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Die
Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung eines Kraftfahrzeuggetriebes
mit einem Wählhebel und
einer Kinematik zur Übertragung
der Wählbewegungen
auf das Automatikgetriebe, wobei der Wählhebel in einer Automatikschaltgasse
zur Anwahl von Automatikgetriebestufen und in einer Sequenzschaltgasse
zum manuellen Auf- und Abwärtsschalten
von Getriebestufen bewegt werden kann.
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Aus
der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 195 26 059 A1 ist eine Schaltvorrichtung
eines automatischen Kraftfahrzeuggetriebes bekannt, die einen Wählhebel
und eine Kinematik zur Übertragung
der Wählbewegungen
auf das Automatikgetriebe aufweist, wobei sich der Wählhebel
zur Anwahl von Automatikgetriebestufen in einer Automatikschaltgasse und
zum manuellen Auf- und Abwärtsschalten
von Getriebestufen in einer Sequenzschaltgasse bewegen kann. Die
Schaltvorrichtung ist dabei derart ausgeführt, daß in Fahrtrichtung gesehen
rechts die Automatikschaltgasse angelegt ist und sich links davon die
Sequenzschaltgasse befindet. Die gezeigte Ausführung der Schaltvorrichtung
ist hierbei für
ein linksgelenktes Fahrzeug ausgelegt. Soll eine entsprechende Schaltvorrichtung
in ein rechtsgelenktes Fahrzeug eingebaut werden, so müssen aus
ergonomischen Gründen
die Automatikschaltgasse und die Sequenzschaltgasse bezüglich ihrer
Anordnung gegeneinander vertauscht werden. Das heißt, bei
einem rechtsgelenkten Fahrzeug befindet sich die Automatikschaltgasse
in Fahrtrichtung gesehen auf der linken Seite und die Sequenzschaltgasse
rechts davon. Um diese Umkehrung zu bewirken ist es notwendig, die
Schaltvorrichtung in einer spiegelbildlichen Version herzustellen.
Derartige Maßnahmen bedeuten
immer einen hohen Aufwand, da neue Zeichnungssätze erstellt werden müssen, und
neue Werkzeuge hergestellt werden müssen, beziehungsweise NC-Programmierungen
umzuschreiben sind. Außerdem
ist es bezüglich
der Ersatzteilhaltung notwendig, beide Arten der Schaltvorrichtung
auf Lager zu halten. Alle obengenannten Maßnahmen führen zu einem erheblichen Kostenaufwand.
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Die
DE 43 32 265 C1 offenbart
eine Schaltvorrichtung mit drei im wesentlichen parallel zueinander
angeordneten ausgerichteten Bewegungsräumen für den Wählhebel, wobei bei Bewegung
des Wählhebels
in diesen Bewegungsräumen
unterschiedliche Funktionen steuerbar sind, so zum manuellen Auf-
und Abwärtsschalten
von Getriebestufen in einer Sequenzschaltgasse, zum anwählen von Hochbegrenzungsstufen
in einer Automatikgasse und zum anwählen der Parkstellung und Neutralstellung
in einer weiteren Gasse. Auch diese Schaltvorrichtung ist nicht
geeignet, in Linkslenkerfahrzeugen als auch gleichermaßen in Rechtslenkerfahrzeugen eingesetzt
zu werden, so dass auch hier erhebliche Aufwendungen mit einem entsprechenden
Kostenaufwand notwendig wären,
um eine derartige Anpassung vorzunehmen.
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In
F. Kükükay, J.
Neuner: Die neue äußere Schaltung
von BMW für
Automatikgetriebe; in: Automobiltechnische Zeitschrift 96, 1994,
Heft 9, Seiten 512 bis 517, ist eine weitere Schaltvorrichtung mit drei
Bewegungsräumen
offenbart, wobei bei Bewegung des Wählhebels in den verschiedenen
Bewegungsgassen auch hier verschiedene Funktionen steuerbar sind.
Ebenso ist auch diese Schaltvorrichtung nicht geeignet, gleichermaßen in Linkslenkerfahrzeugen
als auch in Rechtslenkerfahrzeugen eingesetzt zu werden, so dass
auch hier erhebliche Aufwendungen mit einem entsprechenden Kostenaufwand
notwendig wären,
um eine derartige Anpassung vorzunehmen.
