DE2112119B2 - Bauplatte - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine auf ihren beiden Sichtflächen völlige ebene Bauplatte zur Erstellung von
Innen- und Außenmauern von Gebäuden, welche aus ϊο
twei aus Mauersteinen gebildeten, an ihren einander tugekehrten Verbindungsflächen mit tief ineinandergreifenden
Vorsprüngen verzahnten, parallelen, durch eine die Vorsprünge erfassende Bindemittelzwischenschicht
verbundenen Scheiben besteht.
Die historische Bedeutung der Mauersteine liegt in der sehr frühen Anwendung von kleinteiligen Steinabmessungen
bei großen Mauerwerkskörpern. Dieses Verfahren brachte den Vorteil, daß Maßtoleranzen
ausgeglichen werden konnten und eine bauphysikalisch einheitliche Wirkungsweise erzielt wurde.
Die Verwendung von Bauplatten ermöglicht demgegenüber eine erhebliche Einsparung von Kosten und
Arbeitskräften beim Bau von Gebäuden. Deshalb finden derartige in Werkhallen oder in einer Feldfabrik
hergestellte Bauplatten in stets wachsendem Umfang im Bauwesen Verwendung.
Dabei war man aus fabrikatorischen und bauphysikalischen
Gründen zur Herstellung von inhomogenem Schichten-Mauerwerk, z. B. dem Mehrschichten-Mauer
werk übergegangen. Die natürliche Folge war ungleiches physikalisches Verhalten der verwendeten Baustoffe
zueinander und damit der ganzen Platte bzw. Scheibe.
Der Großteil der verwendeten Bauplatten ist dabei bisher als Vergußtafel aus Beton hergestellt. Dies
ermöglicht zwar eine wirtschaftliche Fertigung, ist jedoch bauphysikalisch nicht zufriedenstellend. Insbesondere
in wärmetechnischer, akustischer und ästhetischer Hinsicht ergeben sich bei diesen Bauplatten
Nachteile, die mit einem beachtlichen Aufwand von Hilfsmitteln und Hilfsbaustoffen beseitigt werden
müssen. Hinzukommt, daß die bekannten Bauplatten teilweise erhebliche Maßungenauigkeiten aufweisen,
weshalb beim Zusammenfügen der Bauelemente zu raumgroßen Wänden bzw. zu Raumecken Ausgleichsarbeiten
erforderlich sind.
Aus der deutschen Patentschrift 9 35 328 ist ein Hochlochrippen-Mauerwerk bekannt geworden. Dieses
ist nicht homogen, es baut vielmehr auf dem Prinzip der Ziegelhohlsteinrippendecken auf. Das System wird aus
zwei gegeneinandergekehrten Ziegelkörperrippendekken gebildet. Die Verbindung der beiden Schalen erfolgt
statisch im wesentlichen durch die senkrechten starken Rippen, welche die Steine der Innen- und Außenschalen
fest auf die ganze Dicke des Mauerwerks verbinden. Zu diesem Zweck sind seitliche Verzahnungen an den
Ziegeln angeordnet. Die Steine der Innen- und Außenschale weisen Schalbenschwänze auf. Diese sind
aber nicht geeignet mit Hilfe der statisch notwendigen Keilverspannung in der Veriikalfuge das Ausknicken
der beiden Schalen zu vermeidea Dazu sind, wie die Zeichnung der Patentschrift zeigt. Bewehrungseisen
nötig. Die Federn der Steine ragen bei der Anordnung nach dieser Patentschrift sehr wenig oder überhaupt
nicht in die Nuten der gegenüberliegenden Steine hinein, was allerdings bei diesem bekannten System
überhaupt nicht erforderlich ist, da infolge der zahlreichen vertikalen Bewehrungseisen eine ketlverspannende
Wirkung von Schwalbenschwänzen und Nuten nicht angestrebt wird. Die zwischen den Steinen
auf Mauerwerktiefe liegenden Rippen machen die Verwendung von hochdruckfesten Bindemitteln (Zement
u. a.) notwendig, wodurch jedoch Dampfsperren und Kältebrüoken eingebaut werden. Es ist also weder
ein bauphysikalisch homogenes Mauerwerk gegeben, noch die Möglichkeit die Schalen maschinen herzustellen.
