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Schnellverschluß mit Auszieh- und Einrückvorrichtung Geräte der elektrischen
Nachrichten- und Übertragungstechnik werden vielfach aus einem festehenden Gehäuse,
Rahmen oder Gestell und aus einsetzbaren bzw. einschiebbaren, mit den erforderlichen
Schaltelementen bestückten Baugruppen (Einschübe oder Einsätze) aufgebaut. Mit Rücksicht
auf leichte Zugänglichkeit, Auswechselbarkeit und Überprüfbarkeit werden im allgemein
anstelle fester gelöteter oder geschraubter Verbindungen Steckverbindungen verwendet.
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Beispielsweise trägt die Innenseite der Gehäuserückwand bzw. die Rückseite
des Einschubtelles die Steckbuchsen oder Kontaktfedern, während der andere einzuschiebene
Geräteteil die zugeordneten Stecker oder Messerkontakte, zweckmässig auf Kontaktteilsten
aufgereiht, trägt. Dabei muß sichergestellt werden, daß mit dem Einschieben der
Geräteeinheit einerseits eine betriebssichere Verbindung hergestellt ist, andererseits
aber auch die Kontakte sich leicht trennen lassen. Da bei jeder Geräteeinheit oder
Baugruppe eine größere Anzahl von Strckverbindungen beim Einschieben hergestellt
werden und dabei das beim Eintrücken oder beim
Trennen auftretende
Reibungswiederstand überwunden werden muß, sind erhebliche Kräfte erforderlich.
Es ist bereits bekannt, über entsprechende Hebelvorrichtungen diese großen Steckkräfte
in kleine Betätigungskräfte umzuformen und dadurch mit verhältnismässig geringem
Kraftaufwand eine größere Anzahl von Steckverbindungen gleichzeitig herzustellen
bzw. zu trennen. So ist z.B. durch die deutsche Patentschrift 974 266 eine Einschiebevorrichtung
für in Gestelle einschiebbare Gehäuse bekannt geworden, bei der zur Überwindung
des bei Beginn der Kontaktgabe zwischen Federleisten und Messern einsetzenden Widerstandes
die kräftesparende Wirkung eines Hebels verwendet wird, dessen Drehpunkt am einzuschiebenden
Gehäuse festgelegt und dessen kurzer Hebelarm mit einem kurvenförmigen Teil versehen
Ist, der an einer Kante des Gestelles derart angreift, daß sich der Drehpunkt des
Helbes und mit ihm das Gehäuse bei einer Drehung des Hebels translatorisch bewegt.
DEr kurze Arm des Hebels ist als Kurvenscheibe ausgebildet mit einer Randleiste,
die in einem Schlitz einer Schiene des Gestelles geführt ist. Bei dieser Eischiebevorrichtung
wirken eine Reihe konstruktiv zum Teil recht aufwendiger Einzelteile zusammen, welche
ein kräftesparendes Lösen und Verbinden der Steckkontakte bewirken sollen. Zum Herausnehmen
bzw. Hineinschieben des Gehäuse In ein entsprechendes Gestell muß man das Gehäuse
selbst umfassen, wobei für ein verkantungsfreies Bewegen des Gehäuses in den Führungen
des Gestells eine exakte Handhabung voraussetzung ist. Es ist ferner aus der Patentschrift
16 131 des A@@@ für Erfindungs- und Patentwesen
eine Verriegelung
für Einschübe bei elektrischen Nachrichtengeräten in Getell- bzw. Schrankbauweise
bekannt, bei der in der ersten Phase der Verriegelung der Einschub in des Gestell
gezogen und in der zweiten Phasen der Einschub im Gestell arretiert wird. Ein geschlossener
Handgriff, der drehbar gelagert ist, bewirkt dabei über ein Gelenk und eine Zug-
und Druckstange die Verriegelung im Gestell. Bei dieser Verriegelung mit z.T. komplizierten
Einzelteilen ist für ein verkantungsfreies Einsetzen bzw. Herausziehen des Einschubes
Voraussetzung, daß stets beide Handgriffe gleichzeitig betätigt werden, anderenfalls
würde der Einschub in seiner Führung verklemmen. Weiter ist aus der deutschen Auslegeschrift
1 101 564 eine Auszieh- und Eindrückvorrichtung für elektrische Geräte bekannt,
bei der mit Hilfe einer Hebeleinrichtung unter Benutzung von spiralig angeordneten
Schlitzen und in diese eingreifende Zapfen in ein Gehäuse einsetzbare Einschübe
mit ihren Steck- und Druckkontakten mit entsprechenden Gegenkontakten in lontaktschluß
gebracht werden können. Diese Vorrichtung hat Jedoch den Nachteil, daß der Gügel
der Vorrichtung im eingedrückten Zustand eines Einschubes lediglich durch die Federkraft
der ineinander greifenden Ecntskte von Einschub und Gehäuse bzw, Gestell in seiner
dem Gehause oder Gestell angenäherten Lage gehalten wird. Dies fiibrt einerseits
bei relativ ausgeleierten Kontakten dazu, daß der zunächst hochgeklappte Bügel wieder
in eine vom Gestell oder Gehause abstehende Lage zurücksinkt und auf diese Weise
möglicherweise eine Trennung der an sich im geschlossenen Zustand zu haltenden Kontakte
berbeiführt.
