DE2017046B2 - Vorrichtung zum Anformen einer Laufsohle an eine mit einem Rahmen versehene Schuheinheit - Google Patents
Vorrichtung zum Anformen einer Laufsohle an eine mit einem Rahmen versehene SchuheinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anfordern einer Laufsohle an eine aus Schaft und Brandsohle
bestehende, mit einem Rahmen versehene Schuheinheit, umfassend einen Formhohlraum für die Laufsohle,
an dessen Seitenwand eine Ausnehmung vorgesehen ist, die eine waagerechte und eine senkrechte Fläche
zum abdichtenden Auflegen bzw. seitlichen Anlegen des Rahmens der Schuheinheit aufweist, sowie eine von
oben auf den Rahmen aufsetzbare Klemmeinrichtung.
Das Anformen der Laufsohle erfolgt beispielsweise durch Vulkanisierung von Rohkautschuk oder durch
Einspritzung eines Kunststoffmaterials in den Formhohlraum, wobei die Laufsohle mit der aus Brandsohle
und Schaft bestehenden Schuheinheit eine feste und haltbare Verbindung eingeht. Der Rahmen, der beispielsweise
aus einem nach außen stehenden Rand des Schaftes oder aus einem anderen geeigneten, mit dem
Schaft verbundenen Material bestehen kann, ist bei einer bekannten Vorrichtung so ausgebildet, daß er
über die Außenkontur der Laufsohle hinausragt (USA.-Patentschrift2
6511t8).
Der überstehende Teil des Rahmens kann dann z. B. zwischen einer Klemmeinrichtung und der Form eingeklemmt
und auf diese Weise in der Vorrichtung fixiert werden. Dabei dient der über die Laufsohlenkontur
vorstehende Teil des Rahmens gleichzeitig dazu, den Formhohlrauin gegen Austreten des Laufsohlenmaterials
abzudichten.
Eine derartige Vorrichtung bzw. das damit durchgeführte Verfahren ist jedoch unzweckmäßig, da der auf
der waagerechten Fläche der Ausnehmung aufliegende, durch die Klemmeinrichtung eingeklemmte Teil des
Rahmens nach dem Anformen der Laufsohle geschnitten oder abgeschliffen werden muß, so daß er nicht
mehr über die Kontur der Laufsohle vorsteht. Eine derartige Nachbearbeitung ist an sich schon aufwendig
und hat den weiteren Nachteil, daß dadurch häufig auch die Laufsohle selbst oder im schlimmsten Fall der
Schaft beschädigt und dadurch unansehnlich gemacht wird.
is Es sind auch schon Vorrichtungen bekannt, bei denen
mit dem Rahmen des Schuhs bündig abschließende Sohlen an den Schuh angeformt werden können. Dabei
ist der Rahmen nicht mehr zwischen der Klemmeinrichtung und einer waagerechten Fläche der Ausneh-
mung eingeklemmt, sondern das Gegenlager für den Druck der Klemmeinrichtung wird praktisch durch die
Laufsohle selbst gebildet (deutsche Auslegeschrift i 052 86t, österreichische Patentschrift 218 914). Es ist
ersichtlich, daß durch eine derartige Vorrichtung der
»5 Rahmen nicht sicher eingeklemmt werden kann, so daß
auch eine sichere Abdichtung des Formhohlvolumens nicht gewährleistet ist.
Ei ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einerseits eine sichere Abdichtung des Formhohlraumes
gewährleistet, andererseits aber ein Anformen von mit dem Rahmen bündigen Sohlen ermöglicht, so
daß ein Nacharbeiten der Sohlen nicht erforderlich ist. Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Ausnehmung als von der Seitenwand des Formhohlraumes nach innen vorstehende Lippe von
etwa der Breite des Rahmens der Schuheinheit ausgebildet ist.
Durch diese konstruktive Maßnahme kann der Rand des Rahmens von vorneherein fluchtend mit der Laufsohle vorgesehen werden. Damii der Rahmen trotzdem eine Auflagefläche hat, ist diese lippenförmig nach innen vorgezogen. Dadurch ergibt sich beim fertigen Schuh unterhalb des Rahmens eine kleine Hohlkehle.
