteilen diese Blende in eine linke und eine rechte Hälfte. Das eine Filterhalbelenient ist so ausgelegt, daß
es einen vorbestimmten Teil des sichtbaren Spektrums durchläßt, während das andere Filterhalbelement nur
den dazu komplementären Teil des sichtbaren Spektrums durchläßt. Die Spektralbereiche entsprechen
vorzugsweise einer angenähert gleichen visuellen Helligkeit, wie weiter unten näher erläutert ist.
Ansonsten weist das Objektiv keine Änderungen auf, mit Ausnahme einer ggf. erforderlichen geringen
Kompensation für die Filterdicke. In der Praxis hat sich
gezeigt, daß entsprechend der Erfindung abgeänderte Objektive zur Erzielung einwandfreier Ergebnisse
jedoch keine zusätzliche Kompensation für die Filterelemente benötigen. Das Filter 30 ist so beschaffen, daß
sich gegenseitig ausschließende Spektralbereiche in gleicher Helligkeit durchgelassen werden und bei
Betrachtung einer fertigen Fotografie unter Zuhilfenahme in gleicher Weise aufgebauter Betrachtungsfilter
eine angenähert gleich große Helligkeitsempfindung in
"' den beiden Augen des Betrachters hervorgerufen wird. Auf diese Weise wird eine Beanspruchung des
Betrachters vermieden, die daraus entstehen könnte, daß i'L'h die Pupillen beider Augen auf unterschiedliche
Helligkeitswerte einstellen müßten. Die Unterteilung
·· des sichtbaren Spektrums kann auf viele unterschiedliche
Weisen erfolgen. Eine bevorzugte Teilung ist in Fig.3 dargestellt, welche die Durchlässigkeit beider
Filterhalbelemenie als Funktion der Wellenlänge zeigt. Die Kennlinie 36a stellt die Durchlässigkeitskurve des
" blaugrünen Filters 34 dar, während die Kennlinie 38a die bevorzugte Kennlinie der Durchlässigkeit der roten
Filters 32 /''igt. Diese Filter weisen über ihren ganzen Durchlässigkeitsbercich sehr hohe Bandpaß-Durchlässigkcitswertc
auf, die jedoch außerhalb dieser Bereich auf vernachlässigbar kleine Werte abfallen. Die Filter
können in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein und beispielsweise aus dichroitischen Reflexionsfiltern bestehen,
die aus der Beschichtung transparenter Unteria-
gen mit einem besonders wirksamen Belag hergestellt sind. Die weiteren Kurven 366,38b zeigen die Kennlinie
von Gelatinefiltern, die sich gleichfalls verwenden lassen, jedoch aufgrund ihrer hohen Verluste weniger
gut geeignet sind als die leistungsstärkeren dichroitisehen Filter. Aus den dargestellten Kennlinien ist eine
wichtige Anforderung an die Filter ersichtlich, nämlich daß der Überlagerungsbereich 39 der Filterdurchlässigkeiten
oder, um einen Ausdruck aus der Nachrichtentechnik zu verwenden, die »Übersprechkoppliing«
äußerst gering ist und so weit wirtschaftlich vertretbar vernachlässigbar klein gemacht wird. Dadurch werden
die Augenermüdung und ggf. Verwirrung des Betrachters herabgesetzt.
Die Filter sind vorzugsweise so angeordnet, daß in Blickrichtung zum Gegcnsiandsraum das Rotfilter 32
rtir linkp Hälftp Her Anertiirhlende einnimmt, durch
welche das eintretende Lichtstrahlenbündcl 40a hindurchtritt,
während das blaugrüne Filter 34 die rechte Hälfte der Aperturblende einnimmt, durch welche das
eintretende Lichtstrahlenbündel 40b hindurchtritt. Im
Normalfall, welcher der Darstellung der Fig. 1 und 2 entspricht, stimmt diese Anordnung mit der des
Rotfilters in der linken Hälfte der Aperturblende und der des Blaugrünfilters in der rechten Aperturhälfte
überein. Bei Verwendung von Bildumkehr-, Aufrichtoder Übertragungssystemen dürfte es jedoch einfacher
sein, die Bezeichnung linke und rechte Strahlenhalbbündel
auf den Gegenstandsraum und nicht auf eine willkürliche Aperturblende (oder ein Bild einer solchen)
innerhalb des Objektivsystems zu bezichen, um eine korrekte Ausrichtung der Filter zu gewährleisten. Die
Filter befinden sich vorzugsweise genau an der Aperturblende, befinden sich über ihre ganze Ausdehnung
in der Ebene der Aperturblende und teilen diese in seitlicher Richtung in zwei gleich große Hälften entlang
einer genau senkrechten und die Objektivachse schneidenden Linie. Lageabweichungen des Filters in
seitlicher Richtung oder Axialabweichungen von der Ebene der Aperturblende und senkrechte Fluchtungslehler
oder verKippung sind jedoch innerhalb gewisser
Grenzen nicht kritisch. Die Auswirkungen derartiger Abweichungen werden weiter unten näher betrachtet.
