DE2025816B2 - Waermeempfindliche kopierblaetter - Google Patents
Waermeempfindliche kopierblaetterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wärmeempfindliche Kopierblätter.
Es sind bereits zahlreiche wärmeempfindliche Kopierblätter bekannt, jedoch werden hiervon allgemein
solche mit einer Schicht aus zwei farblosen festen Verbindungen, die miteinander in Berührung stehen,
um die Umsetzung der Farbentwicklung zu bewirken, und mit einem thermisch schmelzbaren Material
auf einem Träger allgemein angewandt. Der Färbungsmechanismus dieser wärmeempfindlichen
Kopierblätter verläuft auf folgende Weise:
Wenn dieses Blatt auf eine Originalzeichnung aufgelegt wird und erhitzt oder mit Infrarotstrahlen
bestrahlt wird, erhöht das Bild mit den ausgezogenen Zeichen als Teil der ursprünglichen Zeichnung vorzugsweise
seine Temperatur und das thermisch schmelzbare Material dieses Teiles schmilzt die beiden
farblosen Verbindungen, und dann verursachen die beiden geschmolzenen Verbindungen die Umsetzung
unter Farbentwicklung. Eine der beiden farblosen Verbindungen umfaßt Kristallviolettlactone und Benzoindolinon-spiro-pyrane,
und das andere umfaßt beispielsweise Tone, wie saure Tone, Zeolith, Kaolin, Atapulgit u. dgl., Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure,
Perchlorsäure, Phosphorsäure u. dgl., organische Säuren, wie Benzoesäure, p-Chlorbenzoesäure,
Gallensäure, Phthalsäure, Salicylsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Citronensäure, Stearinsäure u. dgl., und
Phenole, wie p-Butylphenol, p-Phenylphenol, a-Naphthol,
Catechin, Resorcin und ähnliche Materialien.
Jedoch zeigen diese wärmeempfindlichen Kopierblätter den Fehler, daß ein Farbentwicklungsnebel
vor dem Erhitzen gebildet wird, die Beständigkeit des entwickelten Farbbildes, beispielsweise Lichtbeständigkeit,
Wasserbeständigkeit u. dgl., schlecht ist und daß die nicht entwickelten Bögen sogar
Färbungen in dem Fall ausbilden, wo sie nicht erhitzt werden u. dgl., da zwei Verbindungen auf dem
Träger in Kontakt miteinander aufgezogen sind, so daß ausgezeichnete wärmeempfindliche Kopierbogen
weiterhin ein Problem darstellen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, wärmeempfindliche Kopierblätter zu schaffen, die
keine derartigen Farbentwicklungsnebel vor dem Erhitzen bilden, Farbe beim Erhitzen entwickeln
und deren entwickeltes Farbbild eine ausgezeichnete Lichtbeständigkeit und Wasserbeständigkeit besitzt.
Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, daß die vorstehenden Aufgaben erreicht werden, wenn
eine durch die nachfolgende Formel angegebene Spiroverbindung und eine organische Sulfonsäure
vereinigt werden, und das stellt die Grundlage der Erfindung dar.
Die wärmeempfindlichen Kopierblätter gemäß der Erfindung weisen eine Spiroverbindung entsprechend
der Formel A, eine feste organische Sulfonsäure entsprechend der Formel B und ein wärmeschmelzbares
Material mit einem Schmelzpunkt von 50 bis 1800C auf und sind bei gewöhnlichen Temperaturen
von weniger als 5O0C auf einem Träger farblos:
worin R1 und R2 jeweils Wasserstoffatome, Alkylgruppen
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Carbonsäureestergruppen,
Aralkylgruppen oder Phenylgruppen bedeuten,
R —SO3H (B)
worin R eine Aminogruppe, eine N-substituierte oder unsubstituierte Aminoalkylgruppe mit 2 bis
18 Kohlenstoffatomen, eine Alkylgruppe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxylgruppe mit 10
bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Alkylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, die mit einer Carbonsäure
substituiert ist, eine Aralkylgruppe oder einen aromatischen Ring bedeutet.
