DE20666C

DE20666C - Neuerungen an Vorrichtungen zur Herbeiführung einer gröfseren Flugstaubablagerung in den Rauchkammern der Hütten, Fabriken etc., bestehend in Längszungen und Querwänden

Info

Publication number: DE20666C
Application number: DENDAT20666D
Authority: DE
Original assignee: gesellschaft des Emser Blei- und Silberwerks in Ems
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 40: Hüttenwesen.

Die uns unter No. 17513 patentirten Vorrichtungen zur Herbeiführung einer gröfseren Flugstaubablagerung in den Rauchkanälen und Rauchkammern de'r Hütten, bestehend in Längszungen und Querwänden, bezwecken die Nutzbarmachung der Metalltheilchen, welche durch den Luftstrom, der für die einzelnen Feuerungsanlagen erforderlich ist, dem regelmäfsigen Verhüttungsprocefs entrissen werden; sie bezwecken demnach in erster Linie eine Verminderung der Hüttenverluste.

Bei der Erfüllung dieses Zweckes dienen sie in zweiter Linie aber auch sanitären und landwirtschaftlichen Interessen, indem sie alle Nachtheile, die diesen durch die aus den Hüttenfeuerungsanlagen der Atmosphäre zuströmenden Metall- und Kohlentheilchen zugefügt werden, vermindern bezw. ganz beseitigen.

Hierdurch liegt es nahe, dafs die uns patentirten Vorrichtungen bei solchen Einrichtungen und Betrieben, bei denen Feuerungsanlagen nicht der Metallgewinnung, sondern anderen Zwecken zu dienen haben, ebenfalls vortheilhaft in Anwendung gebracht werden können, und dafs sie hier ausschliefslich dem Zwecke zu dienen haben, die der Atmosphäre in sanitätlicher und landwirthschaftlicher Beziehung sehr schädlichen Feuerungsproducte in den Rauchkanälen der Feuerungsanlagen zurückzuhalten. Die gewöhnlich gebräuchlichen Feuerungskanäle werden zur Anbringung der betreffenden Vorrichtungen nur mangelhaft dienen können. Es werden deshalb zwischen den Feuerungsrost und den Schornstein erweiterte Kanäle bezw. Kammern eingeschaltet werden müssen, deren Einrichtungin Nachstehendem unter Zugrundelegung der beiliegenden Zeichnimg einer Dampfkesselfeuerungsanlage näher beschrieben werden soll.

A ist ein Cornwall-Dampfkesse! mit zwei Feuerröhren B. C ist der nach dem Schornstein D führende Rauchkanal. E sind zwei Kammern, welche durch die Schützen F abwechselnd zwischen Rauchkanal und Schornstein eingeschaltet werden können.

In diesen Kammern sind die betreffenden Vorrichtungen, bestehend aus Längszungen G und Querwänden H zur Zurückhaltung der durch den Luftzug mitgerissenen Aschen- und Kohlentheilchen eingebaut. Die Kammern sind mit dem Rauchkanal auf der Seite, auf der die Verbrennungsproducte eintreten, durch die Uebergangskanalstücke J verbunden. Letztere enthalten fächerartig angeordnete Längszungen G', durch welche aufser der Herbeiführung einer gröfseren Flugstaubablagerung, gleichzeitig eine gleichmäfsige Vertheilung der aus dem Querschnitt des Rauchkanals in den gröfseren der mit Längszungen versehenen Kammern übertretenden Verbrennungsproducte bezweckt werden soll. .;

In dem vorliegenden Falle sind die eingeschalteten Kammern mit ihren Querwänden gemauert und mit gufseisernen Platten überdeckt, und die Längszungen sind aus Eisenblech hergestellt und eingehängt.

Durch das Abnehmen der Deckplatten und das Entfernen der eingehängten Längszungen kann die Kammer leicht von den abgelagerten Flugstaubtheilchen gereinigt werden.

Aehnlich wie bei der vorstehend beschriebenen Kesselanlage können die Kammern E mit ihren Uebergangsstücken J, ihren Längszungen G und G' und Querwänden H leicht bei allen anderen Feuerungsanlagen zur Herbeiführung der Ablagerung der durch den Luftzug mitgerissenen Flugstaubtheilchen in Anwendung gebracht werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Anwendung der unter No. 17513 patentirten Vorrichtungen zur Herbeiführung einer gröfseren Flugstaubablagerung in den Rauchkanälen und Rauchkammern der Hütten, bestehend in Längszungen und Querwänden, nicht allein bei Hütten, sondern auch in Fabriken und bei Feuerungsanlagen aller Art, insbesondere die Einschaltung von erweiterten Rauchkanälen bezw. Kammern E in den Weg, den der mit den niederzuschlagenden bezw. zurückzuhaltenden Partikeln geschwängerte Luftstrom zu passiren hat, und der Uebergang aus dem kleinen Querschnitt in den gröfseren der mit Längszungen versehenen Kammern durch die Uebergangsstücke J, die mit Vertheilungslängszungen G' versehen sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.