Die Erfindung betrifft ein einstellbares Gelenkband für Türen oder Fenster,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige einstellbare Gelenkbänder sind beispielsweise bekannt aus der
EP 0 460 620 B1 der Anmelderin. Bei dem hier beschriebenen Gelenkband
ist in der axial offenen, zylindrischen Lagerung des Rahmenbandteils eine
Kunststoffhülse eingefügt, in der der untere Bandzapfenabschnitt drehbar
gehalten ist. Der Gewindestopfen ist in einen mit der Zapfenlagerung
fluchtenden Innengewindeabschnitt einschraubbar und hebt zur Höhenver
stellung des Gelenkbandes die genannte Kunststoffhülse an. Damit beim
Anheben dieser Kunststoffhülse kein sichtbarer Spalt zwischen dem oberen
Gleitflansch der Kunststoffhülse und der oberen Stirnfläche der Lagerung in
dem Rahmenbandteil entsteht, können Distanzscheiben zum Verschließen
dieses Spalts angebracht werden. Die Last des von dem Flügelbandteil
gehaltenen Gewichtes wird über dessen Anlageflächen auf den Gleitflansch
der Kunststoffhülse übertragen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gelenkband zu schaffen, bei dem ohne in
die beiden Bandteile eingefügtem Bandzapfen während der Montage oder
Demontage eine Notlagerung und ein Nothalt der beiden Bandteile zueinan
der gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Erfindungsgemäß weist das Flügelbandteil an seiner Unterseite einen axialen
Fortsatz auf, der in eine Ausnehmung oberhalb der Lagerung des Rahmen
bandteils hineinragt. Dieser Fortsatz gewährleistet bei der Montage oder
Demontage eine Notlagerung und einen Nothalt der beiden Bandteile
zueinander, so lange kein Bandzapfen in die beiden Bandteile eingefügt ist.
Er ist vorzugsweise Bestandteil einer Kunststoffhülse, die fest in einer
Aufnahme des Flügelbandteils gehalten ist und bei fehlendem Bandzapfen
aufgrund des Gewichtes des Flügels nach unten in die Ausnehmung des
Rahmenbandteils gedrückt wird. Dort stützt sich die untere Stirnfläche des
axialen Fortsatzes vorzugsweise auf einen radialen Bund der oberen metalli
schen Lagerhülse ab. Das Flügelbandteil kann erst vollständig von dem
Rahmenbandteil gelöst werden, wenn der Flügel entgegen seiner Gewichts
kraft nach oben bewegt wird, bis der axiale Fortsatz nicht mehr in die
Ausnehmung des Rahmenbandteils hineinragt. Diese Maßnahme ermöglicht
es einem einzigen Monteur, eine mit den entsprechenden Gelenkbandteilen
versehene Tür zu montieren. Zunächst wird der Türflügel derart vormon
tiert, daß die axialen Fortsätze an den Flügelbandteilen in die Ausnehmun
gen oberhalb der Lagerung der Rahmenbandteile hineinragen. Anschließend
werden bei allen Gelenkbändern der Tür die Bandzapfen eingefügt, wodurch
die Bandteile zueinander ausgerichtet werden. Schließlich wird in jedes
Rahmenbandteil der Gewindestopfen eingeschraubt, wobei die Kugel in dem
Gewindestopfen die untere Stirnseite des Bandzapfens anhebt und den
axialen Fortsatz innerhalb der Ausnehmung nach oben bewegt, bis dieser
keinen Kontakt mehr zur gegenüberliegenden Fläche des Rahmenbandteils
hat.
Dieser Fortsatz erhöht auch wesentlich die Einbruchsicherheit. Es ist bei
diesem Gelenkband nicht möglich, die Bandteile durch gewaltsames Aus
schlagen des Bandzapfens bei geschlossener Tür voneinander zu trennen.
Das Flügelbandteil wird durch den axialen Fortsatz, der in die Ausnehmung
des Rahmenbandteils ragt, festgehalten. Ein Anheben zum Lösen der
Bandteile ist bei geschlossenem Flügel unmöglich.
