DE2151766B2 - N-Thiazolinyl-Phenoxycarbonsäureanüde - Google Patents
N-Thiazolinyl-PhenoxycarbonsäureanüdeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die durch die Ansprüche gekennzeichneten Verbindungen und herbiziden Mittel.
Phenoxycarbonsäure-Derivate mit herbizider Wirkung sind bereits bekannt. Hierzu gehören z. B.
4-Chlorphenoxyessigsäure, 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
und 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (deutsche Patentschriften Nr, 9 15 876,9 40 946) sowie «-(4-ChIor-2-methylphenoxy)-propionsäure
(deutsche Patentschrift Nr. 10 64 286), die sämtlich mit großem Erfolg in die Praxis eingeführt wurden.
Als Wirkstoffe zur Unkrautbekämpfung wurden weiterhin bekannt die entsprechenden Amide der
genannten Säuren, z. B. 2,4,5-Trichlorphenoxy-acetamid
(französische Patentschrift Nr. 9 27 223).
Bekannt sind ferner herbizid wirksame Thiazolderi-.ale,
der Phenoxycarbonsäureamide (japanische Paicnischrift
Nr. 70 38 275) sowie Verfahren zu ihrer i lerstellung (französische Patentschrift Nr. 20 73 282).
Diese Derivate haben jedoch den Nachteil einer fehlenden bzw. unzureichenden Wirkung gegen monokotyle
Unkrautarten, wie z. B. Echinochloa cms galli,
welches in Reiskulturen weit verbreitet ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein insbesondere gegen monokotyle Unkrautarten wirksames
Mittel zu entwickeln.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen bemerkenswerte
herbizide Eigenschaften . So können mit ihnen überraschenderweise solche Unkäuter in Überschwemmungskulturen
von Reis bekämpft werden, welche gegenüber den bekannten herbiziden Phenoxycarbonsäure-Derivaten
unempfindlich sind. Diese besondere Wirksamkeit erstreckt sich z. B. gegen Echinochla
crus galli, welches ohne Schädigung der Reispflanzen vernichtet wird.
Hierbei ist besonders hervorzuheben, daß dieses überaus schädliche Unkraut selbst bei einer Behandlung
bis zum dritten Blattstadium bekämpft werden kann, während bekannte Herbizide gleicher Wirkungsrichtung
nur vor oder kurze Zeit nach dem Aufgehen der Samen wirksam sind.
Aus diesen Gründen bieten die erfindungsgemäßen Verbindungen mit ihrer Applikationsmöglichkeit bis zu
mehreren Wochen nach dem Umpflanzen einen weit größeren Behancllungszeitraiim als bekannte Herbizide.
Darüber hinaus lassen sich auch zahlreiche weitere Unkräuter bekämpfen, von denen /. B. folgende zu
nennen sind: Stellaria media, Scnecio vulgaris. Matricaria
chamomilla, Lamium ainplexicaule, Ipomea purpurea,
Polygonum lapathifoUum, Centaurea cyanus, Amaranthus
retroflexus, Chrysanthemum segetum und
Setaria itaJica.
Viele der erfindungsgemäßen Verbindungen seien außerdem selektive Wirksamkeit für andere Kulturpflanzen, wie z, B, Mais und Kartoffeln, welche je nach Wirkstoff und Anwendungsart hohe Resistenz aufweisen.
Die Aufwandmenge betragen je nach Anwendungsgebiet und Unkrautart etwa 0,5 bis 3 kg Wirkstoff/ha,
Viele der erfindungsgemäßen Verbindungen seien außerdem selektive Wirksamkeit für andere Kulturpflanzen, wie z, B, Mais und Kartoffeln, welche je nach Wirkstoff und Anwendungsart hohe Resistenz aufweisen.
Die Aufwandmenge betragen je nach Anwendungsgebiet und Unkrautart etwa 0,5 bis 3 kg Wirkstoff/ha,
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder allein oder in Mischung mit anderen Wirkstoffen
angewendet werden. Gegebenenfalls können andere Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel,
is z.B. Fungizide, Nematizide oder andere Mittel, je nach
dem gewünschten Zweck, zugesetzt werden. Ein Zusatz von Düngemitteln ist z. B. ebenfalls möglich.