Das allgemeine Verfahren zur Herstellung der wärmeempfindlichen Kopierblätter gemäß der Erfindung
wird nachfolgend abgehandelt.
Eine nahezu farblose Spiroverbindung, eine organische Sulfonsäure und ein thermisch schmelzbares
Material, wie vorstehend angegeben, werden ausreichend in einer Lösung oder Suspension eines
Binders in einem organischen Lösungsmittel oder Wasser vermischt und auf einem Träger, wie Papier
oder natürliche oder synthetische Harzfilme u. dgl., aufgezogen und getrocknet. Das vorstehende Flüssigkeitsgemisch
kann in den Träger eingekämmt werden. Beim Vermischen kann auch ein Trübmachungsmittel
zugesetzt und vermischt werden. Das vorstehende Verfahren ist nicht auf die wärmeempfindlichen
Kopierblätter gemäß der Erfindung beschränkt. Beispielsweise können die vorstehende Spiroverbindung
und das thermisch schmelzbare Material in einer Binderlösung vermischt werden, und andererseits
kann die organische Sulfonsäure und das thermisch schmelzbare Material in der Binderlösung vermischt
werden, und dann können beide Lösungen vermischt werden und auf den Träger aufgezogen werden, oder
die erstere Lösung kann auf den Träger aufgetragen werden und dann die zweite Lösung hierauf aufgezogen
werden.
Die Menge der zur Ausbildung der wärmeempfindlichen Kopierblätter gemäß der Erfindung verwendeten
Bestandteile beträgt 1 bis 2 Gewichtsteile der Spiroverbindung entsprechend der Formel A, 1 bis
6 Gewichtsteile der organischen Sulfonsäure der Formel B, 3 bis 30 Gewichtsteile des thermisch schmelzbaren
Materials, 3 bis 15 Gewichtsteile des Binders und 20 bis 300 Gewichtsteile des Lösungsmittels.
Beispiele für Spiroverbindungen entsprechend der vorstehenden Formel A sind in der nachfolgenden
Tabelle aufgeführt.
Farb- entwicklungs- mittel |
R | J ν | R' | Schmelzpunkt | Chemische Bezeichnung und Literatur zur Herstellung |
I | H | CH2-CH2-^ \ / s. |
H | 258" C | 2,2'-Spirobi-(benzo[f]-chromen J.Chem.Soc, 1927, 19 |
II | CH3 | H | 203° C | 3-Methyl-2,2'-spirobi- (benzo[f]-chrornen) J. Pract. Chem. [2], 114, 190, Ber. 59, 1381 |
|
III | CH(CHj)2 | H | 204° C | 3-Isopropyl-2,2'-spirobi- (benzo[f]-chromen) J.Chem.Soc, 1929,942 |
|
IV | C5H11 | H | 182° C | 3-Amyl-2,2'-spirobi- (benzo[f]-chromen) Ben, 61, 966 |
|
V | QiH17 | H | 157°C | 3-Octyl-2,2'-spirobi- (benzo[f]-chromen) J. Chem. Soc, 1929, 937 |
|
VI | CH3 | CH3 | 238 C | 3,3'-Dimethyl-2,2'-spirobi- (benzo[f]-chromen) Ber., 61, 967 |
|
VII | COOC2H5 j ν |
COOC2H5 | 205 bis 2070C | 3,3'-Dicarbäthoxy- 2,2'-spirobi-(benzo[f]- chromen) J.Chem.Soc, 1927, 1703 |
|
VIII | H | 207° C | 3-Benzyl-2,2'-spirobi- (benzo[0-chromen) Ber., 59, 1382 |
||
IX | H | 219 bis 220° C | 3- Phenäthy l-2,2'-spirobi- (benzo[f]-chromen) J.Chem.Soc, 1931, 1336 |
||
X | H | 240° C | 3-Phenyl-2,2'-spirobi- (benzo [f] -ch romen) Ber., 59, 1383 |
Diese Verbindungen liegen meist als farblose Kristalle vor.
