-
Die
Erfindung betrifft eine Gerüstbelagbohle, die
an ihren Stirnseiten mit Einhängeeinrichtungen versehen
ist, wobei an mindestens einer Längsseite eine
klappbare Konsolbohle angeordnet ist.
-
Gerüstbelagbohlen
der eingangs genannten Art sind an sich bekannt. Sie finden Anwendung
im Gerüstbau,
um eine begehbare Fläche
bereitzustellen. Wesentliche Kriterien bei der Auslegung der Gerüstbelagbohlen
sind eine ausreichende Tragfähigkeit
sowie eine hohe Rutschfestigkeit. Auch an die Gerüste insgesamt
werden hohe Anforderungen gestellt, um eine große Betriebssicherheit für die Gerüstbauer
sowie die das Gerüst
im Anschluss benutzenden Handwerker zu gewährleisten.
-
Ein
Kriterium zur Unfallverhütung
bei der Benutzung von Gerüsten
ist der Abstand zwischen der jeweiligen Gerüstbelagbohle und dem Mauerwerk, an
dem das Gerüst
aufgestellt ist. Der Abstand darf ein vorgegebenes Maß nicht überschreiten,
um auf diese Weise eine Absturzsicherung bereitzustellen.
-
Die
Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands zwischen dem Mauerwerk
und den Gerüstbelagbohlen
stellt grundsätzlich
kein Problem dar, da der Gerüstbauer
beim Aufstellen des Gerüstes
den vorgeschriebenen Abstand abmessen kann. Allerdings stellt sich
in jüngster
Zeit vermehrt die Schwierigkeit, dass das jeweilige Mauerwerk außen mit
einer Isolierung versehen werden soll, um beispielsweise eine verbesserte
Wärmedämmung bereitzustellen.
Das dabei verwendete Dämmmaterial
weist üblicherweise
eine große
Dicke auf. Daraus resultiert das Problem, dass bei Einhaltung des
vorgeschriebenen Maximal-Abstands zwischen den Gerüstbelagbohlen
und dem Mauerwerk nach dem Aufbringen der Wärmedämmung auf das Mauerwerk kein
ausreichender Abstand zwischen Wärmedämmung und Gerüstbelagbohle
mehr vorhanden ist, um beispielsweise ein Verputzen zu ermöglichen.
Soweit bereits bei der Aufstellung des Gerüstes die Dicke des Dämmmaterials
berücksichtigt
wird, um nach dessen Anbringung einen für die nachfolgenden baulichen Maßnahme ausreichenden
Abstand zwischen Dämmmaterial
und Gerüstbelagbohle
aufzuweisen, führt
dies zu einem deutlichen Überschreiten
des vorgeschriebenen Mindestabstandes zwischen Mauerwerk und Gerüstbelagbohle
vor Anbringung der Isolierung. Damit ist bei einem solchen Vorgehen
den Unfallschutzbestimmungen nicht mehr genüge getan. Zwar sind aus der
DE 1 534 866 A klappbare Bretter
zur Bildung von Gerüstebenen
bekannt. Diese sind jedoch nur innerhalb der Breite des Gerüstes klappbar
und können
daher den Abstand zwischen Mauerwerk und Gerüstbelagbohle nicht verringern.
-
Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zu Grunde, eine Gerüstbelagbohle
zu schaffen, die auf den unterschiedlichen Abstand zwischen Mauerwerk
und Gerüstbelagbohle
vor und nach der Anbringung einer Wärmedämmung auf das Mauerwerk Rücksicht
nimmt und über
die Breite der Gerüstständer in
Richtung Gebäude
klappbar ist. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Konsolbohle eine geringere Länge als die Belagbohle aufweist.