Darüber hinaus hat der axiale Fortsatz eine optische Funktion, da er den
freien Blick auf den Bandzapfen bei durch den Gewindestopfen angehobenem
Flügelbandteil verdeckt. Schließlich kann der axiale Fortsatz an seiner
Außenfläche mit ringförmigen Markierungen versehen sein. Beim Anheben
des Flügelbandteils durch Einschrauben des Gewindestopfens bewegt sich
der axiale Fortsatz nach oben, so daß mit dieser Bewegung zunehmend die
ringförmigen Markierungen sichtbar werden. Anhand der Markierungen läßt
sich die axiale Verstellposition des Gelenkbandes ermitteln.
Derartige Gelenkbänder, die insbesondere zur Befestigung von Haustüren an
Haustürrahmen verwendet werden, verfügen neben der Höhenverstellung
über den Gewindestopfen über eine Verstellvorrichtung im Flügelbandteil,
welche eine Querverstellung in der Flügelebene ermöglicht. Weiterhin kann
eine Anpreßdruckverstellung, d. h. eine Verstellung des Abstandes der
Flügelebene zur Rahmenebene bei geschlossenem Flügel realisiert werden.
Das Gelenkband gemäß dem genannten Stand der Technik kann alternativ
mit einem einzigen, untenliegenden Zapfenlager oder mit einem unteren und
einem oberen Zapfenlager versehen sein. Bei den meisten Anwendungsfällen
hat sich die Verwendung eines einfachen Türbandes mit einem untenliegen
den Zapfenlager durchgesetzt.
Die bekannten Türbänder weisen in der Regel eine dauerhafte Leichtgängig
keit auf. Dagegen ist es aufgrund des in der relativ weichen Kunststoffhülse
gehaltenen drehbaren Bandzapfenabschnitts schwierig, einen lotrechten Halt
des Bandzapfens in der Lagerung des Rahmenbandteils zu gewährleisten.
Das recht weiche Kunststoffmaterial neigt dazu, aufgrund der einseitigen
Belastung durch das Gewicht des an dem Flügelbandteil befestigten Flügels
und aufgrund der sich wiederholenden Drehbewegung des Bandzapfens in
der Kunststoffhülse sich zu verformen, wodurch eine Schrägstellung der
Bandzapfenachse zur Achse der Hülse erfolgt. Darüber hinaus ergeben sich
aufgrund der axialen Abstützung der unteren Fläche des Flügelbandes auf
der Gleitfläche der Kunststoffhülse Abriebe, welche ein Verschmutzen des
Gelenkbandes in der Umgebung der zueinander beweglichen Anlageflächen
bewirken.
Daher ist es eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei Bewah
rung einer hohen Leichtgängigkeit der Relativbewegung der Bandteile
zueinander den dauerhaften und lagegenauen Halt des Bandzapfens in dem
Rahmenbandteil zu erhöhen und optisch nachteilige Abriebe an sichtbaren
Kontaktflächen zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- a) daß in der zylindrischen Lagerung des Rahmenbandteils mindestens
eine ortsfeste, dünnwandige und vorzugsweise metallische Lager
hülse mit selbstschmierenden Eigenschaften angeordnet ist und
- b) daß sich der Bandzapfen in axialer Richtung unmittelbar auf den
Gewindestopfen abstützt, wobei eine der beiden sich aufeinander
abstützenden Stützflächen eine Kugelform aufweist, und die der ku
gelförmigen Stützfläche gegehüberliegende Stützfläche konkav aus
gebildet ist und vorzugsweise die Form einer kugelförmigen oder
kegelförmigen Ausnehmung aufweist.
