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Die Erfindung betrifft eine Spülarmatur zum Einschalten in eine Trinkwasserversorgung. Ferner betrifft die Erfindung ein Standrohr für die Trinkwasserversorgung mit einer solchen Spülarmatur.
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Im Zusammenhang mit einer Trinkwasserversorgung über eine Flüssigkeitszuleitung werden mitunter Spülarmaturen eingesetzt, insbesondere dann, wenn ein Versorgungsanschluss in Betrieb genommen wird oder wenn aufgrund zu langer Stagnationszeiten der Leitungsinhalt ausgetauscht werden muss. Eine Trinkwasserversorgung kann beispielsweise über ein an einen Hydranten angeschlossenes Standrohr erfolgen. Derartige nicht dauerhafte Trinkwasserversorgungen werden beispielsweise auf Märkten, Jahrmärkten, auf Baustellen oder dergleichen eingerichtet. Es ist erforderlich, dass bei der Trinkwasserversorgung sichergestellt ist, dass das ausgegebene Trinkwasser nicht kontaminiert ist. Kontaminationen können beispielsweise durch Anschließen eines Standrohres an einen Unterflurhydranten eingetragen werden. Mitunter befinden sich auch in Verbindungsleitungen zu einem Hydranten, die nicht ständig wasserdurchflossen sind, Verunreinigungen. Dieses sind nur einige Möglichkeiten möglicher Kontaminationen. Um vor einer Trinkwasserausgabe die Kontamination auszuspülen, werden herkömmlich vor einer Inbetriebnahme eines an einen Hydranten angeschlossenen Standrohres Spülstandrohre als Spülarmaturen eingesetzt. Diese werden zunächst an den Unterflurhydranten angeschlossen, um die Flüssigkeitszuleitung und die Anschlüsse zu spülen. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, wird dieses Standrohr durch ein Versorgungsstandrohr mit den üblichen Komponenten, wie beispielsweise einen Wasserzähler, Auslaufarmaturen, ggf. einem Auslaufverteiler und einem Systemtrenner ersetzt. Ein solcher Austausch der Standrohre ist aufwendig und kann einen erneuten Eintrag von Kontaminationen zufolge haben. Zudem ist nicht sichergestellt, dass bei einem Verleih derartiger Standrohre ein Benutzer in einem ersten Schritt auch tatsächlich die Spülarmatur zum Spülen der einzurichtenden Trinkwasserversorgung nutzt.
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Aus
DE 20 2017 006 974 U1 ist ein modulares Standrohr bekannt. Dieses verfügt über ein Standrohrunterteil mit einem Standrohrfuß zum Anschließen an einen Hydranten. Ferner verfügt dieses Standrohrunterteil über einen Kugelhahn sowie über eine an seinem dem Standrohrfuß gegenüberliegenden Ende angeordnete Schnellkupplung. An die Schnellkupplung kann wahlweise ein Spülstützen oder ein Versorgungskopf angeschlossen werden. Bei der Einrichtung einer Trinkwasserversorgung wird zunächst der Spülstutzen und nach Abschließen des Spülvorganges der Versorgungskopf an das Standrohrunterteil angeschlossen. Vorteilhaft bei diesem modulartig aufgebauten Standrohr gegenüber dem eingangs beschriebenen Konzept ist, dass der Anschluss an den Hydranten nur ein einziges Mal hergestellt werden muss. Dadurch ist ein Eintrag möglicher Kontaminationen bei einem Wechsel der Standrohre von Spülstandrohr zu Versorgungsstandrohr vermieden.