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Die
Schaltvorrichtung gemäß der
DE 43 24 333 B4 offenbart
eine Schaltkulisse mit drei nebeneinander liegenden Schaltgassen,
so dass für
den Wählhebel
auch drei Bewegungsräume
vorhanden sind. Der mittlere Bewegungsraum ist dabei für die Anwahl
von Automatikgetriebestufen vorgesehen, wohingegen in den Bewegungsräumen links
und rechts des mittleren Bewegungsraumes jeweils nur eine Schaltfunktion,
nämlich
das Schalten einer Gangstufe umgesetzt ist. Eine Anpassung der Schaltvorrichtung
an Rechtslenkerfahrzeugen wäre durch
das Spiegeln der verschiedenen Bauteile auch hier mit einem erheblichen
Kostenaufwand verbunden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung eine Schaltvorrichtung für eine Automatikgetriebe
mit Sequenzschaltungsmöglichkeit
bereitzustellen, welche im wesentlichen für rechtsgelenkte und linksgelenkte
Fahrzeuge identisch ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Demgemäß wird vorgeschlagen
eine Schaltvorrichtung eines automatischen Kraftfahrzeuggetriebes
mit einem Wählhebel
und einer Kinematik zur Übertragung
der Wählbewegungen
auf das Automatikgetriebe weiterzuentwickeln, wobei der Wählhebel in
bekannter Weise in einer Automatikschaltgasse zur Anwahl von Automatikgetriebestufen
und in einer Sequenzschaltgasse zum manuellen Auf- und Abwärtsschalten
von Getriebestufen bewegt werden kann. Die erfindungsgemäße Weiterentwicklung sieht
vor, daß die
Schaltvorrichtung drei nebeneinander liegende Bewegungsräume für den Wählhebel aufweist,
wobei jeweils zwei benachbarte Bewegungsräume für jeweils unterschiedliche
Schaltfunktionen (wie zum Beispiel Schalten zwischen Automatikfahrstufen
und sequentielles Schalten) vorgesehen sind.
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Mit
einer derart ausgestalteten Schaltvorrichtung ist es nun möglich, sowohl
bei Rechtsals auch bei Linkslenkern die gleiche Schaltvorrichtung
einzusetzen, wobei bei beiden Fahrzeugtypen der mittlere Bewegungsraum
für die
Automatikschaltgasse genutzt werden kann, während für ein Linkslenker-Fahrzeug
der linke Bewegungsraum für
die Sequenzschaltgasse und bei einem Rechtslenker-Fahrzeug der rechte
Bewegungsraum für
die Sequenzschaltgasse verwendet werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Schaltvorrichtung zusätzlich
mit einer Bewegungskulisse für
den Wählhebel
versehen, welche eine Automatikschaltgasse und mindestens eine Sequenzschaltgasse
aufweist. Wahlweise kann hierbei durch Austauschen der Bewegungskulisse
die ansonsten gleiche Schaltvorrichtung sowohl für Linkslenker-Fahrzeuge als
auch für
Rechtslenker-Fahrzeuge eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
wird dabei die Bewegungskulisse der Schaltvorrichtung so ausgestaltet,
daß sie eine
einzige Automatikschaltgasse und eine einzige Sequenzschaltgasse
aufweist, wobei zwischen der Automatikschaltgasse und der Sequenzschaltgasse eine
Verbindungsgasse (Wählgasse)
vorgesehen ist. Über
diese Wählgasse
kann der Wählhebel
von einer bestimmten Automatikstellung aus (meist der "D"-Stellung) zur Sequenzschaltgasse übergeschwenkt,
beziehungsweise wieder von der Sequenzschaltgasse zur Automatikschaltgasse
zurückbewegt
werden.
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Entsprechend
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schaltvorrichtung
wird vorgeschlagen, für
den Wählhebel
in der Automatikschaltgasse eine erste Schaltachse und in der Sequenzschaltgasse
eine zweite Schaltachse vorzusehen, wobei der Wählhebel – je nach gewählter Schaltgasse,
beziehungsweise dem mit der Schaltgasse korrespondierenden Bewegungsraum – nur um
eine der Schaltachsen beweglich ist. Vorzugsweise können hierbei
die erste und die zweite Schaltachse exzentrisch zueinander angeordnet
sein, wobei wiederum vorzugsweise die Abstände der ersten und de weiten Schaltachse
zu einem Schaltknauf am Ende des Wählhebels sich wesentlich unterscheiden
können. Hierdurch
wird bewirkt, daß sich
der Schaltknauf je nach Schaltgasse, beziehungsweise je nach Bewegungsraum
auf unterschiedlich großen
Radien bewegt.
