DE2065840C3 - Ausstellvorrichtung für kipp- und schwenkbare Flügel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung für wahlweise ur« eine untere, waagerechte Achse kippbare oder um eine seitlich-";, lotrechte Achse schwenkbare Flügel von Fenstern odpr Türen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine solche Ausstellvorrichtung ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 70 17 238 bekannt.

Bei dieser bekannten Ausführungsform ist die durch das Kuppelstück und den Feststellbolzen gebildete Kupplungseinrichtung so ausgebildet, daß sie lediglich die Parallelstellung zwischen dem oberen Flügelschenkel und der Ausstellstange für den Schwenkbetrieb sichern kann. Es sind in der deutschen Gebrauchsmusterschrift 70 17 238 keine Ausführungen darüber gemacht, wie das Flügelgewicht in der Schaltstellung »Schwenken« auf das Drehlager der Ausstellstange übertragen werden so!l und es sind auch keine Ausführungen darüber gemacht, ob und gegebenenfalls wie der Flügel im Hinblick auf ein störungsfreies Schwenkschließen gegenüber dem feststehenden Rahmen lagekorrigierbar sein sollte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausstellvorrichtung gattungsgemäßer Art so auszubilden, daß die die Parallelstellung zwischen dem oberen Flügelschenkel und der Ausstellstange für den Schwenkbetrieb sichernde, aus dem Kuppelstück und dem Feststellbolzen bestehende Kupplungseinrichtung das Flügelgewicht in der Schaltstellung »Schwenken« unmittelbar in das Drehlager der Ausstellstange am feststehenden Rahmen einleitet und eine leicht durchführbare Lagekorrektur des Flügels gegenüber dem so Rahmen im Hinblick auf ein störungsfreies Schwenkschließen gestattet.

Zur Lösung dieser Aufgabe werden die Maßnahmen nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 vorgesehen.

Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird durch das Zusammenwirken des zur Falzumfangsfläche des Flügelrahmens geneigten Kuppelstücks und des das Kuppelstück hintergreifenden Bolzenteils der Flügel beim Oberführen des Riegelgestänges in die Stellung »Schwenken« an den Schwenklagerzapfen der Ausstellstange herangeholt und für den Schwenkbetrieb gehalten. Stellt sich heraus, daß der Flügel beim Schwenkschließen am Rahmenfalz anstößt, so kann eine Lagekorrektur des Flügels leicht durch Verstellen des verstellbaren Bolzenteils vorgenommen werden. Aus der DE-OS 15 84 085 ist es bekannt, die Lage des Flügels gegenüber dem Rahmen durch Einstellmaßnahmen an der Ausstellvorrichtung zu korrigieren. Die Korrektur beruht dabei entweder auf einer Verstellung der Schwenklagerachse der Ausstellstange gegenüber dem Rahmen oder auf einer Verstellung eines Drehschiebeführungselements gegenüber dem Flügel. In keinem Fall wird dabei die Funktion der Krafteinleitung des Flügelgewichts in das Drehlager der Ausstellstange und die Funktion der Lagekorrektur des Flügels gegenüber dem Rahmen von derjenigen Kupplungseinrichtung übernommen, die für die Sicherung der Parallelstellung zwischen dem oberen Flügelschenkel und der Ausstellstange für den Schwenkbetrieb verantwortlich ist.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift 18 10 671 ist es bekannt, eine die Parallelstellung von Flügeloberschenkel und Ausstellstange für den Schwenkbetrieb sichernde Kupplungseinrichtung, welche aus einem mit der Ausstellstange verbundenen Kuppelstück und einem durch das Riegelgestänge verschiebbaren Feststellbolzen besteht, zur Veränderung des Andrucks des Flügels senkrecht zur Flügelebene heranzuziehen, indem eine Verstellmöglichkeit des Festsiellbolzens senkrecht zur Flügeiebene vorgesehen ist. Aber auch bei dieser Ausführungsform übernimmt die aus Kuppelstück und Feststellbolzen gebildete Kupplungseinrichtung weder die Einleitung des Flügelgewichts in das Drehlager der Ausstellstange für den Schwenkbetrieb, noch eine Lagekorrektur des Flügels gegenüber dem Rahmen im Hinblick auf ein störungsfreies Schwenkschließen.

Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 19 92 408 ist ein Kipplager für ein Schwenkkippfenster bekannt, bei dem ein durch das Riegelgestänge in Längsrichtung des unteren Flügelschenkels verschiebbarer Kipplagerbolzen mit einem rahmenfesten Kipplagerbeschlagteil zusammenwirkt. Dabei läuft der Kipplagerbolzen in einem Langschlitz des rahmenseitigen Kipplagerelements, wobei dieser Langschlitz eine seitliche öffnung für das Ausfahren des Kipplagerbolzens beim Schwenköffnen aufweist. Der Kipplagerbolzen ist mit einer höhenverstellbaren Schraube ausgeführt, welche unter Verwendung von Einweisungsschrägen beim Schwenkschließen des Flügels auf eine Rampenfläche des rahmenseitigen Kipplajerelements aufläuft und dadurch die Einweisung des Flügels in den Falz des Rahmens übernimmt. Die Einsteilung des Flügels zum Rahmen im Hinblick auf das Schwenkschließen erfolgt bei dieser Ausführungsform beim Schließvorgang selbst und nicht wie bei der erfindungsgemäßen Lösung durch Umstellen des Riegelgestänges auf die Stellung »Schwenken«. Auch aus dieser Schrift ist es nicht bekannt, einer aus einem Kuppelstück der Ausstellstange und einem Feststellbolzen des Riegelgestänges gebildeten Kupplungseinrichtung gleichzeitig die Funktion der Parallelstellungssicherung zwischen dem oberen Flügelschenkel und der Ausstellstange für den Schwenkbetrieb, die Funktion der Krafteinleitung des Flügelgewichts in das Drehlager der Ausstellstange für den Schwenkbetrieb und die Funktion der Lagekorrektur des Flügels gegen-