Unter Bezugnahme auf die F i g. 1 und 2 sei nun angenommen, daß eine bevorzugte Ebene im Gegenstandsraum
42 in die Abbildungsebene mit der lichtempfindlichen Oberfläche im Bildraum mehrere
Vordergrund- und Hintergrundebenen vorhanden sind, die jeweils in entsprechende Vordergrund- und
Hintergrundebenen des Bildraums abgebildet werden. Diese Annahmen decken sich mit den bekannten
Abbildungsgesetzen von Objektiven und Linsen. Jeder von einem im Gegenstandsraum befindlichen Gegenstand
ausgehender Energiestrahl, der durch das Objektiv hindurchtreten kann, stellt einen einzigen
Punkt in der Ebene der Aperturblende dar. Sämtliches, vom Gegenstand kommende Licht füllt die Aperturblende
völlig aus (wenn von gerichteter Strahlungsenergie abgesehen wird, d. h. beispielsweise Lichtquellen mit
Richtwirkung, wobei diese Einschränkung vernachlässigt werden kann). Da die Filter an der Aperturblende
angeordnet sind, ist die Aperturblendenebene in gleiche Hälften unterteilt, und jedes Element des zulässigen
Büdraiims 44 (im dreidimensionaler. Sinne) wird von
einer ersten Strahlengruppe beleuchtet, die durch die für Rot durchlässige Seite der Blende hindurchgehen, und
eine zweite Strahiengruppe, die durch die Blaugriindurchlässige Seite der Blende hindurchgehen. An jedem
Bildpunkt des dreidimensionalen Bildraums konvergieren diese Strahlengruppen zu einem zusammengesetzten
Bild abgeglichener Farbzusammensetzung, das sich aus der Addition der zwei Slrahlenbündclgruppen
ergibt. (Der niedrigere Durchlässigkeitswert für Gelb macht sich nicht bemerkbar, da die subjektive
Gelbempfindung ebenfalls aus der Kombination von Rot und Blaugrün erzeugt wird.) Beide Strahlenbündel
haben jedoch in bezug auf die Aperturblende eine binokulare Trennung oder Oucrdisparation, die angenähert
dem halben waagerechten Durchmesser der Aperturblcnde entspricht.
Die Abbiidungsgeometrie ist in den F i g. I und 2 anhand von drei Balken 50, 52, 54, die sich in
unterschiedlichen Ebenen des Gegenstandsraums befinden, und den entsprechenden Balkenbildern 60,62,64 im
Bildraum veranschaulicht. F i g. 2 zeigt außerdem, in
welcher Weise jedes Bild im Bildrniim aus konvergierenden
Lichtbündcln gebildet wird, die von den entgegengesetzten Seiten der Aperturblende herkommen
und unterschiedlichen Spcktralgehalt aufweisen, so daß sich in den auf diese Weise erzeugten Bildern eine
angenähert gleiche Energieverteilung ergibt.
Das Objektiv soll so eingestellt sein, daß eine bevorzugte Ebene des dreidimensionalen Gegenstandsraums scharf in der Ebene der lichtempfindlichen
Oberfläche innerhalb des Bildfensters abgebildet wird Dazu braucht im allgemeinen lediglich der Abstand de>
Objektivs von der lichtempfindlichen Fläche eingestellt oder die Geometrie des Objektivs entsprechend
verändert zu werden, so daß die in der bevorzugter Ebene des Gegenstandsraums im dreidimensionaler
Bildraum erzeugten Bilder genau in die Ebene dei lichtempfindlichen Oberfläche fallen. Wie ohne weitere«
ersichtlich, sind vor oder hinter der bevorzugter Abbildungsebene entstehende Bilder in der bevorzug
ten Bildebene nicht scharf abgebildet. Von den irr Gegenstandsraum befindlichen drei Balken 50, 52 unc
54 befindet sich der Balken 50 in der bevorzugter Ebene, der Balken 52 im Vordergrund und der Balken 54
konvergentes, farblich verschmolzenes und scharfe Bild 60 auf der lichtempfindlichen Oberfläche erzeugt
Die Belichtung durch diesen Gegenstand erfolgt dahei in gleicher Weise als wenn kein Filter vorhanden wäre.
Der im Vordergrund befindliche Balken 52 entsprich einem im Hintergrund des Bildraums liegender
Balkenbild 62, so daß die voneinander getrennter Strahlenbündel 62a. 62b in Konvergenz die Ebene dei
lichtempfindlichen Fläche durchsetzen. Damit ergib sich eine geringe seitliche Versetzung oder Saurnbil
dung in der Belichtung der lichtempfindlichen Fläche welche dem Abstand des Balkenbildes 62 von der Ebern
der lichtempfindlichen Fläche im Bildraum entspricht Die Verschiebung ist offensichtlich direkt proportiona
dem entsprechenden Abstand des Balkens 52 von dei bevorzugten Ebene im Gegenstandsraum.
Der im Hintergrund des Gegenstandsraums befindli ehe Balken 54 wird im Vordergrund des Bildraum:
durch die Strahlenbündel 64a, 646 als Balkenbild 6-abgebildet,
wobei die Belichtung des Films auf de lichtempfindlichen Fläche von einer seitlichen Verlage
rung der divergierenden Lichtbündel 64a, 64/? begleite ist. welche vom Bild 64 ausgehen. Die Gesamtverlage
•" rung ist direkt proportional der Verlagerung de Balkens 54 im Hintergrund des Gegenstandsraums um
der entsprechenden Verlagerung des Balkenbildes €» zum Vordergrund des Bildraums hin.
Das Diapositiv, Bild usw., welches durch Abbildung ,ir.r bevorzugten Gegenstandsebene erhalten wird,
zeichne! sich durch mehrere Eigenschaften aus, die das
Bild von bekannten dreidimensionalen Bildern unterscheiden. Zunächst einmal ist nur ein einziger Bildraum
mil einem einzigen Bildfenster vorgesehen, so daß der Bild* üam nur einen Satz von Bildern enthält, welche von
den Sirahlenbündeln gebildet werden, die auf symmetrischen Wegen mit gleichen Weglängen vom Gegenstandsrnum
durch eine einzige Apertur hindurchtrctcn.