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Aus
DE 20 2014 009 669 U1 ist ein Standrohr mit Spüleinrichtung, Sicherungsarmatur und Schutzhaube bekannt. Bei diesem vorbekannten Standrohr verzweigt sich die Wasserführung im Standrohrkopf, einem Wasserzähler nachgeschaltet. Die eine Verzweigung wird als Spülkanal genutzt. Die andere Verzweigung stellt den Versorgungskanal dar. In jede Verzweigung ist ein Sperrventil eingeschaltet. Dieses Standrohr kann somit, ohne eine Umrüstung des Standrohres vornehmen zu müssen, zum Spülen und für die vorgesehene Versorgung genutzt werden. Nachteilig ist bei diesem Standrohr, was auch für die zuvor beschriebenen Standrohre gilt, dass nicht sichergestellt werden kann, dass vor einer Versorgungsbenutzung ein Spülvorgang durchgeführt wird. Ferner kann bei diesem Standrohr nicht sichergestellt werden, dass nicht doch kontaminiertes Wasser in den Versorgungskanal gelangt, beispielsweise, wenn sich Kontaminationen in Toträumen vor dem den Versorgungskanal sperrenden Ventil abgelagert haben, die nicht durch den Spülvorgang gespült worden sind. Zudem besteht bei diesem Standrohr die Gefahr, dass mitgeführte Kontaminationen den in das Standrohr eingeschalteten Wasserzähler beschädigen oder den Verschleiß erhöhen.
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Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Spülarmatur zum Einschalten in eine Trinkwasserversorgung, etwa ein Standrohr, vorzuschlagen, mit dem die zu dem vorstehend diskutierten Stand der Technik angesprochenen Nachteile minimiert sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Spülarmatur zum Einschalten in eine Trinkwasserversorgung, welche Spülarmatur einen Grundkörper mit einem Einlaufanschluss zum Anschließen der Spülarmatur an eine Flüssigkeitszuleitung und mit einem Auslaufanschluss zum Anschließen der Spülarmatur an eine Flüssigkeitsableitung und mit einem die Anschlüsse verbindenden geteilten Durchflusskanal mit zwei strömungstechnisch parallel geschalteten Kanälen, von denen ein erster als Versorgungskanal den Einlaufanschluss mit dem Auslaufanschluss und ein zweiter als Spülkanal den Einlaufanschluss mit einem Spülauslauf verbindet, welche Spülarmatur ferner mit einer Ventileinrichtung zum Einstellen der Durchflusswegsamkeit durch die Spülarmatur ausgerüstet ist, die in eine Spülstellung schaltbar ist, in der eine Durchflusswegsamkeit zwischen dem Einlaufanschluss und dem Spülauslauf hergestellt ist, und die in eine Versorgungsstellung schaltbar ist, in der eine Durchflusswegsamkeit zwischen dem Einlaufanschluss und dem Auslaufanschluss hergestellt ist.
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Diese Spülarmatur ist ausgelegt, um in eine Trinkwasserversorgung eingeschaltet zu werden. Diese verfügt daher über einen Einlaufanschluss, mit der die Spülarmatur an eine Flüssigkeitszuführung, beispielsweise ein Standrohrunterteil angeschlossen werden kann. Ferner verfügt diese Spülarmatur über einen Auslaufanschluss, mit dem diese an eine Flüssigkeitsableitung, beispielsweise ein Standrohroberteil als Versorgungskopf mit den für die jeweilige Versorgung gewünschten bzw. erforderlichen Komponenten. Die Spülarmatur kann selbstverständlich auch an anderer Stelle in einem Standrohr angeordnet sein, beispielsweise in einem Griffstück desselben. Die Spülarmatur selbst umfasst einen Grundkörper, dem die beiden Anschlüsse zugehörig sind. Der Grundkörper stellt das Ventilgehäuse dar. Dieses ist typischerweise kompakt ausgelegt. Ein Durchflusskanal verbindet die beiden Anschlüsse. Der Durchflusskanal selbst ist zumindest in einen auslaufseitigen Abschnitt geteilt, und zwar in zwei strömungstechnisch parallel geschaltete Kanäle. Von diesen Kanälen ist ein Kanal ein Versorgungskanal, über den der Einlaufanschluss mit dem Auslaufanschluss verbunden ist. Ein Spülkanal bildet den zweiten Kanal. Der Spülkanal verbindet den Einlaufanschluss des Grundkörpers mit einem Spülauslauf. Die Spülarmatur verfügt des Weiteren über eine Ventileinrichtung. Mit dieser kann die jeweils gewünschte Durchflusswegsamkeit der Spülarmatur eingestellt werden. Die Ventileinrichtung kann in eine Spülstellung gebracht werden, durch die eine Durchflusswegsamkeit zwischen dem Einlaufanschluss und dem Spülauslauf bereitgestellt ist. In dieser Stellung ist eine Durchflusswegsamkeit zum Auslaufanschluss gesperrt. In seiner Versorgungsstellung ist über die Ventileinrichtung eine Durchflusswegsamkeit zwischen dem Einlaufanschluss und dem Auslaufanschluss bereitgestellt, bei gleichzeitiger Sperrung des Spülauslaufes. Durchaus möglich ist es, die Ventileinrichtung auch in andere Stellungen zu bringen, in der beispielsweise sowohl der Spülkanal als auch der Versorgungskanal geschlossen sind.
