DE2219402A1 - Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von VinylchloridpolymerisatenInfo
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Description
31 HAMBURG 90 8 MÖNCHEN 80
München, 19. April 1972 BP Case CPE.2914
Anmelder: BP CHEMICALS INTERNATIONAL LIMITED, .
Britannic House, Moor Lane, London, England
"Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten"
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Vinylchloridpolymerisaten durch radikalische Polymerisation. Unter Vinylchloridpolymerisaten werden hier und im folgenden
Polyvinylchlorid oder ein Copolymerisat des Vinylchlorids, das hauptsächlich Vinylchlorid und vorzugsweise nicht mehr als
20 Gewichtsprozent copolymerisierbare Verbindungen enthält, verstanden. Solche Polymerisate werden durch Polymerisation'
von Chloridmonomerem erhalten, wobei dieser Ausdruck nachfolgend so verwendet wird, daß er sowohl das Vinylchlorid selbst
als auch ein Gemisch von Vinylchlorid mit einer oder mehreren copolymerisierbaren Verbindungen in einem solchen Verhältnis
betrifft, daß man bei der Polymerisation die bereits definierten Vinvlchloridpolymerisate erhält. Typische copolymerisierbare
Verbindungen sind Acrylnitril, Vinylacetat, Olefine, wie Vinylidenchlorid, Äthylen, Propylen, Isobuten oder 4-Methylpenten-1,
Acrylsäure- oder Methacrylsäureester, wie Methyl-
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methacrylat, sowie Fumarsäure- oder Maleinsäureester.
Es sind bereits Vinylchloridpolymerisate mit unterschiedlicher
Kristallinität und somit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt worden. Die prozentuale Kristallinität eines Polymerisats
läßt sich nach»der in der GB-PS 847 676 beschriebenen
Methode wie folgt bestimmen:
Aus der Polymerisatprobe wird ein dünner Film (etwa 76 jx Dicke)
entweder durch Pressen bei 16O0C oder (falls dies zweckmäßiger
ist) durch Gießen aus der Lösung in Tetrahydrofuran auf eine Glasplatte hergestellt. Der Film wird durch 3stündiges Erhitzen
auf 1500O getempert und langsam auf Raumtemperatur abgekühlt,
um das Höchstmaß an Kristallinität zu erreichen. Nachdem der so erhaltene Film in einer zylindrischen Röntgenbeugungskamera
senkrecht zur Strahlenrichtung angebracht worden ist, wird eine Röntgenbeugungsaufnähme unter Verwendung der Kupfer-Kc* -Strahlung
hergestellt, die so gefiltert worden·ist, daß nur die
KdC -Strahlung verwendet wird. Die Abhängigkeit der Intensität
vom Bragg'sehen Winkel der Aufnahme wird erhalten, indem man
den Äquator der Aufnahme mit einem Mikrophotometer abfährt. Um die prozentuale Kristallinität der Probe zu
erhalten, wird die Intensität der Aufnahme nach einer ähnlichen Methode wie von J.!.Matthews, H.S.Peiser und R.B. Richards in
"Acta Crystallography? Band 2 (1949), Seiten 85 bis 89 beschrieben,
mit einer Kurve für amorphes Polyxinylchlorid verglichen, die in der Zeichnung der Provisional Specification der
GB-PS 847 676 dargestellt ist. Um ein im weaentlichen amorphes Polyvinylchlorid zu erhalten, dem diese Kurve zugeordnet ist,
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wird eine Probe von etwa 1 mm Dicke aus einer Grobfolie aus durchsichtigem, weichmacherfreiem Polyvinylchlorid, das unter
dem eingetragenen Warenzeichen "Darvic" vertrieben wird, geschnitten.
Diese Probe wird zwischen blanke Metallplatten gelegt, so daß man ein Sandwich erhält und unter Verwendung
einer Heizplatte erhitzt, bis das Polymerisat geschmolzen ist. Der Sandwich wird dann, während sich das Polymerisat noch in
geschmolzenem Zustand befindet, in kaltes Wasser eingetaucht. Bei einem in der bereits beschriebenen Weise erhaltenen Mikrophotometer-Durchgang
entlang des Äquators der Röntgenbeugungsaufnahme dieser abgeschreckten Probe erhält man die Kurve
der Zeichnung der Provisional Specification der GB-PS 847 676, in der die Intensität in Abhängigkeit von dem in Graden auf der
Abszisse aufgetragenen Bragg'sehen Winkel dargestellt ist.
Die Zeichnung der Complete Specification der GB-PS 847 676
zeigt eine Kurve BCDEFGJ, die von einer Probe aus kristallinem Polyvinylchlorid erhalten worden ist. Die Zeichnung zeigt auch
eine Kurve BDFJ einer amorphen Probe, die aus der Zeichnung der· anhängenden Provisional Specification der GB-PS 847 676 entnommen
ist. Die Kurve der amorphen Probe ist so gewählt, daß ihre Einbuchtung die Kurve BCDEFGJ im Punkt D gerade berührt wobei
man annimmt, daß hier keine kristalline Beugung stattfindet - und mit der Kurve BCDEEGJ bei großen und kleinen Winkeln
übereinstimmt. Die gerade Linie BJ stellt den Intensitätsuntergrund dar; die Fläche unterhalb dieser Linie wird bei der Berechnung
der Kristallisierbarkeit der Probe nicht berücksichtigt,
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Die prozentuale Kristallisierbarkeit der Probe, der die Kurve
BCDJEFGJ entspricht, ergibt sich zu 100 X/A+X, wobei A die durch
die gerade Linie BJ und die Kurve für die amorphe Probe bestimmte Fläche und X die Summe der Flächen zwischen der
Kurve für die kristalline Probe und der Kurve für die amorphe
der Probe bedeuten. Die prozentuale Kristallinität der/TCurve BCDEFGJ
zugeordneten Probe beträgt somit etwa 25 Prozent. Figur 1 ist eine Wiedergabe der Zeichnung der Complete Specification der
GB-PS 847 676.
