DE2134639C3

DE2134639C3 - Rudereinrichtung für Wasserfahrzeuge mit mehreren absenkbaren Ruderflächen

Info

Publication number: DE2134639C3
Application number: DE19712134639
Authority: DE
Inventors: Ferd 5486 Oberwinter Clausen
Original assignee: FERD CLAUSEN KG 5486 OBERWINTER
Current assignee: FERD CLAUSEN KG 5486 OBERWINTER
Priority date: 1971-07-12
Filing date: 1971-07-12
Publication date: 1975-03-06
Also published as: DE2134639B2; DE2134639A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Rudereinrichtung für Wasserfahrzeuge mit mehreren symmetrisch zur Achse des Antriebsstrahles angeordneten, zur Strahlablen- as kung in den Strahl des Antriebes absenkbaren, schräg angestellten Ruderflächen, deren Absenkstellung beliebig einstellbar ist.

Aus der US-PS 3 082 727 ist eine Rudereinrichtung dieser Art bekannt, bei der zwei Ruderflächen mit festein Anstellwinkel verwendet werden, die unterschiedlich eintauchbar sind, wobei des Maß der Ruderwirkung durch das Maß der Eintauchung in das den Schiffskörper umströmende Wasser bestimmt wird. Diese Ruder werden vertikal in das Wasser hereingeschoben.

Diese Ausführung weist jedocli Nachteile auf. So erzeugen die Ruderflächen gleichzeitig mit der Ruderwirkung eine relativ große Bremswirkung und sind daher für leichte Ruderwirkung z. B. bei Kurskorrekturen ungeeignet. Außerdem ergeben die zur Führung der großen Ruderflächen erforderlichen zahlreichen Führungsleisten große Passungsschwierigkeiten bei Montage und Betrieb und sind deshalb aufwendig.

Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, bei einer Einrichtung der eingangs genannten Gattung eine empfindliche Steuerung mit geringerer Bremswirkung zu ermöglichen. Dabei soll die Einrichtung baulich vereinfacht werden.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Ruderflächen am Heck um eine in oder hinter der jeweiligen Ruderfläche liegende horizontale Achse in Stellungen zwischen 0 und 90" vom Antriebsstrahl schwenkbar angelenkt sind.

Die Erfindung ist auf Propeller- und Strahlantriebe anwendbar.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Vorderseiten der Ruderflächen ausgehend von der Anstromkante konkav und die Hinterseiten konvex geformt.

Es ergeben sich folgende Vorteile des Antneldungsgegenstandcs:

1. Geringer Widerstand bei laufenden Kurskorrekturen,

2. sanft einsetzende Progression der Ruderwirkung mit minimaler Bremswirkung,

3. einfache Instandhaltung bzw. Instandsetzung,

4. bei Doppelpropellerschiffen besondere Ruderwirkung durch zusätzliches Drehmoment infolge getrennter Steuermöglichkeit.

Es sind zwar am Heck eines Gleitbootes um eine horizontale Achse schwenkbare Trimmflüchen bekannt iFR-PS 1 334 597). jedoch dienen diese Trimmflüchen ni-ht der Steuerung des Bootes, sondern lediglich der Erzeugung eines bestimmten Trimmes.

Nachstehend wird an Hand von Ausfuhrungsbeispielen die Erfindung näher erläutert. Es zeigt

F i g 1 eine Aufsicht auf eine Pudereinrichtung gemäß der Erfindung mit zwei Ruderflächen.

F i g 2 eine entsprechende Darstellung mit einer Rudereinrichtung mit zwei Ruderflächen mit einem

Mittelteil. .

F i %. 3 die Ansicht einer Ruderflache,

F i g. 4 schemalisch die jeweilige Wirkung der unterschiedlich getauchter« Ruderflächen.

Während aus den F i g. 1 und 2 die Zuordnung der Ruderflächen 1 und 2 zum Antriebsstrahl 4. in F ig.2 mit einem mhüeren Ruder 3, erkennbar ist. zeigt die Ansicht F i g. 3 eine einzelne Ruderfläche 1. die um eine horizontale Achse 9 in Stellungen zwischen 0 und 90 zum Antriebsstrahl 4 geschwenkt werden kann. Die Achse 9 kann auch hinter dem Antriebsstrahl 4 angeordnet werden. Zur Vereinfachung der Darstellung ist hier die Zeichenebene zum Antriebsstrahl schräg

gelegt.

