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Die Erfindung betrifft eine Treppenwange für aus Stützen und Riegeln gebildete Treppentürme mit Befestigungsvorrichtungen, bestehend aus einem Holm, der mindestens zwei Aufnahmen aufweist, die stufenförmig angeordnet sind und von denen sich mindestens eine Aufnahme an einem Stab abstützt.
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Treppenwangen finden unter anderem Anwendung in Treppentürmen. Bei Treppentürmen handelt es sich um mobile Treppen, die bei Veranstaltungen zum Erreichen von Tribünen oder als Notfalltreppen, bspw. im Falle von Renovierungsarbeiten an öffentlichen oder privaten Gebäuden eingesetzt werden. Die Treppentürme sind von Stützen und Riegeln gebildet, wie sie aus dem Gerüstbau bekannt sind. Am Boden sind an den Stützen Gewindefußplatten angeordnet, die spindelartig eine Höhenverstellbarkeit bzw. einen Höhenausgleich bei Bodenunebenheiten ermöglichen.
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Treppenwangen der eingangs genannten Art sind aus der
DE 20 2022 104 065 U1 bekannt. Sie bilden die seitliche Begrenzung der Treppen. Die Treppenwangen sind schräg ausgerichtet und mit ihren dem Boden abgewandten - oberen - Ende und dem dem Boden zugewandten - unteren - Ende an den Stützen und Riegeln befestigt. Parallel zu den schräg angeordneten Treppenwangen verlaufen Absturzsicherungen in Form von Geländern, die ebenfalls schräg ausgerichtet sind.
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In die Stützen und Riegel sind Belagbohlen einhängbar, die dann einen Treppenabsatz bilden können. Die Belagbohlen sind üblicherweise aus Stahl hergestellt. Mit Hilfe der Belagbohlen werden auch die einzelnen Treppenstufen erstellt, die dabei in die Treppenwangen eingehängt werden.
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Um bei den Treppentürmen bestimmte Ausstiegshöhen zu erreichen, bspw. wenn sie als Notfalltreppen an Gebäude angebaut sind, bei denen ein Ausstieg auf den vorhandenen Geschossebenen des Gebäudes gewährleistet sein muss, ist es oftmals erforderlich, die Gewindefußplatten höher auszuspindeln. Dadurch entsteht eine Eintrittshöhe in die Notfalltreppe bzw. den Treppenturm, die größer ist als die zulässige Höhe. In einem solchen Fall ist es erforderlich, zusätzliche Treppenstufen vor der eigentlichen Eintrittsstufe vorzusehen, um eine benutzerfreundliche und zulässige Eintrittshöhe hervorzurufen. Hierzu werden in der Regel Hilfskonstruktionen verwendet, die abhängig vom Einzelfall von den Gerüstbauern händisch erstellt werden. Dies ist aufwändig und zugleich anfällig für Fehler.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Treppenwange für Treppentürme zu schaffen, die universell für verschiedenste Aufbaufälle einsetzbar ist und zugleich eine sehr einfache Handhabung aufweist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Treppenwange für Treppentürme geschaffen, die universell für verschiedenste Aufbaufälle einsetzbar ist und zugleich eine sehr einfache Handhabung aufweist. Die mehrteilige Ausbildung der Treppenwange ermöglicht es, durch bedarfsabhängige Verwendung zusätzlicher Teile der Treppenwange deren Abmessungen zu verändern. Dadurch lassen sich größere Höhen durch normgerechte Stufenhöhen überbrücken, so dass unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten sicherer Einstieg in den Treppenturm geschaffen ist.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die mindestens zwei Teile steckbar miteinander verbunden. Durch die steckbare Ausbildung der Treppenwange ist eine sehr einfache und zugleich schnelle Montage möglich.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Teil des Holms einen verjüngten Abschnitt auf. Der verjüngte Abschnitt gewährleistet, dass benachbarte Teile der Treppenwange ineinander gesteckt werden können.
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Bevorzugt weist die Befestigungsvorrichtung einen Rohrabschnitt auf. Der Rohrabschnitt macht en Abstützen der Treppenwange an einer vertikalen Stütze möglich, wodurch auf das Verschrauben oder Verkeilen der Treppenwange und der Stütze verzichtet werden kann, wodurch die Montage zusätzlich vereinfacht ist.
