DE19943391A1 - Schwingungserreger für Bodenverdichtungsgeräte - Google Patents
Schwingungserreger für BodenverdichtungsgeräteInfo
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Abstract
Ein Schwingungserreger für Bodenverdichtungsgeräte, z. B. für eine Rüttelplatte, weist parallel oder koaxial zueinander stehende, gegenläufig mit gleicher Drehzahl antreibbare Unwuchtwellen (1, 2) auf, die jeweils wenigstens ein Fliehgewicht (3, 4) tragen, wobei die Phasenlage der Fliehgewichte (3, 4) durch eine Phaseneinstelleinrichtung derart einstellbar ist, daß sich die Vertikalkomponenten der durch die Fliehgewichte (3, 4) erzeugten Fliehkräfte (5, 6) in jeder Drehstellung aufheben. Dabei addieren sich die Horizontalkomponenten der Fliehkräfte (5, 6) entsprechend gleichgerichtet. Diese Phasenlage ermöglicht es, daß die Rüttelplatte im Stand keine Verkilaschwingung in den zu verdichtenden Boden einbringt, sondern vielmehr über eine Bodenkontaktplatte Schubspannungen in den Boden, vorzugsweise eine Asphaltoberfläche, zur Verdichtung von Rissen und Poren einbringt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schwingungserreger, der insbesondere bei Boden
verdichtungsgeräten zum Einsatz kommt.
Bodenverdichtungsgeräte, insbesondere Vibrations- oder Rüttelplatten, weisen
eine über dem zu verdichtenden Boden bewegliche Bodenkontaktplatte auf, die
von einer durch einen Schwingungserreger erzeugten Schwingung beaufschlagt
wird. Die dadurch hervorgerufene Rüttelbewegung bewirkt ein gegenseitiges Ver
schieben und Verlagern der Bodenpartikel, wodurch Zwischenräume geschlossen
und die gewünschte Bodenverdichtung erreicht werden kann.
Für derartige Schwingungserreger sind zahlreiche Lösungen bekannt. In der
Praxis hat sich besonders eine Anordnung bewährt, bei der zwei parallel
zueinander stehende Wellen mit gleicher Drehzahl gegeneinander drehend
angetrieben werden. Jede der Wellen trägt ein oder mehrere Fliehgewichte, so
daß sich auch die Fliehgewichte jeweils gegeneinander drehen und eine Unwucht
erzeugen. Zum Erzielen einer über die Drehung konstanten Phasenlage tragen
die Wellen miteinander kämmende Zahnräder. Die Phasenlage ist so gewählt,
daß die aus den sich drehenden Fliehgewichten und damit aus den Fliehkräften
resultierende Kraft eine gewünschte Richtung einnimmt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Phasenlage zwischen den Fliehgewichten
bzw. Unwuchtwellen verstellt werden kann, wodurch die Ausrichtung der resul
tierenden Schwingung bzw. der resultierenden Kraft den Wünschen des Bedie
ners anpaßbar wird. Dazu ist es z. B. aus der DE 30 43 719 C2 bekannt, daß
eine der Unwuchtwellen relativ zu einem Zahnrad verdreht werden kann,
welches mit einem Zahnrad der anderen Unwuchtwelle kämmt und generell für
eine feste Kopplung der Drehbewegung sorgt.
Andere Beispiele für Schwingungserreger sind in der DE 36 09 360 und in der
DE 35 45 593 C2 beschrieben.
Fig. 5 zeigt in schematischer Seitenansicht einen aus der DE 29 09 204 C2
bekannten Schwingungserreger.
Zwei parallel zueinander stehende Unwuchtwellen 1, 2 werden gegenläufig und
mit gleicher Drehzahl angetrieben, wie durch die Pfeile A und B gekennzeichnet.