Durch die Verwendung einer ortsfesten metallischen Lagerhülse, in der der
untere Abschnitt des Bandzapfens geführt ist, wird erreicht, daß eine
definierte Lagerung aus nicht verformbarem Material (Metall) den Bandzap
fen im Rahmenbandteil führt. Eine derartige Zapfenaufnahme kann mit aus
dem Maschinenbau bekannten, sehr geringen Toleranzen für selbstschmie
rende Gleitlager ausgeführt werden. Ein Verschwenken der Zapfenachse zur
Achse der Lagerung des Rahmenbandteils ist damit weitgehend einge
schränkt.
Da bei dem erfindungsgemäßen Gelenkband der Bandzapfen nicht über eine
höhenverstellbare Hülse gelagert ist, muß die axiale Stützkraft auf andere
Weise in das Rahmenbandteil eingeleitet werden. Dies geschieht durch
unmittelbare Abstützung auf dem Gewindestopfen über die einerseits
kugelförmige und andererseits konkave (kugelkalottenförmige oder kegel
förmige Ausnehmung) Stützfläche. Die konkave Ausbildung der mit der
Kugel zusammenwirkenden Stützfläche hat zwei Gründe. Zunächst ist es bei
üblichen metallischen Materialpaarungen schwer, eine dauerhafte Punktlage
rung auszubilden, die das Abstützen des vom Flügelbandteil gehaltenen
Gewichtes bei gleichzeitiger Drehung des Bandzapfens ermöglicht. Wenn
sich die kugelförmige Stützfläche nur punktförmig auf einer ebenen Stützflä
che abstützt, besteht die Gefahr, daß im Kontaktpunkt nach mehreren
tausend Drehungen des Bandzapfens Materialpartikel ausbrechen. Durch die
Ausbrüche in der Kontaktfläche findet ein Zerspanen der korrespondierenden
Kontaktfläche statt, wodurch die Leichtgängigkeit der Lagerung in kürzester
Zeit erheblich eingeschränkt wird. Einem derartigen "Fressen" der Stützflä
chen kann zwar theoretisch durch Verwendung hochfester Materialien
entgegengewirkt werden. Hierdurch werden jedoch die Kosten unverhältnis
mäßig erhöht und die Wirtschaftlichkeit des Gelenkbandes in Frage gestellt.
Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, die der kugelförmigen
Stützfläche gegenüberliegende Stützfläche konkav auszubilden, so daß
zumindest ein kreislinienförmiger Kontakt zwischen den Stützflächen
besteht. Bei einer derartigen Lagerung konnte selbst bei ungewöhnlich hohen
Dauerbelastungen keine Zerstörung der Stützflächen festgestellt werden.
Zudem hat die konkave Ausbildung der gegenüberliegenden Stützfläche eine
zentrierende Wirkung. Vorzugsweise wird die kugelförmige Stützfläche
durch Einpressen einer Kugel in den Gewindestopfen verwirklicht. Der auf
dieser Kugel aufliegende konkave Abschnitt der unteren Stirnfläche des
Bandzapfens zentriert sich aufgrund des von dem Flügelbandteil getragenen
Gewichtes selbst auf dieser Kugel. Die mögliche Verschwenkung der Achse
des Bandzapfens zur Achse der Lagerung im Rahmenbandteil (Verkippen des
Bandzapfens) wird durch diese Zentrierung der unteren Stützfläche des
Bandzapfens zusätzlich reduziert.
Zwar sind einzelne Merkmale des erfindungsgemäßen Gelenkbandes be
kannt. So offenbart zum Beispiel die EP 0 065 215 A1 ein höhenverstellba
res Gelenkband, bei dem sich der Bandzapfen des Flügelbandteils über eine
Kugel auf einem im Rahmenbandteil verschraubbaren Gewindestopfen
abstützt. Hier ist allerdings keine konkave Stützfläche zur Zentrierung des
Bandzapfens vorgesehen. Ferner offenbart beispielsweise das deutsche
Gebrauchsmuster G 83 18 296.9 ein Gelenkband mit selbstschmierenden
Metallhülsen (Sinterlager), wobei hier jedoch eine äußerst komplexe interne
Höhenverstellung und keine einfache Höhenverstellung durch Einschraub
stopfen im Rahmenbandteil realisiert ist. Die aus dem Stand der Technik
bekannten Druckschriften offenbaren kein Gelenkband mit einer einfachen
Höhenverstellvorrichtung, die derart zuverlässig, leichtgängig und spielfrei
die Kraft- und Bewegungsübertragung von dem Bandzapfen auf das Rahmen
bandteil ermöglicht.
