DE2208811C2 - Aromatische Polyamide - Google Patents
Aromatische PolyamideInfo
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Description
H2N
NH3
NH,
NH,
oder
H3N
NH2
in Ν,Ν'-Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon
unter Mitverwendung der Chloride bzw. Bromide der Alkali- bzw. Erdalkalimetalle als
Lösungsvermittler.
aromatische Diamine, die einen oder zwei Chinazolonringe
im Molekül enthalten.
Aromatische Polyamide aus aromatischen Diaminen der N-2-Phenylbenztriazol-Reihe, u. a. aus N-2-(3-Aminophenyl)-5-amino-benztriazol,
und aus aromatischen Dicarbonsäuren, u. a. Terephthalsäure oder 2,6-Naphthalindicarbonsäure,
sind aus der DE-OS 17 20 650 und der GB-PS 12 09 353 bekannt
In der DE-OS 19 41932 ist u.a. ein aromatisches
Polyamid genannt, dessen Diaminkomponente 2-(3-Aminophenyl)-5-aminobenzimidazo!
ist und dessen Dicarbonsäurekomponente aus einem Gemisch von Isophthalsäure mit Terephthalsäure im Molverhältnis 70
zu 30 besteht
Unter den in Vysokomol. Soedin, Ser. A 1970,12(10),
2205-2210, genannten aromatischen Polyamiden befindet sich auch das Polyamid aus 2-(4-Aminophenyl)-5-aminobenzimidazol
und Terephthalsäure.
Diese aromatischen Polyamide werden gewöhnlich nach der Methode der Polykondensation bei niedriger
Temperatur hergestellt. Hierbei wird ein aromatisches Diamin in einem polaren organischen Lösungsmittel,
wie Ν,Ν'-Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon,
mit dem Dichlorid einer aromatischen Dicarbonsäure umgesetzt. Zur Verbesserung der Löslichkeit des
entstehenden aromatischen Polyamids werden dem polaren organischen Lösungsmittel gegebenenfalls
sogenannte Lösungsvermittler, z. B. Chloride oder Bromide der Alkali- oder Erdalkalimetalle, zugesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche aromatische Polyamide bereitzustellen, aus denen
Fasern mit höherer Festigkeit erhalten werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe sind die erfindungsgemäßen aromatischen Polyamide mit spezifischen Viskositäten
(bestimmt in 96%iger H2SO4 bei 200C und einer
Konzentration des Polyamids von 0,5 g/100 ml Lösungsmittel)
zwischen 2 und 20, erhalten durch die Polykondensation von 2,5-, 2,6- oder 2,7-Naphthalindicarbonsäuredichlorid
mit
Aromatische Polyamide aus Diaminen, in welchen die Aminogruppen an einen aromatischen Rest oder an
miteinander verbundene aromatische Reste direkt gebunden sind, und aus Dicarbonsäuren, in welchen die
Carboxylgruppen an einen aromatischen Rest oder an miteinander verbundene aromatische Reste direkt
gebunden sind, sind bereits bekannt.
So werden in der AT-PS 2 79 168 aromatische Polyamide aus l,l-Bis-(4-aminophenyl)-l-phenylalkanen
und aromatischen Dicarbonsäuren beschrieben.
Aromatische Polyamide, deren Diamin- und/oder Dicarbonsäurekomponente 5- oder 6gliedrige heterocyclische
Ringe enthält, sind ebenfalls bereits bekannt.
Bei den in der US-PS 34 84 407, GB-PS 11 04 411, FR-PS 14 30480 und FR-PS 15 66 254 beschriebenen
aromatischen Polyamiden, u. a. aus 2,2'-Bis-(p-aminophenyl)-5,5'-dibenzimidazol,
2,2'-Bis-(p-aminophenyl)-5,5'-dibenzthiazol oder 2,2'-Bis-(p-aminophenyl)-5,5'-dibenzoxazol
und aromatischen Dicarbonsäuren, wie Terephthalsäure, Isophthalsäure, 2,6- oder 2,7-Naphthalindicarbonsäure,
muß die Komponente, welche die 5- oder 6gliedrige heterocyclischen Ringe enthält, symmetrisch
sein.