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Entsprechend
dem Erfindungsgedanken schlägt
der Erfinder auch vor, eine Schaltvorrichtung, die dem Oberbegriff
des Anspruches 1 entspricht oder auch eine Schaltvorrichtung die
die obengenannten Merkmale aufweist, dahingehend weiterzuentwickeln,
daß die
Schaltvorrichtung:
- – einen, um eine Wählachse
schwenkbaren Zentralträger
aufweist,
- – eine
am Zentralträger
schwenkbar gelagerte innere Brücke
aufweist, die um eine im wesentlichen senkrecht zur Wählachse
stehende erste Schaltachse schwenkbar ist, und
- – eine
an der inneren Brücke,
um eine zweite Schaltachse gelagerte und schwenkbare, äußere Brücke aufweist,
die mit dem Wählhebel
verbunden ist.
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Weiterhin
wird gemäß einer
bevorzugten Ausführung
vorgeschlagen, die Schaltvorrichtung mit mindestens einem Sperrelementeingriff
und mindestens einem Sperrelement zu versehen, wobei diese mit der
inneren und äußeren Brücke derart
zusammenwirken, daß bei
bestimmten Schwenkstellungen des Zentralträgers – und damit auch der inneren
und äußeren Brücke – mindestens
ein Sperrelement und mindestens ein Sperrelementeingriff sich im
gegenseitigen Eingriff befinden, während in einer anderen Schwenkstellung
des Zentralträgers
kein Sperrelement und kein Sperrelementeingriff sich im Eingriff befinden – also die äußere Brücke sich
gegenüber der
inneren Brücke
um die zweite Schaltachse verschwenken kann. Bevorzugt wird bei
dieser Ausführung,
daß die
erste Schaltachse durch das mindestens eine Sperrelement verläuft. Durch
diese Ausgestaltung wird es ermöglicht,
daß das
Sperrelement und der Sperrelementeingriff eine Art zusätzliche Drehachse
bilden, die konzentrisch mit der ersten Schaltachse verläuft.
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Vorzugsweise
wird das mindestens eine Sperrelement und der mindestens eine Sperrelementeingriff
derart angeordnet, daß sie
im Falle des gegenseitigen Eingriffs eine drehfeste Verbindung zwischen
der inneren Brücke
und der äußeren Brücke bewirken.
Bevorzugt kann hier der mindestens eine Sperrelementeingriff mit
dem Gehäuse
verbunden sein.
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Entsprechend
einer weiteren, vorteilhaften Ausführung der Schaltvorrichtung
können
Mittel zur Begrenzung von Bewegungsgassen und/oder Bewegungsräumen vorgesehen
werden. Diese Mittel können
teilweise am Gehäuse
und/oder teilweise an der inneren Brücke und/oder teilweise an der äußeren Brücke befestigt
sein. Durch diese Begrenzungsmittel können die möglichen Wege des Wählhebels
entweder großzügig – das heißt mit entsprechendem Spiel – angeordnet
werden, wodurch Bewegungsräume
entstehen, oder die Begrenzungsmittel werden so gestaltet, daß für den Wählhebel
im wesentlichen nur Bewegungsraum in eine Richtung zur Verfügung steht,
so entstehen entsprechende Bewegungsgassen, die dann die Schaltgassen
darstellen können.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Schaltvorrichtung sehen vor, daß zur Übertragung der Schaltbewegung
des Wählhebels
zum Kraftfahrzeuggetriebe in mindestens einer Gasse ein Seilzug oder
ein Gestänge
vorgesehen ist. Additiv oder alternativ kann auch die Übertragung
der Schaltbewegung des Wählhebels
zum Kraftfahrzeuggetriebe in mindestens einer Schaltgasse über eine
elektronische Übertragungsvorrichtung
vorgenommen werden, wobei diese Art der Übertragung vorzugsweise in
der Sequenzschaltgasse verwendet wird.