!Olglich ergibt sich kein Weglängenunterschied im ßildraum bei der Belichtung, so daß auch keine
Verzeichnung und Verzerrung aufgrund von Wcglängcnunlerschieden auftreten kann. Verzcichnungseffekte
ergeben sich bekanntlich dann, wenn der Gegenstands raum durch in einem Abstand voneinander angeordnete
Aperturen abgebildet oder betrachtet wird und hat zur
den Ecken aufgrund der Verzeichnung verloren gehen, indem eine genau rechtwinklige Vorlage auf ihren
Seilen verschieden groß wiedergegeben wird.
Die Herstellung des Raumbildes kann dabei so erfolgen, daß dieses keine scharfen Doppelbilder
enthält. Dazu wird die Irisblende zur Erzielung eines beschränkten Schärfentiefenbereichs eingestellt, so daß
sämtliche Stereoinformation automatisch in der Zerstreuungsunschärfc
eines einzigen Satzes von Bildraumdaten enthalten ist. Damit wird das auf diese Weise
erzeugte Raumbild besonders geeignet, da die ZcrstreuungiUnschärfe
des erfindungsgemäßen Raumbildes genau dem subjektiven menschlichen Sehvorgang entspricht, indem das mit doppelter Zerstreuungsunschärfe
behaftete Bild des menschlichen Seheindrucks sehr ähnlich ist dem erfindungsgemäß erzeugten
Raumbild. Dementsprechend ist die Betrachtung von Stereobildern durch Verringerung der Betrachiungsunbequemlichkeiten
wesentlich verringert im Vergleich zur Betrachtung von Stereobildern mit scharf gezeichneten
Doppelbildern. Scharf ausgezeichnete Doppelbilder sind im peripheren Sehbereich störend für die
meisten Betrachter und entsprechen außerdem nicht dem tatsächlichen Seheindruck bei normalem Sehen.
Im nachfolgenden wird näher erläutert, in welcher Weise das erfindungsgemäße Raumbild stereoskopisch,
d. h. räumlich erblickbar ist und welche Erklärung für den räumlichen Seheindruck gegeben werden kann.
Aus Erläuterungsgründen sei angenommen, daß vermittels der in Fig. 1 dargestellten Kamera ein
Farbdiapositivfilm belichtet, der Film anschließend entwickelt und das erhaltene Farbdiapositiv dann
betrachtet wird. Es sei angemerkt, daß die Erfindung nicht auf dieses Beispiel beschränkt, sondern weitgehend
wie z. B. auf Farbfernsehübertragungen anwendbar
ist.
In F i g. 4 ist ein Farbdiapositiv in bezug auf einen
Betrachter dargestellt. Bekanntlich muß die Betrachtung eines Diapositivs in bezug auf seine Lage in der
Kamera in Blickrichtung zum Gegenstandsraum hin höhenverkehrt erfolgen, wenn kein Aufrichtsystem
verwendet wird. Es sei daher angenommen, daß das Diapositiv richtig ausgerichtet und aus Gründen einer
leichteren Betrachtungsweise um 180° gedreht worden ist Es erscheint dann wie in F i g. 4 dargestellt Ohne
Sehhilfe, d. h. mit unbewaffenetem Auge, erscheint das
konvergierte Bild 70 der bevorzugten Ebene einwandfrei scharf mit abgeglichener Farbwiedergabe entsprechend
den additiven Eigenschaften der konvergierten Farbkomponenten beider Filter.
Im Gegensatz dazu erscheint das Vordergrundbild Tin mit einem blaugrünen Farbsaum 726 und einem
dazu verschobenen roten Farbsaum 72a, wobei die Verschiebung proportional ist dem Abstand des
Vordergrundbildes 62 von der bevorzugten Bildebene. In entsprechender Weise erscheint das Hintergrundbild
mit einem nach Rot verschobenen linken Farbsaum 74;? und einem nach Hlaiigrün verschobenen rechten
Farbsaum 746, die voneinander um einen Abstand getrennt sind, der proportional ist dem Abstand des
ilintcrgrundbildcs von der Abbildungs- oder
Scharfstcllebene im Bildraum. Ohne Betrachtungsgerät
verschmelzen diese Bilder im allgemeinen zu einem verhältnismäßig zerstreuten Bild mit Farbrändern
unbestimmter Farbgebung. Der Grad der Zerstreuung und die Größe der Saumbildung läßt sich jedoch
vermittels der Irisblende 28 und des durch diese - - — — L. ~— C-L
* Ul g Cgi'Ut: MC tJll
diese Erscheinungen nicht stark hervortreten, besonders
wenn der Eindruck eines dreidimensionalen Hildes erweckt werden soll und eine höchstmögliche Verträglichkeit
mit einer zweidimensionalen Betrachtungsweise angestrebt wird.
Is sei nun angenommen, daß der Betrachter eine
Filterbrille 76 aufgesetzt hat, in welcher das linke Brillenglas 77 für Rot durchlässig, und das rechte
Brillenglas 78 für Blaugrün durchlässig ist. Die Brillengläser 77, 78 können beispielsweise identisch den
vorgenannten Filtern ausgebildet sein, mit oer einzigen
Bedingung, daß die Überlagerung der Durchlässigkeitsbereiche beider Gläser einen absoluten Mindestwert
aufweisen muß, um die Betrachtung nicht zu stören und den Betrachter nicht zu verwirren. Bei aufgesetzter
Brille wird das konvergierte Bild in der bevorzugten Ebene des Bildraums mit Ausnahme des zum Auge des
Betrachters gelangenden Lichtstroms nicht beeinflußt, d. h. die Leuchtstärke des Gegenstands wird wenigstens
um den theoretischen Faktor V2 herabgesetzt, da zu
jedem Auge nur der halbe Lichtstrom durchgelassen wird. Die Farbwiedergabe wird jedoch nicht nennenswert
verändert. Wenn der Betrachter seine Augen zunächst auf die bevorzugte Ebene adaptiert, sieht er ein
konvergiertes und scharfes Bild. Das auf der linken Seite befindliche Bild, welches von dem Vordergrundgegenstand
52 des Gegenstandsraums stammt, weist einen blaugrünen linken Farbsaum 726 und einen roten
rechten Farbsaum 72a auf, wodurch der Betrachter dazu verleitet wird, seine Augen in der Weise zur
Konvergenz zu bringen, daß diese Bilder sich gegenseitig überlagern. Dadurch wird im Gehirn des Betrachters
ein psychophysiologischer dreidimensionaler Raumeindruck erweckt, da die benötigte Konvergenz genau
derjenigen bei Betrachtung eines beliebigen Gegenstands beim normalen Sehen entspricht, der in einer
Ebene hinter einem vorgegebenen Gegenstand liegt.