Sofern eine Verbreiterung des Wirkungsspektrums beabsichtigt ist, können auch andere Herbizide zugesetzt
werden, wobei allerdings die Selektivität naturgemäß nicht immer erhalten bleibt Als herbizide
wirksame Mischungspartner eignen sich zum Beispiel Wirkstoffe aus den Gruppen der Carbamidsäure- und
Thiocaramidsäureester, der substituierten Aniline und
Anilide, Triazine, Amino-triazole, Diazine, wie Uracile, z.B. 3-Cyclohexyl-5,6-trimethylenuracil, l-PhenyI-4-amino-5-chlorpyridazon(6),
aliphatische Carbonsäuren und Halogencarbonsäuren, halogenierte Benzoesäuren
und Phenylessigsäure^ Aryloxycarbonsäuren, Hydrazide, Amide, Nitrile, Halogencarbonsäuren, z. B. 2,2-Dichlorpropionsäure
oder deren Salze, Tetrafluorpropionsäure oder deren Salze, Ester solcher Carbonsäure,
Harnstoffe, 2,3;6-TrichlorbenzyloxypropanoI, rhodanhaltige
Mittel, Äther, insbesondere substituierte Diphe-
r> nyläther, Benzimidazole, Chinazoline, Dipyridylium-Derivate,
substituierte Oxadiazine und Oxadiazoline, substituierte Thiadiazole und Thiadiazine sowie Benzoxazine.
Je nach Verwendungszweck können auch andere
Je nach Verwendungszweck können auch andere
in Stoffe zugesetzt werden, unter denen z. B. auch
nichtphytotoxische Zusätze zu verstehen sind, die mit Herbiziden eine synergistische Wirkungssteigerung
ergeben können, wie Netzmittel, Emulgatoren, Lösungsmittel und ölige Zusätze.
r> Zweckm 3ig werden die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
oder deren Mischungen in Form von Zubereitungen, wie Pulvern, Strcumitteln, Granulaten, Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw. Verdün-
><> nungsmitteln und gegebenenfalls von Netz-, Haft-,
Emulgier- und/oder Dispergierhilfsmitteln angewandt.
Geeignete flüssige Trägerstoffe sind z. B. Wasser, aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexanon, Isophoron, weiter-
>i hin Mineralölfraktionen.
Als feste Trägerstoffe eigenen sich Mineralerden, z. B. Bleicherde, Silicagel, Talkum, Kaolin, Kalkstein, Kieselsäure
und pflanzliche Produkte, z. B. Mehle.
An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen: z. B.
An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen: z. B.
ho Calciumligninsulfonat, Polyoxyäthylen-oclylphenoläther,
Naphthalinsulfonsäure und deren Salze, Phenolsulfonsäuren und deren Sal/c, Formaldehydkondensatc,
Fettalkoholsulfate und substituierte llenzolstilfonsäuren
und deren Salze.
hi Der Anteil des bzw. der Wirkstoffe(s) in den
verschiedencnen Zubereitungen kann in weiten Grenzen variieren, beispielsweise enthalten die Mittel etwa
20 bis 80 Gewichtsprozente Wirkstoffe, etwa 80 bis 20
Gewichtsprozente flüssige oder feste Trägerstoffe sowie gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsprozente
oberflächenaktive Stoffe,
Die Ausbringung der Mittel kann in üblicher Weise erfolgen, z, B, mit Wasser als Träger in Spritzbrühmengen
von 100 bis 1000 Liter/ha. Für die totale
Unkrautbekämpfung können unter Umständen erforderliche Spritzbrühmengen von mehr als 1000 Liter/ha
appliziert werden. Eine Anwendung der Mittel im sogenannten »Ultra-Iow-Volume-Verfahren« ist ebenso
möglich wie ihre Applikation in Form von sogenannten Mikrogranulaten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B.