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Der Einlaufanschluss und der Auslaufanschluss sind mit den jeweils gewünschten Verbindungsmitteln ausgestattet, beispielsweise durch Vorsehen von Gewinden, Schnellverschlüssen oder dergleichen. Die Auslegung der Anschlüsse ist abhängig davon, wie der Anschluss an die Flüssigkeitszuleitung und die Flüssigkeitsableitung ausgebildet sind. Durchaus können die beiden Anschlüsse der Spülarmatur auch unterschiedlich ausgeführt sein. Zum Einschalten dieser Spülarmatur beispielsweise in ein Standrohr, welches aus einem Standrohrunterteil als Flüssigkeitszuleitung und aus einem damit verbundenen Standrohroberteil als Flüssigkeitsableitung gebildet ist, wird man die Anschlussgeometrie des Einlaufanschlusses an den diesbezüglich vorhandenen Anschluss des Standrohrunterteils auslegen. Gleiches gilt für die Auslegung des Auslaufanschlusses zum Anschließen des Standrohroberteiles an die Spülarmatur. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Einlaufanschluss als Außengewinde und der Auslaufanschluss als komplementäres Innengewinde ausgeführt. Auch Adapter zum Anpassen unterschiedlicher Anschlussgeometrien zum Herstellen einer flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen der Spülarmatur und einer Flüssigkeitszuleitung sowie einer Flüssigkeitsableitung können eingesetzt werden.
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Durch die Möglichkeit des Einschalten der Spülarmatur in eine Trinkwasserversorgung, also beispielsweise in ein Standrohr zwischen einem Standrohroberteil und einem Standrohrunterteil hat zum Vorteil, dass keinerlei montagemäßigen Umbauten vorgenommen werden müssen, um bei der Einrichtung der Versorgung zunächst zu Spülen, um anschließend die gewünschte Versorgung bereitzustellen. Erforderlich ist hierfür allein eine Beeinflussung der Ventileinrichtung, um die jeweilige Durchflusswegsamkeit zu öffnen oder zu schließen. Die beweglichen Komponenten der Ventileinrichtung sitzen im bzw. am Grundkörper. Dies erlaubt einen Auslegung, dass beide Ventilkörper mit einer einzigen Betätigung betätigt werden, die Ventileinrichtung mithin nach Art eines Wechselventils arbeitend ausgelegt ist. Vorteilhaft ist ferner, dass ein Spülvorgang vorgenommen wird, ohne dass hierdurch andere Versorgungskomponenten, wie beispielsweise eine Wasseruhr, ein Systemtrenner oder dergleichen, insbesondere abrasiv wirkenden Kontaminationen infolge des durchströmenden Wassers ausgesetzt sind. Schließlich befinden sich diese bei einem Einschalten der Spülarmatur in ein Standrohr am Eingang des Standrohroberteils, dem Versorgungskopf. Da sowohl der Versorgungskanal als auch der Spülkanal durch den Grundkörper verlaufen, ist es bei dieser Spülarmatur ohne weiteres möglich, diese so auszulegen bzw. einzurichten, dass vor einem Versorgungsbetrieb tatsächlich ein Spülvorgang durchgeführt wird. Erreicht werden kann dieses beispielsweise dadurch, dass ein mit einer solchen Spülarmatur ausgerüstetes Standrohr mit geöffnetem Spülkanal bereitgestellt wird und der Versorgungskanal sich erst dann öffnen lässt, wenn der Spülkanal geschlossen wird bzw. geschlossen worden ist. Aber auch bei einer individuellen Betätigung der Ventileinrichtung mit zwei mechanisch betätigbaren Ventilen ist eine Verbesserung gegenüber dem eingangs diskutierten Stand der Technik gegeben. Bei einem mit einer solchen Spülarmatur ausgerüsteten Standrohr wird ein Benutzer beim Öffnen des Hydranten durch das dann aus dem Spülauslauf austretende, typischerweise durch Kontaminationen gefärbte Trinkwasser an die Durchführung des Spülprozesses erinnert. Ist die Ventileinrichtung mit elektrischen Aktoren und einer Steuereinrichtung ausgeführt, kann über Sensoren die Qualität des ausfließenden Wassers, beispielsweise über seine Lichtdurchlässigkeit kontrolliert werden. Bei einer solchen Auslegung wird der Spülkanal erst dann geschlossen, wenn das austretende Spülwasser eine hinreichende Klarheit erreicht hat. Anschließend wird der Versorgungskanal geöffnet. Als elektrische Aktoren können Elektromotoren und/oder Elektromagneten zum Bewegen der Ventilkörper eingesetzt werden.