Jede der Unwuchtwellen 1, 2 trägt ein Fliehgewicht 3, 4, wodurch sich die durch
Pfeile dargestellten Fliehkräfte 5 und 6 ergeben. Zur Vereinfachung wird in allen
anderen Zeichnungen auf eine Wiederholung der Bezugszeichen verzichtet. Es
handelt sich jedesmal um die gleiche Anordnung, jedoch jeweils in unterschied
lichen Stellungen.
Fig. 5a) zeigt den bekannten Schwingungserreger, bei dem die Phasenlage durch
eine nicht dargestellte Phaseneinstelleinrichtung, z. B. also durch das relativ zu
einer der Unwuchtwellen 1, 2 verdrehbare Zahnrad, so eingestellt ist, daß sich
die Fliehkräfte 5, 6 in eine Richtung schräg nach oben, also mit einer Vertikal-
und einer vorwärtsgerichteten Horizontalkomponente erstrecken. Zu diesem
Zweck ist auch ein Kräfteschaubild in Fig. 5a gezeigt.
Der genaue Verlauf einer 180°-Drehung der Unwuchtwellen 1, 2 mit den Flieh
kräften 5, 6 ist in Fig. 6 in 45°-Schritten dargestellt. Die Drehung der Fliehge
wichte 3, 4 bei der dargestellten, konstanten Phasenlage bewirkt aufgrund der
resultierenden Kräfte, daß sich die den Schwingungserreger tragende Rüttel
platte nach vorne, in der Fig. 6 nach links bewegt. Die Vertikalkomponente ent
lastet die Bodenkontaktplatte bzw. hebt sie sogar teilweise über den Boden an,
während die Horizontalkomponente für den gewünschten Vortrieb sorgt.
Fig. 5b) zeigt den Schwingungserreger mit veränderter Phasenlage. Hier wurde
die Unwuchtwelle 2 bzw. das Fliehgewicht 4 relativ zu der Unwuchtwelle 1 mit
dem Fliehgewicht 3 um einen Winkel von 90° verdreht, um die in Fig. 5b)
gezeigte Phasenlage zu erreichen, Fig. 7 zeigt dazu entsprechend einen 180°-Zy
klus in 45°-Schritten. Daraus läßt sich erkennen, daß bei der in den Fig. 5b)
und Fig. 7 gezeigten Phasenlage keine resultierenden Horizontalkräfte auftreten,
während sich die Vertikalkräfte maximal summieren. Bei dieser Phasenlage
bleibt folglich die Rüttelplatte auf der Stelle stehen und bewirkt eine maximale
Verdichtung des Bodens aufgrund maximaler Vertikalschwingung.
Ergänzend zeigt noch Fig. 5c) die Phasenlage der Unwuchtwellen 1, 2 für die
Rückwärtsfahrt der Rüttelplatte (in der Figur nach rechts).
Allen aus dem Stand der Technik bekannten Schwingungserregern ist es
gemeinsam, daß in dem sogenannten Umkehr- oder Reversierpunkt, d. h. in der
Phasenlage, bei der die Rüttelplatte auf der Stelle steht (Fig. 5b), der resultieren
de Fliehkraftvektor vertikal gerichtet ist. Die auf den zu verdichtenden Boden
wirkende Kraft ist somit in dieser Stellung am größten und verringert sich bei
der Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrt der Platte und dem damit verbundenen Ver
schwenken des resultierenden Kraftvektors um beispielsweise 45° nach vorne
oder hinten auf 1/√2 des Maximalwertes.
Die beschriebenen Anordnungen haben sich bei der Erd-, Sand- oder Kies
verdichtung herragend bewährt, da gezielt punktuell mit maximaler Kraftein
wirkung verdichtet werden kann.
Problematisch erweisen sich jedoch Rüttelplatten mit derartigen Schwingungser
regern, die zur Asphalt- oder Verbundsteinverdichtung eingesetzt werden sollen.