In entsprechender Weise weist das Bild des im Gegenstandsraum im Hintergrund liegenden Gegenstands
54, das bei 74 dargestellt ist einen nach links versetzten roten Farbsaum 74a und einen nach rechts
versetzten blaugrünen Farbsaum 746 auf, wodurch der Betrachter dazu verleitet wird, seine Augendivergenz zu
vergrößern, um diese Bilder zur Deckung zu bringen. Dadurch wird die Farbwiedergabe wiederum abgeglichen
und der Betrachter zu der psychophysiologischen Illusion verleitet, daß sich das verschmolzene Bild hinter
der Bildebene des betrachteten Diapositivs befindet. Der Lichtstrom in den ineinander verschmelzenden
Bildern bei Konvergenz oder Divergenz der Augen des
Betrachters führt zu einer beachtlichen Steigerung der
Beleuchtungsstärke, so daß das Bild klarer und heller
erscheint, wenn die Belichtungsbilder im Auge des Betrachters durch eine entsprechende Konvergen/-
oder Divergenzstellung der Augen ineinander verschmelzen.
Die vorstcnende Betrachtung bezieht sich auf beleuchtete, hellfarbige Gegenstände im Vordergrund,
Hintergrund oder der bevorzugten Ebene des Gegenstandsraums. Im allgemeinen erzeugen derartige helle
Gegenstände eine positive Lichtreflexion in Richtung der Kamera. Die Bilder dunkler Gegenstände weisen
ebenfalls blaugrüne und rote Farbsäume auf, die jedoch gegenüber den Bildern von hellen Gegenständen
seitenverkehrt sind. Daraus könnte nunmehr die Schlußfolgerung gezogen werden, daß der Konvergenzwinkel
über die Scharfeinstellebene hinweg umgekehrt werden müsse. Dss ist 'edoch nicht der F2Ü. Dunkle
Gegenstände zeichnen sich nämlich durch Nichtvorhandensein von Farbe oder Beleuchtung an ihrer Stelle aus,
wohingegen der Vorder- oder der Hintergrund derartiger Gegenstände wie z. B. das die Gegenstände
umgebende Gelände in positiver Beleuchtung oder im »Glanzlicht« erscheint.
Bei hellen Gegenständen, d. h. Gegenständen mit positiver Beleuchtung wie z. B. weißen Gegenständen
weisen die im Vordergrund befindlichen Gegenstände in der beschriebenen Weise eine Rotverschiebung oder
einen rechtsseitigen Farbsaum und eine Blaugrünverschiebung oder einen linksseitigen Farbsaum auf.
Wie anhand der F i g. 5 und 6 dargestellt, tritt bei dunklen Vordergrundgegenständen, welche keine oder
wenig Beleuchtung aufweisen, so z. B. Schwarz, eine Verschiebung eines nicht-roten Bilds zur rechten
Bildseite und eine Verschiebung eines nicht -blaugrünen Bildes zur linken Bildseite auf, so (IaB das Bild
Farbsäume aufweist, die entgegengesetzt sind denen in der vorstehenden Betrachtung. Wie in Fig.6 dargestellt,
wird ein blaugrüner Farbsaum 172a und ein roter Farbsaum 1726 erhalten. Diese Aussage bezieht sich auf
die Bildgeometrie: Die das Rotfilter-Halbelement 32 durchsetzenden Strahlen werden nach rechts verschoben,
und wenn keine Strahlen durch das Filter hindurchgehen, läßt sich das Ergebnis als nicht-rot
bezeichnen. Damit ergibt sich ein nach rechts verschobener blaugrüner Farbsa'im, welcher dem Nichtvorhandensein
von Rot entspricht, sowie ein nach links verschobener roter Farbsaum, welcher dem Nichtvorhandensein
von Blaugrün entspricht.
F i g. 7 zeigt in Draufsicht eine Gegenstandsebene 86, vor der sich im Vordergrund ein schwarzer Balken 80
befindet. Ein Kameraobjektiv 82 mit einem Filter 84a, b ist auf die Gegenstandsebene 86 gerichtet und ist so
eingestellt, daß diese scharf abgebildet wird. Mit 88a und 886 sind Strahlen bezeichnet, die jeweils durch einen der
beiden Filter hindurchgehen. Bei Verfolgung der vom Aufnahmegegenstand fortlaufend von rechts nach links
in das Objektiv gelangenden Strahlen wird ein Punkt 90 erreicht, an dem der rechte Strahl 86a und der linke
Strahl 88a beide in der Gegenstandsebene zusammentreffen. Über diesen Punkt hinaus wird der linke, rote
Strahl 86a durch den schwarzen Gegenstand im Vordergrund abgeschattet, so daß in diesem Bereich nur
der blaugrüne Strahl 886 verbleibt und dieser ebenfalls nach einer kurzen Strecke abgeschattet wird. An dieser
Stelle ergibt sich die Belichtung null (schwarz) entsprechend dem Gegenstand, wobei jedoch kein
rechter, blaugrüner Farbsaum 1726 erhalten wird, der durch das rechte Filter 846 erscheinende Hintergrundeinzelheiten
enthält.
