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Vorrichtung zum seitlichen Anhängen einer landwir-tschaftlichen Erntemaschine
Erntemaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Anhängen einer
landwirtschaftlichen Srntemaschine, insbesondere eines Maishäckslers, mittels eines
Anbaurahmens in der Schlepperdreipunktaufhängung, wobei der Anbaurahmen einen quer
zur Bahrtrichtung angeordneten Träger aufweist, an dem der Häcksler befestigt ist
und hydraulisch über die Schlepperhydraulik ausgehoben werden kann.
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Bei derartigen Vorrichtungen zum seitlichen Anhängen einer Brntemaschine
ist es erforderlich, die Erntemaschine und deren Anhängung am Schlepper so auszubilden,
daß die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Gesamtbreite von Schlepper und Erntemaschine
nicht überschritten wird0 Mehrreihige Maishäcksier oder ähnliche Maschinen werden
deshalb mit einem eigenen Fahrgestellt ausgebildet, so daß sie bei der traßenfahrt
als Anhängemaschine in der Fahrspur des Schleppers hinter (liesem Laufen,
Die
bekannten Vorrichtungen dieser Art bestehen z. B. aus einer Anhängung an einem Schlepper,
welche zwei Kupplungso.r.ane enthält, deren eines mit einer an der Vorderseite des
Schleppers und deren anderes mit einer an der Riicksei-te des Schleppers angebrachten
Anschlußvorrichtungen verbunden wird, wobei das vordere Kupplungsorgan aus einem
Zugarm besteh-t, der zwei gegeneinander längsverschiebbare, verdrehbare und in verschiedenen
S-tellungen feststellbare Teile enthält, deren vorderer an seinem vorderen Ende
U-förmig abgebogen ist, wobei er an seinem freien Ende zum Anhängen an die vordere
Anschlußvorrichtung des Schleppers eine Kupplung aufweist, die aus einem etwa senkrecht
zum Zugarm verlaufenden Querträger besteht, auf dem ein Verbindungsglied zum Schlepper
verschiebbar gelagert ist. (deutsche Patentschrift Nr, 1241 657) Des weiteren sind
Antriebsvorrichtungen für seitlich neben dem Schlepper arbeitende Erntemaschinen
wie Seldhäcksler, Mähwerke oder dergl. bekannt die an einem am Dreipunktgestänge
des Schleppers anschlißbaren Rahmen befestigt sind und über ein am Anbaurahmen angeordnetes
Winkelgetriebe von der Schlepperzapfwelle angetrieben werden, wobei am Winkelgetriebe
ein Durch
eür den Anschluß einer Gelenkwelle zum Antrieb eines am Schlepperzugmaul angehängtzn
Erntewagens mit Kratzboden vorgesehen ist bei der auf einer der den Antrieb vou
der Gelenkwelle zur Xrntemaschine übertragenden vielen eine an sich bekannte Schalkupplung
vorgesehen i l t,
Ebenfalls ist ein Maishäcksler zum frontalen Anbau
zum einem Schlepper bekannt, der wenigstens zwei, im Abstand voneinander angeordneten,
etwa parallele Maisgebisse aufweist.
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Abgesehen von den Aufwendungen für zusätzliche Fahrgestelle bei Anhängemaschinen
und besondere Aushebeforrichtungen auf hydraulischem oder mechanischem Wege, haftet
diesen Erntemaschinen der Nachteil an, daß vor dem Beginn der Häckselarbeit auf
dem Felde ein-E'ahrweg, der maximal die Fahrzeugbreite des Schleppers beträgt, vorhanden
sein muß. Es werden z.B. am Feldrand bei der Maisernte jeweils einige Reihen von
Hand abgeschnitten und dem Häcksler zugeführt. Wird dieser Fahrweg nicht freigeschnitten,
so werden die Reihen vom Häckselfahrzeug am Boden festgefahren und es entstehen
unter Umständen erhebliche Futterverluste0 Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde
die Anhängung einer landwirtschaftlichen Erntemaschine, insbesondere eines Maishäckslers
so auszubilden, daß die vorstehenden Nachteile vermieden werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Träger des
Anbaurahmens der eingangs genannten Erntemaschine aufwuLLt etwa in der Mitte einen
Drehpunkt oder eine Trennstelle um den etwa die Hälfte des Trägers mit dem Häcksler
um 1800 bzw.
