DE1258265B - Lichtempfindliche photographische Schicht - Google Patents
Lichtempfindliche photographische SchichtInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
G03c
Deutsche Kl.: 57 b-10
Nummer: 1 258 265
Aktenzeichen: E 20480IX a/57 b
Anmeldetag: 21. Januar 1961
Auslegetag: 4. Januar 1968
Die Erfindung betrifft eine lichtempfindliche photographische Schicht, die vorzugsweise auf einem Schichtträger
angeordnet ist und ein Azid enthält.
Es ist bekannt, daß gewisse organische Azide lichtempfindlich und zur Herstellung von Druckformen
geeignet sind. Zur Herstellung derartiger Druckformen werden lichtempfindliche Schichten aus
Aziden und Bindemitteln, wie Albumin, Stärke u. dgl., auf Schichtträger aufgebracht. Bei der Belichtung eines
derartigen Aufzeichnungsmaterials werden die belichteten Bildteile hart und unlöslich. Durch Herauslösen
der nicht gehärteten Bildteile lassen sich auf diese Weise als Druckformen verwendbare Reliefbilder
herstellen, von denen mit fetter Farbe gedruckt werden kann. Nach der britischen Patentschrift
765 909 lassen sich gewisse lichtempfindliche Azidobenzimidazole auch zur Herstellung von bindemittelfreien
Druckformen verwenden.
Aufgabe der Erfindung ist, eine lichtempfindliche photographische Schicht anzugeben, die sich zur
Herstellung von kontrastreichen Auskopierbildern eignet.
Der Gegenstand der Erfindung geht von einer lichtempfindlichen photographischen Schicht mit
einem Azid aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß das Azid einer der Formeln
Lichtempfindliche photographische Schicht
Anmelder:
Eastman Kodak Company,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Wolff und H. Bartels,
Patentanwälte, 8000 München 22, Thierschstr. 8
Als Erfinder benannt:
John Joseph Sagura,
James Albert VanAllan,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
John Joseph Sagura,
James Albert VanAllan,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. Februar 1960 (6888) -
bedeuten, und daß die Schicht eine Kupplungskomponente enthält, die die Formel
Ar — N,
I!
Ar — C —
Il
Ar — CH — CHC — N,
entspricht, worin Ar eine Arylgruppe, Y ein Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatom, Q eine 3- oder
4gliedrige, kohlenwasserstoff- und/oder Stickstoff- und/ oder Sauerstoff- und/oder schwefelhaltige Gruppe, die
gegebenenfalls mit einem oder mehreren carbocyclischen oder heterocyclischen Ringen verbunden ist,
besitzt, in der die Arylringe gegebenenfalls substituiert oder mit anderen Arylringen kondensiert sind und
worin X ein Sauerstoff-, Schwefel- oder Selenatom oder eine Methylen- oder Iminogruppe bedeutet.
In den für geeignete Azide angegebenen Formeln kann die mit Q bezeichnete Gruppe unsubstituierte
oder substituierte Ringe bilden. Substituierte Azide können z. B. Alkyl-, Alkoxy-, Nitro- oder Halogengruppen
aufweisen. Im allgemeinen sind die niedrigen Alkyl- und Alkoxygruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen
vorteilhaft.
Der mit Ar bezeichnete Arylkern kann ebenfalls mit einem oder mehreren heterocyclischen oder
carbocyclischen Ringen substituiert sein. Ringe mit bis zu 8 Atomen, vorzugsweise Ringe mit 6 Atomen,
sind geeignet. Heterocyclische Azide sind besonders vorteilhaft. Die Azide der vier allgemeinen Formeln
können auch an den mit Ar und Q bezeichneten
709 717/568
Ringen Azid-Substituenten tragen, obwohl solche Polyazide im allgemeinen nicht wirkungsvoller als die
Monoazide sind.
Besonders geeignete heterocyclische Azide sind beispielsweise:
2-Azidobenzoxazol
Ν—Ν
5-Azidotetrazol[a]phthalazin
5-Azidotetrazol[a]phthalazin
;Νν
4-Azido-6-methyl-l,3,3a,7-tetrazainden
2,4-Diazido-6-methylpyrimidin
sowie 2 -Azido -1 - carbobutoxymethylcarbamylbenzimidazol
und 2 -Azido -1 - phenylcarbamylbenzimidazol.