durch Acylierung von 2-Aminoth:<azolin mit Säurehalogeniden,
Säureanhydriden oder Säureestern.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen erfolgt demnach z. B. durch Umsetzung einer
Verbindung der allgemeinen Formel
R2-NH2
a) mit einem Säurehalogenid der allgemeinen Formel
a) mit einem Säurehalogenid der allgemeinen Formel
gegebenenfalls in Gegenwart eines Säureakzeptors, wie z. B. einer organischen oder anorgani-
sehen Base, ζ,Β, Triethylamin, Natriumcarbonat
oder Natronlauge, und eines Lösungsmittels, z, B. Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid oder
Wasser, oder
b) mit einem Säureanhydrid der allgemeinen Formel
R—O—CH-CO-O—CO—CH-OR
I I
R1 R1
gegebenenfalls in Gegenwart eines Säureakzeptors, z. B. Pyridin oder Ν,Ν-Dimethylaniliii, und
eines Lösungsmittels, z. B. Tetrahydrofuran oder Dioxan, oder
c) mit einem Säureester der allgemeinen Formel
gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, z. B. Tetrahydrofuran oder Dioxan, umsetzt, wobei
R, Ri und R2 die oben angegebene Bedeutung
haben. Hai für Halogen, z. B. Chlor, steht und Rj
einen niederen AlKjlrest, z. B. Methyl oder Äthyl,
bedeutet.
In der folgenden Tabelle sind erfindungsgemüße Verbindungen aufgeführt.
Es handelt sich um färb- und geruchlose kristalline
Substanzen, die z. B. in Wasser, Benzin und Benzol sehr schwach und in Aceton, Tetrahydrofuran und Dimethylformamid
je nach Substanz mehr oder weniger löslich sind.
Die Ausgangsprodukte zur Herstellung der Verbindungen sind an sich bekannt oder lassen sich nach an
sich bekannten Verfahren gewinnen.
Aus den folgenden Beispielen geht die herbizide Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen im
Vergleich zu bekannten Herbiziden hervor.
Im Gewächshaus wur.len die nachstehend aufgeführten Testpflanzcn im Vorauflaiifverfahren mit den zu
verwendenden Mitteln in einer Dosierung von J kg Wirkstoff/ha behandelt. Die Mittel wurden als wäßrige
Suspensionen in 500 Liter/ha gleichmäßig gespritzt.
Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich ist, zeigten sich die erfindungsgemäßen Verbindungen in
der herbiziden Wirkung den bekannten Verbindungen deutlich überlegen.
f'Xindiingsgemüße | Vogel | Kreuz | Kamille | Taub | Korn | Ama | Trichler- | llühncr- | Kolben |
Verbindungen | miere | kraut | nessel | blume | ranth | windc | hirse | hirse | |
N*Thi:i7oliny|-(2M" | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | η | I) | 0 | I) |
chlorphenoxyacetiimid | |||||||||
N-Thia/olinyl-(2)-2,4- | 0 | I | 2 | 0 | 0 | I | I) | 0 | I) |
dichlorphennxyacctamid | |||||||||
N-Thiazolin>l-(2)-2,4.5- | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | I) | 0 |
trichlorphenoxyacelamid | |||||||||
N-Thia/olinyl-(2)- | I | 0 | 0 | 0 | I) | I) | 0 | 2 | 0 |
(2-methyl-4-chlorphcnoxy) |
5 Fortsetzung |
Vogel- miere |
Kreuz kraut |
21 51 | 766 | Korn blume |
Ama ranth |
6 | Trichter winde |
Hühner hirse |
Kolben hirse |
Erfindungsgemäße Verbindungen |
0 | 1 | Kamille | Taub nessel |
0 | 0 | 0 | 1 | 0 | |
N-Thiazolinyl-(2)-ar- (2,4-dichlorphenoxy)-propion- säureamid |
0 | 0 | ||||||||
(2,4,5-trichIorphenoxy)-
propionsäureamid
(2-methyl-4-chlorphenoxy)-
propionsäureamid
10 0 1
0 0 0 1 1
Vergleichsmittel gemäß | Vogel | Kreuz | Kamille | Taub | Korn | Ama | Trichter | Hühner | Kolben |
JP-PS 70 38 275 | miere | kraut | nessel | blume | ranth | winde | hirse | hirse | |