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um annähernd 1800 geschwenkt werden und neu arretiert werden kann,
so
daß der Häcksler durch Antriebsmittel einmal in der Seitenanhängung neben dem Schlepper
und einmal bei der Rückwärtsfahrt des Schleppers in der Heckanhängung angetrieben
und auf dem Pelde eingesetzt werden kann. Ebenfalls kann der Häcksler erfindungsgemäß
nach dem Absenken der Dreipunktaufhängung in der Seitenanhängung durch Lösen des
Drehpunktes oder der Trennstelle auf dem Erdboden abgestellt werden, so daß nach
dem Wenden des Schleppers der gesamte Häcksler in der Heckanhängung angehängt und
bei der Rückwärtsfahrt des Schleppers mit entgegen der normalen Fahrtrichtung zeigendem
Maisgebiß angetrieben werden kann.
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Vorzugsweise wird der fest in der Schlepperdreipunktaufhängung aufgehängte
Teil der Aufhängung so ausgebildet, daß er beidseitig etwa hinter dem Schlepperrad
einen lös- und arretierbaren Drehpunkt aufweist, so daß der Häcksler aus der Heckanhängung
wahlweise rechts oder links neben dem Schlepper in der Seitenanhängung geklappt
werden kann. Hierbei ist das Antriebsmittel, welches aus einem Scheiberohr mit-~zwei
Winkeltrieben oder aus einem entsprechenden Ketten-oder Riementrieb bestehen kann,
durch Schnellverschlüsse vom Häcksler und Schlepper abnehmbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Aufhängung gemäß der Erfindung wird
der Drehpunkt für die Schwenkharkeit des Häckselers von einem Winkeltrieb gebildet,
wobei die Ausgangswelle des Winkeltriebes etwa vertikal nach oben oder nach unten
zeigt.
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Der Häckaler wird hierbai nach dem Lösen einer Sperre um die Ausgangswelle
um ca. 180° geschwenkt und neu arretiert. Der Antrieb des Häckslers wird hierbei
nicht verändert, so daß dieser für die Häckselarbeit bei der Vorwärtsfahrt des Schleppers
mit dem Häcksler in der Seitenanhängung und bei der Rückwärtsfahrt des Schleppers
mit dem Häcksler in der Heckanhängung verwendet werden kann.
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Vorzugsweise wird der Antrieb von der Zapfwelle des Schleppers bis
zu dem Winkeltrieb im Drehpunkt schlepperseitig vom Anbaurenhmen angeordnet, damit
er beim Schwenken des Räckslerteils nicht hindert, Vorteilhaft ist es weiter, die
Anhängung durch ein Gelenk vertikal nach oben schwenkbar zu gestalten, damit der
Häcksler teil bei Bodenunebenheiten durch ein Stutzrad oder einen Gleitschuh am
äußeren sunde des Häckslers in der Seitenanhängung dem Erdboden angepaßt werden
kann. Hierbai wird die vertikale Auslenkung des Häckslers zum Erdboden durch Anschläge
begrenzt, damit der Häcksler durch die Schlepper hydraulik über die Dreipunktaufhängung
ausgehoben werden kann.
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Vorteilhaft erweist sich ferner eine Bederunterstützung an den Gelenken
für die vertikale Beweglichkeit anzubringen, da in diesem Yall die Bodenunebenheiten
durch ein Schleifbiech unterhalb des Häckslers ausgeglichen werden können. Bin Stützrad
oder ein Schleifschuh entfallen bei dieser Anordnung.
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Durch eine weitere Sperre wird die vertikale Beweglichkeit ebenfalls
aufgehoben, wenn die Einstellung des Häckslers nur durch die Dreipunktaufhängung
erfolgen soll.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Tortaile bestehen insbesondere darin,
daß der Häcksler zunächst in der Heckanhängung bei der Rückwartsfahrt des Schleppers
anhängbar und antrE*bbar ist. Die Häckselarbeit auf dem Felde kann an jeder beliebigen
Stelle begonnen werden, ohne daß das Maisf eid vorher von Hand losgeschnitten wurde.
