DE2201654C3 - Mehrfach-Mikropipette - Google Patents
Mehrfach-MikropipetteInfo
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- DE2201654C3 DE2201654C3 DE19722201654 DE2201654A DE2201654C3 DE 2201654 C3 DE2201654 C3 DE 2201654C3 DE 19722201654 DE19722201654 DE 19722201654 DE 2201654 A DE2201654 A DE 2201654A DE 2201654 C3 DE2201654 C3 DE 2201654C3
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- B01L3/00—Containers or dishes for laboratory use, e.g. laboratory glassware; Droppers
- B01L3/02—Burettes; Pipettes
- B01L3/0203—Burettes, i.e. for withdrawing and redistributing liquids through different conduits
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrfach-Mikropipette mit Ansaugröhrchen und Meßteil sowie
mit einer an den Meßteil anschließbaren Saugvorrichtung.
Auf dem Gebiete von Wissenschaft und Forschung besteht häufig die Aufgabe, eine Vielzahl von Analysen
mit ein- und derselben Probeflüssigkeit auszuführen, obgleich man nur Zugang zu einem sehr
geringen Probevolumen hat. Es ist dabei notwendig, mit möglichst geringen Verlusten eine große Anzahl
gleich oder verschieden großer, sehr kleiner, aber äußerst exakt bestimmter Flüssigkeitsvolumen zu entnehmen
und abzumessen. Beispielsweise in der Säuglingskrankenpflege stehen oft nur sehr kleine Serummengen
zur Verfügung, beispielsweise etwa 1 ml, die für 20 bis 30 Analysen ausreichen müssen.
Andere Analysen werden in sehr großer Anzahl ausgeführt, hHsnielsweise 10 000/Tag. Man ist hier
aus Kostengründen chran interessiert, die für jede einzelne Probe erfordeiüche Menge Probeflüssigkeil
und Reagenz so klein wit möglich zu halten. Auch dies setzt sehr geringe aber äußerst exakte Flüssigkeitsvolumen
voraus. Ähnliches gilt für radioaktive Proben, wo man die Probemenge und dadurch die
Radioaktivität gering halten will. Weiterhin ist man daran interessiert, die zur Entnahme, Abmessung
und Überführung jeder einzeinen Probe erforderliche Zeit möglichst kurz zu halten.
Es wurde bereits vorgeschlagen, einen Vienvegehahn in Form einer runden und mit auf zwei Teilkreisen
mündenden Kanälen versehenen Scheibe auszuführen, die zwischen zwei ebenfalls runden, mit auf
den genannten Teilkreisen liegenden Kanälen versehenen Scheiben liegt (schwedische Auslegeschrift
339 624). Durch Drehen der mittleren Scheibe werden die Kanäle nach einem gewissen System abwechselnd
miteinander in Verbindung gebracht, um Probeflüssigkeit in einer Pipette und Reagenzflüssigkeit
in einer Meßbürette abzumessen und die Probe-
2 2Oi 654
flüssigkeit durch die ReagenzfUissigkcit in ein Gefäß
auszuspülen.
Bei derartigem sowie auch bei herkömmlichem pipettieren von insbesondere kleinen Mengen können
diese aus verschiedenen Gründen schwanken. Die Genauigkeit ist einerseits schon von der Konstruktion
und Qualität der Pipette abhängig und andererseits
auch davon, wie die Pipette bedient wird. Weiterhin können beim mechanischen Pipettieren
Schläuche, Kupplungen und Röhrchen usw. der
Pipettiervorrichtung jeweils für sich Fehler verursachen.
Es ist jedoch in erster Linie das die Pipettenspitze bildende Arisaugröhrchen, das große VcIufjienmeßfehler
verursachen kann.