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Außerdem ist
es vorteilhaft, die Schaltvorrichtung mit einem an sich bekannten "Key Lock"-System und/oder
einem "Shift Lock"-System auszustatten.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
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Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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1:
Erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in
seitlicher 3D-Ansicht von rechts mit Wählhebel in Mittelstellung in
der Automatikschaltgasse;
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2:
Erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in
seitlicher 3D-Ansicht von rechts mit Wählhebel in "P"-Stellung
in der Automatikschaltgasse;
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3:
Erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in
seitlicher 3D-Ansicht von links mit Wählhebel in "P"-Stellung
in der Automatikschaltgasse;
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4:
Erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in
seitlicher 3D-Ansicht von rechts mit Wählhebel in Mittelstellung in
der rechten Sequenzschaltgasse;
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5:
Erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in
seitlicher 3D-Ansicht von rechts mit zurückgezogenem Wählhebel
in der rechten Sequenzschaltgasse;
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6:
Seitliche 3D-Ansicht der inneren und äußeren Brücke mit Teilen des Gehäuses von
rechts mit Wählhebel
in Mittelstellung in der Automatikschaltgasse;
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7:
Seitliche 3D-Ansicht der inneren und äußeren Brücke mit Teilen des Gehäuses von
rechts mit Wählhebel
in Mittelstellung in der Sequenzschaltgasse;
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8:
Seitliche 3D-Ansicht der inneren und äußeren Brücke mit Teilen des Gehäuses von
rechts mit zurückgezogenem
Wählhebel
in der Sequenzschaltgasse;
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9:
3D-Ansicht der inneren und äußeren Brücke mit
Teilen des Gehäuses
von hinten mit Wählhebel
in der Sequenzschaltgasse;
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10:
Seitliche 3D-Ansicht der inneren Brücke;
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11:
Seitliche 3D-Ansicht der äußeren Brücke;
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12:
Seitliche 3D-Ansicht des Zentralträgers;
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13–14 Schematische
Darstellungen der Bewegungsräume
I, II und III;
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15:
Schematische Ansicht der Bewegungsräume und Bewegungsgassen im
Schnitt A-A der 16 und 17;
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16:
Schematische Ansicht der Bewegungsräume und Bewegungsgassen im
Schnitt von hinten;
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17:
Schematische Ansicht der Bewegungsräume und Bewegungsgassen im
Schnitt von der Seite;
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18:
3D-Ansicht der Schaltvorrichtung mit Wählhebel in zwei unterschiedlichen
Positionen in der Automatikschaltgasse und einer Mittelposition in
der Sequenzschaltgasse.
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Die 1 bis 5 zeigen
unterschiedliche 3D-Ansichten eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung mit
unterschiedlichen Stellungen des Wählhebels. Der Aufbau dieser
Schaltvorrichtung ist mit seinen kinematisch wirksamen Elementen
symmetrisch, in bezug auf eine in Fahrzeuglängsrichtung und senkrecht dazu
liegende Ebene durch die Schaltvorrichtung, ausgeführt.
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Die
Schaltvorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem Zentralträger 6,
der um eine, in Fahrzeuglängsrichtung
liegende Wählachse 9 in
einem – hier
nur teilweise dargestellten – Gehäuse 2 gelagert ist.
Der Zentralträger 6 weist
auf beiden Längsseiten einen
Ausschnitt 6.1 für
einen Lagereinsatz 11 auf. Der Zentralträger 6 wird
von einer u-förmigen,
inneren Brücke 4 seitlich
umschlossen, die auf beiden Seiten eine runde Achsöffnung 4.1 aufweist,
in die der Lagereinsatz 11 mit dem Achselement 11.1 eingreift,
so daß die
innere Brücke
um die vom Lagereinsatz 11 gebildete Achse drehbeweglich
ist. Die beidseits am Zentralträger 6 angeordneten
Lagereinsätze 11 erzeugen
somit eine erste Schaltachse 7, um die sich die innere
Brücke 4 verschwenken
kann. Zusätzlich
besteht eine Schwenkmöglichkeit
des Zentralträgers 6 um
die senkrecht zur Schaltachse 7 stehende Wählachse 9,
innerhalb des Gehäuses 2.
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Die
innere Brücke 4 wird
selbst wiederum von einer äußeren Brücke 5 umschlossen,
wobei die innere und die äußere Brücke 4 und 5 im
oberen Bereich durch die zweite Schaltachse 8 drehbeweglich um
diese Achse miteinander verbunden sind. Weiterhin weist die äußere Brücke 5 beidseits
im unteren Bereich je ein Sperrelement 12.1 und 12.2 auf,
welche in der Mittelstellung jeweils in, beidseits am Gehäuse 2 angeordneten,
Sperrelementeingriffe 2.1 und 2.2 eingreifen,
wobei die Sperrelementeingriffe 2.1 und 2.2 ein
Teil des – fest
mit dem Fahrzeug verbundenen – Gehäuses 2 darstellen.