Der Wechselwagen wird zuerst im vorderen Zugmaul des Schleppers angehängt. Ist ein
entsprechender Fahrweg £ur Schlepper und Wechselwagen freigehächselt, so kann der
Häcksler wieder in die Position der Seitenanhängung geschwenkt werden und bei der
Vorwärtsfahrt des Schleppers eingesetzt werden. (Wechselwagen jetzt hinter dem Schlepper).
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Stellt man einen Preisvergleich auf zwischen einem sogenannten Selbsttadrer
der frontseitig das Maisgebiß angebaut hat und speziell nur bei der Maisernte eingesetzt
werden kann, so Rostet der Häckaler gemäß der Erfindung nicht einmal ein Drittel
der Selbstfahrens. Die Arbeit der beiden Maschinen kann hierbei gleichgesetzt werden.
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Bin weiterer Vorteil besteht erfindungsgemäß darin, daß der Häcksler
für die Straßenfahrt hinter dem Schlepper geklappt werden kann, so daß die vorgeschriebene
gesetzliche Pahrzeugbreite von Schlepper und Anhängemaschine nicht überschritten
wird.
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Bei erneutem Einsatz nach einer Straßenfahrt befindet sich der Häcksler
in der Heckanhängung und kann ohne Umbau eingesetzt werden.
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Ebenfalls erweist sich die wahlweise Seitenanhängung des Häckslers
vorteilhaft, da nun vom Wind geneigter Mais von der entsprechenden Seite in der
gewünschten Fahrtrichtung angefahren werden kann.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgedankens zeigen, näher beschrieben0 a# den Figuren zeigen: Fig. 1
eine sehematische Draufsicht auf den Heckbereich eines Schleppers mit angehängtem
zweireihigen Maishäcksler.
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Fig. 2 den Gegenstand von Figo 1 mit schematischer Darstellung des
Schwenkvorganges.
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Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf einen Schlepper mit angehängtem
zweireihigen Maishäcksler in der Heckanhängung. Strichpunktliniert ist ein weiterer
Schwenkvorgang dargestellt.
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Fig. 4 den Gegenstand von Fig. 1 in der linken Seitenaufhängung.
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Fig. 5 eine Draufsicht auf den Heckbereich eines Schleppers mit angehängtem
Maishäcksler mit einem Winkeltrieb als Drehpunkt.
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FSg. 6 den Gegenstand von Fig. 5 mit nach hinten geschwenktem Häckslerteil.
Häckselvorgang erfolgt bei der Rückwärtsfahrt des Schleppers.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 4 wird ebenso wie bei
den weiteren Ausführungsbeispielen der Anbaurahmen 1 mit dem Träger 2 in der Dreipunktaufhängung
3 des Schleppers 40 aufgenommen. Der Oberlenker der Dreipunktaufhängung 3 ist zur
besseren Übersicht der Figuren nicht dargestellt. Der Träger 2 besteht aus den beiden
Hauptteilen 4,5, die Jeweils an ihrem äußeren Sunde eine Scharnierhälfte 6, 7, 8,
9, 10 aufweisen, wobei Scharnierhälfte 6 und 9 und Scharnierhälfte 7 und 8 so konstruiert
sind, daß sie ineinandergreifen können und durch einen Bolzen 11 ein Scharnier bilden.
Der Teil 4 des Trägers 2 iet fest mit dem Anbaurahmen 1 und der Teil 5 ist fest
mit dem Häcksler 12 zu einer Einheit verbunden. Soll nun der Schlepper 40 flnd der
Häcksler 12 auf dem Felde eingesetzt werden, so wird der Eackeler r2 zunächst aus
der Seitenanhängung, wie sie insbesondere in Fig. 1 und 2 dargestellt ist in die
Heckanhängung Fig. 3 getchteAkt.