Aus F i g. 4 ergibt sich schematisch die jeweilige Wirkung der unterschiedlich getauchten Ruderflächen 1 und 2 auf den Antriebsstrahl 4 und die Wirkung 5 des Ruders auf das Schiffsheck.

Stellung 1

Beide Ruder 1 und 2 0° zum Antriebsstrahl — uneehinderter Antriebsstrahl; Fahrt voraus geradeaus

Stellung 2

Beide Ruder 1 und 2 90° zum Antriebsstrahl — nach vorn umgelenkter Antriebsstrahl; Fahrt achteraus geradeaus

Stellung 3

Ruder I 0°. Ruder 2 auf Zwischenstellung -Antriebsstrahl teilweise oder ganz nach Backbord gelenkt; Fahrt voraus mit Kursänderung nach Steuerbord. Der Schwenkwinkel des Ruders 2 bestimmt das Maß der Kursänderung

Stellung 4

Runder 1 auf 90°. Ruder 2 auf Zwischcnstellung -Antriebsstrahl teilweise nach vorn umgelenkt und teilweise nach Steuerbord gelenkt; je nach Schwcnkwinkel des Ruders 2 fährt das Schiff achteraus mit gleichzeitiger Kursänderung nach Backbord, oder es dreht auf der Stelle nach Backbord.

Durch die allmähliche Vergrößerung des Anströmwinkels von 0 auf 90° ergibt sich mit zunehmender Tauchtiefe eine sanft einsetzende Progression der Ruderwirkimg mit minimaler Wirbelbildung. Bei geringen Schwenkwinkeln, wie sie für Kurskorrekturen in Frage kommen, ist das Verhältnis Widerstand zu Quertrieb besonders klein, d. h. die unerwünschte Bremswir-

kung ist besonders gering. Bei der Ausführung mit drei Ruderflächen läßt sich durch das mittlere Ruder 3 eine vorteilhafte Propellerstrahlabdeckung erreichen. Diese läßt sich zur Staukeilwirkung ausbauen, wenn in der volleingefahrenen Stellung eine kleine Neigung des Ruders 3 nach vorn unten besteht.

Die Betätigung der Ruderflächen kann leicht durch gängige Mittel, beispielsweise Hydrozylinder oder Schwenktriebe erfolgen.

Bei der Verwendung in Doppel-Propelbr-Schiffen kann der Anmeldungsgegenstand im Gegensatz zu den in der Regel gekoppelten Normalrudern für jeden Propeller einzeln betätigt werden. Wird nun bei einer erforderlichen Kursänderung nur das jeweils an der Innenseite der Kurve liegende Ruder betätigt, so erfolgt nicht nur ein Seitenschub auf das Achterschiff durch die Ablenkung des Propellerstrahis, sondern es entsteht zusätzlich ein Drehmoment infolge der Differenz der Vorauskomponenten der beiden Propeller, das eine Verstärkung der Ruderwirkung hervorruft. Diese Differenz entsteht, weil der äußere Propeller seinen Schub voll voraus abgibt, während dor innere Propeller seinen Schub voraus je nach dem Maß der Ruderlage regelbar bis zum Nullwert verliert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Rudereinrichtung für Wasserfahrzeuge mit mehreren symmetrisch zur Achse des Antriebs-Strahles angeordneten, zur Strahlablenkung in den Strahl des Antriebes abser.kbaren, schräg angestellten Ruderflächen, deren Absenkstellung beliebig einstellbar ist. dadurch gekennzeichnet, daß die Ruderflächen (1. 2) am Heck um eine in oder hinter der jeweiligen Ruderfläche liegende horizontale Achse (9) in Stellungen zwischen 0 und 90° zum Antriebsstrahl (4) schwenkbar angelenkt sind.

2. Rudereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseiten der RuderHachen (1 und 2), ausgehend von der Anstromkante, konkav und die Hinterseiten konvex geformt sind.