Diese Spiroverbindungen können durch Kondensationsreaktion von 2-Hydroxy-l-naphthaldehyd mit
den jeweils entsprechenden Ketonen, wie in der vorstehenden Literatur angegeben, erhalten werden.
Die durch die Formel B wiedergegebenen organischen Sulfonsäuren können durch folgende Beispiele
erläutert werden:
1. NH7SO1H
2. NH2CH2CH2SO3H
55
CH2-CH2
3. O N-CH2CH2CH2CH2SO3H
CH2-CH2
-NHCH2CH2SO3H
5. (CHj)2NCH2CH2CH2SO3H
6. C10H21SO3H
7. C20H41SO3H
8. C12H25OSO3H
9. C18H37OSO3H
10. C16H33CHSO3H
COOH
11. C6H13CHSO3H
COOH
13. HO
CH2SO3H
Η,Ο—C
CH2SO3H
SO3H
NH2
NH,
SO3H
Cl
17. H2
18. Η2
Cl
Cl
19. CH3COCH2CONH —ζ V-SO3H
/ V
NH-«f >-SO3H
21. f \—N—CH,
C,HS
22. (C2H5)2N
/ V
SO3H
SO3H
C2H5
23. H2N^Q^^SOjH
Γ C2H5
24. CHj-/^^SO3H
NH2
25. Η2Ν^ζ^—SO3H
OC2H5
26. CH7CONH
SO1H
CH,
SO3H
32. Η,Ν
33.
NH,
SO3H SO3H
SO3H
34.
SO,H
NH,
35.
SO,H
36.
HO
37.
HO3S
OH
SO3H
HO
SO3H
Cl OH
39.
HO,S
SO3H
40. CH3COHN
SO3H
HO3S
SO3H
SO3H
OH
CH = CH
48. H2N
CH = CH
SO3H
y~ v
NH,
SO3H
SO3H
NH
NH
CH=T
SO,H
OH
CH
NH
Ns
NH
N N
SO3H
SO3H
OH
SO3H
SO,H
OH
SQ3H
SO1H
SO3H
Beispiele für im Rahmen der Erfindung einsetzbare Lösungsmittel sind organische Lösungsmittel, wie
Benzol, Toluol, Hexan, Xylol, Ligroin, Aceton, Äthylacetat und ähnliche Materialien sowie Wasser.
Diese Lösungsmittel werden zur Auflösung der vorstehenden Binder oder zur Emulsion der Dispersion
verwendet und schließlich abdestilliert.
Wenn auch im allgemeinen im Fall der Anwendung von organischen Sulfonsäuren mit einer Aminogruppe
der Formel B gewünschtenfalls ein organisches Lösungsmittel oder Wasser verwendet werden kann,
ergibt im Fall der Anwendung organischer Sulfonsäuren ohne Aminogruppen oder von solchen, die
in organischen Lösungsmitteln leicht löslich sind, Wasser die besseren Ergebnisse. Im Fall der Anwendung
organischer Sulfonsäuren, die leicht in Wasser löslich sind, wird die Anwendung von Wasser
ermöglicht. Es scheint dies durch die Tatsache verursacht zu sein, daß der durch die Formel A angegebene
Farbbildner nicht in Wasser löslich ist. Beispiele für Trübmachungsmittel, die im Rahmen der
Erfindung verwendet werden können, sind Titanoxyd, Zinkoxyd, Bariumsulfat, Calciumsulfat, Stärke
und ähnliche Materialien.
