DE2113452A1 - Feuchtverfahren fuer Offsetdruck - Google Patents
Feuchtverfahren fuer OffsetdruckInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
8 MÜNCHEN 8O, MAUERK1RCHERSTR. 45
8 MÜNCHEN 8O, MAUERK1RCHERSTR. 45
2o 8o5 1 März 1971
Kabushiki Kaisha Ricoh, Tokyo/Japan
Peuchtverfahren für Offsetdruck
Die Erfindung bezieht sich auf ein Peuchtverfahren für den Offsetdruck und betrifft insbesondere ein Verfahren für die
Wasserzufuhr im Offsetdruck unter Verwendung von neuartigen Druckfarben, in welchen vorher eine in Mikrokapseln eingeschlossene
Benetzungs- oder Peuchtflüssigkeit dispergiert 1st.
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Bei herkömmlichen Offsetpressen rotieren zwischen den
Seitenwandungen derselben ein Formzylinder, ein Gummituchzylinder und ein Druckzylinder. Die um den Formzylinder
gespannte Formplatte druckt das eingefärbte Bild auf die Oberfläche des GummituchZylinders. Das darauf
gedruckte Bild wird dann auf ein Blattmaterial abgesetzt (offset) oder übertragen, während dieses unter Andruck
mittels des Druckzylinders die Presse durchläuft.
Das Farbwerk umfasst gewöhnlich eine Formwalze, eine Rüttelwalze, eine Farb-Verteilerwalze, eine Leitwalze, eine
Farben-Auftragswalze und eine Rakel-Anordnung, auf der die Druckfarbe aufgebracht wird. Neben dem Farbwerk ist ein
Feuchtwerk vorgesehen, mit einem Behälter für die Benetzungsflüssigkeit, einer Aufnahmewalze und einer zwischen der
Aufnahmewalze und der Rüttelwalze des Farbwerks vibrierenden Rüttelwalze zum übertragen der Benetzungsflüssigkeit auf die
Rüttelwalze des Farbwerks und zum Mischen derselben mit der an deren Oberfläche befindlichen Druckfarbe.
Die Benetzungsflüssigkeit besteht gewöhnlich aus Wasser mit
oder ohne geeigneten Additiven. Sie dient dazu, die die Fettfarbe abstoßenden Eigenschaften der nicht druckenden
Teile der Platte zu erhalten. Dieser Verfahrensschritt ist für die Herstellung hochwertiger Drucke unerlässlich.
- 3 109842/1 181
Bei herkömmlichen Offset-Druckpressen der beschriebenen Art
erfolgte das Feuchten der um den Formzylinder gespannten Platte auf mechanischem Wege. Dabei muß die Menge der aufzutragenden
Benetzungsflüssigkeit genau geregelt sein, so daß das Feuchtwerk und insbesondere die Antriebseinrichtungen der
Feuchtwalzen komplizierten Aufbau aufweisen, was wiederum zu einer Offsetpresse von großen Abmessungen, kompliziertem
Aufbau und aufwendiger Betriebsweise führt.
Das Farbwerk stellt mit dem Feuchtwerk vorzugsweise eine etwa 5o?ige Wasser-Öl-Emulsion her, so daß die nicht
druckenden Flächen der Platte ausreichend befeuchtet werden und die Druckflächen eine genügende Farbmenge zugeführt
erhalten. Zu diesem Zweck wurde ein Verfahren vorgeschlagen, die Offsetpresse direkt mit der etwa 5o£igen Wasser-Öl-Emulsion
als Druckfarbe zu beschicken. Dabei ist es jedoch nicht möglich, eine mehr als 3o2ige Emulsion der Druckfarbe
über längere Zeit aufzubewahren. Bei einer Dispersion von 5o bis 7οΐ Wasser in der Druckfarbe ist es außerdem nicht
möglich, die angeführte Wasser-öl-Emulsion zu erzielen.
Die Erfindung soll die vorstehend beschriebenen Nachteile des herkömmlichen Offset-Drucks beseitigen und damit eine
Vereinfachung des Aufbaus der betreffenden Einrichtungen einer Offset-Druckpresse ermöglichen.
Gemäß der Erfindung findet eine neuartige Offset-Druckfarbe
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Verwendung. Sie besteht aus herkömmlicher Druckfarbe in Verbindung mit in Mikrokapseln eingeschlossener Feuchtoder Benetzungsflüssigkeit. Bei der Beschickung der Offsetpresse
mit der Druckfarbe werden die-mit der Fettfarbe vermischten Mikrokapseln auf der Färbverteilerwalze oder der
Rüttelwalze der Presse zerstört oder zerdrückt, und die Benetzungsflüssigkeit wird in der Fettfarbe dispergiert. Die
dispergierte Druckfarbe wird dann auf die auf den Formzylinder der Presse aufeespannte Platte aufgetragen, wobei
die Flüssigkeit in der gleichen Weise wie im herkömmlichen Verfahren zugeführte Flüssigkeit die die Fettfarbe abstoßende
Eigenschaft der nicht druckenden Flächen der Platte aufrechterhält.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeisplelen
anhand der Zeichnung. In dieser zeigt:
Flg. 1 eine schematisierte Darstellung einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Offsetpresse
und
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht einer eine Benetzungs·
lösung enthaltenden erfindungsgemäßen Mikrokapsel.
