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Vorrichtung zum Ausgleich der An schlagkraft an kroftangetriebenen
Schreibmoschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich der Anschlagkraft
beim Abdruck von Typen mit verschieden großer Oberflache an kroftange triebenen
Schreibmaschinen mit einem Typenkörper, der eine Vielzahl von in Reihen und Spalten
angeordneten Typen trdgt. Bei kraftangetriebenen Schreibmaschinen mit einem einzigen
Typenkörper ist es unbedingt erforderlich, wegen der unterschiedlichen Größe der
Druckflöche verschiedener Schrift- bzw. Satzzeichen, die Anschlagkroft zu steuern.
Zu diesem Zweck sind die am Typenkörper angeformten Schriftzeichen nach der Größe
ihrer Abdruckfldche in zwei oder mehrere Gruppen unterteilt. Wird ein Schriftzeichen
aus einer dieser Gruppen ausgewöhlt, liegt durch eine Steuervorrichtung fest, welche
Größe an Abdruckenergie der Typenkörper an der Abdruckstelle aufweisen soll. Auf
diese Weise wird ein gleichmäßiges Schriftbild erreicht, da jedes Schriftzeichen
mit der seiner Druckoberfläche entsprechenden Anschlogenergie zum Abdruck gebracht
wird.
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Es ist bekannt, DPS 1 190 006, bei Schreibmaschinen mit einem Typenkbrper,
der sämtliche Schriftzeichen trägt, die Anschlogstörke durch mehrere unterschiedliche
Nockenscheiben zu steuern. Die Abdruckbewegung wird durch ein längsverschiebbares
Nockenfolgeelement von mehreren ankuppelbaren Nokkenscheiben auf den schwenkbaren
Typenkörper übertragen. FUr jede unterschiedliche Anschlagsturke ist eine Nockenscheibe
erforderlich auf welcher federschlussig ein Nockenfolgearm mittels einer Nockenfolgerolle
abrollt.
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Um eine genaue Anpassung der Abdruckstärke gegenuber der Druckoberfldche
zu erreichen, müssen die Schriftzeichen am Typenträger in möglichst viele Gruppen
unterteilt werden, wozu jeder Gruppe von Zeichen mit gleicher Oberfläche eine bestimmte
Nockenscheibe zugeordnet werden muß. Diese ausge wählte Nockenscheibe bewegt den'Typenkörper
entsprechend ihrer Form mit der einem Schriftzeichen zugeordneten Antriebsenergie
zur Anschlogstelle.
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Diese Vorrichtung ist kompliziert und teuer im Aufbau, Außerdem beanspruchen
mehrere Nockenscheiben verhältnismoßig viel Platz von ahnehin nur beschränkt zur
Verfugung stehendem Raum.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und
eine einfache Vorrichtung zum Ausgleich der Anschlagkraft entsprechend der Schriftzeichen
zu schaffen, die ohne großen Aufwand eine genaue Anpassung an die Druckfläche der
Schriftzeichen ermöglicht. Außerdem soll es möglich sein, mit dieser Vorrichtung
den Typentröger stark abzubremsen, um kleine Abdruckgeschwindigkeiten zu erreichen.
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Dies wird gemöß der Erfindung dadurch erreicht, daß der im Rahmen
des Typenträgerwagens um Lagerzapfen schwenkbare Typenkopfträger einen Bolzen aufweist,
der unter Wirkung einer Schenkelfeder zwischen einem Finger eines mehrarmigen Ubertragungshebels
und der Gleitfläche eines Mitnehmers liegt, wobei ein Arm des Übertragungshebels
an einer Kurvenscheibe aufliegt und ein Anschlagbolzen, gesteuert durch den Elnstellmechanismus
eines ausgewöhiten Schriftzeichens, in den Bewegungsbereich eines Anschlagfingers
des Mitnehmers längsverschiebbar ist.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
liegt ein Finger des mehrarmigen Ubertragungshebels und eine Gleitfläche des Mitnehmers
mit Hilfe einer Schenkelfeder on dem Bolzen des schwenkbaren
Typenkopftrtigers
an und einer von zwei weiteren Armen des iibertragungs hebels arbeitet jeweils mit
einer der komplementär ausgebildeten Kurvenscheiben zusammen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß der in den Bewegungsbereich des Anschlagfingers am Mitnehmer längsver schiebbure
Anschlagbolzen mehrere Stufen aufweist.