Hier und im folgenden wird die Kristallinität von Polymerisaten in Form eines Ordnungsfaktors angegeben, der mit der in der
GB-PS 847 676 beschriebenen prozentualen Kristallinität übereinstimmt, mit der Ausnahme, daß er den Mittelwert aus den bei
50, 80, 110 und 1400C bestimmten prozentualen Kristallinitaten
darstellt und daß bei der Berechnung jeder prozentualen Kristallinität die kleine Fläche bei G bei der Berechnung des
Wertes X vernachlässigt wird.
Die durch den Ordnungsfaktor bestimmte Kristallinität eines
Vinylchloridpolymerisats hängt in hohem Maß von der Temperatur ab, bei der das Polymerisat aus dem Vinylchloridmonomeren
durch radikalische Polymerisation'hergestellt worden 1st. Herkömmliche
radikalische Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten,
die großtechnisch durchgeführt werden können, erfordern im allgemeinen Polymerisationstemperaturen
zwischen 30 und 800C, am zweckmäßigsten zwischen 43 und 700C.
Diese Verfahren führen im allgemeinen zu Vinylchloridpolymerisaten
mit Ordnungsfaktoren im Bereich von 10 bis 16. Die Ord-
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nungsfaktoren einer Reihe handelsüblicher Vinylchloridpolymerisate
sind in Tabelle I zusammengestellt·
Tabelle I | . |
Vinylchloridpolymerisat | - mittlerer Ordnurigsfaktor |
Breon 115 | 15,9 |
Breon 113 | 14,7 |
Breon 107 | 12,7 |
Corvic D5O/16 | 12,7 |
Lucovyl GB8010 | 13,3 |
Pevikon KL-2 | 14,2 |
Vestolit G | 15,8 |
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein.Verfahren zur
Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit Ordnungsfaktoren oberhalb von 16 oder unterhalb von 10 zu schaffen,1 wobei ein
herkömmliches radikalisches Polymerisationsverfahren, d.h. mit Temperaturen von 30 bis 800O, angewendet wird.
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Vinylchloaldpolymerisaten (gemäß der Definition), das darin
besteht, daß man Vinylchloridmonomeres (gemäß der Definition) mit einem keimbildenden Vinylchlorid-Primärpolymerisat ("seed
vinyl chloride polymer"), das einen Ordnuig sfaktor oberhalb
von 16 bzw. unterhalb von 10 besitzt, in fein verteilter ϊΌπη
versetzt und das Vinylohloridmonomere..in Suspension oder in Substanz mit dem hierin dispergieren Prifflärpolymerleat unter
den Bedingungen der radikalieohea Polymerisation fesi Sempera-
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türen im Bereich von 30 bis 800C polymerisiert, so daß ein
Vinylchloridpolymerisat mit einem Ordnungsfaktor oberhalb von
16 bzw. unterhalb von 10 entsteht.
Verfahren zur Polymerisation von Vinylchloridmonomerem zum Zwecke der Darstellung von entweder höher kristallinen oder
weniger kristallinen Polymerisaten sind bekannt. Es kann sich hierbei um Substanz-, Suspensions- oder Emulsions-Polymerisationsverfahren
handeln. Im allgemeinen ist es bei der Herstellung eines kristallineren Produkts unter Verwendung eines
radikalischen Initiators erforderlich, bei niedriger Temperatur zu polymerisieren.. In ähnlicher Weise sind*für die Herstellung
von weniger kristallinem Material hohe Polymerisationstemperaturen erforderlich. Einzelheiten solcher Polymerisationsverfahren
sind in "Plastics and Polymers", August
beschrieben
1969, Seite 295 ff^^inylcELoridpolymerisate, die entweder eine stärker kristalline oder schwächer kristalline Struktur aufweisen, können auch durch Polymerisation von Vinylchlorid unter Verwendung verschiedener ionischer oder Koordinationskomplex-Katalysatoren hergestellt werden· Ein solches Verfahren ist in der GB-PS 847 676 beschrieben.
1969, Seite 295 ff^^inylcELoridpolymerisate, die entweder eine stärker kristalline oder schwächer kristalline Struktur aufweisen, können auch durch Polymerisation von Vinylchlorid unter Verwendung verschiedener ionischer oder Koordinationskomplex-Katalysatoren hergestellt werden· Ein solches Verfahren ist in der GB-PS 847 676 beschrieben.
Das Vinylchlorid-Primärpolymerisät wird dem Vinylchloridmonomeren
in fein verteilter Form zugesetzt. Der Ausdruck "fein verteilt" bedeutet, daß die Teilchen des Vinylchloridpolymerisats
eine mittlere Teilchengröße von vorzugsweise unter 200 um aufweisen. Vorzugsweise besitzen die Primärpolymerisatteilchen
eine Größe von unterhalb von 100 pn und im allgemeinen werden
die besten Ergebnisse mit Vinylchlorid-Primärpolymerisatteil-
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chen (Keimen) erhalten, die eine Teilchengröße unterhalb von 10 tun besitzen. Die oben besehriebenen Polymerisationsverfahren
zur Herstellung von stärker kristallinen oder schwächer .kristallinen
Polymerisaten lassen sich leicht so durchführen, daß sich das Produkt in einer zweckmäßig fein verteilten Form befindet.