Die Sperrelemente 12.1 und 12.2 und die Sperrelementeingriffe 2.1 und 2.2 sind
derart an der äußeren Brücke 5 angebracht,
daß sie,
wenn sie sich im Eingriff befinden, konzentrisch mit der ersten
Schaltachse 7 verlaufen. Befindet sich also der Wählhebel
und damit die äußere Brücke 5 im
mittleren Bewegungsraum, so wird eine Schwenkbewegung des Wählhebels 3 in
Fahrzeuglängsrichtung, über die äußere Brücke 5, über die
zweite Schaltachse 8 zur inneren Brücke 4 übertragen,
welche sich dann ebenfalls um die erste Schaltachse 7 verschwenkt.
Findet eine Seitwärtsbewegung
des Wählhebels 3 statt,
so lösen
sich die Sperrelemente 12.1 und 12.2 aus den Sperrelementeingriffen 2.1 und 2.2,
so daß eine
Schwenkbewegung des Wählhebels 3 in
Fahrzeuglängsrichtung nicht
mehr als Drehbewegung um die erste Schaltachse auf die innere Brücke 4 übertragen
wird, sondern lediglich zu einer Drehbewegung der äußeren Brücke 5 um
die zweite, obenliegende Schaltachse 8 führt. Für das Ausrücken der
Sperrelemente 12.1 und 12.2 aus den Sperrelementeingriffen 2.1 und 2.2 ist es
in diesem Fall unerheblich, ob eine Schwenkbewegung des Wählhebels
nach rechts oder nach links stattfindet.
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Es
entstehen also auf diese Art und Weise drei unterschiedliche Bewegungsräume für den Wählhebel 3 mit
unterschiedlichen kinematischen Wirkungen, wobei jeweils zwei benachbarten
Bewegungsräume
unterschiedlichen Funktionen zuzuordnen sind. Im mittleren Bewegungsraum
kann der Wählhebel 3 in
Fahrzeugrichtung vor und zurück
bewegt werden, wodurch ein Verschwenken der inneren Brücke 4 um
die erste Schaltachse 7 erzeugt wird. Wird der Wählhebel 3 seitwärts ausgelenkt,
so entsteht auf beiden Seiten eine grundsätzlich neue kinematische Situation,
da nun die innere Brücke 4 trotz
einer Schwenkbewegung in Fahrzeuglängsrichtung des Wählhebels 3 stillsteht
und ausschließlich eine
Schwenkbewegung der äußeren Brücke 5 um die
zweite, obenliegende Schaltachse 8 stattfindet. Es sind
also drei Bewegungsräume
entstanden, die zumindest zwei grundsätzlich unterschiedliche Funktionen
aufweisen können.
Im mittleren Bewegungsraum besteht – wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigt – die Möglichkeit,
den unteren Arm der inneren Brücke 4 mit
einem Seilzug oder einem Gestänge zu
verbinden, welches die Schwenkbewegung im mittleren Bewegungsraum
an ein Automatikgetriebe weitergibt. Meist wird durch diese Bewegung
die Anwahl der verschiedenen Fahrstufen eines Automatikgetriebes
gesteuert werden. Weiterhin kann sowohl der rechte, als auch der
linke Bewegungsraum des Wählhebels 3 dazu
genutzt werden, die Sequenzschaltung eines Automatikgetriebes zu
triggern. Hierfür
werden meist elektronische Sensoren verwendet, die beispielsweise
ausschließlich
auf eine Relativbewegung zwischen der inneren Brücke 4 und der äußeren Brücke 5 reagieren.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit,
Sensoren, beispielsweise in der Abdeckung, anzubringen und die Bewegungsinformationen
von dort elektronisch weiterzuleiten. Da die Schaltbewegungen des Wählhebels
in den seitlichen Bewegungsräumen
keine Bewegungen der inneren Brücke 4 hervorrufen, kann
auch die Seilzugverbindung zum Getriebe, trotz Schaltbewegungen
des Wählhebels
im Eingriff bleiben, ohne Schaltvorgänge über den Seilzug auszulösen. Die
Bewegungsmöglichkeit
der äußeren Brücke 5 wird
durch ein Langloch in dem Achselement 11.1 gewährleistet.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
sind zusätzlich – für eine verbesserte
Führung
und für
eine Begrenzung der Bewegungsräume
des Wählhebels 3 – Führungselemente 2.3 bis 2.5 vorgesehen,
die fest mit dem nur teilweise dargestellten Gehäuse 2 verbunden sind.
Die Führungselemente 2.3 und 2.4 stellen
einen beidseits wirksamen Bewegungsschacht dar, in dem die innere
und äußere Brücke 4 und 5 durch
ein Seitenverschwenken des Wählhebels 3 eingeführt werden
können.