Besonders vorteilhafte Kupplungskomponenten sind solche mit einer oder mehreren Alkyl-, Alkoxy-,
Nitro- oder Halogengruppen in den Arylringen, vorzugsweise mit Alkyl- und Alkoxygruppen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen. Geeignet sind ferner solche Kupplungskomponenten, deren Ringe mit carbocyclischen
oder heterocyclischen Ringen, wie im Falle der beschriebenen Azide, substituiert sind.
Es hat sich gezeigt, daß Substituenten an den Arylringen die Kupplungsgeschwindigkeit zwischen den
Kupplungskomponenten und den Lichtzersetzungsprodukten der Azide stark beeinflussen.
Dies kann mit der Zunahme der Elektronendichte in kuppelnder Stellung zusammenhängen oder dadurch
bedingt sein, daß die Kupplungskomponenten sensibilisierend auf das Azid einwirken. Tatsächlich
sind die am schnellsten mit den Lichtzersetzungsprodukten der Azide reagierenden Kupplungskomponenten
gewöhnlich solche, die als Sensibilisatoren in anderen Azidsystemen, in denen keine Kupplung
stattfindet, wirksam sind.
Die sich bei Belichtung der Schichten bildenden Farbstoffe scheinen eine Gruppe folgender Struktur
zu enthalten:
Darin hat X dieselbe Bedeutung wie in der für die Kupplungskomponente angegebenen Formel. Die
durch Belichtung entstehenden Farbstoffe sind daher offensichtlich mit den Merocyaninen verwandt. Die
Absorptionsspektren dieser Farbstoffe sind häufig von der Art des verwendeten Lösungsmittels abhängig,
was auch bei den Merocyaninen der Fall ist. Die Absorptionsbeeinflussung durch das Lösungsmittel
kann dann von Nutzen sein, wenn Farbstoffe mit einer Absorption in einem bestimmten Bereich
erzeugt werden sollen. Die Einführung von Substituenten in das Azid oder die Kupplungskomponente
führt ebenfalls häufig zu Verschiebungen in den Farbspektren, so daß durch eine geeignete Kombination
von Azid und Kupplungskomponente Farbstoffe erhalten werden, die gelbe bis blaue Bilder liefern.
Die in der zweiten und dritten der oben aufgeführten
Formeln dargestellten Azide, nämlich die Aroylazide und ihre Vinylhomologen, sind im allgemeinen weniger
aktiv als die anderen Azide, wenn sie nicht in Gegenwart eines anorganischen Ammoniumsalzes oder eines
Salzes, eines organischen Derivates von Ammoniak verwendet werden.
Vorzugsweise enthält die lichtempfindliche Schicht daher zusätzlich ein anorganisches Ammoniumsalz
oder ein Salz eines organischen Derivats von Ammoniak.
Besonders geeignet sind die Salze der starken Mineralsäuren, insbesondere die Hydrochloride, Sulfate
und Nitrate, wie beispielsweise Ammoniumchlorid, die Hydrochloride von 4-Aminodiphenylamin,
3,3-Dimethoxybenzidin, 2-Aminobenzothiazol, Ι,Γ-Diphenylhydrazin, Poly-(aminostyrol), Diäthylamin,
Guanidin, 2-Aminobiphenyl, p-Toluiden oder von Phenothiazin.
Die lichtempfindlichen photographischen Schichten können in Form von Bindemittelschichten auf üblichen
photographischen Schichtträgern aufgebracht sein, wobei die Azide und Kupplungskomponenten in der
Bindemittelschicht gelöst oder dispergiert sind. Die die Azide und die Kupplungskomponenten enthaltende
Schicht kann aber auch selbsttragend sein. Vorzugsweise enthält die lichtempfindliche Schicht
zusätzlich ein oder mehrere Bindemittel und liegt ohne Schichtträger vor.
Obgleich festgestellt wurde, daß viele organische Azide mit einer großen Anzahl von stickstoffhaltigen
heterocyclischen Verbindungen reagieren, hat sich doch gezeigt, daß nur einige der Azide zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Schichten geeignet sind, da viele Azide für photographische Zwecke zu langsam
reagieren oder keine ausreichend stark gefärbten Verbindungen bilden, so daß der gewünschte hohe
Kontrast im Auskopierbild nicht erhalten wird.
Vorzugsweise enthält eine selbsttragende lichtempfindliche Schicht als Azid 2-Azidobenzoxazol, 2-Azido-
1 - carbobutoxymethylcarbamyl - benzimidazol oder
2 - Azido -1 - phenyl - carbamylbenzimidazol und als
KupplungskomponenteBenzophenthiazin oder Benzophenoxazin.