Darüber hinaus wird durch die erfindungsgemäße Abstützung des durch das
Flügelbandteil aufgenommenen Gewichtes innerhalb der Bandzapfenlagerung
des Rahmenbandteils eine sichtbare Kontakt- und Stützfläche vermieden, auf
der sich Abrieb- oder Bewegungsspuren ausbilden könnten, welche das
optische Erscheinungsbild des Gelenkbandes beeinträchtigen würden.
Zwar wäre es möglich, eine einzige, die gesamte zylindrische Lagerung des
Rahmenbandteils durchragende, selbstschmierende metallische Lagerhülse zu
verwenden. Vorzugsweise wird aber jeweils eine kurze metallische Lager
hülse am oberen und am unteren Ende der zylindrischen Lagerung angeord
net. Hierdurch können bei gleichbleibender Präzision der Lagerung Kosten
reduziert werden.
Vorzugsweise weist die obere metallische Lagerhülse einen sich radial
erstreckenden Bund auf, der auf der peripheren Fläche um die obere Öff
nung der zylindrischen Lagerung herum aufliegt. Bei ordnungsgemäßem
Einsatz des Gelenkbandes besteht kein Kontakt zwischen diesem radialen
Bund und der Unterfläche des Flügelbandteils. Wird jedoch der Gewinde
stopfen aus dem Rahmenbandteil vollständig herausgeschraubt, sinkt das
Flügelbandteil so weit ab, bis es auf diesem oberen radialen Bund der
selbstschmierenden metallischen Lagerhülse aufliegt. In diesem nicht für den
normalen Gebrauch des Gelenkbandes vorgesehenen Zustand wird durch den
radialen Bund eine Hilfsschmierung der in Kontakt befindlichen Flächen
beider Bandteile bewirkt.
Zwar können zur Bildung der selbstschmierenden Lagerhülsen die oben
erwähnten Sinterlager verwendet werden. Jedoch finden vorzugsweise
Lagerhülsen aus Stahl, die mit einem Polytetrafluorethylen, wie es z. B.
unter der Marke TEFLON vertrieben wird, beschichtet sind.
Innerhalb des Flügelbandteils wird der obere Bandzapfenabschnitt vorzugs
weise in einer Kunststoffhülse aus faserverstärktem Kunststoff gehalten.
Diese Kunststoffhülse ist in eine Aufnahme des Flügelbandteils eingefügt.
Sie kann als Exzenterhülse ausgebildet sein, wodurch der Abstand der Ebene
des geschlossenen Flügels zur Ebene des Rahmens verstellbar ist.
Wie bereits erwähnt, weist die Kunststoffhülse den axialen Fortsatz auf, der
sich unterhalb der Aufnahme des Flügelbandteils erstreckt und in eine
Ausnehmung oberhalb der Lagerung des Rahmenbandteils hineinragt. Dieser
Fortsatz gewährleistet bei der Montage oder Demontage eine Notlagerung
und einen Nothalt der beiden Bandteile zueinander, so lange kein Bandzap
fen in die beiden Bandteile eingefügt ist. Die Kunststoffhülse ist fest in der
Aufnahme des Flügelbandteils gehalten und wird bei fehlendem Bandzapfen
aufgrund des Gewichtes des Flügels nach unten in die Ausnehmung des
Rahmenbandteils gedrückt. Dort stützt sich die untere Stirnfläche ihres
axialen Fortsatzes vorzugsweise auf den radialen Bund der oberen metalli
schen Lagerhülse ab. Das Flügelbandteil kann erst vollständig von dem
Rahmenbandteil gelöst werden, wenn der Flügel entgegen seiner Gewichts
kraft nach oben bewegt wird, bis der axiale Fortsatz nicht mehr in die
Ausnehmung des Rahmenbandteils hineinragt. Diese Maßnahme ermöglicht
es einem einzigen Monteur, eine mit den entsprechenden Gelenkbandteilen
versehene Tür zu montieren. Zunächst wird der Türflügel derart vormon
tiert, daß die axialen Fortsätze der Kunststoffhülsen an den Flügelbandteilen
in die Ausnehmungen oberhalb der Lagerung der Rahmenbandteile hineinra
gen. Anschließend werden bei allen Gelenkbändern der Tür die Bandzapfen
eingefügt, wodurch die Bandteile zueinander ausgerichtet werden. Schließ
lich wird in jedes Rahmenbandteil der Gewindestopfen eingeschraubt, wobei
die Kugel in dem Gewindestopfen die untere Stirnseite des Bandzapfens
anhebt und den axialen Fortsatz innerhalb der Ausnehmung nach oben
bewegt, bis dieser keinen Kontakt mehr zur gegenüberliegenden Fläche des
Rahmenbandteils hat.