über dem Rahmen im Hinblick auf ein störungsfreies Schwenkschließen zuzuweisen.

Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 18 51 930 ist ein entkuppelbares Scharnier für Schwenkkippfenster bekannt, welches unterhalb der Ausstellstange, insbesondere in mittlerer Höhe des Fensters angebracht wird und für den Schwenkbetrieb der Schwenklagerung des Flügeis am Rahmen dient. Dieses Scharnier wird für den Kippbetrieb vom Flügel abgekuppelt. Das Scharnier besteht aus einem Rahmenanschlagblech und einem mit dem Rahmenanschlagblech gelenkig verbundenen, zweilagigen Kupplungsteil. Die dem Flügel nähere Lage dieses Kupplungsteils ist mit einem Kupplungsschlitz versehen. Dieser Kupplungsschlitz weist eine Einlauföffnung für einen an dem Riegelgestänge des Flügels angeordneten Kupplungsbolzen auf. Der Kupplungsbolzen ist pilzartig ausgebildet und hintergreift in eingekuppeltem Zustand den Kupplungsschlitz, wobei sich der Pilzkopf dann zwischen den beiden Lagen des Kupplungsteils befindet. Eine Verstellbarkeit des Pilzkopfes dss Kupplungsbolzens ist nicht vorgesehen.

Ein Ausfflhrungsbeispiel einer Ausstellvorrichtung nach der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein oberes Schwenklager für einen Flügel mit einer Ausstellstange und

F i g. 2 bis 4 Ansichten, teilweise geschnitten nach Linie V-V der Fig. I, entsprechend der Kipp-, Schwenk- und Schließ-Stellung eines Riegelgestänges mit der Schaltfolge Schwenken/Kippen/Schließen.

Ein in üblicher Weise vom einen Handgriff aus zu betätigendes Riegelgestänge trägt einen Feststellbolzesi 156, der senkrecht zu der schwenkachsseitigen lotrechten Flügelfalzumfangsfläche angeordnet ist und auf dem ein Kopf 158 verschraubbar ist; mithin kann die Entfernung dieses als Hintergreiforgan wirksamen Kopfes 158 von der Flügelfalzumfangsfläche durch Drehen des Kopfes verändert werden.

Mit einer Ausstellstange 120 drehfest verbunden ist ein Winkelstück 152, dessen waagerechter Schenkel an einem oberen Schwenklagerzapfen 132 drehbar und dessen etwa lotrechter Schenkel als Kuppelstück 154 gegabelt und mit seiner Öffnung zur Flügelfalzumfangsfläche hin geneigt ist, so daß beim Aufwärtswandern des Feststellbolzens 156 und damit auch des Kopfes 158 der Kopf die Gabelung des Kuppelstücks 154 hintergreift und der Flügel 112 — je nach der Stellung des Kopfes 158 auf dem Feststellbolzen 156 — mehr oder weniger weit an den Schwenkiagerzapfen 13? am Rahmen 110 herangeholt wird.

In den F i g. 2 und 4 ist der Kopf 158 von dem gegabelten Kuppelstück 154 entkuppelt; dabei entspricht die F i g. 2 der Kippsteliung und F i g. 4 der Schließsto'lung. In Fig.3 übergreift der Kopf 158 das Kuppelstück 154 in der Schwenkstellung, so daß das Kuppelstück 154 am Flügel 112 festgelegt ist und damit die Ausstellstange 120 in Parallelstellung zum Flügel festgehalten ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Ausstellvorrichtung für wahlweise um eine untere, waagerechte Achse kippbare oder um eine seitliehe, lotrechte Achse schwenkbare Flügel von Fenstern oder Türen, bestehend aus einer in der Schwenkachse des Flügels am feststehenden Rahmen drehbar und am oberen Flügelschenkel dreh- und schiebbar angelenkten Ausstellstange mit einem zwischen dem Flügel und dem feststehenden Rahmen nach unten ragenden Kuppelstück, das mit einem am Riegelgestänge des Flügeis befestigten Feststellbolzen zusammenwirkt, wobei das Kuppelstück gabelförmig ausgebildet ist, d a d u r c h gekennzeichnet, daß das Kuppelstück (154) zur Falzumfangsfläche des Flügelrahmens geneigt ist und der Feststellbolzen (156) ein das Kuppelstück (154) hintergreifendes, senkrecht zur Falzumfangsfläche \g«s Flügelrahmens verstellbares Bolzenteil (158) aufweist.

2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Bolzen teil (158) als auf dem Feststellbolzen (156) verschraubbarer Schraubkopf ausgebildet ist. '