Bei kleinsten Meßvolumen, d. h. beispielsweise 5 bis !4//I. wie sie immer gebräuchlicher werden,
köriiii.·:! die dadurch hervorgerufenen Fehler sogar
cini^i. Zehntel der Gesamtmenge ausmachen. Ein
Troj-icn am Ende eine? Ansaugröhrchens, das unzwed.miißig
ausgeführt ist, kanu zwischen 0 und 5 iA sehv.-nken. Auch wenn man alle Kunstgriffe anwende;,
um diese Fehlerquelle zu b.seitigen, liegt imiv^r :ioch eine Fehlerquelle in der kleinen »Linse«
vor ά'·χ am Einsaugende des Röhrchens sitzt und zwäs·:".-Ti konvex und konkav variieren kann. Allein
die^1 Schwankung kann bis zu 1 (/l ausmachen.
i)ic vorgenannt bekannte Vorrichtung ist somit
nichr ;'ur zuverlässigen Abmessung von kleinen Voluir
-ii innerhalb des /([-Bereichs verwendbar.
\vriterhin wurde bereits vorgeschlagen, einen zwisch'.-n
zwei Külcementilen liegenden Kanal als Meßvolnmen
beim Pipettieren und exakten Abmessen eirvr bestimmten Flüssigkeitsmcige zu verwenden.
Düse Probemenge ist durch Einsetzen eines oder
mehrerer fester Kanalstückc zwischen den beiden Kiir.enventi'en einstellbar.
S'iese bekannte Vorrichtung führt zu einer wesentlichen
Verbesserung der Genauigkeit, weist indessen ab-.r immer noch gewisse Nachteile auf, die durch
die vorliegende Erfindung beseitigt \verden sollen. So geht beispielsweise für jede einzelne Probenahme
eine im Verhältnis zum Probevolumen verhältnismäßig große Menge Probeflüssigkeit verloren, die
unverwendet in einen Abfluß geleitet wird. Weiter kann nur jeweils eine Probe genommen werden, weshalb
die bekannte Vorrichtung verhältnismäßig langsam arbeitet. Außerdem kann bei kräftigem Saugen
Luft zwischen Ventilgehäuse und Ventilkörper eingesaugt werden, in den Meßkanal gelangen und dadurch
das Meßergebnis beeinflussen. Bei einer Undichtigkeit zwischen Ventilkörper und Ventilgehäuse
kann außerdem Probeflüssigkeit oder Reagenzflüssigkeit aus der Vorrichtung austreten und dieselbe verjchmutzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, alle vorgenannten Mangel zu beseitigen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Meßteil aus mehreren Ventilscheiben aufgebaut
ist, die übereinander angeordnet und jeweils mit mindestens einem MeßkanBl mit bekanntem Volumen,
einem Einlaßkanal für Reagenz- oder Spülflüssigkeit sowie einem Auslaßanschluß zum Entleeren eingesaugter
Probeflüssigkeit sowie zugehöriger Reagenzoder Spülflüssigkeit ausgerüstet sind, daß der Meßteil
durch Endscheiben mit Saugkanälen an Stelle von Meßkanälen sowie rnit ebenfalls einem Einlaß- oder
Auslaßanschluß begienzt ist, daß jede zweite Ventilscheibe im Verhältnis zu den benachbarten Ventilscheiben
mittels einer gemeinsamen Drehachse so drehbar ist, daö die Mündungen der Meßkanäle in
iicr Btrührungscbene zwischen benachbarten Veniilscheibcn
in bzw. außer Verbindung mit einem der
Anschlüsse jeder benachbarten Ventilscheibe bzw. Endscheibe bringbar sind.
Eine so ausgebildete Mehrfach-Mikropipeiie ermöglicht
die Entnahme sehr genau bemessener Probemengen und gewünsehtenfalls deren Abgabe
ίο mit jeweils einer zugemessenen Menge an Reagenz-
oder Spulfliissiekv.it. Bei in axialer Richtung miteinander
fluchtenden Meßkanäien wird die Probeflüssigkeit
zunächst in die Mikropipette eingesaugt, woraufhin die drehbaren Ventilscheiben gegenüber den sta-
tionären Teilen der Pipette so weit verdreht werden, daß nunmehr jeder Meßkanal einer Ventilscheibe an
seinen beiden Enden jeweils mit einem Einlaß- und Auslaßanschluß der axial benachbarten Venülscheiben
verbunden ist. Durch den Einlaßanschluß kann
eine P-eagenz- oder Spülflüssigkeit zugeführt werden,
während die durch den Meükanal genau bestimmte
Probemenge gemeinsam mit der Reagenz- oder Spülflüssigkeit durch den Auslaßanschluß beispielsweise
in ein Reagenzglas abgelassen werden kann.