Die Zugabe des fein verteilten Primärpolymerisats und die Verteilung
in dem Monomeren kann auf verschiedenste Arten erfolgen ·
Die speziell angewendeten Verfahrensweisen hängen in hohem Maß von dem angewendeten Verfahren zur Herstellung des Primärpolymerisats
und von dem Zustand ab, in dem sich das hergestellte Primärpolymerisat befindet. Wird z.B. das Primärpolymerisat
durch Substanzpolymerisation hergestellt, so ist es im allgemeinen am zweckmäßigsten, die Polymerisation zu einem frühen
Zeitpunkt anzuhalten, damit das fein verteilte Primärpolymerieat direkt im Vinylchloridmonomeren hergestellt wird. Dieses
Gemisch aus Primärpolymerisat und Monomerem kann dann unter herkömmlichen Bedingungen der radikalischen Polymerisation, ~*
entweder der Substanz- oder Suspensionspolymerisation unterworfen werden. Wird das Primärpolymerisat durch ein Suspensions-
oder Emulsionsverfahren hergestellt, so können die unüblichen Polymerisationsbedingungen, die zu einem Primärpolymerisat
mit dem gewünschten Ordnungsfaktor führen, vor der vollständigen PoOymerisation des Monomeren abgestellt werden. In diesen
Fällen kann die Polymerisation des Monomeren am zweckmäßigsten in Suspension unter Anwendung üblicher Bedingungen der radikalischen
Polymerisation fortgeführt werden. Wenn das übliche Polymerisationsverfahren beginnt, können dem System gegebenen- ν
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falls zusätzliches Vinylchloridmonomeres und copolymerisierbare
Monomere zugesetzt werden. Die Emulsions- oder Suspensionspolymerisation zur Herstellung des gewünschten Primärpolymerisats
kann auch unter den speziellen Polymerisationsbedingungen zuende gebracht werden, um das Primärpolymerisat.
in Form eines Suspensions- oder Emulsionspolymerisats zu erhalten. Dieses Polymerisat kann dann zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens einer herkömmlichen Suspensionspolymerisation zugesetzt werden. Ist es erwünscht, nach Emulsions-
oder Suspensionsverfahren hergestellte Primärpolymerisate in einer herkömmlichen Substanzpolymerisation zu verwenden,
so kann es erforderlich sein, das Primärpolymerisat vor dem Einsetzen in ein Substanzpolymerisationssystem zu trocknen.
Wird das Primärpolymerisat durch Lösungspolymerisation hergestellt, so können verschiedene Verfahren angewendet werden,
d.h. ee können dem System mischbare oder nicht-mischbare Plüs-Bigkeiten
zugesetzt werden, um das Primärpolymerisat in der gewünschten fein verteilten Form abzuscheiden.
Es hat eich ganz allgemein gezeigt, daß ein erfindungsgemäß
hergestelltes Polymerisat mit hohem oder niedrigem Ordnungsfaktor seinerseits nicht erfolgreich als Keimbildner in einer
weiteren erfindungsgemäßen Polymerisation verwendet werden kann, da ein solcher Keim im allgemeinen keinen regelnden Einfluß
auf den Ordnungsfaktor des hergestellten Polymerisats ausübt.
Die Endstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. die herkömmliche
radikalische Polymerisation des Vinylchloridmonomeren, kann unter Verwendung der für Vinylchlorid bekannten Suspensions-
oder Substanzpolymerisationsverfahren durchgeführt wer-
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den. Die Emulsionapolymerisation hat sich für die Endstufe des Verfahrens als nicht zufriedenstellend erwiesen. Wie bereits
erwähnt, werden die meisten herkömmlichen Vinylchloridpolymerisationsverfahren
zwischen 30 und 800C durchgeführt. Vorzugsweise
wird auch die zweite Stufe des Verfahrens der Erfindung bei einer Temperatur in diesem Bereich durchgeführt.
Es hat sich gezeigt, daß sehr geringe Mengen des Vinylchlorid-Primärpolymerisats
einen merklichen Einfluß auf die Regelung des Ordnungsfaktors des Endprodukts ausüben. Im allgemeinen ist
der Ordnungsfaktor des Endprodukts demjenigen des Primärpolymerisats
ähnlich. Da das Primärpolymerisat aufgrund des für seine Herstellung erforderlichen speziellen Polymerisationsverfahrens teurer ist als das herzustellende Endprodukt, ist
es aus ökonomischen Gründen wünschenswert, nur eine gerade ausreichende Menge des Primärpolymerisats zu verwenden, um die
gewünschte Kristallinität des Endprodukts zu erreichen.
Die Mindestmenge des erforderlichen Primärpolymerisats kann
nach Maßgabe der Natur des Primärpolymerisats und der mit dem Primärpolymerisat durchzuführenden Polymerisation beträchtlich
variieren. In einigen Fällen kann die Menge nur 0,1 Prozent betragen; im allgemeinen liegt sie jedoch im Bereich von 0,5
bis 5 Prozent. Die Menge des verwendeten Primärpolymerisats kann jedoch in weitem Rahmen variieren, z.B. kann das Gewichtsverhältnis des Primärpolymerisats zu Monomerem im Bereich von
0,1 : 99,9 bis 50 : 50 liegen, vorzugsweise beträgt dieser Bereich 0,5 : 99,5. bis 20 : 80 , insbesondere 5 : 95 bis
10 : 90.