Bei Weitervorfolgung des Hintergrundes quer zur Kamera gelangt der linke Strahl 86cgerade noch an der
linken Seite des schwarzen Gegenstandes vorbei und zeigt Einzelheiten durch das Filter 84a. Unmittelbar
daneben können beide Strahlen 86c/ und 88c/ am Rand des Vordergrundgegenstandes vorbei zum Objektiv
gelangen und das Farbgleichgewicht wiederherstellen. Auf diese Weise erscheint der Gegenstand im Bildfeld
dunkel mit einem linken roten Farbsaum und einem rechten blaugrünen Farbsaum. Bei Betrachtung mit der
Brille 76 sieht das rechte Auge ein nach links verschobenes dunkles Bild, das sich aus dem Nichtvorhandensein
von Blaugrün im roten Bildsaum ergib', während das linke Auge ein nach rechts verschobenes
dunkles Bild sieht, das sich aus dem NichtVorhandensein unn Rot im Klaiirrrürton γρ^Κιαπ I3t1s~lcatirr» prnikl ΓΛιλο*»
Verlagerungen erzwingen eine Konvergenzeinstellung im Auge des Betrachters, wodurch die Farbsäume
ineinander verschmelzen und das auf diese Weise erhaltene Bild entsprechend dem Gegenstand im
Vordergrund erscheint.
Wenn die im Hintergrund befindlichen Gegenstände schwarz sind, ergibt sich aufgrund der gleichen
Betrachtungsweise, daß diese nach rechts verlagerte rote Farbsäume und nach links verlagerten blaugrünc
Farbsäume aufweisen, da die zugeordneten Strahlen beim Auftreffen auf die Bildscharfeinstellebene divergieren.
Bei Betrachtung mit der Filterbrille 76 werden diese Farbsäume zur Überlagerung gebracht, so daß das
Bild entsprechend dem tatsächlichen Gegenstand im Hintergrund verschmilzt.
Der gesamte Bildraum zeichnet sich dadurch aus, daß er aus einem einzigen Satz von Bildern besteht, die an
jedem Bildpunkt, unabhängig davon, ob sich das betreffende Bild in der Scharfeinstellebene befindet
oder nicht, zu einer abgeglichenen und korrekten Farbgebung miteinander verschmelzen. Mit anderen
Worten, Gegenstände in der bevorzugten Ebene des Gegenstandsraums erscheinen als Bilder in der scharf
eingestellten Bildebene 446, wobei die Bilder farblich abgeglichen sind und aus linken und rechten komplementären,
jeweils durch die Filter hindurchgegangenen Spektralabschnitten oder -bereichen bestehen. In
entsprechender Weise ergeben Gegenstände im Vordergrund und im Hintergrund jeweils Hintergrund- und
Vordergrundbilder, die in ähnlicher Weise vollständig und in der entsprechender Hintergund- oder Vordergrundebene
44c bzw. 44a scharf abgebildet sind. Es ist kein zweiter Satz von Bildern vorhanden. Die
Vordergrund- und Hintergrundbilder werden natürlich durch divergierende oder konvergierende Strahlen in
Bezug auf den Strahlschnittpunkt mit der bevorzugten und den Film enthaltenden Ebene 446 gebildet. Daher
weist der Film die vorstehend beschriebenen Farbsäume auf. Es ist jedoch unmöglich, ein Filmbild zu erhalten,
auf dem sich klar unterscheidende Doppelbilder befinden, da der Bildraum nur aus einem einzigen Satz
Bilder besteht und die auf dem Film erscheinenden Farbsäume, welche zur Übermittlung der Tiefeninformation
dienen, auf geometrische Zusammenhänge mit der Objektivbrennweite und nicht auf eine Doppelabbildung
zurückzuführen sind. Das macht von vorneherein unmöglich, daß Doppelabbildungen von Vordergrund
oder Hintergrund entstehen, und vermeidet die unangenehmen Sehempfindungen bei Betrachtung sich
klar unterscheidender Doppelbilder. Das nach dem
Il
erfindungsgemäßen Verfahren und vermittels der vorgeschlagenen Vorrichtung erhaltene Raumbild entspricht
ziemlich genau dem zweiäugigen menschlichen Sehen, bei dem ebenfalls unscharfe Zerstreuungsbilder
erscheinen, wenn die Augen beispielsweise von einem Vordergrundgegenstand auf einen Hintergrundgegenstand
akkomodiert werden. Dabei ist selbstverständlich berücksichtigt, daß der menschliche Sehvorgang mit
dem aus zwei Aperturen bestehenden Sehorgan erfolgt. Es wird ein optisches System mit einer geteilten
einzigen Apertur verwendet, das den vorstehend beschriebenen einzigen Satz Bilder liefert. Das auf diese
Weise erhaltene Raumbild zwingt den Betrachter gewissermaßen, seine Aufmerksamkeit auf die bevorzugte
Ebene zu richten, da es für ihn sehr schwer ist, seine Aufmerksamkeit auf ein Doppelbildsystem zu
kon7entrieren. Der einzige Weg, die zerstreuten Bilder Zusammenhang sei erwähnt, daß sich die Irisblende und
das Filter im allgemeinen an der Apcrturblende des Objektivs befinden. Das kann jedoch in manchen Fallen
unzweckmäßig sein, weil Irisblende oder andere Elemente in diesem Falle mit l.insenelcmcnten zusammenfallen
wurden, so daß daher diese Elemente gegenüber der theoretischen Lage der Aperturblende
etwas versetzt angeordnet werden müssen. Im Gegensatz zu vielen bekannten dreidimensionalen Stereosystemen
ist das erfindiingsgemäO vorgeschlagene dreidimensionale
Raumbild besonders frei von Verzeichnung, die sich durch Winkelausrichtung des Kopfes eines
Betrachters ergibt. Viele Betrachter verkippen ihren Kopf aus Gründen der Bequemlichkeit um einen kleinen
Winkel. Bei bekannten Systemen führt das in vie!;n Fällen zu einem sofortigen Verlust des dreidimensionalen
Bildeindrucks und zur Doppelbildverzeichnung. Bei
im Vr»rftf»rtrriinH linH MinlproriinH Llap 711 cf*hf>n itl Horn \mr\it*ni>r>r\f*n Panmhil'l Λ·ιπι*π(*η cirt/H Anrtirt irfi»
durch Änderung der Konvergenz der Augen gegeben, wozu das Si borgen des Betrachters notwendigerweise
dem stereoskopischen Effekt erliegt, der in den Bildaufbau »eingebaut« ist.