Gemäß einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist jede zweite Ventilscheibe eine mittige
öffnung mit vorzugsweise unrundem Querschnitt auf, in der die Drehachse geführt ist, die durch einen
Diehmechanismus betätigbar ist. Außerdem ist nach
3" einer weiteren konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung
jede undrehbare Ventilscheibe durch eine Schraube od. dgl. mit einer ortsfesten Verbindungsschiene verbunden und weist eine mittige Öffnung
mit größcrem Querschnitt als die Drehachse auf.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Ventilscheiben wenigstens an einer
Stirnseite eine kreisringförmige Erhöhung auf, deren Innenradius kleiner und deren Außenradius größer
als der kleinste bzw. größte Abstand zwischen den
Mündungen der Meßkanäle und Einlaß- und Auslaßanschlüsse an der genannten Stirnseite und der Mittellinie
der zugehörigen Ventilscheibe ist. Durch diese Ausbildung der Ventilscheiben ergibt, sich eine besonders
zuverlässige gegenseitige axiale Abdichtung.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des letztgenannten Merkmals ist die Erhöhung von einer
Rinne umgeben, die durch eine Unterdruckquelle angeschlossen ist. Sollte zwischen den Ventilscheiben
doch je Leckflüssigkeit austreten, so kann diese
durch den Unterdruckkanal abgesaugt werden, ohne zu einer äußeren Verschmutzung der Mikropipette zu
führen.
Nach einer wiederum anderen Ausgestaltung der Erfindung umfaßt der Meßkanal wenigstens einer
5.S einzelnen Ventilscheibe zwei von den Stirnseiten der Ventilscheibe zu deren Umfang geführte Kanalteile,
die außerhalb der Ventilscheibe miteinander verbunden bzw. verbindbar sind. Auf diese Weise ist es
möglich, das an sich konstruktiv festgelegte Volumen
eines in einer Ventilscheibe befindlichen Meßkanals außerhalb der Ventilscheibe durch das Volumen
eines beliebigen Verbindungsteils zu vergrößern. Dabei wird es gemäß einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung schließlich bevorzugt, wenn die Kanalteile
durch ein austauschbares Verbindungsteil mit bekanntem Volumen verbunden sind.
Andere Ausgestaltungen der Erfindung betreffen schließlich weitere konstruktive Einzelheiten der
erfindungsgemäßen Mehrfach-Mikropipette gemäß den weiteren Unteransprüchen.
An Hand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Hierbei zeigen auf schematischc Art und Weise
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Mchrfach-Mikropipettc in AnsaugsteP.ung,
F-"ig. 2 einen entsprechenden Teilschnitt in größerer Skala, im unteren Teil in Ansaugstellung und im
oberen Teil in Entlecrungsstellung und
F i g. 3 eine perspektivische Darstellung zweier normalerweise aneinander anliegender, hier aber auseinander gezogener Ventilplatten einer erlindungsgemäßen Mehrfach-Mikropipette.
Eine Probeflüssigkeil /'. aus der Proheu cntnom- i,r,
men werden sollen, befindet sich nach I; ι μ. I in
einem Reagenzglas t. Hin Ansaugröhrchen 2 der
Mehrfach-Mikropipette ist mit dei linieren OITnung
in das Reage -.glas I eingebracht inul unter dieObci-Hache
der Probelliiss.gkcit /' eingetaucht. Das An- ?■>
saugröhrchen 2 ist an einer unteren Fndscheihe 3 eines Stapels übereinander angeordneter v .'iitilscheilien
4 und 5 befestigt. Der Stapel witd neu diiich
eine obere Endscheibe 6 abgeschlossen. Die P.ndsclicibe
3 und die Ventilscheihcu 5 sind oitsfest. j-,
während die V'entilsclieiben 4 und die obere 1-iidscheibe
f> mit einer gemeinsamen Drehachse? verbunden sind, die durch einen nicht näher dargcstell
lcn Drehmechanismus S betätigt wird.