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Gemäß einer Ausführung einer solchen Spülarmatur verfügt die Ventileinrichtung über zwei Ventilkörper, von denen jeder Ventilkörper in einem der beiden Kanäle - Spülkanal oder Versorgungskanal - angeordnet ist. Diese Ventilkörper können unabhängig voneinander betätigt werden. Durchaus möglich ist auch eine Ausgestaltung, bei der die beiden Ventilkörper aneinander angeformt sind. Dann ist die Spülarmatur nach Art eines Wechselventils ausgelegt.
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Zur Führung der Ventilkörper sind gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung an den Grundkörper quer zu den parallel verlaufenden Kanälen - Versorgungskanal und Spülkanal - Ventilkörperführungen angeformt. Die Ventilkörper selbst können als Ventilbolzen ausgeführt sein. Bei einer solchen Auslegung der Spülarmatur ist die geometrische Auslegung der Kanäle besonders einfach. Durchaus möglich ist es auch, dass die Ventilkörper als Tellerventile ausgelegt sind. In dem Grundkörper ist dann ein entsprechender Ventilsitz für die Schließstellung vorgesehen. Die Ventile können beispielsweise auch als Kugelventile ausgeführt sein.
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Die frei durchströmbare Querschnittsfläche des Versorgungskanals ist typischerweise um ein Mehrfaches größer als diejenige des Spülkanals. Erreicht wird hiermit, dass möglichst wenig freie durchströmbare Querschnittsfläche für den im Zuge des Betriebes eines solchen Standrohres nur einmal durchgeführten Spülvorgang abgegeben werden muss.
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Damit bei dem Vorgang des Spülens nicht Wasser unautorisiert von dem Spülauslauf abgezapft werden kann, ist in einem Ausführungsbeispiel einer solchen Spülarmatur vorgesehen, dass das auslaufseitige Ende des Spülauslaufes an den Grundkörper angeformt ist oder anderweitig den Grundkörper kontaktiert. Dadurch ist das Aufstecken eines Schlauches zum Ableiten des aus dem Spülauslauf austretenden Wassers wirksam verhindert.