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Polymerisate mit ungewöhnlich hohen und niedrigen Ordnungsfaktoren besitzen Eigenschaften, die von herkömmlichen Vinylchloridpolymerisaten
abweichen. Zum Beispiel besitzen Polymerisate mit niedrigem Ordnungsfaktor niederigere Erweichungspunkte,
die eine leichtere Verarbeitung bewirken können, im'
allgemeinen besitzen sie jedoch gleichzeitig eine höhere Streckgrenze und eine größere Steifigkeit (höherer Zugmodul) als herkömmliche
Polymerisate.
Polymerisate mit hohem Ordnui^gfaktor eignen sich besser für
die Herstellung von Pasern und Fäden als herkömmliche Polymerisate.
Vinylchloridpolymerisate mit hoher Ordnung besitzen eine hohe Thermostabilität und höhere Erweichungspunkte, die sie
für Anwendungszwecke, bei denen erhöhte Temperaturen auftreten, geeigneter machen. Das Verfahren der Erfindung ist insbesondere
zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit Ordnungsfaktoren
in den Bereichen von 16 bis 25 und 4 bis 10 geeignet.
Die Beispiele erläutern das Verfahren der Erfindung.
In den Beispielen sind die Ordnungsfaktoren der Produkte nach den in der GB-PS 847 676 dargelegten Prinzipien bestimmt. Zur
Verminderung des Zeitaufwands sind jedoch die Röntgenbeugungsmessungen in einem Röntgen-DJffraktometer durchgeführt und
somit als Röntgenbeugungskurve erhalten worden. Jede Kurve zeigt die Abhängigkeit der Intensität vom Bragg'sehen Winkel
und läßt sich mit ,der in der GB-PS 847 676 angegebenen Standard-Kurve
für amorphes Polyvinylchlorid nach der bereits er-
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wähnten Methode von J.L. Matthews et al. vergleichen. Andere,
weniger bedeutende Veränderungen der in der GB-PS 84-7 676 "beschriebenen
Methode bestehen darin, daß die Probefolien eine Dicke von etwa 127 anstelle von 76 u aufweisen und nicht bei
16O0C sondern bei Raumtemperatur gepreßt werden. Die Folien
werden 1 Stunde bei 12O0G getempert und in Luft frei abkühlen.
gelassen. Die Diffraktionsmessungen für jede Probe werden bei 50, 80, 110 und HO0C bestimmt, indem man jede Probe im Diffraktometer
sukzessive 10 Minuten mit Luft der entsprechenden Temperatur erhitzt. Das für jedes Polymerisat aufgeführte Ergebnis
stellt das Mittel aus den für jede Temperatur ermittelten Werten dar. Bs wird angenommen, daß diese Veränderungen die erhaltenen
Ergebnisse nicht merklich beeinflussen, so daß diese streng vergleichbar mit denjenigen der GB-PS 847 676 sind.
Beispiele 1 bis 5
Es wird ein Vinylchlorid-Primärpolymerisat ("polyvinyl chloride'
seed") mit einem Ordnungsfaktor von 3»4 in Latexform uni ? Verwendung
von Ammoniumstearat als Emulgator hergestellt. Der schließlich erhaltene Latex besitzt einen Peststoffgehalt von
33 J*. Proben dieses Polymerlatex1 werden mit Wasser vermischt,
das einen Polyvinylalkohol-Dispergator enthält. Jede Probe wird langsam mit einer wäßrig-essigsauren Lösung (10 Prozent) versetzt,
um die Stabilität des Vinylchlorid-Primärpolymerisat-Latex* zu zerstören und um die fein verteilten Emulsions-Polymerisatteilchen
zu veranlassen, in das Vinylchlorid-Monomere
zu wandern, das zu diesem Zeitpunkt zugesetzt wird. v
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Dieses Monomere wird dann unter den Bedingungen der Suspensionspolymerisation
6 Stunden bei 6O0C unter Verwendung von Lauroylperoxid als Polymerisationsinitiator polymerisiert.
Nach dem Ende der Polymerisation wird das Produkt von der wäßrigen Phase mittels einer Siebzentrifuge ("basket centrifuge")
abgetrennt'und in der Zentrifuge mit Wasser gewaschen.
Die Produkte werden dann 24 Stunden in einem Vakuumschrank bei 450O getrocknet und mittels Röntgenbeugung auf ihre Ordnungsfaktoren untersucht. Die Mengen der verwendeten Reaktionsteilnehmer und die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
labeile II
Vinylchlorid (g) destilliertes Wasser (g)
PVC-Latex (33 # Feststoffe)
(g)
Polyvinylalkohol (g) Lauroylperoxid (g)
Essigsäure (lOprozentig) (ml)
PVC/VC-Verhältnis
Ordnung sfaktor 5,7 5,2 5,7 6,1 10,8
Zu Vergleichszwecken werden gemäß dem Verfahren der Beispiele 1 bis 5 zwei Proben Polyvinylchlorid hergestellt, wobei jedoch der
PVC-Latex und die Essigsäure weggelassen werden. Die verwendete Polyvinylalkoholmenge ist bei einer Probe gleich derjenigen der
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350 | 470 | 700 | 700 | 700 |
2210 | 2340 | 2576 | 2744 | 2786 |
940 | 690 | 336 | 84 | 21 |
7 | 7 * | 7 | 1,75 | 1,75 |
2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
40,0 | 27,0 | 14,8 | 3,8 | 1,0 |
50/50 | 33,3/ 66,7 |
13/87 | 3,8/ 96,2 |
1/99 |
Beispiele 1 bis 3 und bei der anderen Probe gleich derjenigen
der Beispiele 4 und 5· In beiden Fällen beträgt der Ordnungsfaktor des erhaltenen Polyvinylchlorids 14.