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Bei relativ großen wirksamen Kontaktkräften muß andererseits die Bügelendstellung
so ausgelegt werden, daß im hochgeklappten Zustand sofort ein gutes Umgreifen des
Bügels möglich ist. Dies bedeutet aber, daß auch in einem solchen Fall ein dichtes
Heranbringen des Bügels an die Gestellfront ausgeschlossen ist. Bekannt ist ferner
durch die deutsche Patentschrift 1 262 383 ein Schnellverschluß mit Auszieh- und
Eindrückvorrichtung für in Gestellanordnungen der elektrischen Übertragungstechnik
einsetzbare Geräteeinheiten mit auf ihrer Rückseite vorhandenen Mehrfachsteckverbindungen.
Dieser besteht im wesentlichen aus einem beiderseitig des Gerätes gelagerten schwenkbaren
Bügel, dessen Seitenteile an ihrem freien Ende durch einen Quersteg miteinander
verbunden sind und der an seinen Enden scheibenförmig ausgebildet und derart mit
einer hakenförmigen ausbildung versehen ist, daß Spiralschlitze gebildet werden,
durch die Uber an entsprechender Stelle der Geräteaufnahme angebrachte, in die Schlitze
eingreifende Zapfen Je nach der Bewegungsrichtung des Bügels ein die Kontakte ineinanderschiebende
oder lösende Wirkung erfolgt. Die Schlitze des Bügels geben von dem inbezug auf
die Drehachse spiralförnig verlaufenden Teil in einen sich daran anschließenden
kreisförmigen Teil über. Am gekrümmten Umfang der scheibenförmig ausgebildeten Enden
des Bügels sind zwei Rastschlitze so angeordnet, daß ein an beiden Seiten des Gerätes
augebrachter, drehbar gelagerter und nach vorn über das Gerat hinausregender Rasthebel
mit einer Nase, welche in Größe und Form den Rastschlitzen entspricht, und mittels
einer
Bandfeder in diese Rastschlitze gedrückt wird, derart eingerastet ist, daß sich
die Nase bei geschlossenen Kontakten in dem einen und bei getrennten Kontakten im
anderen Rastschlitz befindet. An beiden Seiten des Gerätes ist je einer Bandfeder
so angeordnet, daß sie durch den bei geschlossenen Kontakten in Schrägstellung befindlichen
Bügel gespannt ist. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß der Hebel außerhalb des
eigentlichen Einschubes liegt und daher störanfällig ist und eine zusätzliche Rasteinrichtung
vorgesehen sein muß. Schließlich ist in der deutschen Auslegeschrift 1 299 744 ein
elektrisches Gerät der Nachrichtentechnik beschrieben, das sich aus einem feststehenden
Rahmen, Gestell oder Gehäuse einerseits und mindestens einer einsetzbaren oder einschiebbaren
Baugruppe andererseits mit Steckverbindungen zwischen beiden Geräteteilen und aus
einer Auszieh- und Eindrückvorrichtung für die Steckverbindung zusammensetzt, bei
dem ein Organ zur Spelcherung mechanischer, beim Einschieben der Baugruppe in das
Gestell längs des größerten Teils des Einschubweges gegen eine Kraft zu leistender
Arbeit, eine Spannvorrichtung zur Umsetzung der Vorschubbewegung in eine die Kraft
des Speicherorgans überwindende Bewegung und ein Auslösemechanismus vorgesehen sind,
der zur Umsetzung der während des größten Teils des Einschubweges gespeicherten
Arbeit in eine Bewegung des Einschubteiles längs des kleineren Reststückes des gesamten
möglichen Einschubweges, gegen den von den Steckverbindung ausgeübten mechanischen
Widerstand, dient. Bei dieser Hebeianordung ist nachtellig, daß ein
Organ
zur Speicherung mechanIscher Arbeit vorhanden ist sowie eine Spannvorrichtung zur
Umsetzung der Vorschubbewegung in eine die Kraft des Speicherorgans überwindende
Bewegung.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die oben erwähnten Nachteile
der bekannten Hebelverschlüsse zu vermeiden. Sie betrifft dementsprechend einen