Die in der DE-OS 18 11 411 beschriebenen aromatischen Polyamide haben als Diaminkomponente solche
H2N
NH,
NH,
NH,
H1N
NH,
in Ν,Ν'-Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon unter Mitverwendung der Chloride bzw. Bromide der
Alkali- bzw. Erdalkalimetalle als Lösungsvermittler.
22 08 8Ί1
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen aromatischen Polyamide wird das Diamin in Ν,Ν'-Dimethylacetamid
oder N-Methylpyrrolidon unter Zugabe von
Chloriden bzw. Bromiden der Alkali- bzw. Erdalkalimetalle gelöst und der Lösung in kleinen Portionen eine
äquimolare Menge des trockenen 2,5-, 2,6- oder 2,7-Naphthalindicarbonsäuredichlorids zugesetzt Die
Lösung wird ununterbrochen gerührt. Zur Ausscheidung des Polyamids wird die viskose Lösung in einen
großen Überschuß an Wasser gegossen. Der Niederschlag des Polyamids wird bis zur negativen Reaktion
auf Halogenidionen ausgewaschen und getrocknet
Die Menge des Ν,Ν'-Dimethylacetamids oder N-Methylpyrrolidons
wird so gewählt, daß die Konzentration des sich in der Lösung bildenden Polyamids 5 bis 25%
(vorzugsweise 5 bis 12%) beträgt
Fäden aus den erfindungsgemäßen aromanschen Polyamiden haben ausweislich des Vergleichs mit Fäden
aus bekannten aromatischen Polyamiden ähnlicher Konstitution (Vysokomol. Soedin., Ser. A 1970, 12(10),
2205-2210; DE-OS 17 20 650) sprunghaft und nicht vorhersehbar verbesserte Eigenschaften, wie Zugfestigkeit
und Erhaltung der Zugfestigkeil nach thermischer Belastung. Die Festigkeit der Fäden aus den erfindungsgemäßen
aromatischen Polyamiden ist ebenfalls größer als die Festigkeit der Fäden aus den aromatischen
Polyamiden, die in der AT-PS 2 79 168, US-PS 34 84 407, GB-PS 1104 411, FR-PS 14 30 480, FR-PS 15 66 254,
DE-OS 18 11411 und DE-OS 19 41932 beschrieben
worden sind.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäßen aromatischen Polyamide kann man in einem weiten Bereich
je nach Polykondensationsbedingungen (Temperatur, Rühren, Konzentration der Lösung usw.) einstellen.
Die erfindungsgemäßen aromatischen Polyamide sind in polaren Lösungsmitteln gut löslich und verfugen über
eine homogene kristalline Struktur. Sie sind fähig, hochfeste hitzebeständige Fasern und Folien mit hohem
Elastizitätsmodul zu bilden.
In einen Vierhalskolben, versehen mit Rührer, Dosierapparat und Röhren für Zu- und Abführung von
trockenem Stickstoff, werden 0,82 g (0,0084 Mol) Diamin der folgenden Formel eingebracht
H7N
NH,
amid, das 5% LiCl enthält, verdünnt und im Laufe von
2 Stunden gerührt Die spezifische Viskosität des Polyamids ist gleich 5,2.
B e i s ρ i e J 3
Es wird wie in Beispiel 2 gearbeitet, mit Ausnahme dessen, daß als Diaminkomponente das Diamin der
folgenden Formel verwendet wird:
Das Diamin wird in 15 ml getrocknetem N,N'-Dimethylacetamid,
das 5% LiCl enthält, aufgelöst. In die Lösung werden bei Zimmertemperatur und unter
Rühren innerhalb einer halben Stunde 0,86 g 2,6-Naphthalindicarbonsäuredichlorid
eingetragen. Die Lösung wird noch zwei Stunden gerührt, wonach die dickflüssig gewordene Masse mit einem großen Überschuß an
Wasser ausgefällt wird; der Niederschlag wird bis zur negativen Reaktion auf Chloridionen ausgewaschen und
bei höherer Temperatur getrocknet. Die spezifische Viskosität des Polyamids (η sp.), bestimmt an einer
0,5%igen Lösung in Schwefelsäure bei 20°C, ist gleich
3,6. Aus diesem Polyamid werden Fasern hergestellt.
Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch nach der Einführung des trockenen Säuredichlorids die Lösung
bis zur 5%igen Konzentration mit N.N'-Dimethylacet-H2N
NH2
Die Polykondensation wird bei allmählicher Herabsetzung der Temperatur von 40° auf 20° C durchgeführt.
Die Lösung wird mit 15 ml N,N'-Dimethylacetamid verdünnt, das 5% LiCI enthält. Die spezifische
2(1 Viskosität des gewonnenen Polyamids ist gleich 20. Das
Polyamid hat eine hohe Hitzebeständigkeit, was aus den Befunden der Thermogravimetrie zu ersehen ist. So
beträgt beispielsweise bei 3000C (Erwärmungrgeschwindigkeit
9°C/min) der Gewichtsverlust 2%, bei
r. 400 C <% und bei 500°C 9%.
Die Synthese des Polyamids auf Grundlage des Diaminr der Formel
NH2
H7 N
und 2,7-Naphthalindicarbonsäuredichlorids wird analog
Beispiel 1 durchgeführt. Als Lösungsmittel wird N-Methylpyrrolidon mit Zugabe von 5% LiCI verwendet.
Die spezifische Viskosität des Polyamids, bestimmt an einer 0,5%igen Lösung in Schwefelsäure, ist bei 20°C
gleich 4,7. Aus dem Polyamid werden Fasern und Folien erhalten mit einer Festigkeit von 12 bis 14 g/Denier.
Die Synthese des Polyamids erfolgt unter Bedingungen, die denen in Beispiel 4 entsprechen, mit Ausnahme
dessen, daß als Säuredichloridkonponente das 2,6-Naphthalindicarbonsäuredichlorid verwendet wird.
Die spezifische Viskosität des Polyamids, bestimmt an einer 0,5%igen Lösung in Schwefelsäure bei 200C, ist
gleich 4,3.
Gemäß den Befunden der Thermogravimetrie betragen die Gewichtsverluste des Polyamids 3% bei 200°C,
3,50/o bei 300°C, 6% bei 400°C und 12% bei 500° C. Aus
dem Polyamid werden Folien und Fasern erhalten.
Die Synthese des Polyamids erfolgt auf Grundlage des Diamins der Formel
H2N
und des 2,6-Naphtha!indicarbonsäuredich!orids analog
Beispiel 1. Das gewonnene Polyamid hat eine spezifische Viskosität von 2,2 und kann zu Folien und
Fasern weiterverarbeitet werden.
Vergleichsversuche
1. Zur Herstellung eines anmeldungsgemäßen aromatischen
Polyamids wurde ein Vierhalskolben mit einem Rauminhalt von 0,5 Litern, versehen mit
einem Rührwerk, Dosiervorrichtung und Einleitungsrohr für trockenen Stickstoff, mit 11,20 g
(0,05 Mol) 2-(4-Aminophenyl)-5-aminobenzimidazol und 336 ml N-Methylpyrrolidon, das 5% LiCl
enthielt und nach Lösen des LiCl im Vakuum bis auf einen Restfeuchtigkeitsgehalt von 0,1 % entwässert
worden war, beschickt. Der Diaminiösung wurden bei 16 bis 20°C im Verlauf von 1,5 Stunden 12,6 g
(0,05 Mol) 2,6-Naphthalindicarbonsäuredichlorid zugesetzt. Das erhaltene Polyamid hatte eine
spezifische Viskosität von 4,3.
2. Das in Vysokomol. Soedin„ Ger. A 1970, 12 (10),
2205-2210, beschriebene aromatische Polyamid wurde wie unter 1. angegeben aus 11^20 g (0,05 Mol)
2-(4-Aminophenyl)-5-aminobenzimidazol und 10,15 g (0,05 Mol) Terephthalsäuredichlorid unter
Verwendung von 300 ml der gleichen LiCl-Lösung in N-Methylpyrrolidon hergestellt. Seine spezifische
Viskosität betrug 4,0.