-
Mit
der Erfindung ist eine Gerüstbelagbohle geschaffen,
die auf die unterschiedlichen Abstände zwischen Mauerwerk und
Gerüstbelagbohle
vor bzw. nach Anbringung einer Wärmedämmung auf
das Mauerwerk Rücksicht
nimmt. Durch Vorsehen der klappbaren Konsolbohle besteht die Möglichkeit,
im Ausgangszustand die Konsolbohle in eine horizontale Position
zu bringen, um eine Verbreiterung der Gerüstbelagbohle hervorzurufen.
Nach Anbringung der Wärmedämmung kann
die Konsolbohle in eine vertikale Position umgeklappt werden, so
dass der Abstand zwischen der auf dem Mauerwerk angebrachten Wärmedämmung und
der Gerüstbelagbohle
einerseits die gesetzlichen Anforderungen an den Höchstabstand
nicht überschreitet,
andererseits einen ausreichenden Abstand bereitstellt, um nachfolgende
handwerkliche Arbeiten, wie beispielsweise ein Verputzen, problemlos
vornehmen zu können. Gleichzeitig
ist gewährleistet,
dass die Konsolbohle in den Raum zwischen zwei benachbarten Gerüstständern einfährt und
somit ein Umklappen der Konsolbohle ohne Behinderung ermöglicht ist.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist die Konsolbohle mittels Scharnieren
mit der Belagbohle verbunden. Die Verwendung von Scharnieren stellt
einerseits eine zuverlässige
Befestigung der Konsolbohle an der Gerüstbalgbohle bereit, andererseits
ist die Klappbarkeit problemlos gewährleistet.
-
In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Scharniere am
Obergurt der Belagbohle befestigt. Diese Anordnung ermöglicht einerseits
eine fluchtende Anordnung der Konsolbohle mit der Belagbohle im
umgeklappten Zustand, andererseits ist hierdurch die Stabilität der Konsolbohle
unter Belastung im umgeklappten Zustand erhöht, da die Scharniere lediglich
auf Zug beansprucht sind und die Konsolbohle sich gleichzeitig gegen
die Längskante
der Gerüstbohle
abstützt.
-
Vorteilhaft
ist die Konsolbohle um 180° klappbar.
Dieser große
Klappbereich ermöglicht
es, die Konsolbohle beim Transport in eine Position zu klappen,
in der die Konsolbohle auf der Gerüstbohle aufliegt. Somit ist
die Breite der erfindungsgemäßen Gerüstbohle
beim Transport zu den Gerüstbohlen, die
keine Konsolbohle aufweisen, unverändert, so dass die Transportfähigkeit
nicht negativ beeinflusst ist.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung sind an der Konsolbohle Beschläge angeordnet.
Mit Hilfe der Beschläge
ist eine Befestigung der Konsolbohle an den benachbarten Gerüstständern möglich, so
dass in vertikaler Position der Konsolbohle eine Arretierung hervorgerufen
ist, die ein unbeabsichtigtes Zurückklappen der Konsolbohle verhindert.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung sind die Beschläge parallel zur Längsmittellinie
der Konsolbohle verschiebbar. Diese Art der Ausbildung stellt eine
besonders einfache Möglichkeit
der Arretierung der Konsolbohle an den Gerüstständer dar. Zudem ist hierdurch
die Möglichkeit
geschaffen, die Beschläge unverlierbar
an die Konsolbohle anzuordnen.
-
Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 die
abschnittweise Darstellung einer Gerüstbelagbohle mit horizontal
ausgeklappter Konsolbohle;
-
2 die 1 dargestellte
Gerüstbelagbohle
mit vertikal ausgeklappter Konsolbohle;
-
3 der
mit „X” gekennzeichnete
Ausschnitt aus 1 in vergrößerter Darstellung;
-
4 der
mit „Y” gekennzeichnete
Ausschnitt aus 2 in vergrößerter Darstellung;
-
5 die
Darstellung eines Mauerwerks mit abschnittsweiser Wärmedämmung und
aufgestelltem Gerüst
und
-
6 zwei
Gerüstbelagbohlen
in gestapeltem Transport-Zustand.