N-Thiazolyl-(2)-2,4- | 4 | 1 | 0 | 3 | 0 | 1 | 1 | 3 | 3 |
dichlorphenoxyacetamid | |||||||||
N-ThiazolyK2)-2,4,5- | 0 | 5 | 4 | 0 | 0 | 3 | 0 | 4 | 4 |
trichloφhenoxyacetamid | |||||||||
N-Thiazolyl-(2)-(2-methy!-4- | 4 | 4 | 5 | 4 | 2 | 1 | 3 | 5 | 5 |
chloφheπoxy)-acetamid | |||||||||
N-Thiazolyl-(2)-ff- | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | 0 | 4 | 4 |
(2,4-dichlorphenoxy)- | |||||||||
propionsäureamid | |||||||||
N-Thiazolyl-(2)-a- | 0 | 4 | 3 | 0 | 5 | 0 | 1 | 5 | 5 |
(2,4,5-trichlorphenoxy)- | |||||||||
propionsäureamid | |||||||||
Unbehandelt | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
0 = total vernichtet. | |||||||||
10 = nicht geschädigt. |
Im Gewichshaus wurde Hirse (Echinochloa crus galli) und Wasserreis in mit Erde gefüllte Töpfe gesät
Nach dem Auflaufen der Hirse- und Reispflanzen wurde deren Entwicklung bis zum 2- bis 3-Blattstadium
abgewartet Danach wurden die Töpfe 6 cm tief unter Wasser gesetzt, so daß die Hirse- und Reispflanzen zu
einem mehr oder weniger großen Teil unter Wasser
standen. Nach dem Überfluten erfolgte eine Flächenspritzung mit den unten aufgeführten Wirkstoffen in
einer Aufwandmenge von 1 kg/Wirkstoff/ha, suspendiert bzw. gelöst in 500 Liter Wasser/ha. Auch nach der
Spritzung wurde die Überflutung bis zum Versuchsende Isibehalten. 2 Wochen nach der Behandlung wurde der
Schädigungsgrad der Pflanzen bonitiert, nach dem Boniturschema 0-10, wobei 0 total vernichtet und 10
nicht geschädigt bedeuten.
Wie aus der Tabelle ersichtlich wird, zeigten sich die
erfindungsgemäßen Verbindungen in der herbiziden Wirkung auf Hirse und in der Verträglichkeit für Reis
vergleichend geprüften Standardmitteln als deutlich überlegen.
Reis
Hirse
Erfindungsgemäße Verbindungen
N-ThiazoIinyl-(2)-2,4-dichlorphenoxyacetamid N-Thiazolinyl-(2)-(2-methyl-4-chlorphenoxy)-acetamid
N-ThiazoIinyl-(2)-2,4-dichlorphenoxyacetamid N-Thiazolinyl-(2)-(2-methyl-4-chlorphenoxy)-acetamid
Vergleichsmittel
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
2-Methyl*4«chlorphenoxyessigsäure
a-(4-Ch!or-2-methy!phenoxy)-propionsäure 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure
S-Äthyl-hexyhydro-1-H-azepin-l-carbolhioat 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäuieamid
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
2-Methyl*4«chlorphenoxyessigsäure
a-(4-Ch!or-2-methy!phenoxy)-propionsäure 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure
S-Äthyl-hexyhydro-1-H-azepin-l-carbolhioat 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäuieamid
0 - total ernichtet.
H) = nicht geschädigt.
H) = nicht geschädigt.
10 | 0 |
10 | 0 |
8 | 9 |
7 | 9 |
8 | y |
9 | 8 |
10 | 3 |
7 | 7 |
Claims (2)
1. N-Thiazolinyl-phenoxycarbonsäureamide der
allgemeinen Formel
R—0—CH—CO—NH-R2
in der R einen 4-Chlor-, 2,4-DichIor-, 2,4,5-Trichlor-
oder 2-Methyl-4-chlorphenyIrest, Ri ein Wasserstoffatom
oder den Methylrest und R2 den 2-Thiazolinyl-(2)-Rest
bedeuten.
2. Herbizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung gemäß Anspruch 1.
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1971
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-
1972
- 1972-10-09 BR BR700372A patent/BR7207003D0/pt unknown
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---|---|
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