Gemäß der Erfindung findet eine neuartige Druckfarbe Verwendung, bei welcher eine Feucht- oder Benetzungsflüssigkeit
enthaltende Mikrokapseln mitherkömmlicher Offsetdruck-Fett-
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farbe gemischt sind. Die Benetzungsflüssigkeit W ist in einem chemischen Verfahren in einer Kapsel 21 eingeschlossen
(Fig.2). Die Mikrokapseln werden der Druckfarbe vor der
Beschickung des Farbwerks der Offsetpresse in vorbestimmtem
Verhältnis beigemischt. Die Mikrokapseln 21 werden anschliessend auf der Farbverteilerwalze oder auf der Rüttelwalze zerstört,
und die Flüssigkeit wird in der Fettfarbe dispergiert, wodurch die jeweils geeignetste Wasser-Öl-Emulsion erzielbar
ist.
Die erfindungsgemäß verwendete Benetzungsflüssigkeit W ist
Wasser oder eine wässrige Lösung mit geeigneten Additiven. Solche sind beispielsweise:
1. Die Benetzungsflüssigkeit für das Elektrofax-Offsetverfahren
enthält Ferrocyanide wie Kalium-Ferrocyanid und Natrium-Ferrocyanid, Phosphate wie dreibasisches Natriumphosphat,
einbasisches oder zweibasisches Ammoniumphosphat, Natrlumpyrophosphat, Natriumtr!phosphat und Natrium-Ammoniumhydrogenphosphat
als Hauptkomponente, organische Säuren wie Oxalsäure, Citronensäure und zweibasisches Ammoniumeitrat
sowie Glykole wie Äthylenglykol und Propylenglykol.
2. Eine weitere Benetzungsflüssigkeit für das Elektrofax-Off set-Druckverfahren enthält Ferrocyanide und Phosphate als
Hauptkomponente sowie organische Säuren wie Citronensäure und Glycerin.
- 6 -109842/1 181
3. Die Benetzungsflüssigkeit für den Offsetdruck mit
Aluminiumplatten enthält Phosphate und Glykole wie z.B. Äthylenglykol.
Die vorstehend angegebenen Benetzungslösungen mit den
beschriebenen Zusammensetzungen können in den folgenden
Verfahren in Mikrokapseln in der Größenordnung TOn 1 bis
100 μια eingeschlossen werden:
(I) Einkapselung durch Sprühtrocknung im Flüssigkeitsbad: Durch Emulgieren von 3o cm5 der vorstehend angegebenen
Benetzungsflüssigkeit in 15o cm einer lofrLgen Lösung von
Polystyrol in Benzol wurde eine Wasser-Öl-Emulsion hergestellt. Dieser wurde unter kräftigem Umrühren 1 1 einer
wässrigen 2?igen Gelatinelösung in Form eines feinen Düsenstrahls
zugesetzt. In dieser Weise erhielt man eine komplexe Wasser-Öl-Wasser-Emulsion. Die Temperatur des
Systems wurde unter weiterem Umrühren auf 4o°C angehoben. Bei weiterem Rühren bei dieser Temperatur während etwa zwei
Stunden erhielt man Polystyrolkapseln mit einem Durchmesser von etwa loo um mit darin eingeschlossener Benetzungsflüssigkeit.
(II) Einkapselung durch Grenzschicht-Polymerisation:
5ο cm der angegebenen Benetzungslösung wurden einer
Lösung von o,4 Mol 1,6-Hexamethylendiamin und o,45 Mol
Natriumcarbonat in loo cm Wasser zugesetzt,. Dieses Gemisch
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wurde in ein aus Chloroform und Cyclohexan bestehendes Lösungsmittelgemisch Volumenverhältnis 1 : 3 einemulgiert.
Der erhaltenen Emuslion wurde langsam eine Lösung von o,6 g Phthaloyldichlorid in 75 cnr des gleichen Lösungsmittelgemischs
zugesetzt. Die Temperatur wurde bei 0 +* l\°C gehalten,
wobei Mikrokapseln mit einem Durchmesser zwischen Io und 5° jum
entstanden, in denen die Benetzungsflüssigkeit eingeschlossen
war. Die Mikrokapseln wurden durch Zentrifugieren abgetrennt.
(III) Einkapselung durch Koacervierung:
loo cm der obengenannten Benetzungsflüssigkeit wurden
iJoo cnr einer Mischung von Xylol und Kohlenstofftetrachlorid
im Verhältnis 1 : 1 mit einem Zusatz von 5 % Äthylzellulose zugesetzt, um eine Emulsion herzustellen. Die Emulsion wurde
durch Zusatz von lioo enr Kohlenstofftetrachlorid verdünnt und
der verdünnten Emulsion langsam Petroläther zugesetzt. Die Temperatur des Systems wurde bei fortgesetztem Rühren auf
Io ~ 12°C gehalten. Nach Zusatz von 8oo cnr Petroläther fiel
eine dicke Lösung von Äthylzellulose aus und umhüllte die Benetzungsflüssigkeit. Die auf diese Welse erhaltenen, die
Benetzungsflüssigkeit einschließenden Mikrokapseln wurden
abdekantiert.