Es läßt sich zeigen, daß das betrachtbare Raumbild auch durch Bildübertragungssysteme und dgl. mit
Mehrfachabbildung übertragbar ist. Zunächst sei klargestellt, daß die Bildseiten-richtigkeit nur dann gewährleistet
ist, wenn das Bild vom Hintergiund des Bildraums her betrachtet wird. Mit anderen Worten, das Raumbild
muß aus der gleichen Richtung betrachtet werden, in welcher die Aufnahme zuvor erfolgt ist, und das
unabhängig davon, ob es sich um ein Diapositiv oder ein Papierbild handelt. Bekanntlich ist jedoch das erste Bild
Seiten- und höhenverkehrt und muß daher zur richtigen Betrachtungsweise um 180° gedreht werden. Bei
Aufrichtung (oder Drehung) vermittels eines entsprechenden optischen Systems wie z. B. eines Objektivs
wird das Bild nicht nur um 180° gedreht, sondern der Bildraum von Vordergrund und Hintergrund wird
ebenfalls vertauscht. Damit wird alle in den Farbsäumen des Raumbildes enthaltene Information in bezug auf die
Bezugs-Bildebene ebenfalls vertauscht, so daß bei optischer Drehung des Bezugsbildes um 180° die
Stereoinformation ebenfalls vertauscht wird. Das ist eine Eigenschaft jedes optischen Systems, indem bei
jeder weiteren Drehung wiederum eine solche Vertauschung erfolgt. In der Praxis heißt das, daß die Funktion
der erfindungseemäßen Vorrichtung unbeeinfluß bleibt
von ein Vertauschen von Vordergrund und Hintergrund durch ein komplizierteres optisches System, vorausgesetzt,
daß die Seitenrichtigkeit gewahrt bleibt. Selbstverständlich kann wie auch bei der Handhabung
normaler Diapositive eine versehentliche Seitenvertauschung vorkommen, was dazu führt, daß das Raumbild
nicht mehr als dreidimensionales in Erscheinung tritt und vom Betrachter psendoskopisch gesehen wird.
Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung ist weitgehend frei von kritischen Dimensionsfaktoren, bestimmte
Einstell- und Justierabweichungen sind nicht kritisch. So ist beispielsweise eine Winkelabweichung aufgrund
einer Drehung des Filters um die optische Achse des Objektivs nicht kritisch. Das gleiche trifft auch auf
horizontalen Versatz zu. Es zeigt sich daß an dem linken und dem rechten Rand der Diapositive eine Farbtonverschiebung
in Abhängigkeit von Axialverlagerungen des Filters entlang der Objektivachse auftritt Diese
Verschiebung ist bei Betrachtung mit der Filterbrille annehmbar, läßt sich jedoch durch versuchsweises
Justieren des Filters leicht beseitigen. In diesem
Winkelabweichungen unkritisch. Auch hier tritt ein Verlust des dreidimensionalen Eindrucks auf, jedoch
erst unter verhältnismäßig großen Winkelabweichungen gegenüber der Senkrechten.
Das Raumbild läßt sich besonders mühelos betrachten und liefert ein angenehmes Bild, da es in seinem
Aufbau sehr eng dem Sehvorgang mit unbewaffnetem Auge entspricht. So entspricht beispielsweise das
Verschmelzen der Doppelbilder aufgrund des Augenkonvergenzwinkels
des Betrachters unmittelbar der Doppelbildkonve.-genz beim Sehvorgang mit unbewaffnetem
Auge, so daß der Betrachter folglich äußerst geringen Unbequemlichkeiten ausgesetzt ist, da er
bereits bei normalen Sehvorgängen an die gleiche Augenstellung gewöhnt ist, die zur Betrachtung des
erfindungsgemäßen Raumbildes benötigt wird. Eine weitere Ähnlichkeit ergibt sich aus dem subjektiven
Eindruck einer Kontraststeigerung des Bildes, wenn im Auge des Betrachters die Farbsäume ineinander
verschmelzen. Damit bestä'igt das Gehirn des Betrachters die korrekte Betrachtungsweise, wodurch wiederum
der dreidimensionale Effekt gesteigert wird. Dabei sei auch darauf hingewiesen, daß dieser Vorgang genau
dem Sehvorgang von Gegenständen im Gegenstandsraum mit unbewaffnetem Auge entspricht, insovtrn als
der gesamte Heüigkeitseindruck eines gesehenen
Gegenstands wesentlich herabgesetzt ist, wenn nur ein Auge auf diesen Gegenstand adaptiert ist.