Es ist auch schon eine sogenannte »Leichtkonstruktion« (DB-CiM 19 09 123) vorgeschlagen worden, bei
welcher die Ziegelwandungen und die inneren Gitterstege sowie aus Trocknungsgründen und zur Vermeidung
von Schwundrissen, auch die Schwalbenschwanzstege
der vertikalen mittleren Verbindungszone dünn sein müssen. Weil diese dünn sind, müssen sie mit Hilfe
von Zementmörtel bei hoher Haftspannung zusammengebunden werden. Dies wird, außer an den Stegoberflächen
der schwalbenschwanzförmigen Stege, auch an den inneren Längsseiten der Leichtziegel erreicht. Eine
Keilversapnnung ist nicht erreichbar. Es heißt auch in der Beschreibung des DB-GM. daß die Verankerungszungen (Stege) untereinander einen weit größeren
Abstand aufweisen als ihrer Dickenausdehnung entspricht, wodurch ermöglicht werden soll, daß, nachdem
Zement oder ein anderes Bindemittel in die Zwischen räume zwischen den Zungen eingefüllt worden ist. eine
weitere Schicht von Steinen oder ähnlicher Art vorgesehen werden kann, deren Verankerungszungen
(Stege) ebenfalls in das Bindemittel eingreifen, welches die Verankerungszungen der ersten Steinschicht überdeckt.
Es liegt deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
durch richtige Dimensionierung der Nuten und der Federn, eine statisch wirksame Verzahnung mit Hilfe
der Keilverspannung zu erreichen. Dabei wird angestrebt, auf eine starke, druckfeste Bindemittelschicht zu
verzichten, damit man bei unterschiedlichen Bindemitteln, z. B. bei Kalkmörtel, verbleiben kann. Außerdem
sollen nicht nur die vorerwähnten Bauplatten verbessert werden, es soll auch eine Bauplatte geschaffen werden,
welche in ihren Eigenschaften, unter Berücksichtigung des späteren Verwendungszweckes und Ortes den
statischen und bauphysikalischen Eigenschaften eines herkömmlichen Ziegelmauerwerks gleichkommt oder
besser übertrifft und die trotzdem für maschinelle Serienfertigung infolge ihrer Stabilität geeignet ist.
Sie soll hinsichtlich des Wärmeschutzes, des Schallschutzes, der Oberflächenbehandlung- und Vergütung
die DIN-Normen überschreiten und aus Materialien zu schaffen sein, wie etwa Ziegel, Ytong, Kalksandstein,
Blähton u. a..
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Dicke der Bindemittelzwischenschicht etwa ein
Viertel der Breite der Vorsprünge an deren schmälster Stelle ist. Auf diese Weise wird ein homogenes
Mauerwerk, das maschinell und billig hergestellt werden
icann, geschaffen. Dabei wird die Ausnutzung der
Druck-, Biege- und Biegezugfestigkeit an der schmälsten
Stelle der Vorsprünge vorteilhaft ausgenutzt Die Verbindungsflächen sind aus einer aus vorzugsweise
schwalbenschwanzförmigen Nuten geformten, nur we nig schmäleren, jeweils tief in die Nuten der anderen
Scheibe eingreifenden Federn bestehenden Verzahnung bei dünner, dazwischen befindlicher Bindeschicht
gebildet Diese bewirkt eine Keil- oder Haftverzahnung.
Die Form der erfindungsgemäßen Vorspränge der Steine ist so bemessen, daß außer der Verspannungsfläche
in der dünnen Binderschicht gleichzeitig die Biegezugfestigkeit des Mauersteinmaterials und die
Scherkräfte im Bereich des kleinsten Querschnittes der Federn voll ausgenützt werden können.
Unter Beibehaltung der Wirksamkeit der Keil- und Haftverspannung werden gleichzeitig Maßtoleranzen
der verwendeten Mauersteine so ausgeglichen, daß eine ebene Sichtfläche entsteht
Die innige Verbindung der Mauersteine der senkrechten Scheiben durch die erfindungsgemäße Keil- oder
Haftverspannung bewirkt eine vergleichsweise Erhöhung der statischen Belastbarkeit der Bauplatte, ohne
zur Erzielung dieser Wirkung Eisen-Einlagen (über die Transportbewehrung hinaus) heranziehen zu müssen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Zeichnung. Sie ist ein Teilquerschnitt durch eine
Bauplatte gemäß der Erfindung.
