DE2001491A1 - Verfahren zur Herstellung von Arylhalogeniden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ArylhalogenidenInfo
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Description
DR. ALFRED SCHÖN
PATENTANWALT
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WIDENMAVERSTRASSE 49/1 TELEFON C08115 226187
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PR. ALFRED SCHON · 8 MÖNCHEN22 ■ WIDENMAYERSTRASSE 49/1
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Verfahren zur Herstellungvon Ary!halogeniden
Die Brfiadtmg betrifft ein neues Verfahrea ssur Herstellung
von Aryldlhalogenidea«,
Erfindungsgemäes kann ein Aryldilnalogenid in der Weise her
gestellt werden, dass ein Arylsulfonyläalogenid dar Formel
worin R ein in m-Stellung dirigierender desaktivierender Sub-βtituent
iet und X fUr Chlor oder Brom steht, in Gegenwart des
entsprechenden elementaren Halogens erhitzt wird.
Unter einem "in m-Stellung dirigierenden desaktivierenden Sub-Btituenten"
soll jeder Substituent verstanden werden, der einen Benzolring gegenüber einer elektrophilen Substitution desaktiviert,
so dass eine elektrophile Substitution vorzugsweise an Stellungen erfolgt, die in m-Stellung zu dem Substituenten
* stehen. Von den Substituenten, für welche R stehen kann, seien
Hitro, Cyano, Pormyl, Carboxy, Trichlormethyl, Trifluormethyl,
quateraäree Ammonium, einschliesslich Trialkylammonium, sowie
öarbalkoxy, wie beispielsweise Carbomethoxy, Carboäthoxy, öarbobutoxy
oder Carbohexyloxy, erwähnt. Die Reaktion erfolgt glatt
unter Freisetzung von Schwefeldioxyd, wobei in hoher Ausbeute das Arylhalogenid erhalten wird. Die Reaktion ist im wesentlichen
dann beendet, wenn die Schwefeldioxyd-Entwicklung aus der Reaktionsmischung aufhört.
Das erfindungsgemäase Verfahren kann innerhalb eines breiten !Temperaturbereiches durchgeführt werden. Die Temperatur, bei
welcher die Reaktion verläuft, hängt teilweise von dem als
Ausgangematerial eingesetzten Arylsulfonylhalogenid ab. Ferner kann die Temperatur während des Verlaufs der Reaktions verändert
werden. Im allgemeinen verläuft die Reaktion innerhalb eines Temperaturbereichee von ungefähr 160 - 270°0.
Eine Vielzahl von Arylsulfonylhalogeniden kann erfindungsgemäss
umgesetzt werden. Beispiele für Aryleulfony!halogenide, die
erfindungsgemäss zur umsetzung gebracht werden können, sind
5,5-Diohlorsulfonylbenaoylchlorid, 3»5~Dibromsulfonylbenzoylbromid,
3,5-Diohlorsulfonylbenzoesäure, A*thyl-3,5-dichlorsulfonylbenaoat,
3,5~Diohlorsulfonylbenzonitrll, 5,5-Diohlor-
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sulfonylanilinhydrochlorid, ^,S
methylaniliniumchlorid, 2,5-Diehlorsulfonylbensaldeyd, 3,5-Dichlorsulfonylnitrobenzol und 3,5-Diohlorsulfony!benzotrichlorid.
methylaniliniumchlorid, 2,5-Diehlorsulfonylbensaldeyd, 3,5-Dichlorsulfonylnitrobenzol und 3,5-Diohlorsulfony!benzotrichlorid.
Ein erfindungegemäss hergestelltes Arylhalogenid kann aus
der Reaktionsmisohung nach üblichen Methoden abgetrennt werden.
Im allgemeinen wird das Ärylhalogenid aus der Reaktionsmischung
durch Destillation unter vermindertem Druck entfernt.