Es hat sich gezeigt, daß die Farbe des Bildes vom pH-Wert der lichtempfindlichen Schicht abhängt,
wenn die Schicht ein Aroylazid oder ein Vinylhomologes eines solchen Azids, eine heterocyclische Kupplungskomponente
und ein Salz eines organischen Derivates von Ammoniak enthält. Die Farbbase dieses Systems ist rot, während ihre Salze blau sind.
Deshalb wird die Farbe des Bildes durch das Verhältnis von Farbbase zu Farbsalz bestimmt und
kann von blau über violett bis rotviolett reichen, wie sich auch aus Tabelle I ergibt.
Wird ein Aufzeichnungsmaterial mit einem Salz eines organischen Derivates von Ammoniak zur Verstärkung
der Farbstoffbildung verwendet und ist die lichtempfindliche Schicht wasserdurchlässig, so können
die erhaltenen Auskopierbilder durch ein wenige Minuten dauerndes Waschen mit warmem Wasser
oder einer verdünnten Säure stabilisiert werden. Beim Waschen werden die nicht umgesetzten Salze entfernt.
Die auf diese Weise stabilisierten Bilder können lange Zeit, ohne daß sie sich verändern, aufbewahrt werden.
Es hat sich gezeigt, daß die Schichten in gewissen Fällen auch wärmeempfindlich sind. Diese Eigenschaft
kann in vorteilhafter Weise ausgenutzt werden. So können beispielsweise manche Azide durch Einwirkung
von Wärme desaktiviert oder aus der Schicht durch thermische Diffusion entfernt werden, indem
man die Schicht 10 bis 30 Sekunden lang auf Temperaturen von 75 bis 1500C erhitzt. Auf diese Weise
wird eine gute Stabilisierung dieser Bilder ermöglicht. 2-Azido-benzoxazol und 2,4-Diazido-6-methylpyrimidin
können durch thermische Diffusion aus der Schicht entfernt oder durch 20 Sekunden langes Erhitzen
auf 95 bis 13O0C desaktiviert werden.
In anderen Fällen kann das durch Belichten erhaltene Auskopierbild durch Erhitzen verstärkt werden.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Schicht verwendet wird, welche 1-Phenylcarbamido-2-azidobenzimidazol
und Benz(a)phenothiazin enthält.
Das Mengenverhältnis von Azid zur Kupplungskomponente ist nicht kritisch, obwohl bei annähernd
stöchiometrischen Verhältnissen von Azid zur Kupplungskomponente die besten Ergebnisse erhalten werden.
Die zur Herstellung einer Schicht nach der Erfindung benötigten Kupplungskomponenten können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Verfahren zur Herstellung der Azide werden beispielsweise
in Chem. Revs., 54, Nr. 1, Februar 1954, sowie J. Am. Chem. Soc, 76, 1859 (1954), beschrieben.
Die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Schichten können nach dem üblichen Beschichtungsverfahren
auf Schichtträgern aller Art erzeugt werden. Im allgemeinen werden die Azide und die Kupplungskomponenten
mit einem natürlichen oder synthetischen Bindemittel in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst oder dispergiert und auf einen Schichtträger aufgebracht. Das Bindemittel kann aus jedem
natürlichen oder hochmolekularen synthetischen Polymeren oder aus Mischungen dieser Polymeren bestehen,
wie sie gewöhnlich zur Herstellung photographischer Schichten verwendet werden, wie Gelatine,
Casein, Polystyrol, Vinylharzen, Polyvinylalkohol, Polyvinylbutal und Cellulosederivaten. Der
Schichtträger für die lichtempfindliche Schicht kann eine Platte, Folie oder ein Streifen aus Papier, Cellulosederivaten,
Glas, synthetischen hochmolekularen Polymeren u. dgl. sein. Als Lösungsmittel sind alle
normalerweise zu Beschichtungszwecken verwendbaren bekannten Lösungsmittel geeignet. Ein besonders
vorteilhaftes Lösungsmittel ist 2-Butanon.
Die Herstellung von selbsttragenden, lichtempfindlichen Schichten kann dadurch erfolgen, daß das Azid
die Kupplungskomponente und ein Bindemittel, beispielsweise Cellulosetriacetat, in einem geeigneten
organischen Lösungsmittel, z. B. einer Mischung von Methylenchlorid und Methanol, gelöst werden und
daß die erhaltene Lösung auf eine Glasplatte aufgebracht wird. Wenn die Schicht ausreichend getrocknet
ist, wird sie von der Glasplatte abgezogen und bildet so einen selbsttragenden Film.
