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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe eines erwärmten flüssigen Lebensmittels, insbesondere eines Heißgetränks wie vorzugsweise Glühwein, mit einem zur Aufnahme von Heizflüssigkeit ausgebildeten Behälter, einem Zapfhahn und einer Heizeinrichtung zur Aufheizung der in dem Behälter aufnehmbaren Heizflüssigkeit, wobei in dem Behälter eine zur Aufheizung des Lebensmittels von dem Lebensmittel durchströmbare Heizschlange angeordnet ist und das Lebensmittel aus dem Vorratsbehältnis durch den Behälter unter Durchsetzung der Heizschlange zu dem Zapfhahn förderbar ist.
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Derartige Vorrichtungen sind bereits bekannt geworden. Hierzu ist etwa auf die
DE 100 46 558 A1 zu vereisen.
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Bei den bekannten Vorrichtungen wird die Heizflüssigkeit unmittelbar in dem Behälter, durch eine elektrisch heizbare Widerstands-Heizschlange, aufgeheizt. Einerseits ist hierfür ein elektrischer Drehstromanschluss erforderlich, der insbesondere bezüglich Glühweingeräten nicht immer zur Verfügung steht. Andererseits ist der Behälter selbst durch die Heizeinrichtung vergleichsweise kompliziert aufgebaut.
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Ausgehend von dem angegebenen Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit der technischen Problematik, eine Vorrichtung zur Ausgabe eines erwärmten flüssigen Lebensmittels anzugeben, die bei günstigem Aufbau insbesondere hinsichtlich des die Heizflüssigkeit enthaltenden Behälters vorteilhaft nutzbar ist.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einer Vorrichtung gegeben, bei welcher die Heizeinrichtung außerhalb des Behälters angeordnet ist, die Heizeinrichtung als Gasbrenner ausgebildet ist und eine Heizleistung des Gasbrenners sich in Abhängigkeit einer in der Heizflüssigkeit erreichten Temperatur selbsttätig reduziert. Erfindungsgemäß ist die Aufheizung der Heizflüssigkeit aus dem Behälter heraus verlagert. Damit ist zwar keine unmittelbare Wärmeübertragung zwischen der Heizeinrichtung und der Heizflüssigkeit gegeben. Jedoch ist der Behälter günstig einfach aufbaubar. Die Durchleitung von Heizelementen durch die Wandung des Behälters ist nicht erforderlich. Dadurch, dass die Heizeinrichtung zudem als Gasbrenner ausgebildet ist, ist es nicht erforderlich, auf elektrische Energie zurückzugreifen. Die Kopplung der Heizleistung des Gasbrenners an die in der Heizflüssigkeit erreichte Temperatur lässt auch bei einer solchen indirekten Aufheizung der Heizflüssigkeit eine ausreichend gute Temperaturregelung bezüglich der Heizflüssigkeit erreichen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung und in Zeichnung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu dem bereits vorstehend erläuterten Konzept beschrieben bzw. dargestellt, sie können aber auch in einer Zuordnung zu einem oder mehreren einzelnen Merkmalen, die hier beschrieben oder zeichnerisch dargestellt sind, oder unabhängig oder in einem anderen Gesamtkonzept von Bedeutung sein.
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So ist es zunächst bevorzugt, dass zur Förderung des Heißgetränkes eine mittels Druckluft betreibbare Pumpe vorgesehen ist. Auch hierdurch ist die Unabhängigkeit von einer elektrischen Versorgung weiter sichergestellt. Druckgas etwa in Form von unter Druck befindlichen CO2 kann in Form von Druckbehältern beigestellt werden und mit der Pumpe verbunden werden.
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Weiter ist bevorzugt, dass der Behälter einen abnehmbaren Deckel aufweist. Hierbei kann der Deckel einen Teil einer frei zugänglichen Oberseite der Vorrichtung bilden. Er kann insofern zugleich als Warmhalteplatte für Getränkebehältnisse, wie Tassen oder Gläser, dienen.