Dieser Fortsatz erhöht auch wesentlich die Einbruchsicherheit. Es ist bei
diesem Gelenkband nicht möglich, die Bandteile durch gewaltsames Aus
schlagen des Bandzapfens bei geschlossener Tür voneinander zu trennen.
Das Flügelbandteil wird durch den axialen Fortsatz, der in die Ausnehmung
des Rahmenbandteils ragt, festgehalten. Ein Anheben zum Lösen der
Bandteile ist bei geschlossenem Flügel unmöglich.
Darüber hinaus hat der axiale Fortsatz eine optische Funktion, da er den
freien Blick auf den Bandzapfen bei durch den Gewindestopfen angehobenem
Flügelbandteil verdeckt. Schließlich kann der axiale Fortsatz an seiner
Außenfläche mit ringförmigen Markierungen versehen sein. Beim Anheben
des Flügelbandteils durch Einschrauben des Gewindestopfens bewegt sich
der axiale Fortsatz nach oben, so daß mit dieser Bewegung zunehmend die
ringförmigen Markierungen sichtbar werden. Anhand der Markierungen läßt
sich die axiale Verstellposition des Gelenkbandes ermitteln.
Das Gewicht des Flügels stützt sich vorzugsweise über eine radiale Schulter
der Kunststoffhülse auf dieser ab.
Die Gewichtskraftübertragung von der Kunststoffhülse auf den Bandzapfen
kann über dessen obere Stirnfläche erfolgen, auf der ein geschlossener
oberer Endbereich der Kunststoffhülse aufliegt. In diesem Fall wird jedoch
die Gewichtskraft über nahezu die gesamte Länge der Kunststoffhülse
eingeleitet, was zu einer recht großen Dehnung führen kann. Deswegen kann
alternativ die Kunststoffhülse mit einem Anschlag versehen sein, der sich
axial auf einen komplementären Anschlag des Bandzapfens stützt. Diese
zusammenwirkenden Anschläge werden bevorzugt von radialen Schultern
oder Flanschflächen der Bauteile gebildet. Der Bandzapfen kann z. B. eine
radiale Schulter aufweisen, auf der sich die untere Stirnfläche der Kunst
stoffhülse abstützt.
Alternativ zur Kraftübertragung über die Kunststoffhülse kann die Kraft von
dem Flügelbandteil über einen Metallring auf den Bandzapfen übertragen
werden. Dieser Metallring ist auf den Bandzapfen aufgeschoben. Vorzugs
weise ist der Metallring formschlüssig in axialer Richtung fixiert, insbeson
dere mit Hilfe einer Nut/Feder-Verbindung. In den Bandzapfen werden eine
oder mehrere Nuten vorzugsweise im Fließpreßverfahren eingeformt. An der
Innenfläche des Metallringes sind komplementäre Federn (radial nach innen
ragende Rippen) ausgebildet, die in die Nuten des Bandzapfens eingreifen
und die sich in den Endbereichen dieser Nuten abstützen.