Aus den Ziegelsteinen 1 sind die Scheiben 7 und 8 gebildet, welche beim gezeigten Ausführungsbeispiel
die Bauplatte darstellen. Diese Scheiben 7 und 8 schließen an ihren Verbindungsflächen mittels der
Ausnehmungen 9 und der Vorsprünge 10, die im Querschnitt schwalbenschwanzförmig sind, aneinander
an.
Die Fugen zwischen der Verbindungsfläche der Scheibe 7 und der Verbindungsfläche der Scheibe 8 sind
mit einer eine Keilverspannung bewirkenden Bindemittelzwischenschicht 11 ausgefüllt.
Die statische Wirkung der Keilverspannung ist durch die Pfeile 12 angedeutet
Die Zeichnung läßt erkennen, daß die horizontalen Querkväfte der Innen- und Auöenscheiben nicht in die
Zone des Bindemittels verlagert sind. Damit kann auf starke druckfeste Bindemittel verzichtet werden, & h.,
man kann bei Kalkmörtel als Bindemittel verbleiben, was eine etwa gleiche Wärmeausdehnung beider
Materialien mit sich bringt und eine Dampfsperre bzw. Kältebrücke, wie sie bei Benutzung von Zementmörtel
oder anderen druckfesten Bindemitteln auftritt, vermeidet.
Die Zeichnung zeigt auch, daß die sehr schmalen Zwischenräume zwischen den tief ineinandergreifenden
Ausnehmungen und Vorspränge, von der Bindemittelschicht ausgefüllt werden und eine Keilverspannung
erzeugen.
Da die Außenscheibe und die Innenscheibe der Bauplatte mittels der tief ineinandergreifenden Verzahnung
gegeneinander verhakt sind, wird es möglich, die Außenscheibe und die Innenscheibe seitlich und der
Höhe nach gegeneinander, vorzugsweise jeweils um einen halben Stein zu versetzen. Infolgedessen können
die Bauplatten auf senkrechten Druck, auf waagrechten Schub und auf Knickung beansprucht werden.
Wie bereits erwähnt, zielt die Erfindung darauf ab, die
physikalisch günstigen Eigenschaften des jeweils verwendeten Grundmaterials wirksam werden zu lassen.
Dabei empfiehlt es sich, die unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften der Materialsorten
bei der Konstruktion der Mauersteine zu berücksichtigen. Dies geschieht, indem je nach Materialbeschaffenheit
die Größe der Lochquerschnitte und/ oder die Größe der die Löcher trennenden Stege breiter
oder schmäler gehalten werden. Es kann auf diese Weise, unter Berücksichtigung der DIN-Vorschriften
über Mindestbreite von Stegen und Löchergröße, allen physikalischen, chemischen und technischen Gegebenheiten
der Materialien und der Mauersteine Rechnung getragen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Auf ihren beiden Sichtflächen völlig ebene Bauplatte zur Erstellung von Innen- und Außenmauern von Gebäuden, welche aus zwei aus Mauersteinen gebildeten, an ihren einander zugekehrten Verbindungsflächen tief ineinandergreifenden Vorsprüngen verzahnten, parallelen, durch eine die Vorsprünge erfassende Bindemittelzwischenschicht "> verbundenen Scheiben besteht, dadurch gele e η η ζ e ich net, daß die Dicke der Bindemittelzwischenschicht (t 1) etwa ein Viertel der Breite der Vorsprünge (10) an deren schmälster Stelle ist.«5
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712112119 DE2112119B2 (de) | 1971-03-13 | 1971-03-13 | Bauplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712112119 DE2112119B2 (de) | 1971-03-13 | 1971-03-13 | Bauplatte |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2112119A1 DE2112119A1 (de) | 1972-11-16 |
DE2112119B2 true DE2112119B2 (de) | 1976-11-25 |
DE2112119C3 DE2112119C3 (de) | 1977-07-21 |
Family
ID=5801432
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712112119 Granted DE2112119B2 (de) | 1971-03-13 | 1971-03-13 | Bauplatte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2112119B2 (de) |
-
1971
- 1971-03-13 DE DE19712112119 patent/DE2112119B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2112119A1 (de) | 1972-11-16 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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