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Es ist bevorzugt, dass der Deckel zwar dicht, aber durch gegebenenfalls durch in dem Behälter entwickelten Innendruck anhebbar auf den Behälter aufliegt. Ein gesondertes Druckentlastungsventil ist somit für den Behälter nicht erforderlich. Hierzu ist eine geeignete Dichtung umlaufend an der entsprechenden Deckelseite vorgesehen. Die Dichtung verhindert auch bei einem Transport ein Auslaufen von Flüssigkeit, wenn die Vorrichtung im Wesentlichen horizontal transportiert wird. Die Dichtung ist aber auch so ausgebildet, dass ein zu starkes Austreten von verdampfter Flüssigkeit verhindert wird, so dass nicht unerwünscht Heizflüssigkeit hierüber verloren geht. Dies ist darüber hinaus auch hinsichtlich des Energiebedarfs vorteilhaft.
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Hinsichtlich der Heizschlange ist vorzugsweise vorgesehen, dass sie austauschbar in dem Behälter angeordnet ist. Sie kann einfach entnommen werden, so dass der Behälter im Übrigen frei zugänglich ist, also auch beispielsweise einfach gereinigt werden kann.
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In weiterer Einzelheit ist auch bevorzugt, dass sowohl ein Zuflussabschnitt wie auch ein Abflussabschnitt der Heizschlange den Deckel durchsetzt. Die Heizschlange ist damit nur an dem Deckel befestigt und kann zusammen mit dem Deckel entnommen werden. Bis auf ein im unteren Boden des Behälters bevorzugt vorgesehenes Ablassventil kann der Behälter also ohne eine Bohrung oder einen Durchbruch ausgebildet sein.
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Die Heizschlange ist unterseitig an dem Deckel befestigt.
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Bevorzugt ist auch, dass im Hinblick auf bei dem Gasbrenner entstehende Verbrennungsgase ein Kamin zur Ableitung der Verbrennungsgase ausgebildet ist. Der Gasbrenner ist unterhalb des Behälters, in einem bevorzugt seitlich, bezogen auf einen Querschnitt, offenen, aber bodenseitig geschlossenen Raum, angeordnet. Der Raum geht an einer der offenen Seiten in den Kamin über. Der Kamin erstreckt sich vorzugsweise entlang einer Vertikalwand des Behälters. Weiter bevorzugt weist der Kamin eine in einer Horizontalebene liegende Austrittsöffnung auf. Die Austrittsöffnung befindet sich in einer auch die Öffnung des Behälters ausbildenden Decke der Vorrichtung.
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An den Austrittsabschnitt der Heizschlange schließt sich eine Fortführung der Leitung mit daran angebrachtem Zapfhahn an. Der Austritt der Leitung kann in einer Vertikalfläche des Deckels oder in einer Horizontalfläche des Deckels vorgesehen sein.
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Weiterhin kann auch eine Beheizung des sich oberhalb des Deckels erstreckenden Leitungsabschnittes bis hin zum Zapfhahn vorgesehen sein. Diese Beheizung wird bevorzugt auch mittels der in dem Behälter befindlichen und aufgeheizten Heizflüssigkeit durchgeführt. Eine hierzu erforderliche Pumpe ist als Elektropumpe ausgebildet. Da hierfür auch nur eine einfache Stromversorgung, kein Drehstrom, erforderlich ist, kann diese Elektroversorgung in der Regel ohne größere Mühe erreicht werden. Gegebenenfalls lässt sich eine solche Pumpe auch mittels einer Batterie betreiben.
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Der Gasbrenner verfügt weiter bevorzugt über einen Piezozünder und ist darüber hinaus bevorzugt mit Hilfe eines Thermostats geregelt. Es kann sich beispielsweise um ein Thermostat handeln, das auf Basis eines eingeschlossenen Gasvolumens arbeitet. Eine Temperaturänderung führt zu einer Volumenänderung des Gases und kann so unmittelbar zur Einwirkung auf einen Leistungssteller des Gasbrenners genutzt sein. Eine Elektroversorgung ist hierfür nicht erforderlich.