Befindet sich der Wählhebel 3 und
damit die innere und äußere Brücke 4 und 5 in
einer seitlichen Stellung, so verhindern die Führungselemente 2.3 beziehungsweise 2.4 ein
Kippen der inneren Brücke 4,
während
die äußere Brücke 5 um
die zweite Schaltachse 8 beweglich bleibt. Zusätzlich wird
die Führung
des Wählhebels 3 noch durch
die Führungselemente 2.5 geführt.
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In
der 1 befindet sich der Wählhebel 3 in der Mittelstellung
im mittleren Bewegungsraum.
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Die 2 zeigt
die gleiche Ansicht wie 1, jedoch befindet sich der
Wählhebel 3 im
mittleren Bewegungsraum, in einer vorderen Stellung. Dies entspricht
der "D"-Stellung des Automatikgetriebes.
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Die 3 zeigt
die Schaltvorrichtung 1 mit dem Wählhebel 3 in der gleichen
Position wie in 2, jedoch von der gegenüberliegenden
Seite.
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Die 4 zeigt
die Schaltvorrichtung 1 mit dem Wählhebel 3 in einem
seitlichen Bewegungsraum, das heißt also in diesem Falle in
einer Sequenzschaltgasse, wobei der Wählhebel 3 sich bezüglich seiner
Schwenkbewegung in Fahrzeugrichtung in Mittelstellung befindet.
Deutlich ist zu erkennen, daß das
Sperrelement 12.2 aus dem Sperrelementeingriff 2.2 ausgerückt ist,
so daß die äußere Brücke 5 um
die zweite Schaltachse 8 verschwenkt werden kann und in
diesem Beispiel auch relativ zur inneren Brücke 4 verschwenkt
ist.
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Zusätzlich ist
in den
1 bis
5 auch ein "Key Lock"-System
10 und ein "Shift Lock"-System
14 dargestellt.
Beide Systeme sind an sich im Stand der Technik zum Beispiel aus
der Patentanmeldung
DE 195 56
034 der Anmelderin – deren
Offenbarungsgehalt hiermit in die Anmeldung übernommen wird – bekannt
und werden daher nicht ausführlich
in ihren Funktionen beschrieben.
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Die 6 bis 9 zeigen
nochmals zur Verdeutlichung unterschiedliche 3D-Ansichten des Zusammenwirkens
der inneren Brücke 4,
der äußeren Brücke 5 und
der Führungsteile 2.3 bis 2.5 des nicht
dargestellten Gehäuses 2.
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In
der 6 ist die innere Brücke 4 mit den beiden
Achsöffnungen 4.1 dargestellt,
in die im zusammengebauten Zustand das Achselement 11.1 des
Lagereinsatzes 11 eingreift. Die äußere Brücke 5 umgreift die
innere Brücke 4,
wobei die beiden Arme der Brücken
im unteren Bereich ebenfalls eine Achsöffnung 5.1 aufweisen,
in die die Sperrelemente 12.1 und 12.2 eingesetzt
werden können,
die dann gegebenenfalls mit den Sperrelementeingriffen 2.1 und 2.2 des
Gehäuses 2 zusammenwirken.
Der Wählhebel 3 befindet
sich in dieser Darstellung im mittleren Bewegungsraumes, der meist
der Automatikschaltgasse entspricht.
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Die 7 zeigt
eine ähnliche
Ansicht wie 6, jedoch ist hierbei der Wählhebel 3 seitlich
verschwenkt und befindet sich bezüglich der Schwenkbewegung um
die zweite Schaltachse 8 in einer Mittelstellung.
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In
der 8 ist dargestellt, wie die Wählhebel 3 um die zweite
Schaltachse 8 in einer Sequenzschaltgasse gegen die Fahrzeugrichtung
ausgelenkt wird. Es ist hierbei deutlich zu erkennen, daß die Achsöffnungen 4.1 und 5.1 sich
exzentrisch zueinander positioniert haben.
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Die 9 zeigt
die Situation aus 8 in einer Frontalansicht in
Fahrzeuglängsrichtung.