Wenn hier nämlich im Reversierpunkt die maximale Vertikalkraft wirkt, können
punktuelle Setzungen auftreten, die nicht mehr korrigierbar sind. Bei Asphalt
walzen wird daher üblicherweise im Reversierbereich die Vibration abgeschaltet,
um ein zu tiefes Eindringen der Walze in den Asphalt bei der Richtungsumkehr
zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungserreger für Boden
verdichtungsgeräte anzugeben, bei dem eine starke Einwirkung auf bestimmte
Böden, wie Asphalt oder Verbundstein beim Reversieren oder Stillstand der
Maschine vermieden werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Schwingungserreger mit den
Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der
Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Ein erfindungsgemäßer Schwingungserreger für Bodenverdichtungsgeräte weist
parallel oder koaxial zueinander stehende, gegenläufig mit gleicher Drehzahl
antreibbare Unwuchtwellen auf, die jeweils wenigstens ein Fliehgewicht tragen.
Dabei ist es ein besonderes Merkmal der Erfindung, daß die Phasenlage der
Fliehgewichte durch eine Phaseneinstelleinrichtung derart einstellbar ist, daß
sich die Vertikalkomponenten der durch die Fliehgewichte erzeugten Fliehkräfte
in jeder Drehstellung aufheben. Somit wird es erfindungsgemäß ermöglicht, eine
Phasenlage einzustellen, in der sich die Vertikalkomponenten der Fliehgewichte
aufheben, so daß die aus den Fliekräften resultierende Kraft keine Vertikalkom
ponente aufweist und überhaupt keine Vertikalschwingung auf den zu verdich
tenden Untergrund einwirkt. Trotz Dauerbetrieb des Schwingungserregers und
somit Drehung der Fliehkräfte kann somit ein weiteres Verdichten des Unter
grunds vermieden werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Horizontalkomponenten der Fliehkräfte in dieser Phasen
lage gleichgerichtet addieren. Der resultierende Kraftvektor weist somit eine, ma
ximale Horizontalkomponente auf. Dadurch ist es möglich, über die Bodenkon
taktplatte eine hohe Schubspannung z. B. in die Asphaltoberfläche einzubrin
gen, um kleinere Risse oder Poren zu glätten. Da während einer 360°-Drehung
der Fliehgewichte jeweils resultierende Horizontalkräfte in die eine und in die
andere Richtung (vorwärts und rückwärts) erzeugt werden, bewegt sich das
Bodenverdichtungsgerät praktisch nicht von der Stelle.
Eine weitere, besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß zum Bewirken einer Bewegung des Bodenverdichtungs
geräts in eine erste Richtung die für den Stillstand definierte Phasenlage um
einen positiven Winkel verstellbar ist, während zum Bewirken einer Bewegung in
eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung die Phasenlage um
einen negativen Winkel verstellbar ist. Somit ist es möglich, die bereits bei aus
dem Stand der Technik bekannten Schwingungserregern vorhandenen Vorteile
zum Vorwärts- und Rückwärtsantrieb der Bodenverdichtungsgeräte aus
zunutzen.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn bei einem Wechsel zwischen Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt, d. h. einem Wechsel zwischen erster und zweiter Richtung,
die erfindungsgemäß für den Stand- bzw. Reversierpunkt definierte Phasenlage
übergangsweise einnehmbar ist. Wenn dann nämlich der Bediener zwischen Vor
wärts- und Rückwärtsfahrt wechselt, verringern sich im Reversierpunkt automa
tisch die Vertikalschwingungen zu Null, so daß der Bediener keine weitere Vor
sorge zum Schutz des zu verdichtenden Untergrunds ergreifen muß.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, daß die
Phasenlage derart einstellbar ist, daß sich die Horizontalkomponenten der Flieh
kräfte aufheben und sich die Vertikalkomponenten gleichgerichtet addieren.
Dadurch kann auch eine Phasenlage eingestellt werden, die die Vorteile der
bereits aus dem Stand der Technik bekannten Schwingungserreger, insbeson
dere eine maximale Verdichtungsleistung im Stillstand der Maschine, gewährt.