Die wärmeempfindlichen Kopierbogen haben den Vorteil, daß ein Farbentwicklungsnebel während
der Herstellung und während des Zeitraumes nach der Trocknung und vor dem Erhitzen nicht ausge-
109 531/311
bildet wird, obwohl die Verbindungen der Formel A und B miteinander in Berührung stehen, so daß,
selbst wenn der Bogen vor der Kopierfarbentwicklung belichtet wird, er eine gute Stabilität im Verlauf der
Zeit ohne Erniedrigung der Farbentwicklungsfähigkeit besitzt, und daß, wenn die Kopierung auf Grund
der Wärmeempfindlichkeit in der Kopiermaschine erfolgt, der kopierte Teil die Farbe innerhalb eines
Augenblickes entwickelt und die entwickelte Farbe gute Lichtbeständigkeitseigenschaften und Wasserbeständigkeitseigenschaften
aufweist.
Wenn Phenole, wie z. B. p-Butylphenol, p-Phenylphenol,
«-Naphthol, Catechin, Resorcin, 2,2'-Methylen-bis-(4-chlorphenol),
4,4-Isopropylidendiphenol, und andere an Stelle der Verbindungen der
Formel B eingesetzt werden, wird das Blatt sogar beim Erhitzen nicht farbig entwickelt und ist deshalb
für die Praxis nicht geeignet. Wenn Benzoesäure, p-Chlorbenzoesäure, Gallensäure, Phthalsäure, Salicylsäure,
Oxalsäure, Maleinsäure, Citronensäure, Stearinsäure u. dgl. an Stelle der durch die Formel B
wiedergegebenen Verbindungen eingesetzt wird, wird das Blatt selbst beim Erhitzen nicht farbig entwickelt,
zeigt keine Kontrastdifferenz und hat schlechte Lichtbeständigkeitseigenschaften
und ist deshalb für die Praxis nicht geeignet. Auch wenn aktive Tone, wie z. B. saure Tone, Zeolith, Kaolin, Atapulgit u. dgl.,
oder Mineralsäuren, wie z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Perchlorsäure, Phosphorsäure u. dgl., eingesetzt
werden, zeigt das Blatt den Fehler, daß es Farbentwicklungsnebel während des Vermischens in
dem Lösungsmittel und unmittelbar nach dem Aufziehen und Trocknen ausbildet.
Wenn Kristallviolettlacton und Benzoindolinonspiropyrane an Stelle der Verbindungen entsprechend
der Formel A eingesetzt werden, entwickelt das Blatt eine farbige Nebelbildung über die gesamte Oberfläche
zum Zeitpunkt des Kopierdruckes und hat eine schlechte Lichtbeständigkeit. Das bedeutet, daß
die Kombination den Reaktionskomponenten, wie sie gemäß der Erfindung verwendet wird, eine einzigartige
Wirkung hat, wie durch zahlreiche Untersuchungen festgestellt wurde.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
35 g der Spiroverbindung I, 31 g der organischen Sulfonsäure 17, 39 g Acetanilid, 120 g eines Styrol-Butadien-Copolymeren
und 1200 g Toluol wurden vermischt und in einer Kugelmühle während 2 Tagen vermählen. Das Lösungsgemisch wurde auf Papier
aufgezogen und bei 400C getrocknet, so daß das wärmeempfindliche Kopierblatt erhalten wurde. Dieses
Blatt wurde auf eine Originalzeichnung aufgelegt und durch wärmeempfindliches Kopieren in einer
Maschine (hergestellt durch Thermofax Secretary 3 M Co.) erhitzt und ein blauviolettes Bild erhalten.
Das kopierte Bild wurde 20 Stunden dem Sonnenlicht ausgesetzt. Dabei wurde der Teil des entwickelten
Farbbildes hinsichtlich der Konzentration insgesamt nicht erniedrigt, und der Teil des nicht entwickelten
Farbbildes, d. h. die Nichtbildteile, waren weiß, so wie sie waren, und wurden nicht geändert, d. h., die
Lichtbeständigkeitseigenschaften sind ausgezeichnet. Auch wenn das Blatt unter den Bedingungen einer
Temperatur von 500C und einer relativen Feuchtigkeit
von 80% während 20 Stunden stehengelassen wurde, oder selbst wenn es mit Wasser unmittelbar nach der
Herstellung benetzt wurde, wurde die Konzentration des farbentwickelten Bildes nicht erniedrigt. Das
bedeutet, daß die Wasserbeständigkeit ausgezeichnet ist.