Durch diese konstruktive Maßnahme kann der Rand des Rahmens von vorneherein fluchtend mit der Laufsohle vorgesehen werden. Damii der Rahmen trotzdem eine Auflagefläche hat, ist diese lippenförmig nach innen vorgezogen. Dadurch ergibt sich beim fertigen Schuh unterhalb des Rahmens eine kleine Hohlkehle.
welche die Lauf- und Festigkeitseigenschaften des Schuhes nicht beeinträchtigt. Der Rahmen selbst steht
jedoch nicht mehr über die Kontur der Laufsohle hinaus, so daß eine Nachbearbeitung nicht mehr erforderlich
ist.
Um den Herstellungsaufwand der Vorrichtung möglichst gering zu halten, ist nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung vorgesehen, daß der die Ausnehmung aufweisende Teil der Seitenwand des Formhohlraumes
als zweistückiges Bauteil in Form von Platten ausgebildet ist. Auf diese Weise kann dieser Teil getrennt
bearbeitet werden, so daß z. B. ein Hinterfräsen od. dgl. nicht erforderlich ist. Es ist grundsätzlich bei
Vorrichtungen zum Anformen von Laufsohlen an Schuheinheiten schon bekannt, den Formhohlraum aus
verschiedenen Bauteilen aufzubauen, die geometrisch sehr einfach sind. Eine derartige Aufteilung der eigentlichen
Sohlenform in einen Randteil, einen von unten in diesen Randteil einfahrbaren Stempel sowie einen oberen
Klemmteil ist üblich (österreichische Patentschrift 218 914) und auch im Falle der vorliegenden Erfindung
angewendet. Zusätzlich ist jedoch eine Aufteilung des Randteils vorgesehen, da dieser durch die nach innen
vorspringende Lippe eine etwas kompliziertere Form
aufweist. Auf diese Weise kann die Seitenwand des Formhohlraumes in zwei Teile mit einfacherer geometrischer
Form aufgeteilt werden, die damit auch einfacher zu bearbeiten sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die die Ausnehmung bildende Lippe etwa dreieckigen
Querschnitt auf. Oberhalb der Lippe befindet sich dann die eigentliche Aufnahme für den Rahmen der Schuheinheit.
Dem Querschnitt de·· Lippe entsprcht die nach
dem Ausformen des Schuhes unterhalb des Rahmens verbleibende Hohlkehle, so daß das Aussehen des fertigen
Schuhes durch die Gestaltung der Lippe bestimmt werden kann.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind bei einer Vorrichtung zum Anformen einer Laufsohle
an aus Oberleder und Brandsohle bestehenden, mit über die Oberlederkonlur vorspringender Brandsohle
versehenen Sandalen mehrere von außen, den Randteil der Brandsohle übergreifende, am Leisten in bestimmten
Positionen befestigte Haken zum Festhalten d^r ao
Brandsohle vorgesehen, welche sich auf der Lippe bzw. darauf ausgebildeten Paßsifzen abstützen, wobei die
Klemmeinrichtung an den der Position der Haken entsorechenden Stellen mit Aussparungen für die Haken
versehen ist. Diese Haken können beispielsweise ohne »5
weiteres auch über den Rand der Brandsohle in die durch die Lippe gebildete Hohlkehle übergreifen, ohne
daß sie später Spuren auf der Laufsohle zurücklassen. Durch die Aussparungen wird ein Schließen und Festklemmen
der Klemmeinrichtung nicht verhindert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung, die in einer teilweise offenen
Stellung dargestellt ist,
F i g. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles Λ in Fig. 1,
F i g. 3 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, der in F i g. 1 gezeigten Vorrichtung in einer geschlossenen
Stellung,
F i g. 4 zwei Teilquerschnitte in vergrößertem Maßstab, von denen der linke die Vorrichtung in einer teilweise
offenen Stellung vor der Einspritzung der Laufsohle im flüssigen Zustand und der rechte dieselbe
Form nach der Einspritzung der Laufsohle im flüssigen Zustand zeigt,