Zur Belichtung können die üblichen Lichtquellen, z. B. Bogenlampen, Quecksilberlampen, Nitrophot-
und Sonnenlampen verwendet werden.
Durch die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Schichten wird erreicht, daß sie nach bildmäßiger
Belichtung ein in bezug auf die Kopiervorlage negatives gefärbtes Auskopierbild von hohem Kontrast und ungefärbtem
Untergrund liefern.
Eine Beschichtungslösung, bestehend aus 50 g einer lOgewichtsprozentigen Lösung eines Mischpolymerisates
aus Vinylchlorid und Vinylacetat mit 85 bis 88 Gewichtsprozent Vinylchlorid und einem Molekulargewicht
von 6000 in 2-Butanon, 1,0 g 2-Azido-1-phenylcarbamylbenzimidazol
und 0,3 g Benzo[b|- phenoxazin wurde auf einen Schichtträger aufgebracht
und getrocknet. Das erhaltene lichtempfindliche photographische Aufzeichnungsmaterial wurde
dann mittels einer Quecksilberdampflampe durch eine negative Halbton-Kopiervorlage hindurch belichtet,
wobei ein beinahe neutrales positives Auskopierbild erhalten wurde.
20 g 2-Azido-l-carbobutoxymethyl-carbamylbenzimidazol
und 1,0 g Benzol phenoxyzin wurden in 600 g einer lOgewichtsprozentigen Lösung von Celluloseacetatpropionat
in 2-Butanon gelöst. Diese Lösung wurde auf einen Schichtträger aus Papier aufgebracht
und zur Herstellung eines blauschwarzen Bildes gemäß Beispiel 1 belichtet.
B e i s ρ i e 1 3
Es wurde eine Beschichtungslösung durch Lösen von 0,3 g 2-Azido-l-carbobutoxymethyl-carbamylbenzimidazol
und 0,1 g Acridan in 25 g einer lOgewichtsprozentigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen
Mischpolymerisates in 2-Butanon hergestellt.
Wurde das durch Auftragen der Beschichtungslösung auf einen Schichtträger erhaltene Aufzeichnungsmaterial
mit UV-Licht belichtet, so wurde ein purpurfarbenes Bild erhalten.
Durch Lösen von 0,3 g 2-Methoxy-6-chloro-9-azidoacridin und 0,2 g Phenothiazin in 25 g einer lOgewichtsprozentigen
Lösung des im Beispiel 1 beschrie-
benen Mischpolymerisates in 2-Butanon wurde eine Beschichtungslösung hergestellt. Wurde diese Mischung
auf einen photographischen Schichtträger aufgebracht und mit UV-Licht belichtet, so wurde ein
rotbraunes Bild erhalten.
14 g 2-Azidobenzoxazol, 1,8 g Benzojälphenothiazin
und 0,5 g 4-Chinolizon wurden in einer Lösung, bestehend aus 105 g 2-Butanon und 150 g Vinylpolymerisat
gelöst. Das Vinylpolymerisat bestand zu 40% aus dem im Beispiel 1 beschriebenen Polymerisat
und zu 60% aus einem Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Vinylacetat mit einem Vinylchloridgehalt
von 85 bis 88 Gewichtsprozent und einem Molekulargewicht von 10000. Die erhaltene Mischung wurde
auf einen Schichtträger aus Celluloseacetat aufgebracht und getrocknet.
Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial enthielt 0,0032 g Feststoffe pro Quadratzentimeter. Wenn das
Aufzeichnungsmaterial durch eine transparente negative Kopiervorlage mit UV-Licht belichtet wurde,
wurde ein positives Bild erhalten. Das Bild wurde durch kurzzeitiges Erhitzen auf eine Temperatur von
95 bis 1000C stabilisiert.
Eine Beschichtungslösung, bestehend aus 0,4 g 2-Azidobenzoxazol, 0,25 g Phenothiazin sowie 25 g
einer benzolischen Lösung, die 1 Gewichtsprozent Kautschuk und 5 Gewichtsprozent Polystyrol enthielt,
wurde auf einen Schichtträger aus Papier aufgebracht und trocknen gelassen. Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial
wurde dann durch eine transparente negative Kopiervorlage 30 Sekunden lang mit einer in 25,4 cm Entfernung aufgestellten Sonnenlampe
belichtet. Es entstand ein positives Schwarz-Weiß-Bild. Das Bild wurde durch 20 Sekunden langes
Erhitzen auf eine Temperatur von 100 bis 1300C stabilisiert.