Eine weitere vorteilhafte Entwicklung besteht darin, daß die Phaseneinstellein
richtung wenigstens eine Einrichtung zum Verdrehen von jeweils einem der
Fliehgewichte relativ zu einem zugehörigen anderen Fliehgewicht in Überlage
rung zu der gegenläufigen Drehung der Unwuchtwellen aufweist. Die Phasen
einstelleinrichtung, deren Aufbau und Funktionsweise prinzipiell aus den oben
zitierten Druckschriften zum Stand der Technik bekannt ist, kann somit aus
mehreren Einheiten kombiniert werden, um die erfindungsgemäß vorgesehenen
vielseitigen Einstellmöglichkeiten der Phasenlage zu befriedigen.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht einen Schwingungserreger gemäß
der Erfindung in verschiedenen Phasenlagen;
Fig. 2 verschiedene Drehstellungen des Schwingungserregers bei der in
Fig. 1b) gezeigten Phasenlage;
Fig. 3 einen Übergang aus der in Fig. 1b) gezeigten Phasenlage in die in
Fig. 1a) gezeigte Phasenlage;
Fig. 4 einen Übergang aus der in Fig. 1b) gezeigten Phasenlage in die in
Fig. 1c) gezeigte Phasenlage;
Fig. 5 verschiedene Phasenlagen bei einem aus dem Stand der Technik
bekannten Schwingungserreger;
Fig. 6 verschiedene Drehstellungen für die in Fig. 5a) gezeigte Phasen
lage;
Fig. 7 verschiedene Drehstellungen für die in Fig. 5b) gezeigte Phasen
lage.
Wie bereits oben erwähnt, sind Schwingungserreger in vielfältigen Aus
prägungen bekannt. Ebenso sind Phaseneinstelleinrichtungen - z. B. aus den
zitierten Druckschriften zum Stand der Technik - bekannt, durch die die
Phasenlage der von den Unwuchtwellen getragenen Fliehgewichte verändert
werden kann. Da die Erfindung nicht die detaillierte und konkrete Gestaltung
eines bestimmten Schwingungserregers oder einer bestimmten Phasenein
stelleinrichtung, sondern vielmehr eine dafür besonders geeignete, aber bisher
nicht bekannte Phasenlage betrifft, ist eine Beschreibung einer konkreten Aus
führungsform nicht erforderlich.
Dem Fachmann ist es jedoch geläufig, daß die Phaseneinstelleinrichtung dazu
geeignet sein muß, die Relativstellung der Fliehgewichte auf den Unwuchtwellen
in Überlagerung der gekoppelten, gegenläufigen Drehbewegung einzustellen.
Dazu ist es z. B. möglich, daß die Unwuchtwellen durch miteinander kämmende
Zahnräder gekoppelt sind, wobei die Stellung eines Zahnrads bezüglich der zu
gehörigen Unwuchtwelle verändert werden kann, wodurch sich auch die Phasen
lage der Fliehgewichte ändert. Dieses Prinzip hat sich in der Praxis hervor
ragend bewährt und wird - wie bereits dargelegt - z. B. in der DE 29 09 204 C2
beschrieben, die ihrerseits wiederum auf weiteren Stand der Technik verweist,
bei dem die vorliegende Erfindung angewendet werden kann.
Bei dem Schwingungserreger kann es sich z. B. um einen Erreger mit zwei
parallelen Wellen handeln, die jeweils ein Fliehgewicht tragen, wobei die Flieh
gewichte der beiden Unwuchtwellen gegenüberstehend angeordnet sind. Ein der
artiger Schwingungserreger ist ebenfalls aus der DE 29 09 204 C2 bekannt.
Bei einem anderen, z. B. aus der DE 30 43 719 C2 bekannten Schwingungs
erreger trägt jede der Unwuchtwellen zwei Fliehgewichte, die koaxial versetzt
sind. Bei wieder einem anderen Schwingungserreger ist es möglich, die Lage der
auf einer Unwuchtwelle koaxial angeordneten Fliehgewichte zueinander zu ver
ändern, um zum Beispiel eine Lenkbewegung der Rüttelplatte zu bewirken.