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Der Schwenkvorgang erfolgt in folgender Reihenfolge: Zunächst wird
das Antriebsmittel 13, welches beispielsweise einmal aus einem Ketten- oder Riementrieb
14 oder aus einem Schieberohr 15 mit entsprechenden Winkeltrieben 16 und 17 besteht,
durch
Schnellverschlüsse 18 vom Häcksler 12 und vom Schlepper 40 entfernt. Die Halterung
19 des Antriebsmit-tels 13 ist hierbei von dem Teil 4 des Trägers 2 abnehmbar. Nach
dem das Antriebsmittel 13 entfernt ist, wird die Dreipunktaufhängung 3 so eingestellt,
daß der Bolzen 11,11 etwa vertikal zum Erdboden steht. Hierauf wird die Sperre 20
ausgeklinkt und der gesamte Häcksler 12 in Pfeilrichtung 21 um den Drehpunkt 22
urY11800 geschwenkt0 th Fig. 2 wird strichpunktliniert der Schwenkvorgang dargestellt.
Ist die Endstellung erreicht, so greifen die Scharnierhälften 6 und 9, nach dem
der Bolzen 11' und das Stützrad 23 oder der Gleitschuh 24 entfernt wurden, ineinander
und können durch den Bolzen 11' neu arretiert werden. Durdh Aufstecken des Schnellverschlusses
18 auf einen der Antriebszapfen (Häcksler ist mit Vorgelege ausgerüstet, daß zwei
Antriebszapfen für die richtige Drehrichtung hat) am Häcksler 12 wird dieser zum
Losschneiden des Maisfeldes 25 einsatzbereit. Der Schlepper 40 fährt hierbei rückwärts
in Pfeilrichtung 26.
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Eine weitere Möglichkeit des Umsetzens des Häckslers 12 von der Seitenanhängung
Fig 2 in die Heckanhängung Fig. 3 erfolgt durch Abstellen des Häckslers 12 auf dem
Erdboden. Nachdem wiederum das Antriebsmittel 13 entfernt wurde, wird die Sperre
20 und der Bolzen 11 n dem Drehpunkt oder der Trennstelle 22 entfernt. Der Schlepper
40 wird hierauf mit dem angehängten Anbaurahmen 1 und dem Teil 4 des Trägers 2 gewendet
und rückwärts wieder auf den Häckeler 12 zugefahren. und
durch
rch die Scharni-erhälften 6,9 und 7,8 und Bolzen 11 und 11' neu aufgehängt.
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Damit der Häcksler 12 auch bei Bodenunebenheiten vertikal ausweichen
kann, werden in der Nähe des Drehpunktes oder der Trennstelle 22 arretierbare Gelenke
27 angebracht. An.
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den Gelenken sind Anschläge montiert, die eine vertikale Bewegung
des Häckslers 12 zum Erdboden hin begrenzen.
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Ferner können an den Gelenken 27 Federn angebracht sein, die die vertikale
Beweglichkeit des Häckslers vbm Erdboden weg unterstützen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel
wird in den Fig. 5 und 6 gezeigt. Hierbei besteht der Träger 2' des Anbaurahmens
ebenfalls aus den Teilen 4' und 5'. Der Drehpunkt 22' der in diesem Falle nicht
trennbar ist, wird von einem Winkelgetriebe 28 gebildet, das antriebsseitig vom
Schlepper 40 aus über eine Gelenkwelle 29 und einem Ketten-oder Riementrieb 30 angetrieben
wird. Von dem Winkeltrieb 28 erfolgt der Antrieb des Häckslers 12 über einen weiteren
Ketten- oder RieXentrieb 31.
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Nach dem Lösen der Sperre 20' wird nun der Häcksler 12 um die Ausgangswelle
des Winkeltriebes 28 um 1800 geschwenkt und gelangt ohne Änderung des Antriebsmittel
in die Heckan hängung Fig. 6. Die beiden Scharnierhälften 6' und 9' werden durch
Bolzen 11 " arretiert, so daß der Häckseler 12 für die Arbeit in der Heckanhängung
bereit ist0
Vorzugsweise wird der Ketten- oder Riementrieb 30 schlepperseitig
vom Träger 2 angeordnet, damit er beim Schwenken des Häckslers 12 nicht hindert.