F i g. 5 einen Querschnitt in vergrößertem Maßstab entlang der Linie V-V in F i g. 3, und
F i g. 6 einen Teilquerschnitt, in dem die Vorrichtung in einer vollständig offenen Stellung zusammen mit
einem fertigen Schuh dargestellt ist, der aus der Form herausgenommen werden kann.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung enthält eine Form, die durch zwei Teile 1 und 2 gebildet
wird, die, wenn die Form geschlossen wird, entlang einer Linie M-M, die in Fig.3 gezeigt ist, ineinander
passen, und die die Seitenwände des eigentlichen Formhohlraumes für die Laufsohle bilden. Die Teile 1
und 2 der Form können voneinander getrennt werden, so daß eine Laufsohle eines Schuhes, die in dem Formhohlraum
3 der Form ausgebildet worden ist, herausgenommen werden kann (s. F i g. 4 und 6). Auf den Oberseiten
Γ und 2' der Teile 1 und 2 der Form sind jeweils Platten 4 bzw. 5 angebracht. An jeder Platte 4 und 5
sind zwei nach aufwärts vorstehende Lagerböcke 6 bzw. 7 angebracht, an denen eine zweiteilige Klemmeinrichtung
8 bzw. 9 angelenkt ist. Jeder Teil der Klemmeinrichtung 8,9 weist einen Querhebel 13 auf,
der in der Nähe des jeweiligen Anlenkpunktes befestigt ist. Die Hebel 13 erstrecken sich in entsprechende Aussparungen
12 in den Teilen 1 und 2 der Form. Von den Außenseiten 1" der Teile 1,2 der Form aus sind öffnungen
11 ausgebildet, die sich von diesen Außenseiten bis in die Aussparungen 12 hinein erstrecken. In den
öffnungen 11 sind Federn 10 angeordnet, die die Hebel
13 so vorspannen, daß jeder Teil der Klemmeinrichtung 8 und 9 normalerweise durch die Wirkung der Feder
10 — wie auf der linken Seite in F i g. 4 und 6 dargestellt — in einer angehobenen Stellung gehalten
wird. In das Ende jeder Öffnung It ist ein Stöpsel 14
eingeschraubt, der einstellbar ist, um den Druck einzustellen, den die Federn 10 auf die Hehel 13 ausüben.
Die Platten 4 und 5, die an den Teilen 1 bzw. 2 der Form befestigt sind, weisen jeweils eine nach einwärts
vorspringende Lippe 15 auf, die einen dreieckigen Querschnitt besitzt. Wenn die Teile 1 und 2 der Form
zusammengefügt sind, bilden die Lippen 15 eine horizontale ringförmige Ausnehmung 16, die eine senkrechte
hintere Fläche 17 in dem oberen Teil der Seitenwände der Platten 4 und 5 aufweist.
Die Vorrichtung enthält gleichfalls einen Leisten 18, der in der Zeichnung das Oberleder für eine Sandale
träjt. die durch Streifen 19 gebildet wird, die an einer
Brandsohle 20 von einer solchen Größe befestigt sind, daß der vorstehende Rand 20 a der Brandsohle in der
Ausnehmung 16 aufliegt, wobei deren Außenwand gegen die senkrechte Stirnfläche 17 anliegen kann.
Der Leisten 18 ist mit mehreren Haken 21 versehen, um den vorstehenden Rand 20 a der Brandsohle in
einer genauen Stellung zu halten, nachdem sie auf dem Leisten befestigt worden ist und bis sie in der Ausnehmung
16 aufliegt, wenn der Leisten auf die Form aufgesetzt wird.
Um zu verhindern, daß die Stifte 21 beim Schließen der Form hindern, sind in dem Rand der Klemmeinrichtung
8,9 in solchen Stellungen, die den Stellungen der Stifte 21 auf dem Leisten entsprechen, eine Zahl von
Aussparungen 24 vorgesehen, und in den Platten 4 und 5 sind entsprechende Paßsitze ausgebildet, die zur Aufnahme
der abgebogenen Enden 22 der Haken 21 dienen.
Die Vorrichtung enthält gleichfalls Einrichtungen zur
Halterung des Leistens und Einrichtungen zum Schließen der Klemmeinrichtung 8 und 9 auf den Platten 4
und 5, um den vorstehenden Rand der Brandsohle lest in seiner Stellung in der Ausnehmung 16, der durch die
Lippen 15 der Platten 4 und 5 gebildet wird, zu verriegeln. Der Formhohlraum 3 der Form wird dadurch abgedichtet.