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Nachstehend ist die Erfindung weiter anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt. Hierbei zeigt:
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1 eine schematische Gesamtansicht, perspektivisch, der Vorrichtung mit Zustellteilen;
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2 die Vorrichtung gemäß 1 bei angehobenem Deckel;
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3 eine Querschnittsansicht eines Deckels weiterer Ausführungsform;
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4 eine Querschnittsansicht gemäß der Schnittebene IV-IV in 1; und
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5 eine prinzipielle Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform mit beheizter Zapfsäule.
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Dargestellt und beschrieben ist eine Vorrichtung 1 zur Ausgabe eines erwärmten flüssigen Lebensmittels. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich um Glühwein 3, der in einem Vorratsbehälter 2 bereitgehalten wird.
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Die Vorrichtung 1 weist, wobei hierzu beispielsweise auf 4 zu verweisen ist, einen Behälter 4 auf, zur Aufnahme einer Heizflüssigkeit. Der Behälter 4 ist von einer Heizschlange 5 durchsetzt. Das flüssige Lebensmittel, hier der Glühwein 3, wird mittels einer Pumpe 6 durch die Leitung 7 zwischen dem Behälter 2 und der Pumpe 6 und sodann mittels der Leitung 8 von der Pumpe 6 durch die Heizschlange 5 zu dem Zapfhahn 9 gefördert.
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Unterhalb und außerhalb des Behälters 4 ist die Heizeinrichtung 10 angeordnet. Die Heizeinrichtung 10 ist als Gasbrenner ausgebildet.
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Mittels einer im Einzelnen nicht dargestellten Thermostatsteuerung ist sichergestellt, dass die Heizleistung des Gasbrenners sich in Abhängigkeit einer in der Heizflüssigkeit erreichten Temperatur selbsttätig reduziert.
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Gewöhnlich wird die Heizflüssigkeit auf eine Temperatur zwischen beispielsweise 85°C und 90°C aufgeheizt. Wenn also beispielsweise 90°C oder eine leicht darüber befindliche Temperatur, wie etwa 91°C, erreicht ist, schaltet der Gasbrenner 10 ab, bis eine vorgegebene Untertemperatur erreicht ist, beispielsweise 85°C, um dann wieder anzuspringen. In der Zwischenzeit bleibt allerdings eine Pilotflamme des Gasbrenners brennen.
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Die Pumpe 6 ist mittels in einem Druckgasbehälter 11 enthaltenen Druckgas betrieben.
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Der Gasbrenner 10 ist mittels in einem ein Zustellteil bildenden Gasbehälter 12 befindlichen Gas betrieben.
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Der Behälter 4 ist oberseitig durch einen Deckel 13 abgedeckt. Der Deckel 13, der in einer gegenüber der 1 unterschiedlichen Ausführungsform in 3 auch im Querschnitt dargestellt ist, ist liegt lediglich in einer Öffnung 14, vergleiche auch 2, der Vorrichtung 1 bzw. konkret des Behälters 4. Und zwar vermittels einer Dichtung 15. Allein das Gewicht des Deckels 13, an dem auch (allein) die Heizschlange 5 gehaltert ist, gegebenenfalls aber auch eine gewisse Klemmwirkung, sorgt einen festen Sitz des Deckels 13. Anderseits ist der Sitz nicht so fest, dass bei eventueller Entwicklung eines Überdrucks in dem Behälter 4 selbsttätig eine Anhebung des Deckels erfolgen kann und sich so Druck abbauen kann. Die Heizschlange 5 durchsetzt mittels eines Zuflussabschnitts 16 und eines Abflussabschnittes 17 den Deckel 13. Oberseitig des Deckels 13 geht die Leitung für den Glühwein in einen Freileitungsabschnitt 18 über, der beim Ausführungsbeispiel wie ersichtlich auch abgeknickt verlaufend ausgeführt ist. An dem Ende des Freileitungsabschnittes 18 sitzt der Zapfhahn 9.