Beispiele 6 bis 8
Das hier angewendete Verfahren ist demjenigen der Beispiele 1 bis 5 ähnlich. Die Unterschiede bestehen darin, daß (1) Calciumchlorid
anstelle von Essigsäure verwendet wird, (2) die Polymerisation 16 Stunden bei 6O°C durchgeführt wird und
(3) der Polyvinylchlorid-Latex niedriger .Ordnung durch einen Latex mit hoher Ordnung ersetzt wird, der nach einem in der
GB-PS 931 629 beschriebenen Verfahren bei niedriger Temperatur (-170C) hergestellt worden ist. Das als Antirostmittel verwendete
Methanol wird aus dem Latex durch Rotationsverdampfung
entfernt, wobei man schließlich einen Latex mit einem Feststoff gehalt von 14f5 1» erhält. Der Latex enthält als Emulgator ein Alkylarylsulfonat. Der Ordnungsfaktor dieses Vinylchlorid-Primärpolyraeriaats beträgt 23,1.
Die verwendeten Beetandteile und die Ordnungsfaktoren der erhaltenen Produkte sind in Tabelle IXX zusammengestellt.
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Tabelle | Beispiel | III | 6 | 7 | 8 |
Vinylchlorid (g) | 200 | 100 | 100 . | ||
PVC-Latex (g) | 35 | 70 | . 140 %> · . |
||
destilliertes Wasser (g) | 3000 | 3000 | 3000 | ||
Polyvinylalkohol (g) | 4 | 4 | 4 | ||
Calciumchlorid (lOprozentig) (ml) |
6 | 10 | 25 | ||
Lauroylperoxid (g) | 1 | 0,5 | 0,5 | ||
PVC/VC-Verhältnis | 5/100 | 17/83 | 25/75 | ||
Ordnungsfaktor | 21,2 | 22,5 | 21,2 | ||
hergestellt:
Vinylchlorid 60 g PVO-Latex ■ 375 g
destilliertes Wasser 3000 g
Der latex wird hei -180C nach einen in der GB-PS 93'1 629 beschriebenen Verfahren hergestellt. Das als Antirostmittel verwendete Methanol wird aus dem Latex durch Rotationarerdampfung
entfernt, wobei sich ein "Feststoffgehalt von 14,5 1>
ergibt. Der Latex enthält als Emulgator Aannoniumlaurat.
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Das Verfahren zur Herstellung des Harzes ist demjenigen der Beispiele 4 bis 8 ähnlich. Die Unterschiede "bestehen darin,
daß (1) der Gesamtansatz mit 600 U/min gerührt und (2) der Ansatz 10 Stunden auf 600O erhitzt wird. Der mittlere 0-rcL-nungsfaktor
des coagulierten Latex beträgt 20,8 und der mittlere Ordnungsfaktor des Harzes Ί9,8.
Beispiele 10 bis 12
Es werden drei Harze unter Verwendung der in Tabelle IV gezeigten
Ansätze hergestellt. Der Latex enthält als Emulgator Santomerse S; der Feststoffgehalt des Latex1 beträgt 50 #.
Das in diesen Beispielen angewendete Verfahren ist demjenigen der Beispiele 4 bis 8 ähnlich. Die Unterschiede bestehen darin,
daß (1) Bariumchlorid anstelle von Essigsäure verwendet wird und (2) der Ansatz 8 Stunden auf 600C erhitzt wird.
Tabelle IV | Beispiel | 10 | 11 | * | 12 |
Vinylchlorid (g) | 190 | 150 | 100 | ||
PVO-Latex (g) | 20 | 100 | 200 | ||
destilliertes Wasser (g) | 3000 | 3000 | 3000 | ||
Polyvinylalkohol 1' (g) | 4 | 4 | 4 | ||
Bariumchlorid (lOprozentig) (ml) |
5 | 20 | 40 | ||
Lauroylperoxid (g) | 1 | 0,75 | 0,5 | ||
' Alcotex 88-10 | |||||
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Die Harze werden mittels Röntgenbeugung analysiert; die
mittleren Ordnungsfaktoren sind in Tabelle V zusammengestellt.
Tabelle V zeigt, daß der Ordnungsfaktor der Harze etwas oberhalb desjenigen des Primärpolymerisats liegt.
Tabelle V | mittlerer Ordnung s fakt or |
|
Beispiel | PVC/VC-Verhältnis | 16,5 |
Kontrolle | koagulierter PVC-Iatex | 18,6 |
10 | 10/90 | 18,7 |
11 | 30/70 | 23,0 |
12 | 40/60 | |
Beispiele 13 bis 15
Es werden 4 Versuchsharze unter Verwendung der in der Tabelle gezeigten Ansätze hergestellt. Das Primärpolymerisat wird
durch Suspensionspolymerisation bei 2O0C hergestellt.
Ein 4,54 Liter fassender Edelstahlreaktor wird mit einer Lösung der Methocel 65HG 50-Hydroxypropylmethylcellulose in
dem destillierten Wasser beschickt. Nach Zugabe des Primärpolymerisats und des Lauroylperoxids wird der Reaktor verschlossen,
gespült und evakuiert.' Das Vinylchlorid wird in den Reaktor eingesaugt. Das Gemisch wird mit 700 U/min gerührt
und für die in Tabelle VI angegebene Zeit auf 600C erhitzt.