Die Einrichtung zur Halterung des Leistens 18 besteht aus einem Träger 25, an dem der Leisten 18 befestigt
ist, und die Einrichtung zum Verschließen der Klemmeinrichtung 8,9 umfaßt zwei Stempel 26 an jedem
Ende des Trägers 25, die nach abwärts gegen die Klemmeinrichtung 8 und 9 vorstehen. An dem unteren
Ende jedes Stempels 26 ist ein mit Außengewinde versehener Teil 27 vorgesehen, auf dem kugelförmige
Schrauben 28 aufgeschraubt werden, wodurch einstellbare Füße gebildet werden. Die Stempel 26 sind so
lang, daß die Teile der Klemmeinrichtung 8 und 9, wenn der Träger 25 gegen die Teile 1 und 2 der Form hin
abgesenkt wird, durch die einstellbaren Füße 28 verschlossen und fest in geschlossenem Zustand gehalten
werden, wenn sich der Leisten in der Stellung befindet, in der die Brandsohle auf der Lippe 15 ruht, wobei die
einstellbaren Füße 26,27,28 in den Aussparungen 29 in
den Klemmeinrichtungen 8 und 9 ruhen. Die Teile der Klemmeinrichtung 8,9 drücken dann auf die Oberseite
20 ü des vorstehenden Randes 20 a und pressen diesen mit seiner Unterseite 20 cgegen die Lippe 15.
Der Formhohlraum 3 der Form ist von unten durch einen Stempel 30 verschlossen, der die Basis der Form
bildet und gegen den die Teile 1 und 2 der Form eng anliegen, um den Formhohlraum 3 zu bilden. Die Stellung
des Stempels 30 kann auf irgendeine bekannte Art und Weise gesteuert werden, um die Dicke der Laufsohle
zu verändern, die in der Form 1 hergestellt wird.
Die Bewegung des Stempels 30 kann nicht nur dazu verwandt werden, die Dicke der Laufsohle zu verändern,
sondern auch dazu, während des Ausformvorganges der Laufsohle einen Druck auf das Material auszuüben,
aus dem die Laufsohle hergestellt wird, um dazu beizutragen, die Laufsohle mit dem Schaft und der
Brandsohle in der Form zu verschweißen.
Die in F i g. 6 gezeigte fertige Laufsohle 31 kann in bekannter Weise durch Vulkanisation einer Charge Rohkautschuk in den Formhohlraum 3 der Form oder aus einer Mischung, aus der ein schwammähnlicher Gummi erzeugt werden kann, oder dadurch hergestellt
Die in F i g. 6 gezeigte fertige Laufsohle 31 kann in bekannter Weise durch Vulkanisation einer Charge Rohkautschuk in den Formhohlraum 3 der Form oder aus einer Mischung, aus der ein schwammähnlicher Gummi erzeugt werden kann, oder dadurch hergestellt
ίο werden, daß eine Charge Kunstharz von geeigneter
Qualität in den Formhohlraum 3 eingespritzt wird.
Je nach dem angewandten Verfahren kann die Form weiterhin eine Heiz- oder Kühlvorrichtung enthalten,
um gegebenenfalls den Formvorgang und die Verfestigung der Sohle geeignet steuern zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Anformen einer Laufsohle an eine aus Schaft und Brandsohle bestehende, mit
einem Rahmen versehene Schuheinheit, umfassend einen Formhohlraum für die Laufsohle, an dessen
Seitenwand eine Ausnehmung vorgesehen ist, die eine waagerechte und eine senkrechte Fläche zum
abdichtenden Auflegen bzw. seitlichen Anlegen des Rahmens der Schuheinheit aufweist, sowie eine von
oben auf den Rahmen aufsetzbare Klemmeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmung (16) als von der Seitenwand des Formhohlraumes (3) nach innen vorstehende Lippe (15)
von etwa der Breite des Rahmens (20 ä) der ächuheinheit
(19,20,20 a) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Ausnehmung (16) aufweisende Teil der Seitenwand des Formhohlraumes (3) als
zweistückiges Bauteil in Form von Platten (4,5) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ausnehmung
(16) bildende Lippe (15) etwa dreieckigen Querschnitt aufweist.
4. Vorrichtung zum Anformen einer Laufsohle an aus Oberleder und Brandsohle bestehenden, mit
über die Oberlederkontur vorspringender Brandsohle versehenen Sandalen, nach einem der Ansprü
ehe 1 bis 3, gekennzeichnet durch von außen den Randteil der Brandsohle (20) übergreifende, am Leisten
(18) in bestimmten Positionen befestigte Haken (21) zum Festhalten der Brandsohle, welche sich auf
der Lippe (15) bzw. darauf ausgebildeten Paßsitzen abstützen, wobei die Klemmeinrichtung (8,9) an
den der Position der Haken entsprechenden Stellen mit Aussparungen für die Haken versehen ist.
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