In diesem Zusammenhang wird eine wesentliche Verbesserung der Bildqualität von Vordergrund und
Hintergrundbild erhalten, wenn die Augen des Betrachters in der richtigen Weise konvergiert sind, da bei
Überlagerung der linken und rechten Randsäume von Gegenständen die gesamten Einzelheiten des Gegenstands
beträchtlich besser und schärfer erscheinen. Die oberen und unteren Ränder können Zerstreuungsunschärfe
aufweisen und werden nicht verbessert, da der Betrachter nur horizontale Konvergenz und keine
senkrechte Konvergenz aufbringen kann.
Die in den Fig.8, 9 und 10 dargestellten Farbfilter
stellen aus der Sicht des Gegenstandsraums Filter mit einem Aufbau dar, mit denen die Definition an den
oberen und unteren Bildrändern vergleichbar gemacht wird der bei horizontaler Konvergenz der seitlichen
Ränder durch den Betrachter. Diese Filter entsprechen im allgemeinen dem der Ausführungsform nach den
F i g. 1 —3 und weisen jeweils ein entsprechendes linkes Rotfilter 132 und ein rechtes Blaugrünfilter 134 auf. Die
Filter sind jedoch in ihren oberen und unteren Bereichen durch geschwärzt dargestellte Blenden
abgedeckt, so daß die Durchlässigkeilsbereiche der Filter 132, 134 z. B. etwa schmetterlingsflügelförmig
erscheinen. Dadurch werden die in der Hauptsache auf senkrecht zueinander versetzten Wegen durch das
Objektiv hindurchgehenden Strahlen selektiv eliminiert im Vergleich zu den mehr auf waagerecht versetzten
Wegen verlaufenden Strahlen. Dieser Bedingung genügen viele unterschiedliche Formen, von denen in
den F i g. 8.9 und 10 einige Beispiele dargestellt sind.
In Fig.8 ist ein Filteraufbau dargestellt, bei dem
obere und untere Kreisquadranten oder -keile der Aperturblende undurchlässig gemacht sind. Bei konsequenter
Weiterführung dieser Formgebung kommt man zur Formgebung der F i g. 9, in welcher die oberen und
unteren Quadranten einen gegenseitigen Abstand aufweisen. Die verbleibenden rechten und linken
Filterhalbelemente lassen überwiegend linke und rechte Strahlen durch, die gegenüber der Objektivachse
seitlich versetzt sind. In Fig. IO ist ein Filter aus zwei
Scheibe^üterelementen dargestellt, die auf beiden
Seiten des Objektivs etwa mittig in der Aperturblende angeordnet und allseitig von opakem Material umgeben
sind.
Diese geometrischen Formgebungen zeichnen sich allgemein dadurch aus, daß selektiv eine größere Anzahl
Lichtstrahlen durch seitlich oder waagerecht versetzte Objektivabschnitte hindurchtreten kann, wohingegen
τ die wenig Stereoinformation enthaltenden und durch die oberen und untern Enden oder Quadranten des
Objektivs hindurchtretenden Strahlen diskriminiert oder ausgeblendet werden. Jede Blende dieser Art ist
außerdem dadurch gekennzeichnet, daß sie sowohl in
ίο senkrechter als auch in waagerechter Richtung symmetrisch
zur Mitte der Aperturblende und damit des Objektivs angeordnet ist. In direkter Analogie zur
vorgehenden Betrachtung der waagerecht zueinandei versetzten Strahlen läßt sich unmittelbar ersehen, daC
υ die Saumbildung an den oberen und unteren Ränderr
von Gegenständen unmittelbar aus der Belichtung de! Films durch Strahlen erhalten wird, die an den oberer
und unteren Rändern der Aperturblende des Objektiv« durchtreten. Durch selektive Elimination dieser Strah·
Λ) ien beispielsweise vermittels der in den F i g. 8, S und IC
dargestellten Filterblenden wird die Schärfe an der oberen und unteren Rändern der Gegenstände erheblich
verbessert.
Hierzu 3 Blatt Zeichmingen
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Erzeugung dreidimensionaler
fotografischer Farbbilder, mit der mit einem einzigen Objektiv zwei sich flächenmäßig überlappende
Farbbilder in unterschiedlichen, sich spektral nicht überlappenden Bereichen hergestellt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Erzeugung der beiden Farbbilder aus zwei Farbfiltern
( 32,34) bestehen, die in der Aperturblende des Objektivs (18) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der beiden in der Aperturblende
des Objektivs (18) angeordneten Farbfilter aus einem die rechte Hälfte der Aperturblende einnehmenden
ersten Filterhalbelement (32) und das andere aus einem die linke Hälfte der Aperturblende
einnehmenden zweiten Filterhalbelement (34) besteht, und daß beide Filterhalbelemente jeweils eine
Bandpaßbfc-ite aufweisen, die annähernd die gleich große Helligkeitsempfindung im menschlichen Auge
hervorruft, und sich gegenseitig ausschließende Spektralbereiche umfassen, so daß durch das
Objektiv (18) hindurchtretende Lichtstrahlen in Strahlenbündel der linken und rechten Hälfte
unterteilt und durch das Objektiv in einer einzigen, jeweils jedem innerhalb des Gegenstandsraumes
befindlichen Gegenstand entsprechenden Bildgruppe in dem Biidraum (44) abgebildet werden, in
welcher jedes Bild jeweils aus durch beide Seiten der Aperturblende hindurchtretenden, zusammentreffenden
Strahlenbündel gebiüet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine zum Ausblenden eir ή hohen Prozentsatzes
der auf die oberen und unteren Randberciche der Aperturblende auftrcffcndcn Strahlen und damit zur
Verringerung der oberen und unteren Randunschärfe dienende Blendenvorrichtung oder Blende (F i g. 8
bis 10), vermittels deren durch die in dem Gehirn eines Betrachters stattfindende seitliche Verschmelzung
der seitlichen Bildränder und durch die Ausschaltung der oberen und unteren Randunscharfe
durch die Blendenvorrichtung der Eindruck einer Gesamtbildschärfe erzeugbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende lichtundurchläsiige Abschnitte