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Äußerst bevorzugt ist an dem Rohrabschnitt eine Kupplung angeordnet. Die Kupplung ermöglicht alternativ die Befestigung der Treppenwange an einer vertikalen Stütze.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die abschnittsweise perspektivische Darstellung einer Treppe als Bestandteil eines Treppenturms;
- 2 die Ansicht eines Einstiegs in den Treppenturm mit zwei Treppenstufen;
- 3 die Draufsicht auf den in 2 dargestellten Einstieg;
- 4 die Seitenansicht des in 2 dargestellten Einstiegs;
- 5 die perspektivische Darstellung des in 2 dargestellten Einstiegs;
- 6 die Ansicht eines Einstiegs in den Treppenturm mit drei Treppenstufen;
- 7 die Draufsicht auf den in 5 dargestellten Einstieg;
- 8 die Seitenansicht des in 5 dargestellten Einstiegs
- 9 die perspektivische Darstellung des in 6 dargestellten Einstiegs;
- 10 die perspektivische Darstellung von zwei erfindungsgemäßen Treppenwangen mit zwei eingehängten Belagbohlen;
- 11 die perspektivische Darstellung von zwei erfindungsgemäßen Treppenwangen mit drei eingehängten Belagbohlen;
- 12 die Seitenansicht des Endstücks der erfindungsgemäßen Treppenwange;
- 13 die perspektivische Darstellung der in 12 dargestellten Endstücks;
- 14 die Seitenansicht des Mittelstücks der erfindungsgemäßen Treppenwange;
- 15 die perspektivische Darstellung der in 12 dargestellten Mittelstücks;
- 16 die Seitenansicht des Anfangsstücks der erfindungsgemäßen Treppenwange;
- 17 die perspektivische Darstellung der in 12 dargestellten Anfangsstücks.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Treppenturm besteht aus Stützen 1, die mit horizontal ausgerichteten Längsriegeln 2 und - nicht dargestellten - horizontal ausgerichteten Querriegeln miteinander verbunden sind. Zur weiteren Stabilisierung können bei größeren Treppentürmen auch - nicht dargestellte - Diagonalriegel Anwendung finden. In die Längsriegel 2 sind horizontal ausgerichtete Belagbohlen 5 eingehängt. Die Belagbohlen 5 bilden sowohl die Absätze innerhalb des Treppenturms als auch die Treppenstufen. Zum Befestigen der Treppenstufen sind Treppenwangen 6 vorgesehen. Zur Absturzsicherung sind an den Podesten nicht dargestellte Geländer und entlang der Treppenwangen 6 Treppengeländer 8 angeordnet.
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Die Stützen 1 sind in Form von Rohren ausgebildet. In regelmäßigen Abständen sind an den Stützen 1 Abstützpunkte in Form von Tellern 11 vorgesehen, die in an sich bekannter Weise mit Aussparungen zur Befestigung der Riegel 2 und Keile 4 vorgesehen sind. Bodenseitig sind an den Stützen 1 Gewindefußplatten 12 vorgesehen, die einen sicheren Stand des Treppenturms ermöglichen. An ihren dem Boden abgewandten - oberen - Enden sind die Stützen 1 mit Verjüngungen 13 versehen, auf die zur Bildung eines weiteren Geschosses weitere Stützen 1 aufsteckbar sind.
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Die Riegel 2 sind in bekannter Weise ausgebildet. Sie bestehen aus einem Rohr 21, an dessen Enden Kupplungen 22 vorgesehen sind, die in die Teller 11 der Stützen 1 fassen. Die Verriegelung der Kupplungen 22 mit den Tellern 11 erfolgt durch einen Keil 4.
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Die Belagbohlen 5 sind in der Regel als Stahlbohlen ausgebildet. Sie weisen einen Belag 51 auf, an dessen stirnseitigen Enden Rohrauflagen 52 angeordnet sind. Mit den Rohrauflagen 52 sind die Belagbohlen 5 im Bereich außerhalb einer Treppe auf die Längsriegel 2 aufgelegt.
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Die Treppenwangen 6 im Treppenturm bestehen aus einem Holm 61, der im Ausführungsbeispiel als Vierkantrohr ausgebildet ist. Andere Ausbildungen, bspw. als Rundrohr, sind ebenfalls möglich. Der Holm 61 weist Aufnahmen 62 auf, die stufenförmig angeordnet sind. Die Aufnahmen 62 sind im Ausführungsbeispiel rohrförmig ausgeführt. Auf ihnen sind im Bereich der Treppe die Rohrauflagen 52 der Belagbohlen 5 aufgelegt. Die Belagbohlen 5 sind somit zwischen zwei Treppenwangen 6 eingehängt.
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Die Aufnahmen 62 stützen sich an Stäben 63 oder Bügeln 68 ab. Die Stäbe 63 sind an dem Holm 61 angeschweißt. Die abwärts der Treppe angeordneten Stäbe 63 weisen einen eingezogenen Abschnitt 64 auf. Das freie, also dem Holm 61 abgewandte Ende dieser Stäbe 63 ist mit einer Verlängerung 65 versehen. Die Verlängerung 65 ist abgewinkelt in Richtung der benachbarten, tiefer angeordneten Aufnahme 62. Auch der Bügel 68 ist an den Holm 61 angeschweißt. Auch der Bügel 68 ist an seinem freien, dem Holm 61 abgewandten Ende mit der Verlängerung 65 versehen.