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Auch wenn vorstehend beispielhaft eine Verwendung der Spülarmatur als Teil eines Standrohres beschrieben ist, eignet sich diese auch zum Spülen anderer Flüssigkeitszuleitungen. Eine weitere Verwendung ist beispielsweise eine Trinkwasserzuleitung in ein Gebäude im Zusammenhang mit Neuanschlüssen oder Reparaturmaßnahmen. Durch die in die Trinkwasserzuführung zu dem Gebäude eingeschaltete Spülarmatur kann in der Flüssigkeitszuleitung vorhandenes Wasser, welches beispielsweise durch Sonnenerwärmung zu sehr erwärmt, über die Spülarmatur ausgespült werden. Der Zulauf in das Gebäude wird erst dann freigeschaltet, wenn die Wassertemperatur diejenige von frischem, in der Zuleitung geführten Trinkwasser hat.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer Spülarmatur gemäß einer ersten Ausgestaltung,
- 2: eine Längsschnittdarstellung durch die Spülarmatur der 1 in einer ersten Stellung seiner Ventileinrichtung,
- 3: eine Längsschnittdarstellung durch die Spülarmatur der 1 in einer weiteren Stellung seiner Ventileinrichtung,
- 4: eine Längsschnittdarstellung durch die Spülarmatur der 1 in noch einer weiteren Stellung seiner Ventileinrichtung,
- 5: eine perspektivische Darstellung einer Spülarmatur gemäß einer weiteren Ausgestaltung,
- 6: die Spülarmatur der 5 in einem Längsschnitt mit in einer ersten Stellung seiner Ventileinrichtung und
- 7: die Spülarmatur der 5 in einem Längsschnitt mit in einer weiteren Stellung seiner Ventileinrichtung.
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Eine Spülarmatur 1 ist zum Einschalten in eine Trinkwasserversorgung vorgesehen. Die Spülarmatur 1 verfügt über einen Grundkörper 2. Dieser verfügt über einen Einlaufanschluss 3 und einen Auslaufanschluss 4. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die Spülarmatur 1 zum Einschalten in ein Standrohr, und zwar zwischen ein Standrohrunterteil und ein Standrohroberteil (beides in den Figuren nicht dargestellt) vorgesehen ist, ist der Einlaufanschluss 3 mit einem Außengewinde 5 als Anschlussgewinde ausgerüstet. Der Auslaufanschluss verfügt über ein komplementäres Innengewinde 6.
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Der weitere Aufbau der Spülarmatur 1 ist nachstehend anhand der 2 bis 4 erläutert.
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Der Grundkörper 2 der Spülarmatur 1 verfügt über eine zweikanalig ausgelegte Durchflusswegsamkeit. Hierbei handelt es sich um zwei strömungstechnisch parallel geschaltete Kanäle 7, 8. Der Kanal 7 ist als Spülkanal vorgesehen und verbindet den Einlaufanschluss 3 mit einem Spülauslauf 9 (s. 1). Bei dem anderen Kanal 8 handelt es sich um einen Versorgungskanal, durch den der Einlaufanschluss 3 mit dem Auslaufanschluss 4 verbunden ist.
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Die Spülarmatur 1 verfügt des Weiteren über eine Ventileinrichtung. Diese ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch zwei Ventile 10, 11 bereitgestellt. Jedes Ventil 10,11 verfügt über einen Ventilbolzen 12, 13 als Ventilkörper. Die Ventilbolzen 12, 13 sind jeweils in einer an den Grundkörper 2 angeformten Ventilkörperführung 14, 15 translatorisch verstellbar geführt. 2 zeigt die beiden Ventilbolzen 12, 13 in ihrer den jeweiligen Kanal 7 bzw. 8 verschließenden Stellung. Zum Betätigen der Ventilbolzen 12, 13 dient jeweils ein Handrad 16, 17. Die Handräder 16, 17 sind in nicht dargestellter Art und Weise auf die Ventilkörperführungen 14, 15 aufgeschraubt. Mit einem Stellabschnitt ragen diese in die jeweilige Ventilkörperführung 14, 15 hinein und sind kinematisch jeweils an den darin befindlichen Ventilbolzen 12, 13 angeschlossen (nicht gezeigt). Die in den Figuren gezeigten Handräder 16, 17 sind schematisiert als solche dargestellt und sollen lediglich das Vorhandensein derselben zeigen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ventilbolzen 12, 13 von der Drehbewegung des jeweiligen Handrades 16, 17 entkoppelt. Die Ventilbolzen 12, 13 tragen in ihrem zu dem jeweiligen Handrad 16, 17 weisenden Endabschnitt in einer Nut einen umlaufenden Dichtring (in den Figuren nicht gezeigt).
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Aus der Darstellung der 2 wird deutlich, dass die frei durchströmbare Querschnittsfläche des Versorgungskanals 8 um ein Mehrfaches größer ist als diejenige des Spülkanals 7. 2 zeigt ferner den Übergang von dem Spülkanal 7 in den Spülauslauf 9.