Die die Benetzungsflüssigkeit enthaltenden Mikrokapseln wurden in Druckfärbe oder emulgierte Druckfarbe disperglert.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert:
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Die folgenden Bestandteile wurden gleichmäßig gemischt und dispergiert:
Herkömmliche Offset-Druckfarbe 5o Teile
Wässrige Ammoniumhydrogenphosphat-
Lösung 25 Teile
Oberflächenaktives Mittel o,4 Teile.
Der Emulsion der vorstehenden Bestandteile wurden anschliessend 4o Teile Mikrokapseln mit der darin enthaltenen
Benetzungsflussigkeit zugesetzt und gleichmäßig darin dispergiert.
Die Mikrokapseln waren nach dem vorstehenden Verfahren (III) hergestellt und ihre Membranwandungen bestanden aus
Äthylzellulose.
Die so erhaltene Druckfarbe wurde mittels der Rüttelwalze auf die Platte aufgetragen. Dabei wurden Drucke mit besserer
und genauerer Bildwiedergabe erzielt. Die verbesserten Ergebnisse waren sowohl mit der Papiermatrize des Elektrofax-Systems
als auch mit herkömmlichen P.S.-Platten erzielbar.
Zuerst wurde aus den folgenden Bestandteilen eine Emulsion hergestellt:
Herkömmliche Druckfarbe 5o Teile
Ammoniumhydrogenphosphat 25 Teile
Oberflächenaktives Mittel o,4 Teile.
1 0 9 8 A 2 / 1 1 8 1 » ._
Dieser Emulsion wurden ko Teile der die Benetzungsflüssigkeit
enthaltenden Mikrokapseln zugesetzt und gleichmäßig darin dispergiert. Die Mikrokapseln waren nach dem vorstehenden
Verfahren (II) hergestellt, und ihre Membranwandungen bestanden aus Polyamid.
Die Druckfarbe wurde mittels der Rüttelwalze auf die Platte aufgetragen, wobei sich wie im Falle von Beispiel 1 verbesserte
Ergebnisse einstellten.
Die erfindungsgemäß verwendeten Mikrokapseln werden auf der
Rüttelwalze zerstört und verbleiben auf ihr und der auf dem Formzylinder aufgespannten Platte. Ihr Durchmesser bzw. ihre
Korngröße ist jedoch so gering, daß ihr Vorhandensein den Druck in keiner Weise beeinträchtigt.
Gemäß der Erfindung wird also die Benetzungslösung in Form von in Mikrokapseln eingeschlossener, auf die zu verwendende
Druckfarbe abgestimmter Zusammensetzung zugeführt, so daß das Feuchtwerk der herkömmlichen Offsetpresse in vorteilhafter
Weise in Wegfall kommen kann. Dabei kann man die Zusammensetzung der in den Mikrokapseln eingeschlossenen Benetzungslösung
so vorbereiten, daß selbst bei einer Emulsion der Druckfarbe von weniger als 3o£ beim Auftrag der Druckfarbe auf die
Platte die jeweils richtige Emulsion der Druckfarbe gebildet wird. Ferner bleibt die Druckfarbe, in welcher die Benetzungslösung
in erfindungsgemäß eingekapselter Form dispergiert ist,
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- Io -
- Io -
in ihren Eigenschaften unverändert, so daß sie über einen längeren Zeitraum selbst bei wechselnden Temperaturen
lagerbar ist und sich zur Beschickung in Form von Farbpatronen eignet.
Somit schafft die Erfindung ein Feuchtverfahren für Offsetdruck
unter Verwendung von aus herkömmlicher Druckfarbe und Feucht- oder Benetzungsflüssigkeit enthaltenden Mikrokapseln
zusammengesetzter Druckfarbe. Die Mikrokapseln werden auf der Farbverteilerwalze oder auf der Rüttelwalze der Offsetpresse
zerstört oder zerquetscht, so daß die Benetzungsflüssigkeit in der Druckfarbe dispergiert wird, bevor die
Druckfarbe auf die auf dem Formzylinder der Offsetpresss
aufgespannte Platte aufgetragen wird.
- 11 109842/1181
Claims (1)
- PatentanspruchFeuchtverfahren für Offsetdruck, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Farbverteilerwalze oder die Rüttelwalze einer Offsetpresse eine Offset-Druckfarbe aufgetragen wird, in welcher vorher aus einer Wandungsmembran und darin enthaltener Benetzungsflüssigkeit bestehende Mikrokapseln dispergiert wurden, daß die Mikrokapseln auf der besagten Walze zerstört werden und die Benetzungsflüssigkeit in der Farbe dispergiert wird und daß die Druckfarbe, in der die Benetzungsflüssigkeit dispergiert ist, auf eine um den Formzylinder einer Offsetpresse aufgespannte Platte aufgetragen wird.109842/1 181Lee rseite
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