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An den Stäben 63 ist jeweils ein Klemmteil 67 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist das Klemmteil 67 im Bereich des eingezogenen Abschnitts 64 angeordnet. Bei dem Klemmteil 67 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um ein mehrfach gebogenes Blech, das im Wesentlichen die Form eines „M“ hat. Dadurch ist eine stufenartige Form hervorgerufen. Andere Ausgestaltungen sind möglich. Das Klemmteil 67 ist im Ausführungsbeispiel an den jeweiligen Stab 63 angeschweißt.
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Das Treppengeländer 8 weist einen Obergurt 81 und einen Untergurt 82 auf, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Zwischen Ober- und Untergurt erstrecken sich vertikal ausgerichtete Füllstäbe 83. Der Obergurt 81 und der Untergurt 82 verlaufen erkennbar im Bereich des Holms 61 der Treppenwangen 6 parallel zu diesen. Das Treppengeländer 8 ist mit Hilfe von Geländerhaltern 81 an den Stützen 1 befestigt. Die Geländerhalter 81 weisen Kupplungen auf, die mit den Tellern 11 an den Stützen 1 korrespondieren und mit dem Keil 4 fixiert werden. Der Geländerhalter 8 kann in Abwandlung des Ausführungsbeispiels aus einem Haken bestehen, dessen nach unten in Richtung Boden weisender Teil in einen Teller 11 an einer Stütze 1 eingehängt ist.
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Der Einstieg in den Treppenturm ist von zwei Treppenwangen 6' gebildet, an denen Belagbohlen 5 in der oben beschriebenen Weise befestigt sind. Die den Einstieg in den Treppenturm bildenden Treppenwangen 6' bestehen aus mindestens zwei Teilen 61.1, 61.2 ... 61.n. Bei dem in 1 bis 5 dargestellten Einstieg in den Treppenturm bestehen die Treppenwangen 6' aus zwei Teilen, nämlich dem Endstück 61.1 und dem Anfangsstück 61.2. Im Ausführungsbeispiel nach den 6 bis 9 bestehen die Treppenwangen 6' aus drei Teilen nämlich dem Endstück 61.1, dem Anfangsstück 61.2 sowie dem Mittelstück 61.3. Die Teile der Treppenwangen 6' sind steckbar miteinander verbunden.
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Mindestens ein Teil 61.1 bis 61.n des Holms 61 der Treppenwangen 6' weist einen verjüngten Abschnitt 69 auf. Im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 5 ist das Endstück 61.2 mit dem verjüngten Abschnitt 69 versehen. Im Ausführungsbeispiel nach den 6 bis 9 ist neben dem Endstück 61.2 auch das Mittelstück 61.3 mit einem verjüngten Abschnitt 69 versehen. Der verjüngte Abschnitt 69 hat jeweils einen Umfang, welcher der lichten Weite des als Vierkantrohr ausgebildeten Endstücks 61.1 bzw. des nicht verjüngten Bereichs des Mittelstücks 61.3 entspricht.
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Der verjüngte Abschnitt 69 ist mit einer Lochung 70 versehen, die in zusammengestecktem Zustand mit Löchern 71 im Endstück 61.1 bzw. mit Löchern 71 im Mittelstück 61.3 korrespondieren. Durch die Kombination der Lochungen 70 mit den Löchern 71 sind Schrauben 72 geführt, mit denen die ineinander gesteckten Teile miteinander gesichert sind.
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Die Treppenwangen sind mit Befestigungsvorrichtungen 9 versehen. Die Befestigungsvorrichtungen 9 können verschiedenartig ausgebildet sein; in der einfachsten Ausführungsform bestehen die Befestigungsvorrichtungen 9 aus Halbkupplungen, die in montiertem Zustand die Stütze 1 umfassen und verschraubt sind. Im Ausführungsbeispiel sind die Befestigungsvorrichtungen 9 auf der dem Treppenturm zugewandten Seite als Kupplung 91 ausgebildet und an den Stab 63 des Endstücks 61.1 angeschweißt. Die Befestigung an einer Stütze 1 erfolgt auch hier mit Hilfe eines Keils 4, der in bekannter Weise durch die Aussparungen in den Tellern 11 hindurchtritt.
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Auf der dem Treppenturm abgewandten Seite ist an dem Anfangsstück 61.2 ebenfalls eine die Befestigungsvorrichtung 9 angeordnet, die einen Rohrabschnitt 92 aufweist. Der Rohrabschnitt 92 ist in montiertem Zustand der Treppenwange senkrecht ausgerichtet. Er hat einen Innendurchmesser, der im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Verjüngung 13 der Stützen 1 entspricht. An der Befestigungsvorrichtung 9 ist außerdem eine Kupplung 93 angeordnet. Die Gestaltung aus Rohrabschnitt 92 und Kupplung 93 bietet sowohl die Möglichkeit, die Treppenwange an der Verjüngung einer Stütze 1 mittels des Rohrabschnitts 92 abzustützen, wie dies in den 1 bis 5 dargestellt ist, als auch die Möglichkeit, die Treppenwange mit Hilfe der Kupplung 93 an einer Stütze 1 zu befestigen, wie dies in den 6 bis 9 dargestellt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202022104065 U1 [0003]