Vorzugsweise weist der Metallring einen oberen Hülsenabschnitt auf, der in
die Kunststoffhülse im Flügelbandteil hineinragt, und der Metallring
erstreckt sich außerdem axial zumindest teilweise unterhalb der Aufnahme
des Flügelbandteils, so daß er axial aus der Kontur des Flügelbandteils
herausragt. Dieser herausragende Abschnitt des Metallrings liegt beim
montierten Gelenkband innerhalb der Ausnehmung oberhalb der Lagerung
des Rahmenbandteils, so daß er die oben beschriebene Hilfslagerung bei
entnommenem Bandzapfen bilden kann.
Schließlich sollte die Ausnehmung des Flügelbandteils oben mit einem
Abdeckstopfen verschlossen werden, um offene Hohlräume, die ästhetisch
nachteilig wirken und in denen sich Verschmutzungen ansammeln können,
zu vermeiden.
Weitere Merkmale und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen und aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. Die Zeich
nungen zeigen in:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Gelenkbandes in entlang der Bandzapfenachse geschnitte
ner Darstellung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X aus Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der gleichen Ausfüh
rungsform des Gelenkbandes mit maximal nach oben verstelltem
Flügelbandteil,
Fig. 4 eine Vorderansicht des Rahmenbandteils in ungeschnittener
Darstellung mit den in dessen zylindrische Lagerung einzufügenden
metallischen Lagerhülsen,
Fig. 5 eine Vorderansicht des Bandzapfens des Gelenkbandes aus Fig. 1,
Fig. 6 eine Draufsicht des Bandzapfens aus Fig. 5,
Fig. 7 eine Vorderansicht der Kunststoffhülse des Gelenkbandes aus
Fig. 1,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Kunststoffhülse aus Fig. 7,
Fig. 9 eine ungeschnittene Vorderansicht des Metallrings zur Stütz
kraftübertragung auf den Bandzapfen,
Fig. 10 eine alternative Ausführungsform eines Gelenkbandes in einer der
Fig. 1 entsprechenden Darstellung,
Fig. 11 eine Vorderansicht des Bandzapfens des Gelenkbandes aus Fig. 10,
Fig. 12 eine Draufsicht auf den Bandzapfen aus Fig. 11,
Fig. 13 eine ungeschnittene Vorderansicht der Kunststoffhülse des Gelenk
bandes aus Fig. 10,
Fig. 14 eine Draufsicht auf die Kunststoffhülse aus Fig. 13,
Fig. 15 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Gelenkbandes.
Das in Fig. 1 dargestellte Gelenkband besteht aus einem Rahmenbandteil 1,
welches über Tragzapfen 2 und mehrere Schraublöcher 3 an einem Rahmen
für eine Tür oder ein Fenster befestigbar ist. Es umfaßt weiterhin ein
Flügelbandteil 4, welches mit einer mehrteiligen Befestigungsplatte 5 an dem
Flügel einer Tür oder eines Fensters festschraubbar ist. Rahmenbandteil 1
und Flügelbandteil 4 sind über den Bandzapfen 6 miteinander verbunden,
der im vorliegenden Fall als durchgehender, in beiden Bandteilen 1, 4
gehaltener Stift ausgebildet ist. Innerhalb der Befestigungsplatte 5 ist eine
Verstellvorrichtung angeordnet, welche es ermöglicht, den Abstand des
Flügels zur Achse des Bandzapfens 6 in Querrichtung, d. h. in der Darstel
lung in Fig. 1 in horizontaler Richtung, zu variieren. Derartige Vorrichtun
gen sind bekannt und brauchen hier nicht weiter erläutert zu werden.