Nach dem Abkühlen des Gemisches und Entlüften wird das Produkt von der wäßrigen Phase mittels einer Siebzentrifuge
("basket centrifuge") getrennt und in der Zentrifuge mit Wasser gewaschen. Das Harz wird 24 Stunden bei 450C in
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einem Vakuumsehrank getrocknet,
Tabelle VI | Beispiel | 13 | 14 | 15 |
Vinylchlorid (g) | 700 | 700 | 700 | |
Primärpolymerisat (g) | 7 | 3,5 ; | 14 | |
destilliertes Wasser (g) | 2800 | 2800 | 2800 | |
Methocel 65HG 50 (g) | 7 | 7 | 7 | |
Lauroylperoxid (g) | 2 | 2 | 2 | |
Polymerisationszeit (Std.) | 16 | 16 | 16 | |
Die Pulver werden mittels Höntgenbeugung analysiert; die
mittleren Ordnungsfaktoren sind in Tabelle VII zusammengestellt.
Tabelle VII | mittlerer Ordnung s f ak t or |
|
Beispiel | PVG/VC- Verhältnis |
' 17,7 |
Kontrolle | Primärpolymerisat | 17,7 |
14 | 0,5/100 | 18,2 |
13 | 1/100 | 18,4 |
15 | 2/100 | 16 und 17 |
Vergleichsbeispiele | ||
Zwei Versuchsharze werden unter Verwendung der in Tabelle VIII gezeigten Ansätze hergestellt. Es wird das in Beispiel 11 hergestellte
Primärpolymerisat verwendet«, Bin 4,54 Liter fassender
Edelstahlbehälter'wird mit der Lösung des Methocel 65HG 50
in dem destillierten Wasser beschickt. Nach Zugabe des Pri-
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-is- 2219A02
märpolymerisats und des Lauroylperoxids wird der Reaktor verschlossen,
gespült und evakuiert. Das Vinylchlorid wird in den Reaktor eingesaugt. Das Gemisch wird mit 700 U/min gerührt
und für die in Tabelle VIII angegebene Zeit auf 6O0C
erhitzt. Nach dem Abkühlen des Gemisches und dem Entlüften · wird das Produkt von der wäßrigen Phase mittels einer Siebzentrifuge
abgetrennt und in der Zentrifuge mit Wasser gewaschen. Das Harz wird 24 Stunden bei 450C in einem Vakuumschrank
getrocknet. | Tabelle | Beispiel | VIII | 17 |
Vinylchlorid (g) | 16 | 120 | ||
Primärpolymerisat (g) | 290 | 30 | ||
Methocel 65HG 50 (g) | 10 | 3 | ||
destilliertes Wasser (g) | 3 | 3300 | ||
Lauroylperoxid (g) | 3200 | 1 | ||
1 | ||||
Polymerisationszeit (Std.) 12 .10
Die Pulver werden mittels Röntgenbeugung analysiert; die mittleren
Ordnungsfaktoren sind in Tabelle IX zusammengestellt. Die Ordnungsfaktoren der Produkte gehen auf den normalen
Suspensionswert zurück. Dieser Versuch zeigt, daß erfindungsgemäß hergestellte Polymerisate im allgemeinen nicht als Primörpolymerisate
(Keimbildner) verwendet werden können.
209845/1126
τ, . , , PVC/VC- mittlerer
.Beispiel Verhältnis Ordnungsfaktor
Kontrolle Primärpolymerisat 21,2
16 ■ 4/100 14,1
17 25/75 14,4
Beispiel 18
Ein Versuchsharz (45 PVG / 55 VO) wird unter Verwendung eines
4540 Liter fassenden Edelstahlreaktors nach folgender Rezeptur hergestellt:
Vinylchlorid 550 kg
destilliertes Wasser 2000 Liter
PVO-Latex (35 $> Peststoffe) 5580 Liter
Methocel 65Ha 50 3 kg
Capryloylperoxid 400 g
Essigsäure (25prozentig) 27,2 Liter
Es wird der Latex der Beispiele 4 bis 8 verwendet.
Das Verfahren ist demjenigen der Beispiele 4 bis 8 ähnlich, es wird jedoch eine Rührgeschwindigkeit von 300 U/min verwendet.
Das Harz wird in einem Heißumluftofen getrocknet.
Das Pulver wird mittels Röntgenbeugung analysiert; der mittlere Gesamtordnungsfaktor beträgt 7,7.
Die Harze werden mit 2,5 Teilen/100 Teile (pJi.r) Mell2te31-ZJbnnsteibLli·
sator und Stearinsäure wie angegeben vernascht. Die Pulvergemische
werden bei einer Temperatur von 16O°/14O°C zu einem
2098AS/1126
Fell vermählen und dann bei 180 C zu Prüfkörpern preßverformt.
Die Vieat-Srweichungspunkte werden gemäß Prüfnorm BS 2782 Teil 1, 1965, Methode 102D bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt:
Stearinsäuregehalt (Teile/100 Teile; p.h.r.)