Schnellverschluß mit Einrück- und Ausziehvorrichtung für in ein Gehäuse, ein Gestell
oder einen Rahmen einsetzbare, mit elektrischen Schaltelementen bestückte Baugruppen
(Einschübe oder Einsätze) mit auf ihrer Rückseite vorgesehenen Mehrfachsteckvertindungen,
der aus einem an der Seitenwand der Baugruppe drehbar gelagerten Hebel mit einem
am Ende spiralförmig zu dem. Drehpunkt angeordneten Schlitz besteht, der seinerseits
in ein am Gehäuse, Gestell oder Rahmen vorhandenes Gegenlager (Zapfen) eingreift,
wobei je nach der Betätigungsrichtung die Baugruppe ein bzw. ausgerückt wird und
eine Arretierung im Endzustand vorhanden ist. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß
dle zul Schutz der Verdrahtung und der Bestückung sowieso erforderliche Innenwand
federnd ausgebildet ist und seitlich al Einrückhebel anliegt und daß an der Frontplatte
der Baugruppe Kulissen zur Arretierung des Hebels in den endlagen vorgesehen sind,
in die der Hebel durch die Federkraft der Innenwand gedrückt wlrd.
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Die Figuren veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt einen Blick auf die Innenwand vom Inneren des Gerätes
aus sowie auf die entsprechenden Teile des Einschubes.
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Fig. 2 zeigt eine Frontansicht auf die Bedienungsseite.
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In den Einschub 1 ist die zum Schutz der Bestückung sowieso erforderliche
Innenwand 2 lediglich an den Punkten 3a, 3b, 3c durch Vernieten, Verschrauben oder
Verschweißen mit der Außenwand 4 verbunden. Durch diese Art der Befestigung kann
die ihr innewohnende Elastizität zur Erzielung einer Federkraft ausgenutzt werden.
Der Ein- und Ausrückhebel 5 ist bei 3c drehbar gelagert. Bei einer Schraubverbindung
kann der Schraubenschaft selbst das Drehlager sein. In die Innenwand 2 sind an den
den Hebelgriff E benachbarten Teil der Innenwand 2 Sicken 9 in Richtung auf den
Hebel 5 zu eingedrückt. Dadurch wird der Hebel 5 in den beiden Endlagen unter der
Virkung der Federkraft der Innenwand 2 nach außen gedrückt. Wie Fig. 2 zeigt, ist
in der sowieso benötigten Frontplatte 10 des Einschubes 1 eine Kulisse 8 zur Führung
des Hebels 5 vorgesehen. In den Endlan für den Hebel 5 sind in der Kulisse 8 Aussparungen
7 vorhanden, in die der Hebel 5 durch die Sicken 9 und die federnde Innenwand 2
gedrückt wird, sobald diese lagen erreicht sind. Bein Einfahren und ausfahren des
Einschubs 1 werden die auf Jeder Seite des Einschubes 1 befindlichen Hebel 5 aufeinander
zugedrückt, wodurch sie gegen die Federkraft der Innenwand 2 ausrasten.
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Danach kann die für den jeweiligen Vorgang erforderliche Bewegung
der Hebel 5 durchgeführt werden. In Fig. 1 ist der Hebel 5 in der beim Einfahren
vorliegenden oberen Raststellung
strichpunktiert, in der im Betriebszustand,
also vor den Ausfahren, vorhandenen unteren Rastatellung gestrichelt dargestellt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann das Griffende 6 des Hebels 5 genau den Frontgriffen
des Einschubsystems entsprechend ausgebildet sein, so daß es sich dem Bild der Frontplatte
harmonisch anpaßt. Weiter ist es ohne Beeinträchtigung der Wirkungsweise und des
Bildes der Frontplatte möglich, eine Verriegelungsleiste vorzusehen, die gegen den
Einsatz geschraubt wird. Es sei noch bemerkt, daß der Hebel mit geringem Aufwand
auch noch nachträglich eingebaut werden kann.
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8 Seiten Beschreibung, 2 Patentanspriiche und 2 Blatt Zeichnungen
mit 2 Figuren