aufweist, die aus symmetrisch zu die Apcrturblendcnmitte schneidenden senkrechten und
waagerechten Linien angeordneten oberen und unteren Keilblenden bestehen, so daß die verschiedenfarbigen
D'jrchlässigkcitsbereiche (132, 134) etwa schmetterlingsflügelförmig erscheinen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende im obersten und untersten
Bereich der Aperturb'.endc lichtundurchlässig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blende die ganze Fläche der Aperturblende mit Ausnahme in einem Abstand in
waagerechter Richtung symmetrisch angeordneter und mit den Farbfiltern (132, 134) versehener
Öffnungen (F i g. 8 bis 10) abdeckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Öffnungen kreisrund ausgebildet
sind (Fig. 10) und einen etwa dem halben Durchmesser
der Aperturblende entsprechenden Mittenabstand aufweisen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Vorrichtungen dieser Art, bei denen das bekannte Anaglyphenverfahren Anwendung findet, sind bereits
bekannt (vgl. die US-PS 23 60 322 und 27 51 826 sowie O. Vierling, die Stereoskopie in der Photographie und
Kinematographie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1965, S. 107-111), Die mit solchen
Vorrichtungen hergestellten Bilder sind allerdings mit Verzeichnung behaftet. Die Doppelbilder lassen sich
nicht ohne Spezialbrille betrachten. Beim Betrachter werden Unbehagen und Ermüdungserscheinungen
hervorgerufen. Außerdem bestehen die bekannten Vorrichtungen aus sperrigen Vorsätzen und die bei ihrer
Herstellung erforderlichen mechanischen Toleranzen liegen an der Grenze der Herstellungsgenauigkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Vorrichtung
mit möglichst einfachen Mitteln so auszubilden, daß sie möglichst getreue Stereofarbbilder ohne
Verzeichnung liefert, indem ihre Funktion weitgehend dem normalen Sehvorgang angeglichen ist, wobei
außerhalb der Schärfenebene liegende Vorder- und Hintergrundbilder eine gewisse Unscharfe haben.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den in dem Patentanspruch I gekennzeichneten Merkmalen
gelöst.
Möglichkeiten zur vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 7
angegeben.
Eine nach der Erfindung ausgebildete Vorrichtung ist frei von Verzeichnungseffekten und damit besonders für
Mikro- und Makrofotografie geeignet. Sie ermöglicht die Erzeugung dreidimensionaler fotografischer Farbbilder,
die den gleichen Eindruck von einem Gegenstandsraum vermitteln wie der, den eine Person hat,
wenn sie ihre beiden Augen auf den Brennpunkt des gleichen Aufnahmegegenstandes einstellt, d. h. adaptiert,
ohne daß sich voneinander abhebende Doppelbilder auftreten. Die Vorrichtung ist auch auf bekannte
Objektivkonstruktionen durch geringfügige Änderungen anwendbar, ohne daß dazu zusätzlich Hilfsmittel,
Vorsätze oder mechanische Änderungen an Kameras für Stereofotografie erforderlich sind. Die automatische
Einstellung ist gleichzeitig mit der l-nifernungseinsiellung
des Kameraobjektivs möglich. Die dreidimensionalen Farbbilder sind mühelos entweder mit einer
Spezialbrille oder auch ohne Schhilfc als normale zwcidimensionale Fotografien oder Filmbilder zu
betrachten.
Im folgenden ist die Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. I ist eine vereinfachte schaubildliche Darstellung eines Fotoapparates mil einem erfindungsgemäß
abgeänderten Aufnahmeobjektiv.
F i g. 2 ist eine vergrößerte schematische Darstellung des Aiifnahmeobjcktivs und des Bildfensters des
Fotoapparats nach Fig. I.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung der Bandpaß·
kennlinien von Filtern, die sich für die Krfindung eignen.
Fig. 4 ist eine schaubildlichc Darstellung der geometrischen Verhältnisse beim Betrachten eines
Stereobildes nach der Erfindung.
F i g. 5 ist ähnlich F i g. 2 und zeigt die Vorgänge zwischen Kameraobjektiv und Filmcbcnc bei Aufnahme
dunkler Gegenstände.
F-" ig. 6 zeigt in Ansicht und in einem größeren
Maßstab die Filmebene der F i g. "5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722244451 DE2244451C3 (de) | 1972-09-11 | 1972-09-11 | Vorrichtung zur Erzeugung dreidimensionaler fotografischer Farbbilder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722244451 DE2244451C3 (de) | 1972-09-11 | 1972-09-11 | Vorrichtung zur Erzeugung dreidimensionaler fotografischer Farbbilder |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2244451A1 DE2244451A1 (de) | 1974-04-18 |
DE2244451B2 DE2244451B2 (de) | 1979-08-02 |
DE2244451C3 true DE2244451C3 (de) | 1980-04-17 |
Family
ID=5855976
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722244451 Expired DE2244451C3 (de) | 1972-09-11 | 1972-09-11 | Vorrichtung zur Erzeugung dreidimensionaler fotografischer Farbbilder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2244451C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE69723365T2 (de) * | 1996-06-04 | 2004-02-12 | Honda Giken Kogyo K.K. | Lampenbirne für Fahrzeuge |
DE102009014216B4 (de) | 2009-03-25 | 2010-12-30 | Naujoks, Christian, Dipl.-Ing. | Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen einer optischen Abbildung eines dreidimensionalen Objektes und elektronische Bildausgabeeinrichtung |
-
1972
- 1972-09-11 DE DE19722244451 patent/DE2244451C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2244451A1 (de) | 1974-04-18 |
DE2244451B2 (de) | 1979-08-02 |
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