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Das ausflussseitige Ende des Spülauslaufes 9 ist, wie aus 1 erkennbar, über einen Abschnitt seiner Mantelfläche an die Außenseite der Ventilkörperführung 14 und damit dem Grundkörper 2 angeformt.
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Zum Betreiben der Spülarmatur 1 wird zunächst das dem Spülkanal 7 zugeordnete Ventil 10 geöffnet. Infolge einer entsprechenden Drehung des Handrades 16 wird zu diesem Zweck der Ventilbolzen 12, wie durch den Blockpfeil in 2 angedeutet, in seine in 3 gezeigte Offenstellung gebracht. Vorzugsweise wird das Standrohr mit der Spülarmatur 1 mit geöffnetem Spülkanal 7 zur Verfügung gestellt bzw. ausgeliefert.
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3 zeigt die Spülstellung der Ventileinrichtung der Spülarmatur 1. In dieser Stellung ist infolge des geöffneten Ventils 10 der Einlaufanschluss 3 mit dem Spülauslauf 9 in Fluidverbindung gestellt. In dieser Stellung der Ventileinrichtung kann das Standrohr mit der Spülarmatur 1 an einen Unterflurhydranten angeschlossen werden. Anschließend wird der Hydrant geöffnet. Das in das Standrohr einströmende Wasser wird über den Spülauslauf 9 in die Umgebung ausgegeben. Nach Beendigung des Spülvorganges, also wenn klares Wasser aus dem Spülauslauf 9 austritt, wird das Ventil 10 geschlossen, wodurch sein Ventilbolzen 12 wieder in seine in 2 gezeigte Stellung gebracht wird. Der Spülkanal 7 ist dann geschlossen. Anschließend wird durch entsprechendes Drehen des Handrades 17 das Ventil 11 geöffnet, sodass der Ventilbolzen 13 aus seiner in 3 gezeigten Verschlussstellung in seine in 4 gezeigte geöffnete Stellung, wie durch den Blockpfeil in 3 angedeutet, gebracht wird. Dann ist der Versorgungskanal 8 und somit eine freie Durchströmungswegsamkeit von dem Einlaufanschluss 3 zu dem Auslaufanschluss 4 bereitgestellt. Erst jetzt wird das Standrohroberteil mit den von diesen getragenen Komponenten wie beispielsweise einer Wasseruhr, einem Systemtrenner und den Auslaufarmaturen mit Wasser - klarem Wasser - beaufschlagt.
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In einer in den Figuren nicht dargestellten Ausgestaltung des Ventils 10 zum Verschließen des Spülkanals 7 ist vorgesehen, dass nach erfolgtem Spülvorgang und nach Schließen des Ventils 10 durch Einbringen des Ventilbolzens 12 in den Spülkanal 7 das Handrad 16 entfernt wird. Gleichfalls kann die Betätigungshandhabe, typischerweise als Handrad ausgelegt, anders konzipiert sein, um ein erneutes Öffnen nach einem erstmaligen Schließvorgang zu verhindern. Bei einem Handrad kann dieses beispielsweise mit einem Freilauf in der Schließposition ausgerüstet sein. Öffnen lässt sich das dann den Spülkanal verschließende Ventil nur mit einem speziellen Werkzeug. Typischerweise hat ein Nutzer eines Standrohres vom Versorger dieses Werkzeug nicht erhalten, sodass in einem solchen Fall nur der Versorger das Standrohr mit der Spülarmatur wieder in die Spülstellung bringen kann. Möglich ist selbstverständlich auch ein simples Verschließen des Handrades, beispielsweise durch ein Vorhängeschloss, wenn das von diesem betätigte Ventil geschlossen worden ist. Auch andere Maßnahmen sind möglich, um nach einem erstmaligen Schließen des dem Spülkanal zugeordneten Ventils ein nicht autorisiertes Öffnen zu unterbinden. Ein unerwünschtes manipulatives Abzapfen von Wasser ist damit wirksam verhindert. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere für Einsatzzwecke eines mit einer solchen Spülarmatur ausgerüsteten Standrohrs interessant, welches beispielsweise auf Märkten oder Jahrmärkten über mehrere Tage installiert bleibt. Ein nicht autorisiertes Abzapfen ist dann verhindert.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spülarmatur 20, die prinzipiell ausgelegt ist, wie die Spülarmatur 1 ist in den 5 bis 7 gezeigt. Diese Spülarmatur 20 ist bzgl. der Durchflusswegsamkeiten durch den Grundkörper 21 ebenso aufgebaut wie die Durchflusswegsamkeiten bei der Spülarmatur 1. Aus diesem Grunde sind solche Teile der Spülarmatur 20, die mit denjenigen der Spülarmatur 1 gleich sind, mit gleichen Bezugszeichen, ergänzt um den Suffix „.1“ kenntlich gemacht. Die diesbezüglichen Ausführungen zu diesen Bestandteilen der Spülarmatur 20, vorgestellt an der Spülarmatur 1, gelten gleichermaßen für die Spülarmatur 20. Insofern ist im Folgenden nur auf die Unterschiede der Spülarmatur 20 gegenüber der Spülarmatur 1 eingegangen.