0 1
handelsübliches
Suspensionspolymerisat
Breon S110/10 84,5 82,0
Beispiel 18 79,0 76,7
Die Zugfestigkeitseigenschaften dieser Massen werden so bestimmt,
daß man Prüfkörper der Abmessungen 53,3 x 0,76 χ 5,4 mm bei 1800C preßverformt und der Zugfestigkeitsprüfung bei 220C
(Instron-Grerät) unterwirft. Hierbei erhält man folgende Ergebnisse:
Stearinsäure- Zugfestigkeitseigenschaften (MÜf/rn )
menge -—; ■
(Teile/100 Teile; obere Fließ- Zerreiß- Zug-
D.h.r.) ,spannung festigkeit modul
Breon 0 54,9 52,2 860 S110/10
1 53,8 46,9 885
Beispiel 0 60,2 48,7 1330 18
1 58,0 42,4 1130
209845/1128
Diese Ergebnisse zeigen die verbesserten Eigenschaften hinsichtlich
der Streckgrenze und des Zugmoduls bei Polymerisaten
mit niedrigem Ordnungsfaktor.
Beispiele 19 bis 2 1
Es werden drei Harze durch Suspensionspolymerisation unter Verwendung
eines Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymerisats als Primärpolymerisat hergestellt. Der Vinylacetatgehalt des Copolymerisats
beträgt 16 i» .und das Gopolymerisat· ist durch Suspensionspolymerisation
hergestellt worden. Die Harze werden nach folgender Rezeptur hergestellt:
Vinylchlorid 700 g
Primärcopolymerisat unterschiedlich
destilliertes Wasser 2800 g
Methocel 65HG 50 3,5 g
Lauroylperoxid 2 g
Die unterschiedlichen Mengen des Primärcopolyme'risats ergeben sich aus Tabelle X.
Ein 4,54 Liter fassender Edelstahlreaktor wird mit einer Lösung des Methocel 65HG 50 in dem destillierten Wasser beschickt.
Nach Zugabe des Primäreopolymerisats und des Lauroylperoxids wird der Reaktor verschlossen, mit Stickstoff gespült und evakuiert.
Das Vinylchlorid w;Lrd in den Reaktor eingesaugt. Der Ansatz
wird mit 700 U/min gerührt und 8 Stunden auf 600C erhitzt.
209845/1126
Nach dieser Zeit wird der Ansatz abgekühlt und das Vinylchlorid wird abgeblasen. Das Produkt wird von der wäßrigen
Phase mittels einer Siebzentrifuge abgetrennt und in der Zentrifuge mit Wasser gewaschen.
Das Harz wird 24 Stunden in einem Vakuumtrockenschrank bei
450G getrocknet. Die Pulver werden mittels Röntgenbeugung
analysiert; die mittleren Ordnungsfektoren sind in Tabelle XI
zusammengestellt.
Beispiel Nr. „ Copolymerisat (g)
19 70
20 35
21 7
■p.. . n Gopolymerisat/VC- · mittlerer
aeispiei Verhältnis Or dnungs faktor
4,1 8,7 5,6 8,0
Primäre op olymeri s at | 10/100 |
19 | 5/100 |
20 | 1/100 |
21 | |
209845/1 126
Es wird ein Suspensionsharz durch Einverleibung eines in Substanz polymerisierten Primärpolymerisats hergestellt. Das
Primärpolymerisat ist bei'200G unter Verwendung einer 25 ml
Bombe hergestellt worden; der Ordnung sfaktor dieses Primär-Polymerisats
beträgt 18,6. Das Suspensionsharz wird nach folgender Rezeptur hergestellt:
Vinylchlorid 150 g
Primärpolymerisat 1,5 g
destilliertes Wasser 3300 g
Methocel 65HG 50 . 1g
Lauroylperoxid · 0,5 g
Ein 4,54 Liter fassender Edelstahlreaktor wird mit einer Lösung des Methocel 65HG 50 in dem destillierten Wasser zusammen
mit dem Primärpolymerisat und dem Lauroylperoxid beschickt. Nachdem der Reaktor verschlossen, mit Stickstoff gespült und
evakuiert worden ist, wird das Vinylchlorid in den Reaktor eingesaugt. Das Gemisch wird mit 700 U/min gerührt und 15 Stunden
auf 600C erhitzt. Das Produkt wird von der wäßrigen Phase
mittels einer Siebzentrifuge abgetrennt und in der Zentrifuge mit Wasser gewaschen. Das Harz wird 24 Stunden in einem Vakuumschrank
bei 45 C gexi-ocknet.
Das Pulver wird mittels Röntgenbeugung analysiert; der mittlere Ordnungsfaktor beträgt 13»9.
209845/1126
Es wird ein Suspensionsharz (5 PVC / 100 VC) nach, einem dem
Beispiel 22 ähnlichen Verfahren nach folgender Rezeptur hergestellt:
Vinylchlorid . 200 g
in Substanz hergestelltes
Primärpolymerisat 10g
Primärpolymerisat 10g
destilliertes Wasser 3000 g
Methocel 65HG 50 2g
Lauroylperoxid 0,2 g
Die mittleren Ordnungsfaktoren des in Substanz hergestellten
Primärpolymerisats und des Suspensionsharzes betragen 18,3 bzw* 19,0,
Es wird ein Suspensionsharz (2 PVC / 100 VC) nach einem dem
Beispiel 22 ähnlichen Verfahren nach folgender Rezeptur hergestellt:
Vinylchlorid 100 g
in Substanz hergestelltes
Primärpolymerisat ' 2g
Methocel 65HG 50 2g
destilliertes Wasser 3000 g
Lauroylperoxid 0,2 g
Die mittleren Ordnungsfaktoren des in Substanz hergestellten
Primärpolymerisats und des Suspensionsharzes betragen 18,2
209845/1126
bzw. 14,7. '.