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Beim Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 1 mit zwei Behältern 4 nebeneinander und entsprechend und auch zwei Zapfhähnen 9 ausgebildet. Hier können zwei unterschiedliche Heißgetränke unabhängig voneinander zubereitet und gezapft werden. Entsprechend sind auf der anderen Seite der Vorrichtung 1, was in 1 im Einzelnen nicht dargestellt ist, auch noch Zustellteile wie ein Vorratsbehältnis 3, eine Gasflasche 12 etc. vorhanden.
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Vorderseitig weist die Vorrichtung 1 einen Bedien-Drehknopf 19 für den Gasbrenner auf. Darüber hinaus eine Betätigungshandhabe 20 für einen Piezozünder des Gasbrenners.
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Während bei den weiteren Darstellungen der Zu- und Abflussabschnitt 16, 17, der Heizschlange in die obere Horizontalfläche des Deckels eintaucht bzw. aus dieser Fläche herausragt, ist dies bei der Ausführungsform der 4, jedenfalls bezüglich des Abflussabschnittes 17 in Bezug auf die vordere Vertikalfläche 26 des Deckels gegeben. Somit kann die Oberseite des Deckels günstig aufbautenfrei gehalten werden und als Abstellfläche dienen.
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Bei der Ausführungsform der 5 ist oberseitig auf dem Deckel 13 eine Zapfsäule 21 ausgebildet, die von einem Mantel 22 umgeben ist. Innerhalb des Mantels 22 ist weiter eine die Flüssigkeitsleitung 23, die innerhalb dieser Zapfsäule angeordnet ist, umgebende Heizleitung 24 vorgesehen. Die Heizleitung 24 mündet in den Behälter 4. Mittels einer Pumpe 25 kann diesbezüglich in dem Behälter 4 befindliche Heizflüssigkeit im Kreislauf, also unter Rückfluss in den Behälter 4, durch die Leitung 24 gepumpt werden. Hierdurch wird die Leitung 23 bis zum Zapfhahn 9 hin heiß gehalten. Die Flüssigkeitsleitung 23 und die Heizleitung 24 befinden sich in der Zapfsäule in einer Vergussmaterial enthaltenden Wanne. Das Vergussmaterial ist ebenfalls gut wärmeleitfähig.
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Im Einzelnen kann die Zapfsäule
21 so ausgebildet sein, wie in der
EP 1 717 190 A2 beschrieben, nur mit dem Unterschied, dass die dort vorgesehene Kühlleitung hier in der beschriebenen Weise als Heizleitung ausgebildet ist. Der Offenbarungsgehalt der genannten EP-Schrift ist hiermit voll inhaltlich in die Offenbarung vorliegender Anmeldung einbezogen, in Bezug auf die Ausgestaltung der Zapfsäule auch um eines oder mehrere Merkmale der genannten Druckschrift in Ansprüche dieser Anmeldung einzubeziehen.
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Bei der Heizflüssigkeit kann es sich zunächst um normales Wasser handeln. Bevorzugt ist jedoch eine Sole, also ein Wasser mit einem gewissen Salzanteil. Dies um bei Minustemperaturen ein vorzeitiges Einfrieren zu vermeiden.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Vorratsbehälter
- 3
- Glühwein
- 4
- Behälter
- 5
- Heizschlange
- 6
- Pumpe
- 7
- Leitung
- 8
- Leitung
- 9
- Zapfhahn
- 10
- Heizeinrichtung, Gasbrenner
- 11
- Druckgasbehälter
- 12
- Gasbehälter
- 13
- Deckel
- 14
- Öffnung
- 15
- Dichtung
- 16
- Zuflussabschnitt
- 17
- Abflussabschnitt
- 18
- Freileitungsabschnitt
- 19
- Bedien-Drehknopf
- 20
- Betätigungshandhabe
- 21
- Zapfsäule
- 22
- Mantel
- 23
- Flüssigkeitsleitung
- 24
- Heizleitung
- 25
- Pumpe
- 26
- Vertikalfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10046558 A1 [0002]
- EP 1717190 A2 [0035]