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Die Spülarmatur 20 unterscheidet sich hinsichtlich der Konzeption ihrer Ventileinrichtung von derjenigen der Spülarmatur 1. Auch die Spülarmatur 21 verfügt über ein Ventil 11.1 zum Öffnen und Sperren des Versorgungskanals 8.1. Anders als bei der Spülarmatur 1 ist hingegen der Ventilkörper des Ventils 10.1 zum Öffnen und Schließen des Spülkanals 7.1 ausgeführt. An den ebenfalls als Ventilbolzen 13.1 ausgeführten Ventilkörper des Ventils 11.1 ist unter Zwischenschaltung einer Ventilstange 22 ein Ventilteller 23 als Ventilkörper des Ventils 10.1 vorgesehen. Die Ventilstange 22 ist an den Boden des Ventilbolzens 13.1 angeformt und durchgreift eine die Kanäle 7.1, 8.1 trennende Wand 24. Damit ist die Ventileinrichtung der Spülarmatur 20 als Wechselventil ausgeführt. 6 zeigt die Spülarmatur 20 mit seiner Ventileinrichtung in ihrer Stellung, in der der Spülkanal 7.1 geöffnet und der Versorgungskanal 8.1. verschlossen ist. In dieser Stellung ist eine Durchflusswegsamkeit zwischen dem Einlassanschluss 3.1 und dem Spülauslauf 9.1 hergestellt.
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In der zweiten Stellung der Ventileinrichtung ist durch Betätigen des Handrades 17.1 der Ventilbolzen 13.1 in seiner Offenstellung und damit der Ventilteller 23 in seine den Spülkanal 7.1 verschließende und am Ventilsitz anliegende Stellung gebracht worden. In dieser Stellung ist eine freie Durchströmbarkeit zwischen dem Einlaufanschluss 3.1 und dem Auslaufanschluss 4.1 hergestellt, während der Spülauslauf 9.1 geschlossen ist.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche Möglichkeiten diese umzusetzen, ohne dass dieses im Rahmen dieser Ausführungen im Einzelnen erläutert werden müsste.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülarmatur
- 2
- Grundkörper
- 3, 3.1
- Einlaufanschluss
- 4, 4.1
- Auslaufanschluss
- 5
- Außengewinde
- 6
- Innengewinde
- 7, 7.1
- Spülkanal
- 8, 8.1
- Versorgungskanal
- 9, 9.1
- Spülauslauf
- 10, 10.1
- Ventil
- 11, 11.1
- Ventil
- 12
- Ventilbolzen
- 13, 13.1
- Ventilbolzen
- 14
- Ventilkörperführung
- 15
- Ventilkörperführung
- 16
- Handrad
- 17
- Handrad
- 20
- Spülarmatur
- 21
- Grundkörper
- 22
- Ventilstange
- 23
- Ventilteller
- 24
- Wand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017006974 U1 [0003]
- DE 202014009669 U1 [0004]