In der unteren liidscheihe 3 is', ein mit dem An- 3"
saugröhrchen 2 der Pipette verbundener Saugkanal l>
vorgesehen, der außerdem mit dem Mel.ikanal 10 der über der F.ndscheibe 3 hegenden Yentilscheibe 4 verbunden
werden kann. Dieser Meßkanal 10 ist in liii.T gewissen DrehMellung mit den MeHk.malen 10 :\s
der übrigen Ventilscheiben 4. 5 sowie mit einem Sauganschluß 11 iler oberen F.ndscheibe (» verbunden.
An den genannten Sauganschluß 11 ist ein··
nicht näher dargestellte Saugpumpe angeschlossen, beispielsweise in Form einer Kolbenpumpe, die mit ·\·<
jedem Kolbenhub ein \orgebbares. einstellbares Volumen ansaugt, das etwas g'ößer als das Gesamtvolumen
sämtlicher Meßkanäle 10. des Ansaugkanals l) und des Ansausiröhrchens 2 ist. Dadurch
wild sichergestellt, daß die Probenahme jeweils mit i.i
sein geringen Verlusten erfolgt. Bein Ansaugen der
Prohefliissjgkeit spult der erste Teil der eingesaugten
Flüssigkeitssäule das Ansaugrohrchen 2. den Saugkanr.l 9 und die Meßkanäle 10 aus. gelangt in den
Sauganschluß 11 und wird von dort abgeleitet.
Fine beispielsweise Ausführungsform der Ventilscheiben 4. 5 geht näher aus F i g. 3 hervor, in der
eine ortsfeste und eine drehbare Vcntilschcibe dargestellt ist. Es ist natürlich nicht notwendig, daß die
als «ortsfest« bezeichnete Ventilscheibe wirklich still
steht, sondern ausschlaggebend ist. daß die Ventilscheiben 4 und 5 relativ zueinander drehbar sind.
Jede Ventilscheibe 4, 5 ist mit einem Meßkanal 10
versehen. Selbstverständlich können in jeder einzelnen Ventilschcibe auch mehrere Meßkanäle vorgc-
sehen werden. Derartige Meßkanäle können funktionsmäßig parallel oder in Reihe angeordnet werden. Bei paralleler Anordnung von beispielsweise
drei Meßkanälen in jeder einzelnen Ventilscheibc 4,5 können aus drei verschiedenen Probeflüssigkeiten
mit ein und derselben erfindungsgemäßen Mehrfach-Mikropipctlc gleichzeitig ebensoviel Proben angcsaugi werden, wie mit drei Mehrfach-Mikropipctten mit entsprechender Anzahl Ventilscheiben aber nur einem Meßkanal in jeder Ventilscheibe. Bei funktionsmäßiger Reihenschaltung der Meßkanäle 10
können mit einer Mehrfach-Mikropipette pro Probenahme dreimal so viele Proben, wie mit einer Mehrfach-Mikropipette mit nur einem Meßkanal 10 pro
Ventilscheibe 4,5 entnommen werden. Im letztgenannten Fall erreicht man außerdem den Vorteil,
daß der Anfang der eingesaugten Flüssigkeitssäule zum Ausspülen sämtlicher Meß- und Saugkanäle
ausgenützt wird, wodurch man eine sehr gute Wirt schaftlichkeit, d. h. geringstmögliche Verluste er
reicht.