Im allgemeinen braucht kein Lösungsmittel zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens vervfendet werden. Wird kein
Lösungsmittel verwendet, dann ist die temperatur, bei welcher
die Reaktion durchgeführt wird, höher als der Schmelzpunkt des Arylsulfonylhalogenid-Äusgangsmateri&ls. Man kann jedoch
auch ein Lösungsmittel, das gegenüber der Reaktion inert ist,
verwenden. Von den Lösungsmitteln, die besonders geeignet sind, seien diejenigen aromatischen Kohlenwasserstoffe» Ither,
Nitrile und Oarbalkoxy-Verbindungen erwähnt, die in hohem Maße
halogeniert sind, d.h., in denen die meisten Wasserstoffatome
durch Halogenatome ersetat worden sind, Yorzugsweise sollte
das Lösungsmittel einen höheren Siedepunkt als das Arylhalogenid-Produkt
besitzen, so dass das Produkt in bequemer Weise durch Destillation entfernt werden kann*
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens ist
das Vorliegen eines elementaren Halogens in dem Reaktionssystem^
wobei das Halogen als Katalysator für die Reaktion
vrirkt. Ba das Halogen als Katalysator eingesetzt wird, kann
die Menge» in der es eingesetzt wird, innerhalb eines breiten
Bereiches variieren. Man kann jede Menge verwenden, welche die gewünschte Katalyse bewirkt. In vorteilhafter Weise wird
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das Halogen durch, das System in Form eines stetig fliessenden Stroms geschickt. Die Menge dieses Stroms richtet sich
nach der Reaktionstemperatur, dem umgesetzten Arylsulfonylhalogenid
sowie nach anderen Paktoren. Im allgemeinen werden
ungefähr 0,1 bis ungefähr 1 Hol des Halogens in das System pro Mol des umzusetzenden Arylsulfonylhalogenids eingeleitet.
Der bevorzugte Bereich beträgt ungefähr 0,1 - 0,5 Mol des
Halogene pro Mol des Arylsulfonylhalogenids,
Die Reaktionszeit hängt von der Reaktionstemperatur, dem umgesetzten
Arylsulfonylhalogenid sowie von anderen Paktoren ab. Im allgemeinen reicht eine Reaktionszeit von ungefähr
1-20 Stunden zur Beendigung der Reaktion aus.
Das erfindungsgemässe Verfahren besitzt zur Herstellung von
Arylhalogeniden viele Vorteile. Ee ist eine sehr "saubere"
Reaktion, die in einer sehr hohen Ausbeute das gewünschte Produkt liefert, wobei nur in geringem Ausmaß unerwünschte
Nebenprodukte gebildet werden. Aueserdem verbleibt bei der
Destillation nur ein sehr geringfügiger Rückstand. Ferner können nunmehr mittels des erfindungsgemässen Verfahrene viele
3,5-Dihalogen-Benzolverbindungen, deren Herstellung früher
komplizierter Methoden bedurfte, in einfacher. Weise hergestellt werden. Da beispielsweise eine direkte Chlorierung von
Benzoylchlorid hauptsächlich die 3,4- und 2,3-Isomeren lie·*
fort, erforderte früher die Herstellung von 3,5-Diohlorbenzoylohlorid
ein kompliziertes Seohsstufen-Verfahren, wobei eine relativ geringe Gesamtausbeute erzielt wurde. Bei Anwendung
des erfindungsgemässen Verfahrens kann 3,5-Dicnlorbensnoylohlorid
in vier Stufen in einem Gefäss hergestellt werden, d.h. ohne Isolierung irgendwelcher Zwischenprodukte,
wobei eine sehr hohe Gesamtausbeute erzielt wird.
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QQ]QJlStM
200U91
- 5 - .. .'■. ■■■; ■ .
Die zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens als
Ausgangsmaterialien eingesetzten Arylsulfonylhalogenide können nach bekannten Methoden hergestellt werddn« Sine in vorteilhafter
Weise angewendete Herstellungsmethode besteht darin, die aromatische Verbindung mit Schwefeltrioxid oder
Oleum zu sulfonieren und ansohliessend die auf diese Weise
gebildete Sulfonsäure mittels einea Phosphoroxyhalogenide,
eines Phosphorpentahalogenids oder eines ähnlichen Reagenses
in das Sulfonylhalogenid umzuwandeln.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung» ohne sie zu
beschränken.