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Die durch die Erfindung erreichbaren Vorteile liegen besonders darin,
daß es möglich ist, auf einfache Art eine beliebig feine Unterteilung von Schriftzeichengruppen
nach der Größe der Druckfläche vorzunehmen und jeder Gruppe eine bestite Anschlagenergie
zuzuordnen. Dazu ist es notwendig, den Anschlagbolzen, der in den Bewegungsbereich
eines Mitnehmers gebracht wird, mehrstufig auszubilden und in der Steuervorrichtung
zur Längsverschiebung des Bolzens die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.
Derartige tastengesteuerte Mittel sind hinreichend bekannt (US-PS 2 621 272) und
lassen sich auch auf die erfindungsgemdße Ausgleichsvorrichtung anwenden. Durch
dos Verschieben eines Anschlagbolzens in den Bewegungsbereich des gefederten Mitnehmers
ist es auch möglich, eine nahezu spielfreie, formschlussige FUhrung des Übertragungshebels
an den Kur venscheiben zu erreichen, da die Kurvenfolgearme in axialer Richtung
immer an derselben Stelle der Kurvenscheiben bleiben. Die formschlüssige Verbindung
der Kurvenfolgeglieder mit den beiden komplementär geformten Kurvenscheiben ist
die wesentliche Voraussetzung, um eine hohe Abdruckgeschwindigkeit zu erreichen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden naher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung des Typenträgerwugens mit der Ausgleichsvorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt
durch den im Rahmen des Typenträgerwagens gelagerten Anschlagbolzen, Fig. 3 eine
Seitenansicht des Typenträgerwagens mit den Laufschienen und der Schreibwalze und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Typenträgerwagen.
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In der Zeichnung (Fig. 1 und 4) ist vor der Schreibwalze 1 auf zwei
Laufschienen 2 und 3 ein Typenträgerwagen 4 mittels einer Lagerbohrung 5 und einer
Führungsrolle 6 längsbeweglich gelagert. Im Rahmen 7 des Typenträgerwagens 4 ist
an Lagerzapfen 8 ein Typenkopfträger 9 schwenkbar gelagert, auf dem ein Hebelarm
10 angeformt ist, der einen Bolzen 11 trägt. Am oberen Ende des Typenkopfträgers
ist der Typenträger 12 mit den Typen 13 dreh- und schwenkbar gelagert. Im Rahmen
7 des Typenträgerwagens 4 ist eine, sich Uber die gesamte Breite der Schreibmaschine
erstreckende Hauptantriebswelle 14 geführt, welche eine Nut aufweist. Mit dem Typenträgerwagen
4 längsverschiebbar und von den Seitenwänden des Rahmens 7 eingeschlossen sind auf
der Hauptantriebswelle 14 zwei nebeneinander liegende Kvrvenscheiben 15 und 16 gelagert
und durch eine Paßfeder 17 mit der Hauptantriebswelle 14 verbunden. In einem Lagerauge
18 des Rahmens 7 ist ein abgestufter Lagerbolzen 19 mittels einer Mutter 20 befestigt.
Darauf ist der Mitnehmer 21 drehbar gelagert, der einen Bolzen 22 trägt sowie eine
Gleitfläche 23 auf weist, an welche ein Anschlagfinger 24 als Verlängerung angeformt
ist. Ebenfalls auf dem Lagerbolzen 19 ist ein mehrarmiger Übertragungshebel 25 gelagert.
Ein Arm 26 des Übertragungshebels 25 trägt an seinem Ende mittels eines
Bolzens
27 eine Rolle 28, ein anderer Arm 29 weist eine Öffnung 30 sowie einen seitlich
abgekröpften Finger 31 mit einer Anlagefläche 32 und einen weiteren Hebelarm 33,
dessen Ende eine abgerundete Lauffläche 34 ist, auf.
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Der Mitnehmer 21 und der mehrarmige Übertragungshebel 25 sind mittels
der Bolzen 22 und 27 durch eine Schenkelfeder 35 miteinander verbunden. Die Schenkelfeder
35 ist ebenfalls auf dem Lagerbolzen-19 aufgesteckt und durch eine Sicherungsscheibe
36 gegen axiale Verschiebung gehalten.
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Weiterhin ist in dem Rahmen 7 (Fig. 2) des Typenträgerwagens 4 mittels
einer Buchse 37, die einen Schlitz 38 aufweist, ein Anschlagbolzen 39 mit mehreren
Stufen 40, 41 längsverschiebbar geführt. Der Anschlagbolzen 39 steht unter Wirkung
einer Feder 42 und ist mittels einer Bohrung 43 auf einem Seilzug 44 aufgesteckt,
der in einer Hülse 45 gleitet.
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Wirkungsweise: Um eine Type 13 zum Abdruck auf einem an der Schreibwalze
1 liegenden Aufzeichnungsträger zu bringen, muß der Typenträger 12 um seinen Drehpunkt
an den Lagerzapfen 8 in Richtung des Pfeiles A zur Schreibwalze bewegt werden.