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In
den 10 bis 12 ist
die Schaltvorrichtung nach Einzelteilen aufgegliedert worden. 10 zeigt
die innere Brücke 4 mit
der Achsöffnung 4.1 für die erste
Schaltachse 7 und den darunter angeordneten Hebelarm mit
der Seilzuganbindung 13. Oberhalb der Achsöffnung 4.1 befindet
sich die Achsöffnung 4.2 für die zweite
Schaltachse 8 und zwei beidseits angeordnete Schlitze 4.3,
durch die die äußere Brücke 5 eingesteckt
wird und dann über
eingeschobene Bolzen drehbeweglich mit der inneren Brücke 4 verbunden
wird. Im oberen Bereich links befindet sich ein Querträger 4.4,
der hier nicht sichtbar auf der unteren Seite über eine Rastierung in Fahrzeuglängsrichtung
und eine Rastierung in Fahrzeugquerrichtung verfügt.
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Die 11 zeigt
die äußere Brücke 5,
welche am oberen Querträger
mit dem Wählhebel 3 verbunden
ist. Innerhalb des Wählhebels 3 läuft in an sich
bekannter Weise eine Zugstange 15, die mit einem Riegel 16 zusammenwirkt.
Die äußere Brücke 5 verfügt im unteren
Bereich über
eine Achsöffnung 5.1,
in die die Sperrelemente 12.1 und 12.2 eingesetzt
werden, und im oberen Bereich über
eine Achsöffnung 5.2,
in die ein Bolzen zur Verbindung zwischen der inneren und der äußeren Brücke eingesetzt
wird. Der Bolzen wirkt als zweite Schaltachse 8.
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Die 12 zeigt
den Zentralträger 6 mit
der Wählachse 9 und
den seitlich angeordneten Öffnungen 6.1 für den Lagereinsatz 11.
Die beidseits angeordneten Lagereinsätze 11 verfügen jeweils über ein Achselement 11.1,
welches – meist
aus Kunststoff hergestellt – in
die Achsöffnung 4.1 der
inneren Brücke 4 eingreift.
Auf der Oberseite des Zentralträgers 6 befindet
sich im vorderen Bereich eine Verriegelungskurvatur 6.4,
welche im Zusammenwirken mit der Zugstange 15 und dem Riegel 16 in
gewünschter Weise
die Bewegung des Wählhebels 3 begrenzen kann.
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Weiterhin
sind auf der Oberseite eine Rastierungsrolle 6.2 und eine
Rastierungsrolle 6.3 angeordnet. Die Rastierungsrolle 6.2 dient
für die
Rastierung einer Seitwärtsbewegung,
während
die Rastierungsrolle 6.3 für die Rastierung einer Schwenkbewegung der
inneren Brücke
in Fahrzeugrichtung dient.
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Die 13 bis 17 zeigen
zur Verdeutlichung des Erfindungsgedankens schematische Darstellungen
der Bewegungsräume
des Wählhebels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
und gegebenenfalls der darin angeordneten Bewegungsgassen.
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Die 13 bis 15 stellen
einen Schnitt A-A aus den 16 und 17 dar
und zeigen die Bewegungsräume
des erfindungsgemäßen Beispiels einer
Schaltvorrichtung in einer Ebene. In der 13 sind
die Bewegungsräume
I, II und III dargestellt, die in ihrer Draufsicht aus drei aneinanderliegenden Rechtecken
bestehen. Das mittlere Rechteck II entspricht dem Bewegungsraum,
der einer Automatikschaltgasse zugeordnet werden kann, während die beidseits
angeordneten Bewegungsräume
I und III, die in ihrer Längsausrichtung
parallel angeordnet sind, die Bewegungsräume darstellen, welche für die Sequenzschaltgasse
verwendet oder gegebenenfalls auch für zwei unterschiedliche Funktionen
benutzt werden können.
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Beispielhaft
sind in der 13a zwei Schaltgassen, nämlich die
Automatikschaltgasse AG und die Sequenzschaltgasse SG1 dargestellt,
wobei beide Schaltgassen miteinander über die Wählgasse WG1 in Verbindung stehen.
Eine derartige Ausgestaltung der Schaltgasse kommt im wesentlichen dann
in Betracht, wenn in der Automatikschaltgasse eine Rastierung 6.4,
entsprechend dem oben ausführlich
beschriebenen Beispiel, vorhanden ist.
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Wird
die Schaltvorrichtung mit den hier dargestellten Bewegungsräumen bei
Fahrzeugen mit unterschiedlicher Lenkradposition (Rechtslenker oder
Linkslenker) verwendet, so kann auf einfache Weise – z.B. durch
den Austausch der Abdeckung – die Anordnung
der Schaltgassen der Positionierung des Fahrersitzes angepaßt werden.
Die sonst aufwendige Änderung
in der eigentlichen Schaltvorrichtung kann unterbleiben.