Außei mit Meßkanälcn 10 Mini die Venliische'
ben 4 und 5 jeweil-· noch mit zwei i.idi.il nach .ml'·.-.
abgewinkelten Kan.iien 1?. und 13 versehen. Der ',1^i:
allcl /ui Diehaehsc7 verlaufende Teil dieser Κιιί-ιΚ
12. 13 mündet an ilen Stirnseiten der Ventiischcbei·
4,5 mi', dein gleichen Abstand '.on der Dr hachs.
aus wie Jlt Mel.ikanal K). Die radial verlaufend, ■:
Teile der K,male 12 und 13 münden am l'mfang des
Ventüsclieiben 4. 5 aus. wn geeignete Anschi ißvm
Meinungen vorgesehen sind. Der un'eie abgewiiikel;,-Kanal
13 ist zur ZuI um um: einer aKxmcsscncn Rea
L'cn/n'ci'-'.e aus einer nicht dargt.'siellli.'i) Realen/
bürette od. dgl. /ur darunterlegenden Yenülschi ib.
vorgesehen. Der obere abgewinkelte Kanal 12 i.-i /111
! llieeriing des Mei>k.:iials 10 tier darübei liegenden
Veiitilschcihe sowie zu dessen Ausspülen mit Reagen/uüs.Mgkeii
vorgesehen, ιiie über i\c\\ Kanal 13
zugeführt wird. In der Zeichnung wurde dies mit einem nach innen gerichteten Pfeil und R ( Rea
gcnz) bzw mi', einem nach außen gerichteten Pfeil
und 'iei Bezeichnung /' ■ R( Probe und Reagenz >
bezeichnet. Auch die obere Fndschcibefi 'eigt in dein
Γ i g. ."I dargestellten Stellung einen derartigen
Kanal 13 un,! Λ'λ innere FncKeheibe einen derarliiicn
K mal 12.
Aus Fig. 3 gehl weiterhin ein, Abwandhinc der
Ausführung des Meßkanals 10 heiv.u. \i;Ber dei
Möglichkeit, das X'olunien c'es Meßkanals IO duicii
entsprechende Wahl des Kana\'ui\ hniesse; ·- /\[ bestimmen,
kann auch dessen 1 auge verschieden ucwähli
we-rdei". Bei geiatieni Meßkanal ist aus praktischen
Gründen dies: Möglichkeit jedoch beeren/i.
Außerdem ist das einm;*.! gewählte \'t>lumen nicht
mehr veränderlich, abgesehen davon, daß mar selbst
\crsüuidkch den Kanal 10 aufbohren kann. Nach
einer Weiterentwicklung der Erfindung, die bei der Ventilscheibe 5 in Fig. 3 dargestellt ist. wird daher
vorgeschlagen, den Meßkani.l 10 teilweise außerhalb
der Ventilscheibe 5 anzubringen. Der Meßkanal 10 ist dabei in zwei Teilkanäle 102 und 103 aufgeteilt,
die von den Stirnseiten der Vcntilschcibe nach außen an deren Umfang führen und außerhalb der Veniil-.■icheibe
miteinander verbunden werden. Dies kann entweder durch eine permanente Verbindung erfolgen,
woduich man größen: Meßvolumen erzielen kann als die Abmessungen der Vcntilsche.be 5 ansonsten
gestatten würden, oder aber durch austauschbare Verbindungsteile, wodurch man den weiteren
Vorteil erreicht, daß das Meßvolumen des Meßkanals auf einfache Art und Weise geändert und dadurch an verschiedene aktuelle Bedarfsfälle angepaßt
werden kann.
Es ist auch möglich, auf diese Art und Weise Teilkanäle verschiedene^ Ventilscheiberi miteinander
oder mit ortsfest angeordneten Meßvolumen oder
Anordnungen anderer Art /u verbinden. Reim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 sind die Meßkanäle
102 und 103 am Umfang der Ventilseheibe 5 mit
kleinen AnschluBröhrchen versehen. Auf diese Röhrchen
ist ein Stück Vhiauch 101 aus kunststoff oder
Gummi als Vet bindungsteil aufgeschoben. Das Schlauchstuck 101 kann leicht gegen ein anderes mit
größerer oder geringerer l.i'.n.ce ausgetauscht werden.