Andererseits wurde ein wärmeempfindliches Kopierblatt unter Anwendung von Kristallviolettlacton
als bekanntem Kuppler, Gallensäure als organische Säure, Acetanilid als thermisch schmelzbares Material,
eines Styrol-Butadien-Copolymeren als Binder und Toluol als Lösungsmittel in der gleichen Weise wie
vorstehend hergestellt. Das wärmeempfindliche Kopierblatt wurde in der gleichen Weise wie vorstehend
erhitzt und ein blauviolettes Bild erhalten. Das Bild bleichte aus und verschwand beim Lichtbeständigkeitsversuch
und Wasserbeständigkeitsversuch unter den gleichen Bedingungen wie vorstehend.
Falls 3-Chlorsulfanilsäure (organische Sulfonsäure
17) an Stelle der Gallensäure eingesetzt wurde, waren Lichtbeständigkeitseigenschaften und Wasserbeständigkeitseigenschaften
in gleicher Weise schlecht.
Auch wenn l,3,3-Trimethyl-8'-methoxy-indolinbenzospiropyran als bekannter Kuppler und 4,4'-Isopropylidendiphenol
sowohl als organische Säure als auch als thermisch schmelzbares Material verwendet
wurden, waren die Lichtbeständigkeitseigenschaften schlecht, und selbst im Fall der Anwendung der
organischen Sulfonsäure 17 zusammen hiermit waren die Lichtbeständigkeitseigenschaften schlecht.
B e i s ρ i e 1 2
35 g der Spiroverbindung II, 70 g der organischen Sulfonsäure 57, 500 g /^-Naphthol und 800 g Ligroin
wurden vermischt und in einer Kugelmühle während eines Tages vermählen. Anschließend wurden 100 g
eines Styrol-Butadien-Copolymeren und 800 g Toluol hierzu zugegeben und während 2 Stunden vermischt
und vermählen. Die Lösung wurde auf einen Film aufgezogen und bei 40° C getrocknet, wodurch das
wärmeempfindliche Kopierblatt erhalten wurde. Das Blatt wurde auf eine Originalzeichnung aufgelegt
und mittels einer zum Wärmekopieren geeigneten Maschine (Bezeichnung Risofax, hergestellt durch
Riso Kagaku Co., Ltd.) erhitzt und ein blaues Bild erhalten, welches in gleicher Weise wie im Beispiel 1
hinsichtlich der Lichtbeständigkeitseigenschaften und der Wasserbeständigkeit ausgezeichnet war.
50 g der Spiroverbindung III, 300 g Harnstoff und 600 g Aceton wurden vermischt und in einer Kugelmühle
während 2 Tagen gemahlen. Weiterhin wurden 30 g der organischen Sulfonsäure 8, 300 g Harnstoff,
200 g Polybutylmethacrylat und 600 g Äthylacetat vermischt und in einer Kugelmühle vermählen. Die
vermahlenen Materialien wurden vermischt und weiterhin in der Kugelmühle während 5 Stunden behandelt.
Das behandelte erhaltene Gemisch wurde auf einen Träger aufgezogen und getrocknet und dabei das
lichtempfindliche Kopierblatt erhalten. Das Blatt wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 erhitzt
und ein blaues Bild erhalten. Lichtbeständigkeitseigenschaften und Wasserbeständigkeit des Bildes
waren in gleicher Weise ausgezeichnet wie im Beispiel 1.
10 g der Spiroverbindung IV, 20 g der organischen Sulfonsäure 36, 200 g Stearinsäure, 70 g eines Styrol-
Maleinsäureanhydrid-Copolymeren und 2000 g Xylol wurden in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 behandelt
und ein lichtempfindliches Kopierblatt erhalten. Das Blatt wurde in der gleichen Weise wie
im Beispiel 1 erhitzt und ein blaues Bild erhalten. Falls keine organische Sulfonsäure verwendet wurde,
wurde keine Farbe entwickelt.