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Die 14 und 15 zeigen
ein entsprechendes Beispiel einer Schaltvorrichtung mit den gleichen
Bewegungsräumen
I bis III. Der Unterschied der beiden Ausführungen einer Schaltvorrichtung zwischen 14 und 15 besteht
darin, daß eine spiegelbildlich
verkehrte Abdeckung mit entsprechend spiegelbildlich angeordneten
Bewegungsgassen für
den Wählhebel
verwenden wird.
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In
der 16 sind nochmals schematisch in einer Frontansicht
die Bewegungsräume
I, II und III dargestellt, während
die 17 eine Seitenansicht der gleichen Bewegungsräume darstellt,
wobei in der 17 die Positionierungen – insbesondere
der ersten Schaltachse 7 und der zweiten Schaltachse 8 und auch
die Lage der Wählachse 9 – gezeigt
sind.
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Zur
weiteren Verdeutlichung des Erfindungsgedankens ist in der 18 die
mögliche
Positionierung des Wählhebels
einschließlich
der Bewegungsgassen dargestellt. Diese 18 zeigt
eine Schaltvorrichtung entsprechend der 1 mit gleicher
Ansicht. Die dargestellte Positionierung der Brücken 4 und 5 und
des Zentralträgers 6 zeigt
eine Situation mit dem Wählhebel 3 in
einer Mittelstellung in der Automatikschaltgasse. Die beiden zusätzlich daneben dargestellten
Wählhebelpositionen 3.1 und 3.2 zeigen
unterschiedliche Bewegungssituationen des Wählhebels. Die Wählhebelposition 3.1 entspricht
einer Stellung des Wählhebels 3 in
der Automatikschaltgasse in der vordersten Position ("P"-Stellung), während der Wählhebel in der Position 3.2 nach
links in die Sequenzschaltgasse ausgerückt dargestellt ist. Oberhalb
der Wählhebel
sind der vom Wählhebel überstreichbare
Kreisbogen der Automatikgasse AG mit einer Auslenkungsmöglichkeit
um 28 Grad und seitlich davon der Kreisbogen in der Sequenzschaltgasse
SG1 mit einer Auslenkung von plus/minus 6 Grad um die zweite Schaltachse 8 angedeutet.
Zwischen der Automatikschaltgasse AG und der Sequenzschaltgasse
SG1 befindet sich der Kreisbogen der Wählgasse WG1, über die durch
Bewegung des Wählhebels
um einen Winkel von 11 Grad zwischen der Automatikschaltgasse und
der Sequenzschaltgasse gewechselt werden kann.
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Zusätzlich ist – gestrichelt
dargestellt mit Bezugszeichen 3.3 – die rechte Seite der möglichen
Positionierungen des Wählhebels 3 in
der rechten Sequenzschaltgasse angedeutet.
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Insgesamt
wird also mit der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung
eine Schaltvorrichtung beschrieben, die für ein Automatikgetriebe mit
Sequenzschaltungsmöglichkeit
geeignet ist, wobei für einen
Wechsel zwischen rechts- und
linksgelenkten Fahrzeugen die identische Schaltvorrichtung genutzt werden
kann.
-
- 1
- Schaltvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 2.1,
2.2
- Sperrelementeingriffe
- 2.3–2.5
- Führungselemente
- 3
- Wählhebel
- 3.1,
3.2, 3.3
- Wählhebelpositionen
- 4
- innere
Brücke
- 4.1,
4.2
- Achsöffnungen
- 4.3
- Einschubschlitze
- 4.4
- Querträger
- 5
- äußere Brücke
- 5.1,
5.2
- Achsöffnungen
- 6
- Zentralträger
- 6.1
- Öffnung (T-förmig)
- 6.2
- Rastierungsrolle
- 6.3
- Rastierungsrolle
- 6.4
- Verriegelungskurvatur
- 7
- erste
Schaltachse
- 8
- zweite
Schaltachse
- 9
- Wählachse
- 10
- "Key Lock"-System
- 11
- Lagereinsatz
- 11.1
- Achselement
- 12.1,
12.2
- Sperrelemente
- 13
- Seilzuganbindung
- 14
- "Shift Lock"-System
- 15
- Zugstange
- 16
- Riegel
- I
- linker
Bewegungsraum
- II
- mittlerer
Bewegungsraum
- III
- rechter
Bewegungsraum
- AG
- Automatikschaltgasse
- SG1
- Sequenzschaltgasse
1
- SG2
- Sequenzschaltgasse
2
- WG1
- Wählgasse
1
- WG2
- Wählgasse
2