-
Die
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Gerüstbelagbohle 1 besteht
im Ausführungsbeispiel
aus Aluminium; die Verwendung von Gerüstbelagbohlen aus anderen Materialien
ist ebenfalls möglich.
An ihren Stirnseiten ist die Gerüstbelagbohle 1 mit
Einhängeeinrichtungen 2 versehen,
die im Ausführungsbeispiel
in einfacher Weise in Form von Löchern
ausgebildet sind. Mit Hilfe der Einhängeeinrichtungen 2 ist die
Gerüstbelagbohle 1 an
Gerüstständern 3 befestigbar.
-
Die
Gerüstständer 3 bestehen
aus Gerüstrohren 31,
die über
Traversen 32 miteinander verbunden sind. Die Traversen 32 sind
mit stiftartigen Aufnahmen 33 versehen, die in die in Form
der Löcher
ausgebildeten Einhängeeinrichtungen 2 fassen.
-
An
einer Längsseite
der Gerüstbelagbohle 1 ist
eine Konsolbohle 4 klappbar angeordnet. Die Konsolbohle 4 ist
mit Hilfe von Scharnieren 5 mit der Gerüstbalgbohle 1 verbunden.
Die Scharniere 5 sind am Obergurt der Belagbohle 1 befestigt.
Hierdurch sind bei ausgeklappter Konsolbohle 4 (1)
die Scharniere 5 lediglich auf Zug belastet. Gleichzeitig
stützt sich
in dieser Position die Längsseite
der Konsolbohle 4 an der Längsseite der Gerüstbelagbohle 1 ab, wodurch
insgesamt die Tragfähigkeit
der Konsolbohle 4 erhöht
ist.
-
Wie
in 3 gestrichelt angedeutet, können die Scharniere 5 in
einer Vertiefung 41 der Konsolbohle 4 angeordnet
sein. Durch die Vertiefung ist gewährleistet, dass die Höhe des Scharniers 5 keine Stolperfalle
darstellt, wenn die Konsolbohle ausgeklappt ist und eine Funktion
als erweiterte Belagbohle übernimmt.
Die Vertiefung 41 kann sich entlang der gesamten Längsseite
der Konsolbohle 4 erstrecken. Vergleichbares gilt auch
für die
Längsseite
der Gerüstbelagbohle 1;
auch hier ist die Anbringung der Scharniere 5 in einer
Vertiefung möglich,
so dass auch auf Seiten der Gerüstbelagbohle 1 die
Scharniere 5 mit der begehbaren Seite bündig abschließen können.
-
Im
stirnseitigen Bereich der Konsolbohle 4 sind Beschläge 6 angeordnet,
die zur Längsmittellinie
der Konsolbohle 4 verschiebbar sind. Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem Beschlag 6 um eine einfache Metallplatte,
die mit einem Langloch 61 versehen ist, das entlang eines
Bolzens 62, der in der Konsolbohle 4 angeordnet
ist, geführt
ist. Im Ausführungsbeispiel
ist erkennbar, dass beiderseits der Konsolbohle 4 eine
Metallplatte vorgesehen ist. In Abwandlung kann der Beschlag im
Querschnitt U-förmig
ausgebildet sein, wobei die dadurch ausgebildeten Schenkel parallel
zueinander ausgerichtet sind und die Konsolbohle 4 bereichsweise
umgeben, während
die Basis auf der Längsseite
der Konsolbohle 4 aufliegt. Die Basis weist dann eine geringere Länge auf
als die Schenkel. Auch hier kann die Führung entlang der Konsolbohle 4 mit
Hilfe von Langlöchern
und damit korrespondierenden Bolzen erfolgen; andere Befestigungsmöglichkeiten
sind ebenfalls denkbar.
-
Wie
in den 1 und 2 zu erkennen, weist die Konsolbohle 4 eine
geringere Länge
als die Gerüstbalgbohle 1 auf.