10 g der Spiroverbindung V, 30 g der organischen Sulfonsäure 49, 100 g p-Phenylphenol, 40 g chlorierter
Kautschuk und 3000 g Benzol wurden in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 behandelt und ein wärmeempfindliches
Kopierblatt erhalten, das dann erhitzt wurde, so daß ein blaues Bild erhalten wurde. Falls
keine organische Sulfonsäure eingesetzt wurde, wurde keine Farbe entwickelt.
10 g der gemahlenen Spiroverbindung VI und 100 g
Acetanilid wurden in einer Lösung von 30 g Polyvinylalkohol und 500 g Waser dispergiert. Weiterhin
wurden 10 g der gemahlenen organischen Sulfonsäure 29 und 50 g Acetanilid in einer Lösung von 15 g
Polyvinylalkohol und 300 g Wasser dispergiert. Die beiden Dispersionen wurden vermischt und in einer
Kugelmühle während 5 Stunden behandelt, worauf dann auf Papier aufgezogen wurde und getrocknet
wurde, so daß das wärmeempfindliche Kopierblatt erhalten wurde, welches beim Erhitzen ein blaues
Bild ergab. Falls Salicylsäure an Stelle der organischen Sulfonsäure 29 (Sulfosalicylsäure) eingesetzt wurde,
wurde keine Farbe entwickelt.
VII die Farbe Blau, wenn die Menge der eingesetzten organischen Sulfonsäure auf etwa 30 Gewichtsprozent
erhöht wurde.
Claims (9)
1. Wärmeempfindliches Kopierblatt, bestehend aus einem Träger mit einer darauf angebrachten
Schicht, die farblose, in der Schmelze jedoch unter Farbbildung miteinander reagierende Reaktionskomponenten
enthält, gekennzeichnet durch (a) eine Spiroverbindung entsprechend
dc"r Formel
worin R1 und R2 jeweils Wasserstoffatome, Alkylgruppen
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Carbonsäureestergruppen, Aralkylgruppen oder Phenylgruppen
bedeuten, (b) eine feste organische Sulfonsäure entsprechend der Formel
35
40
Beispiel 7
Das Beispiel 1 wurde unter Anwendung der Spiroverbindungen VII, VIII, IX und X wiederholt und
dabei blaue Bilder erhalten.
Beispiel 8
10 g der Spiroverbindung X, 15 g der organischen Sulfonsäure 18, 140 g Benzoesäure, 50 g eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren
und 1500 g Toluol wurden vermischt und in einer Kugelmühle während 2 Tagen gemahlen, worauf auf Papier aufgezogen
und getrocknet wurde, so daß das wärmeempfindliche Kopierblatt erhalten wurde. Das Blatt wurde auf eine
Originalzeichnung aufgelegt und mittels einer zum Wärmekopieren geeigneten Maschine erhitzt, wobei
ein blaues Bild entsprechend den Schriftzeichen der Originalzeichnung erhalten wurde.
Weiterhin wurde das Blatt in der gleichen Weise wie vorstehend behandelt, jedoch 50 g Hydroxyäthylcellulose
und 1500 g Wasser an Stelle des Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren
und von Toluol eingesetzt, wobei die gleichen Ergebnisse erhalten wurden.
In keinem Fall konnte, falls eine organische Sulfonsäure nicht eingesetzt wurde, ein gefärbtes Bild erhalten
werden.