An Stelle eines Schkniehstücks 101 können auch andere
Meßvol'imen angeschlossen werden. Das cetuimte
Meßvolumen bestellt aus den Volumen der !Meßkanäle 102 und 103 und den Teilvolumen eventueller
Anschlußröhrchen sowie dem Teilvolumen des Verbindungsteils in montiertem Zustand.
Die oben beschriebenen Ausführungen der MeB-Vanäle
können bei einer oder mehreren Ventilscheibcn
und bei sowohl ortsfesten als auch drehbaren Ventilscheiben zum Einsatz kommen.
Beim Ansaugen und Abmessen von Proben stehen die Scheiben 4 und 5 in der in Fig. 1 und 3 angedeuteten
gegenseitigen Lage, wobei die zugeordneten Meßkaniile 10 jeweils aneinander anschließen. Das
Drehen der drehbaren Vcntilscheiben 4 erfolgt, indem die durch den Drehniechanismus 8 betätigte
Drehachse 7 -- in der vorliegenden Fi g. 3 mit dreieckigem
Querschnitt — in die mittige öfTnur.g 14 der drehbaren Ventilschcibcn 4 eingreift, die einen
dem Querschnitt der Drehachse 7 entsprechenden Querschnitt haben, während die Drehachse 7 frei
durch die etwas größere mittige Öffnung 21 der stationären Ventilschciben 5 verläuft. Die ortsfesten
Ventilscheiben 5 sowie die untere Endschc'be 3 sind
miteinander durch eine mit dem ebenfalls ortsfesten Gehäuse des Drehmechanismus 8 in Verbindung stehende
Verbindungsschiene 16 und Schrauben 15 verbunden. Der Scheibenstapel 3 bis 6 wird durch eine
Feder 20 zusammengepreßt.
Die F i g. 2 und 3 zeigen noch eine andere Ausgestaltung der Erfindung. Die Ventilschciben 4, 5
sind auf der einen Seite im Bereich der Mündung der Kanäle 10,12 und 13 an den Stirnseiten mit einer
kreisringförmigen Erhöhung 17 versehen, die die mittige Öffnung 14 bzw. 21 umgibt. Dadurch erreicht
man bessere Dichtigkeit zwischen den Ventilscheiben 4 und 5. weil die Anlagefläche zwischen den
Ventilscheiben 4. 5 geringer wird: siehe auch F i g. 3. Diese kreisringförmige Erhöhung 17 ist nur einige
»ehntel Millimeter hoch, so daß sich ein sehr schmaifcr Zwischennum zwischen den übrigen Teilen der
Ventilscheiber. 4, 5 bildet. Wie in F i g. 2 und 3 dargestellt, kann am Fuß dieser Erhöhung 17 eine rundlerum verlaufende Rinne 18 vorgesehen werden. Die
Rinnen 18 der verschiedenen Ventilsche.iben 4,5 sind
»Viteinander durch einen Unterdruckkanal 19 verbunden, der an der oberen oder unteren Endscheibe
J, 6 in Radialrichtung nach außen geführt und an tine nicht dargestellte Saugpumpe angeschlossen
wird. Dabei kann der Unterdruckkanal 19 vonVentil-
»cheibe zu Ventilscheibe auch etwa eine halbe Umdrehung versetzt sein. Durch diese Vorrichtung erteicht man auf vorteilhafte Art und Weise, daß der
beim Ansaugen von Probe in die Meßkanäle 10 in denselben entstehende Unterdruck nicht zum Einsaugen von Luft in die Meßkanäle 10 führen kann.
t)ies wird einesteils durch die geringere Anlagefläche !zwischen den Ventilscheiben 4, 5 und dadurch ve>
besseite D'chlung erreicht und teils dadurch, daß
die Γι höhungen von der Rinne 18 und damit von einem Unterdrück umgeben sind, der den F.insmigunterdruck
in den Meßkanälen 10 kompensieren oder eventuell sogar überwiegen kann. Gleichzeitig erreich;
man daß etwa zwischen den Vcntilscheiben 4. 5 ausleckende Flüssigkeit nicht an der Außenseite
tier Ventilscheiben 4.5 hinabrinnt und das Gerät verschmutzt,
sondern daß diese eventuelle Leckflüssigkeil über die Rinnen 18 in den Unterdruckkanal 19
gelangt und von diesem abgesaugt wird.