Hierdurch ist gewährleistet, dass
die Konsolbohle 4 zwischen zwei benachbarten Gerüstständern 3 problemlos
um 180° klappbar
ist und folglich eine Behinderung durch ein Gerüstrohr 31 ausgeschlossen
ist.
-
Anhand
des in 5 dargestellten Aufbaus wird nachfolgend die Funktion
der erfindungsgemäßen Gerüstbelagbohle
beschrieben. Wie in 3 zu erkennen ist, ist das aus
Gerüstständern 3 und
Gerüstbelagbohlen 1 gebildete
Gerüst
in der Nähe
eines Mauerwerks 7 aufgestellt. In dem dem Boden 8 zugewandten
Bereich des Mauerwerks 7 ist bereits eine Wärmedämmung 9 angeordnet.
Erkennbar ist der Abstand zwischen Gerüst und Gebäude auf Grund der Wärmedämmung 9 geringer
als in dem Bereich, in dem noch keine Wärmedämmung 9 vorgesehen ist.
Daher ist im Bereich der Wärmedämmung 9 die Konsolbohle 4 hochgeklappt
und somit vertikal ausgerichtet. Sie übernimmt in dieser Position
die Funktion eines Bordbretts. Mit Hilfe der Beschläge 6 erfolgt
die Arretierung der Konsolbohle 4 in dieser Position. Bei
den im Ausführungsbeispiel
dargestellten Beschlägen
werden diese in Richtung des Gerüstrohrs 31 verschoben,
so dass die Metallplatten das Gerüstrohr 31 umfassen,
wodurch ein unbeabsichtigtes Umklappen der Konsolbohle 4 verhindert
ist.
-
In
dem Bereich, in dem noch keine Wärmedämmung 9 auf
dem Mauerwerk 7 angeordnet ist, ist dagegen die Konsolbohle 4 ausgeklappt
und somit in einer Ebene mit der Gerüstbelagbohle 1 ausgerichtet.
Die Konsolbohle 4 stellt in diesem Zustand eine Verbreiterung
des begehbaren Bereichs der in dem Gerüst angeordneten Bohlen dar.
Gleichzeitig ist erfindungsgemäß der Abstand
zwischen Mauerwerk und Belagbohle wesentlich reduziert, so dass
die Absturzgefahr ebenfalls reduziert ist. Soweit die Wärmedämmung 9 in
Richtung der dem Boden 8 abgewandten Seite erweitert wird,
kann durch Hochklappen der Konsolbohle 4 ein ausreichender
Abstand zwischen den Bohlen des Gerüstes und der Wärmedämmung geschaffen
werden, um für
anschließende handwerkliche
Tätigkeiten
ausreichenden Raum zu schaffen, beispielsweise zum Verputzen der
Wärmedämmung.
-
Wie
in 6 erkennbar, ist zum Transport der erfindungsgemäßen Gerüstbelagbohle 1 ein
weiteres Umklappen der Konsolbohle 4 möglich, so dass die Konsolbohle 4 auf
der begehbaren Seite der Gerüstbelagbohle 1 aufliegt.
Durch umgekehrte Anordnung einer weiteren Gerüstbalgbohle 1 mit
vollständig
umgeklappter Konsolbohle 4 ist eine einfache und Platz
sparende Stapelbarkeit hervorgerufen. Auch aus diesem Grunde ist
die um 180° klappbare
Anordnung der Konsolbohle 4 an der Gerüstbohle 1 vorteilhaft.
-
In
Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann
die Konsolbohle 4 auch lösbar an der Belagbohle 1 angeordnet
sein. Dies ist beispielsweise durch Stifte realisierbar, die an
der Konsolbohle vorgesehen sind und die in horizontal und vertikal
ausgerichteten Löcher
in die Belagbohle fassen. Auf diese Weise ist die Klappbarkeit der
Konsolbohle gewährleistet;
gleichzeitig besteht die Möglichkeit
einer problemlosen Entfernung der Konsolbohle 4 von der
Belagsohle 1, ohne die Vorteile der Erfindung zu verlieren.