3a. Zur Herstellung eines in der DE-OS 17 20 650 beschriebenen aromatischen Polyamids wurde die
unter 1. genannte Vorrichtung mit 11,25 g (0,05 Mol) N-2-(3-Aminophenyl)-5-aminobenztriazol
und 295 ml Ν,Ν-Dimethylacetamid. das 5% LiCl enthielt und einen Restfeuchtigkeitsgehalt von
0,08% aufwies, beschickt. Der Diaminlösung wurden im Verlauf von 0,5 Stunden 10,15 g
(0,05 MoI) Terephthalsäuredichlorid zugesetzt. Während der Zugabe des Dichlorids betrug die
Temperatur 18°C; sie stieg dann auf 35° bis 4O0C an. Die Rührdauer betrug 2,5 Stunden. Das
erhaltene Polyamid hatte eine spezifische Viskosität von 1,50.
3b. Ein aromatisches Polyamid mit einer spezifischen Viskosität von nur 0,7 wurde erhalten, wenn unter
■"> 3a. das Ν,Ν'-Dimethylacetamid durch 400 ml der
unter !.verwendeten LiCl-Lösung in N-Methylpyrrolidon
ersetzt wurde, die Dauer der Dichloridzugabe 1,5 Stunden betrug und die Polykondensationstemperatur
bei 18 bis 20° C lag.
κι 4a. Ein anderes in der DE-OS 17 20 650 beschriebenes
aromatisches Polyamid wurde wie unter 3a. angegeben aus 11,25 g (0,05 Mol) N-2-(3Aminophenyl)-5-aminobenztriazol
und 12,60 g (0,05 Mol) 2,6-Naphthalindicarbonsäuredichlorid unter Ver-
ii wendung von 336ml der gleichen LiCl-Lösung in
Ν,Ν'-Dimethylacetamid hergestellt. Seine spezifische Viskosität betrug 1,81.
4b. Das aus den unter 4a. genannten Monomeren unter Anwendung der Arbeitsvariante 3b. hergestellte
λι aromatische Polyamid hatte eine spezifische
Viskosität von 0,9.
Das Ausfällen, Waschen und Trocknen der in den Vergleichsversuchen und Beispielen erhaltenen aroma-
r> tischen Polyamide erfolgte in gleicher Weise. Die spezifischen Viskositäten wurden stets bei einer
Polyamidkonzentration von 0,5% in 96%iger H2SO4 bei 2O0C ermittelt.
Aus den in den Vergleichsversuchen erhaltenen
ju Polyamiden wurden unter vergleichbaren Bedingungen
Fasern hergestellt. 5,2%ige Lösungen der Polyamide in Ν,Ν'-Dimethylacetamid wurden mit einer Geschwindigkeit
von 10,2 m/min in ein Fällungsbad aus Wasser und Ν,Ν'-Dimethylacetamid im Verhältnis von 1 :1 ausge-
r> preßt. Der aus dem Fällungsbad austretende Faden wurde zwischen zwei mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
rotierenden Scheiben verstreckt. Die Eigenschaften der erhaltenen Fäden gehen aus der folgenden
Tabelle I hervor.
Faden aus Polyamid
Festigkeit Feinheit Dehnung Doppel- Beständigkeit der
g/d in d in % biegungen Festigkeit in %
bei b bei 300°C und
= 12 kg/mm 7 min Erhitzen
-HN
CO-
16-18 30,7
10-12 31
3,5
2,8
8000
720
69
60
-HN
V-CO-
31,3
25
57
-HN
31,0
1,7
28
40
Claims (1)
- Patentanspruch:Aromatische Polyamide mit spezifischen Viskositäten (bestimmt in 96%iger H2SO4 bei 200C und einer Konzentration des Polyamids von 0,5 g/100 ml Lösungsmittel) zwischen 2 und 20, erhalten durch die Polykondensation von 2,5-, 2,6- oder 2,7-Naphthalindicarbonsäuredichlorid mit
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DE1811411C3 (de) * | 1968-11-28 | 1980-11-06 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Aromatische Polyamide |
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