Eine Beschichtungslösung, bestehend aus 0,3 g 1 - Carboäthoxymethyl - 3 - (2 - Azidobenzimidazol -1)-Harnstoff,
0,1 g Phenothiazin sowie 25 g einer benzolischen Lösung, die 1 Gewichtsprozent Kautschuk
und 5 Gewichtsprozent Polystyrol enthielt, wurde auf einen Schichtträger aus Papier aufgebracht
und trocknen gelassen. Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde durch eine transparente negative
Kopiervorlage 30 Sekunden lang mit einer in 25,4 cm Entfernung aufgestellten Sonnenlampe belichtet. Es
wurde ein positives Blau-Weiß-Bild erhalten.
55 Beispiel 8
40 ml einer lOgewichtsprozentigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Mischpolymerisates in 2-Butanon
wurden mit 0,176 g 2,4-Diazido-6-methylpyrimidin und 0,4 g Phenothiazin versetzt. Die Mischung
wurde so lange geschüttelt, bis eine Lösung erhalten wurde. Die Lösung wurde dann auf einen Schichtträger
aus Papier aufgebracht und trocknen gelassen. Die Schichtseite des Aufzeichnungsmaterials wurde
dann durch eine transparente negative Kopiervorlage 30 Sekunden lang mit einer in einer Entfernung von
25,4 cm aufgestellten Sonnenlampe belichtet. Es wurde ein positives Sepia-Weiß-Bild erhalten. Das Bild
wurde durch 20 Sekunden langes Erhitzen auf 100 bis 1300C stabilisiert.
50 ml einer lOgewichtsprozentigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Mischpolymerisates in 2-Butanon
wurden -mit 0,1 g 2,4,6-Triazido-sym-triazin, 0,3 g Phenothiazin und 5 Tropfen Dimethylsulfoxyd
versetzt. Die erhaltene Mischung wurde so lange geschüttelt, bis eine Lösung entstanden war. Die
Lösung wurde dann auf einen Schichtträger aus Papier aufgebracht und trocknen gelassen. Das erhaltene
Aufzeichnungsmaterial wurde anschließend 30 Sekunden lang durch eine transparente negative
Kopiervorlage mit einer in 25,4 cm Entfernung aufgestellten Sonnenlampe belichtet. Es wurde ein positives
Sepia-Weiß-Bild erhalten.
Durch Auflösen von 0,1 g 5-Azidotetrazol[a|phthalazin und 0,2 g Phenothiazin in 100 ml einer lOgewichtsprozentigen
Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Mischpolymerisates in 2-Butanon wurde eine
Beschichtungslösung hergestellt. Diese Lösung wurde auf einen Schichtträger aus Papier aufgebracht und
trocken geschleudert. Das erhaltene lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial wurde dann durch eine transparente
negative Kopiervorlage 1 Minute lang mit einer in einer Entfernung von 25,4 cm aufgestellten
Sonnenlampe belichtet. Es wurde ein positives Violett-Weiß-Bild erhalten.
Eine lOgewichtsprozentige Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Mischpolymerisates in 2-Butanon,
die 0,1 g Phenothiazin und 0,13 g 4,4'-Diazidodiphenylsulfid
enthielt, wurde mittels einer Schleuder auf einen Schichtträger aus Papier aufgebracht und
trocknen gelassen. Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde durch eine negative Kopiervorlage
1 Minute lang mit einer in 25,4 cm Entfernung aufgestellten Sonnenlampe belichtet. Es wurde ein positives
Violett-Weiß-Bild erhalten.
Eine 5gewichtsprozentige Lösung von Polyvinylbutal in Methanol wurde mit 2-Aminobiphenylhydrochlorid
gesättigt. Dann wurden äquivalente Anteile von Phenothiazin und Benzoylazid zugegeben. Die
erhaltene Lösung wurde dann mittels einer Schleuder auf einen Schichtträger aus Papier aufgetragen. Das
trockene Aufzeichnungsmaterial wurde dann durch eine negative Kopiervorlage 1 Minute lang mit in einer
Entfernung von 25,4 cm aufgestellten Sonnenlampe belichtet. Es wurde ein positives rotviolettes Bild
erhalten. Das Bild wurde durch 5 Minuten langes Waschen mit warmem Wasser stabilisiert.