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Der Antrieb für diese Bewegung erfolgt durch die Hauptantriebswelle
14, die bei jedem Anschlag ankuppelbar ist, falls die Eingabe über Tasten von Hand
erfolgt, die aber auch ständig umlaufen kann, bei Eingabe aus einem Speicher. Mit
der Houptantriebswelle 14 werden die beiden Kurvenscheiben 15 und 16 bewegt. Der
Typenträger 12 wird aus der in Fig. 3 dargestellten Ausgangslage in Richtung des
Pfeiles um die Lagerzapfen 8 zum Aufzeichnungsträger auf der Schreibwalze l verschwenkt.
Soll nun ein Schriftzeichen mit einer großen Oberfläche, z. B. ein M, W oder dergl.
zum Abdruck gebracht werden, so wird durch eine hier nicht dargestellte Steuervorrichtung
der Seilzug 44 nicht beeinflußt und der Anschlagbolzen 39 nimmt die in der Fig.
2 dargestellte Lage ein, in welcher er durch die Feder 42 gehalten wird. Mittels
des
mehrarmigen Ubertragungshebels 25, der mit den Armen 26 und 33 auf den Nockenscheiben
15 und 16 anliegt wird mit Hilfe des Mitnehmers 21 die Anschlagbewegung auf den
Typenkopfträger 9 übertragen. Dazu ist der mehrarmige Übertragungshebel 25 durch
eine Schenkelfeder 35, die an dem Bolzen 27 und 22 anliegt, mit dem Mitnehmer 21
so verbunden, daß der am Typenkopfträger 9 angeordnete Bolzen 11 zwischen dem Finger
31 und der Gleitfläche 23 eingeklemmt ist. Auf diese Weise entsteht eine elastische
Verbindung zwischen den Kurvenscheiben 15, 16 und dem Typenkopftröger 9.
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Bei einer Linksdrehung der Hauptantriebswelle 14 werden demnach der
mehrarmige Übertragungshebel 25 und der kraftschlüssig damit verbundene Mitnehmer
21 im Uhrzeigersinn um den Lagerbolzen 19 geschwenkt, wodurch der Typenkopfträger
9 sich in Richtung des Pfeiles A bewegt und den Anschlag einer Type bewirkt. Danach
wird aufgrund der Nocken farm der Typen träger 12 durch die gleichen Mittel wieder
in die Ruhelage zurückgebracht.
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Wird durch die Auswahlvorrichtung ein Schriftzeichen mit kleiner Oberfläche
zum Abdruck bestimmt, so wird eine Kraft auf den Seilzug 44 ausgeübt und der Anschlagbolzen
39 entgegen der Wirkung der Feder 42 in der Buchse 37 in den Bewegungsbereich des
Anschlagfingers 24 verschoben. Bei einer Drehung der Hauptantriebswelle 14 wird
nun wieder der mehrarmige Übertragungshebel 25 undder Mitnehmer 21 im Uhrzeigersinn
verschwenkt und-der Mitnehmer 21 trifft bei dieser Bewegung jedoch auf eine der
Stufen 40 oder 41 des Anschlagbolzens 39 auf, wodurch von dem Mitnehmer keine weitere
Kraft auf den Bolzen 11 am Typenkopfträger 9 übertragen wird. Der Typenträger wird
nach dem Auftreffen des Anschlagfingers 24 demnach nur noch aufgrund der ihm vorher
übertragenen kinetischen Energie gegen den Aufzeichnungsträger weiterbewegt und
trifft daher mit verminderter Anschlagkraft auf dem Aufzeichnungsträger auf. Auf
diese Weise kann mittels des
abgestuften Anschlagbolzens 39 zusammen
mit dem abgefederten Mitnehmer 21 der Antriebsweg fur den Typenträger 12 verändert
werden, wodurch die Anschlagkraft der Oberfläche der Schriftzeichen angepaßt wird.
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Durch den Gegenstand der Erfindung ist es mit einfachen Mitteln möglich,
verschiedene Anschlagkräfte auf einen Typenträger zu übertragen. Jeder vorbestimmten
Anschlagkraft ist dabei lediglich eine Stufe an einem Bolzen zuzuordnen. Darüberhinaus
wird eine formschlüssige Verbindung zum Antrieb des Typenkopfes erreicht, die bei
jeder beliebigen ausgewählten Anschlagkraft des Typenträgers aufrecht erhalten bleibt.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es möglich, einen Typenträger mit hoher
Geschwindigkeit aus der Ruhelage zur Abdruckstelle und zurückzubewegen.
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- Patentansprüche -