Beispiel 9
Die Farbentwicklung der jeweiligen Kombinationen der Spiroverbindungen I bis X und der organischen
Sulfonsäuren 1 bis 60 in der gleichen Weise wie in den Beispielen 1 bis 8 erfolgte blau. Jedoch wurde im
Fall der Anwendung des Kupplers 1 die Farbe zu Blauviolett und im Fall der Anwendung des Kupplers
R — SO3H
worin R eine Aminogruppe, eine N-substituierte Aminoalkylgruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine unsubstituierte Aminoalkylgruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, eine Alkylgruppe
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine
mit einer Carbonsäure substituierte Alkylgruppe, wobei die Alkylgruppe 6 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweist, oder einen aromatischen Ring bedeutet, und (c) ein thermisch schmelzbares Material mit
einem Schmelzpunkt von 50 bis 1800C.
2. Wärmeempfindliches Kopierblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiroverbindung
aus
2,2'-Spirobi-(benzo[f]-chromen, 3-Methyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen),
3-Isopropyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen), 3-Amyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen),
3-Octyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen), 3,3 '-Dimethyl-2,2 '-spirobi-(benzo[f]-
chromen),
3,3'-Dicarbäthoxy-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen),
3,3'-Dicarbäthoxy-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen),
3-Benzyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen), 3-Phenäthyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen)
oder
3-Phenyl-2,2'-spirobi-(benzo[f]-chromen) besteht.
3. Wärmeempfindliches Kopierblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermisch
schmelzbare Material aus Acetanilid, Harnstoff, Diphenylamin, Diphenyl, Naphthalin, Benzoin,
«-Naphthol, /ί-Naphthol, p-tert.-Butylphenol,
ρ - Phenylphenol, 4,4'- Cyclohexyliden - diphenol, ^'-Isopropylidendiphenol, Phthalsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid, Stearinsäure, Benzoesäure, Naphthalinessigsäure, Methyl-p-hydroxybenzoat,
Diphenylphthalat, Triphenylphosphat oder p-Hydroxydiphenyläther besteht.
4. Wärmeempfindliches Kopierblatt, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermisch
schmelzbare Material bei Temperaturen
unter 500C praktisch farblos ist und die Schicht
ferner ein Bindemittel enthält.
5. Wärmeempfindliches Kopierblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
aus einem Styrol-Butadien-Copolymeren, einem Alkydharz, einem Polybutylmethacrylat,
einem Styrol- Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, einem synthetischen Kautschuk, Gummiarabikum,
Polyvinylalkohol oder einer Hydroxyäthylcellulose besteht.
6. Wärmeempfindliches Kopierblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiroverbindung,
die Sulfonsäure und das schmelzbare Material in dem Träger enthalten sind.
7. Wärmeempfindliche Kopierblätter, bestehend aus einer Kombination von zwei Trägern, wobei
ein Träger einen überzug einer Schicht, die (a) eine Spiroverbindung entsprechend der Formel A,
und (b) als zweite Reaktionskomponente eine feste organische Sulfonsäure der Formel B enthält,
und der andere Träger einen überzug aus einer Schicht, die ein thermisch schmelzbares
Material mit einem Schmelzpunkt von 50 bis 1800C enthält, aufweist.
8. Wärmeempfindliche Kopierblätter, bestehend aus einer Kombination von zwei Trägern, wobei
ein Träger einen darauf befindlichen überzug einer Schicht, die (a) eine Spiroverbindung entsprechend
der Formel A und (b) ein thermisch schmelzbares Material mit einem Schmelzpunkt von 50 bis 180° C enthält, und wobei der andere
Träger einen überzug einer Schicht, die eine feste organische Sulfonsäure entsprechend der Formel
B enthält, aufweist.
9. Wärmeempfindliche Kopierblätter, bestehend aus einer Kombination von zwei Trägern, wobei
eine Oberfläche einen darauf befindlichen überzug einer Schicht, die eine Spiroverbindung entsprechend
der Formel A enthält, und die andere Oberfläche einen darauf befindlichen überzug einer
Schicht, die (a) eine feste organische Sulfonsäure entsprechend der Formel B und (b) ein thermisch
schmelzbares Material mit einem Schmelzpunkt von 50 bis 1800C enthält, aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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