Die .Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: In der in Fig. 1 sowie dem unteren Teil der
Fig. 2 dargestellten Stellung wird Probe/' aus dem Reagenzglas 1 durch das Ansaugröhrchen 2. den
Saugkanal 9, die Meßkaniile 10 und den Sauganschluß
11 hochgesaugt, wonach die drehbaren Y^ntilscheiben
4 und 6 in die oben in F i g. 2 dargestellte Entleerungs- und Ausspülstellung gedreht werden. Dabei
komm! jeder Meßkanal 10 in Verbindung mit den abgewinkelten Kanälen 12 und 13 der benachbarten
Vcntilscheiben. Durch den Kanal 13 wird eine vorgegebene Menge Reagenz. R aus einer Meßbürette zugeführt
und damit über den Kanal 12 die im Meßkanal 10 pipctticrlc Probemenge 10 ausgespült. Diese
Probcmcngc verläßt der .-ßkanal 10 und den Kanal
12 zuerst, und wird beispielsweise in ein in Fig. 2
angedeutetes Reagenzgläschen geleitet. Nach der Probe /' folgt die Reagenzmenge R, die gleichzeitig
den Meßkanal 10, den Kanal 12 usw. ausspült. Even.uell kann sich daran ein Ausblasen mit Luft
ode: ' is anschließen, wodurch man eine praktisch
vollständige Entleerung erhält. Da das Reagenzvolumen bedeutend größer als das Meßvolumen ge-
wählt wird, kann die Probemenge, die im letzten
Entleerungstropfen (/' + R) enthalten ist, als vernachlässigbar
gering angesehen werden.
Nach der Entleerung ist die erfindungsgemäße Mehrfach-Mikropipette sofort tür eine neue Probenähme
mii derselben Probeflüssigkeit bereit. Bei der
zweiten Probe mit der gleichen Probeflüssigkeit ist eventuell weniger Flüssigkeit zum Ausspülen der
Kanäle erforderlich und das Einsaugen kann bis auf eine Höhe von nur einigen Zentimetern obernalb des
obersten Meßkanals 10 begrenzt werden.
Soll bei der nächsten Probenahme eine neue Probeflüssigkeit verwendet werden, kann die Mehr
fach-Mikropipette zunächst in Ansaugstellung gebracht und durch den Anschluß 11 ausgeblasen wer-
den, wodurch im Saugkanal 9 und Ansaugröhrchen 2 vorhandene Flüssigkeit in das Reagenzglas 1 zurückgeführt wird, bevor dasselbe entfernt und gegen das
neue Probeglas ausgetauscht wird. Man erreicht dadurch eine außerordentliche gute Wirtschaftlichkeit,
was die Ausnutzung der Probeflüssigkeit betrifft, was besonders wichtig ist, wenn nur sehr begrenzte
Probequantitäten zur Verfugung stehen. Die aus dem Ansaugröhrchen und Saugkanal zurückgeführte
Probe führt auch zu keiner Verunreinigung der Probe im Reagenzglas 1, da keine Reagenzflüssigkeit in den
Saugkanal 9 oder das Ansaugröhrchen Z gelangen kann.