Beispiel 2 5
Es wird ein Suspensionsharz (10 PVC /100 VC)- nach einem dem
Beispiel 22 ähnlichen Verfahren nach folgender Rezeptur hergestellt:
Vinylchlorid 100 g
in Substanz hergestelltes
Primärpolymerisat 10g
destilliertes Wasser 3000 g
Methocel 65HG 50 . 2g
Lauroylperoxid " 0,2 g
Beispiele 26 und
Es werden zwei Harze mit den in Tabelle XIII gezeigten Ansätzen hergestellt.
Das Primärpolymerisat ist durch Suspensionspolymerisation bei *
200C hergestellt worden.
Die Initiatoren und das Primärpolymerisat werden in ^inen
4,54 Liter fassenden Edelstahlreäktor gegeben, der anschließend verschlossen und evakuiert wird. Nach Zugabe des Vinylchlorids
wird der Inhalt mit 30 U/min gerührt.
Der Reaktor wird 2 Stunden auf 540C erhitzt; nach dem Abkühlen
des Reaktors wird entlüftet.
209845/1126
Tabelle XIII | (g) | 26 | 27 | |
Beispiel Nr. | (g) ' | 985 | 965 | |
Vinylchlorid (g) | 15 | 35 | ||
Primärpolymerisat | 1,8 | 1,8 | ||
Capryloylperoxid | 1,5 | 1,5 | ||
Perkadox Y 16 (g) |
Nach dem Entnehmen des Produkts aus dem Reaktor wird das Pulver mittels /Röntgenbeugungsanalyse untersucht« Die Ergebnisse
sind in Tabelle XIV zusammengestellt.
Tabelle XIV | mittlerer Ordnungs fakt or |
|
Beispiel Nr. |
PVC/VC-Verhältnis | 14,8 |
vorher nachher | 17,7 | |
Kontrolle (kein Primärpolymerisat) |
18,0 | |
26 | Primärpolymerisat | 16,5 |
27 | 1,5/100 3/100 | |
3,5/100 6/100 | ||
Es werden drei Harze zu Pellen gewalzt, aus denen Prüfkörper
für die Bestimmung des Biegemoduls bei 20 und 400C hergestellt
werden. Die Prüfkörper werden nach ASTM, Teil 27, D790: 10.11.1 geprüft. Die Mittelwerte der Biegemoduli bei den zwei Temperaturen
sind nachfolgend angegeben.
209845/112S
„ mittlerer mittlerer ?
Marz Ordn-ungsfaktor ' Biegemodul (kg/cm )
•handelsübliches
Suspensionspolymerisat 14,7 23 900
Breon S110/10 . · ·
Beispiel 7 22,5 26 300
Beispiel 14 " 18,2 26 500
Diese Ergebnisse zeigen die verbesserte Steifigkeit bei erfindungsgemäß
hergestellten Polymerisaten mit hohem Ordnung sfaktpr.
Dieses Harz wird nach einem den Beispielen 13 bis 15 ähnlichen Verfahren hergestellt. Die Rezeptur ist derjenigen des Beispiels
15 ähnlich, jedoch werden 0,7 g des Primärpolymerisats verwendet, so daß das ursprüngliche PVO/Vinylchiorid-Verhältnis
0,1/100 beträgt. Das Primärpolymerisat ist durch Suspensionspolymerisation bei 200O hergestellt worden; der Ordnungsfaktor
des Produkts wird durch die Einspeisung nicht beeinträchtigt.
Dieses Vergleichsbeispiel zeigt, daß 0,1 Prozent eines in Suspension
hergestellten Primärpolymerisats nicht ausreichend ist,
um den Ordnungsfaktor zu regeln. 0,5 Prozent sind jedoch unter
den gegebenen Bedingungen ausreichend (vgl. Beispiel 13).
Primärpolymerisat 18,4
Produkt ' 13,3
209845/1126 r ■ ·
Claims (9)
- Patentansprüche(1., Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder Vinylchlorideopclymerisäten, die hauptsächlich Vinylchlorid enthalten, durch Zugabe eines Vinylchlorid-Primärpolymerisats oder -Primäreopolymerisats, das hauptsächlich Vinylchlorid enthält, in fein verteilter Form zu Vinylchlorid oder einem Vinylchlorid enthaltenden Monomererigemiscn, das hauptsächlich Vinylchlorid enthält und Polymerisation des Monomeren bzw. Monomerengeiuisches mit dem hierin dispergierten Primärpolymerisat bei Temperaturen von 30 bis 800G unter Verwendung radikalischer Initiatoren ,dadurch gekennzeichnet, daß als Primärpolymerisat ein Vinylchlorid enthaltendes Polymerisat mit einem Ordnungsfaktor von unter 10 oder über 16 verwendet wird und die Polymerisation in Suspension oder in Substanz zur Erzielung eines Vinylchloridpolymerisats mit einem Ordnungsfaktor von unter 10 oder über 16 durchgeführt wird«
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid-Primärpolymerisat durch Substanzpolymerisation hergestellt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid-Primärpolymerisat durch Suspensionspolymerisation hergestellt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid-Primärpolymerisat durch Emulsionspolymerisation hergestellt wird.209845/1126
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßdas Vinylchlorid-Primärpolymerisat durch Lösungspolymerisation hergestellt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radikalische Polymerisation "bei Temperaturen im Bereich von 45 bis 75°C durchgeführt wird." ·
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Primärpolymerisat zu Monomerem
im Bereich von 0,1 : 99,9 "bis 50 : 50 liegt. - 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis im Bereich von 0,5 : 99,5 "bis 20 : liegt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis im Bereich von 5 : 95 "bis 10 : 90 liegt.209845/ 1 126Leerseite
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