DE2156131C3

DE2156131C3 - Verfahren zur Herstellung von Melasse-Trockenfuttermitteln

Info

Publication number: DE2156131C3
Application number: DE2156131A
Authority: DE
Inventors: Franz Xaver Dr. 8703 Ochsenfurt Kammerer
Original assignee: Zuckerfabrik Franken 8703 Ochsenfurt De GmbH
Current assignee: Zuckerfabrik Franken 8703 Ochsenfurt De GmbH
Priority date: 1971-11-11
Filing date: 1971-11-11
Publication date: 1982-02-25
Also published as: DE2156131A1; DE2156131B2

Description

Die bei der Zuckergewinnung anfallenden Endabläufe, aus denen wegen des hohen NichtZuckergehaltes kristalliner Zucker mit wirtschaftlichen Verfahren nicht gewinnbar ist, dienen vorwiegend als Futtermittel oder als Futtermittelzusatzstoff.

Die Verwendbarkeit der Melasse ist erschwert durch eine hohe Viskosität: bei den üblichen Trockengehalten von ca. 75 bis 85% beträgt die Viskosität der Melasse etwa 300 bis 15 50OcP bei einer Temperatur von 4O⁰C. Günstigere Viskositätswerte, die ein besseres Hantieren ermöglichen, lassen sich ggf. nur durch weitere Tempe aturerhöhung oder durch Vermindern des Trockensubstanzgehaltes über einen Wasserzusatz erreichen, der aber bei vielen Anwendungen wie z. B. in der Trockenfutterindustrie nicht möglich und unrentabel wäre.

Melasse in der üblichen Zusammensetzung erschwert aufgrund der hohen Viskositätswerte das Pumpen, Dosieren, Mischen, Rühren und Kneten bei direkter Verwendung oder als Mischung.

Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Melasse leicht verwendbar zu machen. Arn häufigsten wird in der Zuckerindustrie Melasse zusammen mit den an Zucker erschöpften Schnitzeln in Trommeltrocknern getrocknet, wobei man hohe Temperaturen bis ca. 1200T anwendet, um das Wasser aus den feuchten Schnitzeln zu verdampfen. Die zur Eindickung der Melassekomponente erforderliche Wasserverdampfung ist aber gering, so daß bei diesem Trockenprozeß zuerst die Melasse in Staub überführt wird. Bei hohem Melasseanteil geht ein Teil der in freier, getrockneter Form vorliegenden Melasse durch den Brüdenabzug verloren und verschmutzt die Umwelt.

Die direkte Trocknung der Melasse wurde bisher versuchsweise mit Hilfe von Walzentrocknern vorgenommen. Das Trockengut bleibt aber sehr hygroskopisch; es muß gleich nach Trocknung feuchtedicht verpackt werden, oder es müßte sofort nach seiner Herstellung verwendet bzw. Verbraucht werden. Al· dererseits sieht der weiteren Verwendbarkeit der Melasse als Mangel entgegen, daß sie eine einseitig kohlenhydratreiche Zusammensetzung aufweist. Ein Zusatz von fehlenden Nährstoffen, insbesondere Eiweiß, macht die Melasse nicht nur zu einem wertvolleren Futtermittelgemisch, sondern auch zu einem technologisch besser beherrschbaren Material, insbesondere beim Trocknungsprozeß.

Aus der DE-AS 12 03 585 ist ein Verfahren zur Herstellung von Melasse-Trockenfuttermitteln bekannt, bei dem Melasse oder ein melassehaltiges Futtermittelgemisch in einem Dünnschichtverdampfer auf den für

ίο ein Trockenprodukt geeigneten Trockensubstanzgehalt eingedickt wird.

Hierbei erfolgt das Trocknen von Melasse ohne spezielle Zusätze. Entsprechend ist das Endprodukt eine spröde, kaum hygroskopische Masse bzw. eine bröcklige, kaum oder gar nicht hygroskopische Masse.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aurgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit du*i eine pulverisierte Melasse bzw. ein leicht dosierbares voluminöses Melassefutter auf technologisch einfache Weise erzeugt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß dem Behandlungsgut zu Schaum aufschlagfähige Eiweißprodukte tierischer oder pflanzlicher Herkunft zugesetzt werden, und es vor oder/und im Verdampfer zu Schaum aufgeschlagen wird.

Dieses Verfahren hat zur Folge, daß beim Trocknungsvorgang im Dünnschichtverdampfer eine pulverisierte Melasse erhalten wird.

Die Menge der Zusatzprodukte ist rein verfahrenstechnisch bedingt. Sie kann wie aus einem der Ausführungsbeispiele noch hervorgehen wird, sehr gering sein.

Aus der DE-OS 2011 257 ist zwar schon ein Verfahren zur Herstellung eines sprühgetrockneten Melassepulvers bekannt, bei dem ein Verschäumen erfolgt. Um ein verschäumungsfähiges und für die Anwendung der Sprühtrocknung geeignetes Ausgangsgut zu erhalten, erfolgt jedoch das Verschäumen nach vorheriger Verdünnung der Melasse mit Wasser und Zugabe von Calciumhydroxid. Es liegt hier also eine andere Verfahrenstechnik unter Anwendung andersartiger Mittel vor. Die einzige Übereinstimmung mit dem Verfahren nach der Erfindung besteht im Verschäumen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erweist es sich als besonders vorteilhaft, die Aufschlagfähigkeit des Behandlungsgutes dadurch zu erreichen, daß diesem eiweißhaltige Futtermittel, die mit proteolytisch wirkenden Enzymen vorbehandelt sind, zugesetzt werden.

Ausführungsbeispiele

1. Melasse wird mit ca. 1% aufgeschlossenes Sojaeiweiß oder Milcheiweiß versetzt, vor dem Verdampfer zu Schaum aufgeschlagen und bis zur Trockne eingedampft. Aus dem Verdampfer wird ein fließfähiges Pulver ausgetragen. Das Schüttgewicht beträgt ca. 0,5 kg/|.

2. Melasse wird mit anderen Futterstoffen vermischt, die zum Aufschluß ihres Eiweißanteils vorher mit proteolytiseh wirksamen Enzymen behandelt wer* den. Als eiweißhaltige Fulterkomponenten sind geeignet; Luzerriegrünmehl, Fischmehl, Sojasehrot, Milcheiweiß, Molkenpulvef, Molke, Ackerbohnen.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Melasse-Trokkenfuttermitteln, bei dem Melasse oder ein melassehaltiges Futtermittelgemisch in einem Dünnschichtverdampfer auf den für ein Trockenprodukt geeigneten Trockensubstanzgehalt eingedickt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Behandlungsgut zu Schaum aufschlagfähige Eiweißprodukte tierischer oder pflanzlicher Herkunft zugesetzt werden und es vor der Eingabe in dem Verdampfer oder/und im Verdampfer zu Schaum aufgeschlagen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Behandlungsgut eiweißhaltige Futtermittel, die mit proteolytisch wirkenden Enzymen vorbehandelt sind, zugesetzt werden.