Die oberste Ventilscheibe 6 kann gleichzeitig als eine Art Ventil für die Pumpe dienen, die die Proben
in die Mehrfach-Mikropipette einsaugt. Man benötigt somit kein zusätzliches Ventil für diese Puuipe.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
30? «86/427
Claims (11)
1. Mehrfaeh-Mikropipeiie mit Ansaugrührchen
und Meßteii sowie mit einer an den Meßteil anschließbaren
Saugvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßteil aus mehreren
Ventilscheiben (4, S) aufgebaut ist, die übereinander angeordnet und jeweils mit mindestens
einem Meßkanal (10) mit bekanntern Volumen, \o
einem Einlaßanschluß (13) für Reagenz- oder Spülflüssigkeit (R) sowie einem Auslaßanschluß
(12) zum Entleeren eingesaugter Probeflüssigkeit sowie zugehöriger Reagenz- oder Spülflüssigkeit
(F + R) ausgerüstet sind, daß der Meßtdl durch Endscheiben (3, 6) mit Saugkanälen an Stelle von
Meßkanälen sowie mit ebenfalls einem Einlaßoder Auslaßanschluß (12 bzw. 13) begrenzt ist,
daß jede zweite Ventilscheibe (4) im Verhältnis zu den benachbarten Ventilscheiben (5) mittels
einer gemeinsamen Drehachse (7) so drehbar ist, daß die Mündungen der Meßkanäle (10) in de;
Berührungsebene zwischen benachbarten Ventilscheiben (4,5) in bzw. außer Verbindung mit
e:nem der Anschlüsse (12,13) jeder benachbarten
Ventilscheibe (4, 5) bzw. Endscheibe (3, 6) bringbar sind.
2. Mehrfach-Mikropipette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Endscheibe
(6) UuJ jede zweite Ventilscheibe (4) eine 3"
mittige Öffnung (14) mit vorzugsweise unrundem Querschnitt aufweist, in dei die Drehachse (7)
geführt ist, die durch einen Dr hmechanisiTius (8) betätigbar ist.
3. Mehrfach-Mikropipette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede undrehbare
VentUscheibe (5) durch eine Schraube (15) od. dgl. mit einer ortsfesten Verbindungsschiene (16) verbunden ist und eine mittige
Öffnung (21) mit größerem Querschnitt als die ♦»
Drehachse (7) aufweist.
4. Mehrfach-Mikropipette nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventilscheiben (4. 5) wenigsten
an einer Stirnseite eine kreisringförmige Erhöhung (17) aufweisen, deren Innenradius kleiner
und deren Außenradius größer als der kleinste bzw. größte Abstand zwischen den Mündungen
der Meßkanäle (10) und Einlaß- und Auslaßanschlüsse (12,13) an der genannten Stirnseite
und der Mittellinie dei zugehörigen Ventilscheibe (4, 5) ist.
5. Mehrfach-Mikropipette nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung (17)
von liner Rinne (18) umgeben ist, die durch einen üntcrdruckkanal (19) an eine Unterdruckquelle
angeschlossen ist.
6. Mehrfach-Mikropipette nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mcßkanal (10) wenigstens einer einzelnen Ventilscheibe (4,5) zwei
von den Stirnseiten der Vcntilscheibe (4,5) zu
deren Umfang geführte Kanalteile (102, 103) umfaßt, die außerhalb der Ventilscheibe (4, 5) miteinander
verbunden bzw. verbindbar sind.
7. Mehrfach-Mikropipette nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalteile (102.
103) durch ein austauschbares Verbindungsteil (Schlauch 101) mit bekanntem Volumen verbunden
sind- . ,
8. Mehrfach-Mikropipette nach einem oder
mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Vermischen» (4, 5)
mehrere Meßkanäle (10, JO') sowie eine entsprechende
Anzahl von Einlauf- und Auslaufanschlüssen (12, 13) angeordnet sind.
9. Memfach-Mikropipei:.; nach Ansprach S1
dadurch gekennzeichnet, daß die McUkanale (1«. 10') funktiotiimäßig parallel koppeibar sind. ^
10. Mehrfach-Mikrupipeüe nach Anspruch 8.
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkanale (10,
10') funkticnsrr.äßig in Reihe koppelbar sind.
11. Mehrfach-Mikropipette nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ansaugen von Probeflüssigkeit eine Kolbenpumpe vorgesehen ist,
deren Saugvolumen pro Kolbenhub an das Gesamtvolumen der Me^kanäle (10), eines Saugkanals
(9) sowie des Ansaugröhrchens (2) zuzüglich eines zusätzlichen, frei wählbaren Volumens
zum Ausspulen anpaßbar ist.
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