Wie bereits ausgeführt, kann die Erfindung bei all diesen Schwingungserregern
zur Anwendung kommen.
Fig. 1 zeigt einen Überblick über die erfindungsgemäß vorgesehenen Phasen
lagen, wobei Fig. 1a) eine Vorwärtsfahrt der Rüttelplatte (in der Figur nach links),
Fig. 1b) eine Phasenlage im Stand bzw. Reversierpunkt und Fig. 1c) die Phasen
lage für die Rückwärtsfahrt der Rüttelplatte betrifft.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung wird in den Fig. 1b) bzw. 2 gezeigt, die
die Phasenlage betreffen, bei denen die Rüttelplatte auf der Stelle steht. In der
in den Fig. 1b) und 2a) gezeigten Ausgangsstellung sind die Unwuchtwellen 1, 2
mit den Fliehgewichten 3, 4 so zueinander gestellt, daß die Fliehkräfte 5, 6 in
Horizontalrichtung liegen und sich zu einem Maximalwert addieren.
Bei der weiteren, durch die Pfeile A und B gekennzeichneten Drehung, die in
den Fig. 2a) bis 2e) in 45°-Schritten dargestellt ist, eliminieren sich jeweils die
Vertikalkomponenten der Fliehkräfte, während die Horizontalkomponenten sich
aufaddieren und damit im Rahmen eines 180°-Zyklus ihre Richtung ändern.
Das bedeutet, daß die Rüttelplatte nicht vom Boden abhebt und keine Vertikal
schwingung in den Boden einbringt. Vielmehr wird die Rüttelplatte wechselweise
nach vorne und hinten gezerrt, ohne nennenswert ihren Standpunkt zu verän
dern, so daß Schubkräfte in den Boden einwirken und bei Asphalt z. B. Poren
oder Risse verschließen können.
Fig. 3 zeigt die Änderung der Phasenlage, wenn aus dem Reversierpunkt in Vor
wärtsstellung umgeschaltet wird.
Dabei greift Fig. 3a) die in Fig. 1b) gezeigte Phasenlage für die Reversierstellung
auf. Die Phasenlage wird dann mittels der nicht dargestellten Phasenein
stelleinrichtung dahingehend verändert, daß die Unwuchtwelle 2 mit dem Flieh
gewicht 4 relativ zu der Unwuchtwelle 1 mit dem Fliehgewicht 3 um einen
Winkel von -90° (gemäß mathematischem Drehsinn) verdreht wird. Es sei darauf
hingewiesen, daß diese Verdrehung zusätzlich zu der permanent laufenden,
gekoppelten gegenläufigen Drehung erfolgt, also überlagert wird.
Fig. 3c) zeigt dann in der gleichen Phasenlage wie Fig. 3b) die Stellung für die
Vorwärtsfahrt, bei der sowohl resultierende Vertikal- als auch Horizontalkompo
nenten auftreten, die die Rüttelplatte in einer Weise vorwärtsbewegen, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Ergänzend wird in Fig. 4 noch die Umschaltung aus der Reversierstellung (Fig.
4a)) in die Rückwärtsfahrt (Fig. 4b)) dargestellt. Dazu wird die Phasenlage derart
verändert, daß die zweite Unwuchtwelle 2 gegenüber der ersten Unwuchtwelle 1
um einen Winkel von +90° verstellt wird. Auch hier überlagert sich die Ver
drehung durch die Phaseneinstelleinrichtung der permanent gekoppelten gegen
läufigen Drehung, so daß die in Fig. 4c) gezeigte Stellung erreicht werden kann.
Selbstverständlich liegt es völlig im Belieben des Fachmanns, statt der
Unwuchtwelle 2 auch die Unwuchtwelle 1 gleichzeitig oder ausschließlich zu
verdrehen, um die gewünschte Phasenlage zu erzeugen.