89 g (0,264 KoI) 3,5-DichlorBulfonylbenzoylchlorid werden in
einen Destillationskolben gegeben, der mit einem Gaseinlass«
rohr, einem Thermometer und einem Kühler versehen ist, und langsam auf 210°C erhitzt. Die Schmelze wird bei 2100O gehalten,
während ein Chlorstrom (0,25 g/Minute) unterhalb der Oberfläche der Schmelze eingeführt wird. Naoh Beginn der
Einführung des Chlors wird eine Freisetzung von Schwofeldioxyd
festgestellt. Die Freisetzung von SO2 dauert 2 Stunden. Dann
wird die Chlorzufuhr unterbrochen, worauf die Charge abgekühlt
wird. Das erhaltene Rohprodukt iet sehr gelb und wiegt
54 g. Sine Destillation (straight lead distillation) liefert
52 g 3,5-Diohlorbenaoylohlorid (Kp. 60 - 76°C/0,3 mm Hg). Dies
entspricht einer Ausbeute von 94 #. Dieses Produkt 1st zu
100 $> rein, wie sich anhand einer Gas/Flüssigkelts-Ohromatographie
ermitteln lässt.
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122 g (1 Mol) Benzoesäure werden in einen Kolben gegeben,
der mit einem Thermometer, Rührer, Kühler, Gaseinlassrohr
und Tropftrichter versehen ist. Die Benzoesäure wird auf
1250C erhitzt, worauf 176 g (2,2 Mol) SO3 während einer Zeitspanne
von 2 Stunden zugeführt werden. Während der Zugabe wird die !Temperatur allmählich auf 17O°C erhöht. Nachdem das
ψ ganze SOj zugesetzt worden ist, wird die Charge auf 2200C
erhitzt und bei dieser temperatur während einer Zeitspanne von 16 Stunden gehalten. Die Chargentemperatur wird dann allmählich
auf 1200C abgesenkt, wobei 460 g (3 Mol) POCl5 zugeführt
werden. Die Charge wird während einer weiteren Stunde auf 120°0 gehalten, worauf 151 g (1,1 Mol) PCl5 und 85 g
(1,2 Mol) 0I2-SaS gleichzeitig während einer Zeitspanne von
1 Stunde zugeführt werden. Während dieser Zugabe sowie während einer Zeitspanne von einer weiteren Stunde wird die Temperatur
auf 120°C gehalten.
Der Kühler wird anschliessend durch einen Destillationekopf \ (straight lead distillation head) ersetzt, worauf POCl5 aus
der Mischung bei Atmosphärendruok abdestilliert wird. 400 g (87 $>) POCl5, die für eine Rezyklisierung geeignet sind, werden wiedergewonnen. Nachdem das POCl, abdestilliert worden
ist, wird die Charge auf 220°C erhitzt, worauf Gig-Gas unterhalb der Flüssigkeitsoberflache in einer Menge von 0,25 g/Minute
eingeführt wird. Sofort beginnt eine SOg-Ereisetzung, die
sich über ungefähr 4 Stunden hinzieht. Die Charge wird ansohliessend
auf 500C abgekühlt, worauf das 3,5-Dichlorbenaoylchlorid
aus der rohen Mischung abdestilliert wird. Der Produktsohnitt wiegt 168 g und enthält 91 £ 3,5-Dichlorbenzoyl-
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Chlorid (Ausbeute »73 #) und 5 # m-Chlorbenzoylclilorid
(Aus "be υ. te s 3 ^, bezogen .auf dia Benzoesäure).
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Claims (4)
- ;·001491- 8 Patentansprüche/ 1/Verfahren zur Herstellung von Arylhalogeniden der FormelCQXworin Z für Chlor oder Brom steht und -CQX ein in m-Steilung dirigierender deaktivierender Substituent ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Arylsulfony!halogenid der FormelCQXXO2S SO2Xworin X die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt, in Gegenwart eines elementaren Halogens erhitzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» dass das Erhitzen solange fortgesetzt wird, bis die Freisetzung von Schwefeldioxyd im wesentlichen aufgehört hat.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eingesetzte Arylsulfony!halogenid aus 3,5-Dichlorsulfonyl-009839/2240benzoylchlorid besteht und das verwendete Halogen Chlor 1st,
- 4. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Arylsulfonylhalogenid auf eine Temperatur von ungefähr 160 bis ungefähr 270eC erhitzt wird.009839/2240
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