Eine 5gewichtsprozentige Lösung von Polyvinylbutal in Methanol wurde mit Anilinhydrochlorid gesättigt.
Zur Lösung wurden dann äquivalente Anteile von 2,4,6-Triazido-sym-triazin und Phenothiazin zugegeben.
Die erhaltene Lösung wurde anschließend mittels einer Schleuder auf einen Schichtträger aus
Papier aufgetragen. Das trockene Aufzeichnungsmaterial wurde durch eine negative Kopiervorlage
1 Minute lang mit einer in einer Entfernung von 25,4 cm
aufgestellten Sonnenlampe belichtet. Es wurde ein blaues Bild guter Qualität erhalten.
Das Verfahren wurde unter Verwendung einiger anderer Ammoniakderivate an Stelle des Anilinhydrochlorids
wiederholt. In der folgenden Tabelle I sind die verwendeten Ammoniakderivate und die Farben der
erhaltenen Bilder zusammengestellt.
IO
Ammoniakderivate | Farbe des Bildes |
4-Aminodiphenylamin-hydrochlorid... | Braun |
3,3'-Dimethoxybenzidin-hydrochlorid | Blauschwarz |
2-Aminobenzothiazol-hydrochlorid ... | Blau |
Ι,Γ-Diphenylhydrazin-hydrochlorid... | Violett |
Polyamino-styrol-hydrochlorid | Blaugrau |
Diäthylamin-hydrochlorid | Blaugrau |
Guanidin-hydrochlorid | Blaugrün |
Hydroxylamin-hydrochlorid | Braun |
2-Aminobiphenyl-hydrochlorid | Rotviolett |
p-Toluidine-hydrochlorid | Blau |
Ammonium-hydrochlorid | Blau |
Phenothiazin-hydrochlorid | Blau |
Be i s ρ i e 1 14
30
Durch Auflösen von 5 g l-Phenylcarbamido-2-azidobenzimidazol,
1 g Benz[ä|phenothiazin und 20 g Cellulosetriazetat in 162 g Methylenchlorid und 18 g
Methanol wurde eine Beschichtungslösung hergestellt. Die erhaltene Lösung wurde auf eine Glasplatte aufgetragen.
Die Schichtstärke betrug 0,889 mm. Die Schicht wurde 6 Stunden lang bei Raumtemperatur
getrocknet. Die Schicht wurde dann von der Glasplatte abgezogen und 2 Minuten lang mit einer Sonnenlampe
durch einen Stufenkeil belichtet. Das erhaltene Bild wurde durch ein mehrere Minuten langes Erhitzen
auf 65° C verstärkt. In dem Bild wurden eine Maximaldichte von 3,3(Dmax) und eine Minimaldichte
von 0,22(Dmin) erhalten.
Claims (4)
1. Lichtempfindliche photographische Schicht mit einem Azid, dadurch gekennzeich-
10
net, daß das Azid einer der folgenden Formeln
Ar-N3
O
O
Ar —C-N,
Ar — CH — CHC — N,
entspricht, worin Ar eine Arylgruppe, Y ein Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatom, Q eine 3-
oder 4gliedrige, kohlenwasserstoff- und/oder stickstoff- und/oder sauerstoff- und/oder schwefelhaltige
Gruppe, die gegebenenfalls mit einem oder mehreren carbocyclischen oder heterocyclischen Ringen
verbunden ist, bedeuten, und daß die Schicht eine Kupplungskomponente enthält, die die Formel
besitzt, in der die Arylringe gegebenenfalls substituiert oder mit anderen Arylringen kondensiert
sind und worin X ein Sauerstoff-,· Schwefel- oder Selenatom oder eine Methylen- oder Iminogruppe
bedeutet.
2. Lichtempfindliche photographische Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zusätzlich ein anorganisches Ammoniumsalz oder ein Salz eines organischen Derivats von
Ammoniak enthält.
3. Lichtempfindliche photographische Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zusätzlich ein oder mehrere Bindemittel enthält und ohne Schichtträger vorliegt.
4. Lichtempfindliche photographische Schicht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie als Azid 2-Azidobenzoxazol, 2-Azido-l-carbobutoxymethylcarbamyl-benzimidazol
oder 2-Azido-1-phenylcarbamyl-benzimidazol
und als Kupplungskomponente Benzophenthiazin oder Benzophenoxazin enthält.
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