Für die Erfindung ist es wesentlich, daß die genannten Phasenlagen eingestellt
werden können. Die dazu erforderlichen Einrichtungen sind prinzipiell bekannt,
werden jedoch bisher nicht in der erfindungsgemäßen Weise eingesetzt.
Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Schwingungserregern besteht die
Phaseneinstelleinrichtung üblicherweise aus einer einzelnen Einheit, die die
gewünschte Verstellung der Phasenlage ermöglicht. In Anbetracht des großen
Spektrums an Phasenlagen, das durch die Erfindung eröffnet wird, kann es
zweckmäßig sein, mehrere Einrichtungen im Schwingungserreger vorzusehen,
die jeweils geeignet sind, die Phasenlage über einen bestimmten Bereich zu ver
ändern, so daß durch Addition sämtlicher Veränderungen alle gewünschten
Phasenlagen einstellbar sind.
Es sei darauf hingewiesen, daß bei Nichtbetätigen der Phaseneinstelleinrichtung
die Phasenlage über die gesamte Drehung der Unwuchtwellen konstant bleibt.
Daher zeigen die Fig. 1a), 1b) und 1c) drei unterschiedliche Phasenlagen,
während die Fig. 2 in den Darstellungen a) bis e) lediglich eine Phasenlage, aber
in unterschiedlichen Drehstellungen zeigt.
Durch die Erfindung ist es möglich, daß die Unwuchten im Reversierpunkt le
diglich einen resultierenden horizontalen Kraftvektor erzeugen, der bei zuneh
mender Laufgeschwindigkeit abnimmt und beim Verändern der Phasenlage und
dadurch Verschwenken des Kraftvektors, beispielsweise auf einen Wert von 45°
nach vorne oder hinten den Wert 1/√2 . C für die horizontale (VH) und vertikale
(VV) Komponente erreicht, wobei C dem maximal erreichbaren Kraftwert ent
spricht.
Claims (7)
1. Schwingungserreger für Bodenverdichtungsgeräte, mit parallel oder
koaxial zueinander stehenden, gegenläufig mit gleicher Drehzahl antreibbaren
Unwuchtwellen (1, 2), die jeweils wenigstens ein Fliehgewicht (3, 4) tragen, wo
bei die Phasenlage der Fliehgewichte durch eine Phaseneinstelleinrichtung der
art einstellbar ist, daß sich die Vertikalkomponenten der durch die Fliehgewich
te erzeugten Fliehkräfte (5, 6) in jeder Drehstellung aufheben.
2. Schwingungserreger für Bodenverdichtungsgeräte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Horizontalkomponenten der Fliehkräfte
(5, 6) gleichgerichtet addieren.
3. Schwingungserreger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Bewirken einer Fortbewegung des Bodenverdichtungsgeräts in eine er
ste Richtung die in Anspruch 1 definierte Phasenlage um einen positiven Winkel
verstellbar ist.
4. Schwingungserreger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Bewirken einer Fortbewegung des Bodenverdichtungsgeräts
in eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung die in Anspruch 1
definierte Phasenlage um einen negativen Winkel verstellbar ist.
5. Schwingungserreger nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem Wechsel zwischen den in den Ansprüchen 3 und 4 de
finierten Phasenlagen die in Anspruch 1 definierte Phasenlage übergangsweise
einnehmbar ist.
6. Schwingungserreger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phasenlage durch die Phaseneinstelleinrichtung derart einstellbar ist, daß sich
die Horizontalkomponenten der Fliehkräfte (5, 6) aufheben und sich die Verti
kalkomponenten gleichgerichtet addieren.
7. Schwingungserreger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phaseneinstelleinrichtung wenigstens eine Einrichtung zum Verdrehen von
jeweils einem der Fliegewichte (3) relativ zu einem zugehörigen anderen Flieh
gewicht (4) in Überlagerung zu der gegenläufigen Drehung der Unwuchtwellen
(1, 2) aufweist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: WACKER CONSTRUCTION EQUIPMENT AG, 80809 MUENCHEN, DE |
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