Die erfindungsgemäße Bandzapfenlagerung läßt sich insbesondere in der
vergrößerten Darstellung der Fig. 2 erkennen. Innerhalb einer zylindrischen
Lagerung 7 des Rahmenbandteils 1 sind zwei selbstschmierende Lagerhülsen
8, 9 angeordnet. Beide Lagerhülsen 8, 9 bestehen aus Stahl und weisen eine
Beschichtung mit Polytetrafluorethylen an ihrer Innenseite auf, wodurch sie
selbstschmierende Eigenschaften erhalten. In diesen harten Lagerhülsen 8, 9
ist der Bandzapfen 6 im wesentlichen spielfrei geführt. Um die axiale
Stützkraft von dem Flügelbandteil 4 auf das Rahmenbandteil 1 zu übertra
gen, bildet die untere Stirnfläche des Bandzapfens 6 eine Stützfläche 10,
welche sich auf eine kugelförmigen Stützfläche 11 in einem Gewindestopfen
12 abstützt, der in einen Gewindeabschnitt 13 in dem Rahmenbandteil
unterhalb der Lagerung 7 eingeschraubt ist. Die kugelförmige Stützfläche 11
wird durch eine in den Gewindestopfen 12 eingepreßte Stahlkugel gebildet.
Zum Verschrauben des Gewindestopfens 12 weist dieser eine Steckschlüs
selaufnahme 14 zur Aufnahme eines Sechskantschlüssels auf.
Die untere Stützfläche 10 des Bandzapfens 6 weist eine kegelförmige
Ausnehmung 32 auf, welche ringförmig gegen die kugelförmige Stützfläche
11 des Gewindestopfens 12 anliegt. Hierdurch wird die Kontaktfläche im
Vergleich zu einer ebenen Stützfläche am Bandzapfenende vergrößert und
ein Verschleiß aufgrund zu hoher Druckbelastung tritt nicht auf. Der
entstehende ringförmige Kontaktbereich ist andererseits ausreichend klein,
um beim Verdrehen des Bandzapfens 6 keine zu großen Reibkräfte entstehen
zu lassen, welche ein Mitdrehen des Gewindestopfens 12 bewirken könnten.
Um das Mitdrehen des Gewindestopfens 12 zusätzlich abzusichern, kann
dieser innerhalb des Gewindeabschnitts 13 des Rahmenbandteils 1 verklebt
werden.
Durch Vergleich der Darstellungen der Fig. 1 und der Fig. 3 ist erkennbar,
daß durch Einschrauben des Gewindestopfens 12 in den Gewindeabschnitt 13
des Rahmenbandteils 1 eine Höhenverstellung des Flügelbandteils 4 bezüg
lich des Rahmenbandteils 1 bewirkt wird. Der maximale Verstellweg kann
durch die Dimensionierung der Bauteile frei gewählt werden und liegt bei
handelsüblichen Türbändern in der Größenordnung von 5 mm.
Der Bandzapfen 6 ist in dem Flügelbandteil 4 in einer glasfaserverstärkten
Kunststoffhülse 15 gehalten, die in eine Aufnahme 16 des Flügelbandteils 4
eingeschoben ist. Die obere Öffnung der Aufnahme 16 ist mit einem Ab
deckstopfen 17 verschlossen.
Die Übertragung der Gewichtskraft von dem Flügelbandteil 4 auf den
Bandzapfen 6 erfolgt mit Hilfe eines Metallrings 18, der sich über eine
radiale Schulter 19, im vorliegenden Fall eine Flanschfläche, der Kunst
stoffhülse 15 gegen die periphere Fläche um die untere Öffnung der Auf
nahme 16 des Flügelbandteils 4 abstützt. Der Metallring 18 ist seinerseits
ortsfest auf dem Bandzapfen 6 angeordnet. Diese Verbindung geht insbeson
dere aus den Fig. 5, 6 und 9 hervor. Wie die Fig. 5 und 6 zeigen, weist der
obere Abschnitt des Bandzapfens 6 drei gleichmäßig auf seinem Umfang
verteilte Nuten 20 auf. Der Metallring 18 weist an seiner Innenseite kom
plementäre Federn 21, d. h. nach innen ragende Rippen, auf, welche in die
Nuten 20 des Bandzapfens 6 hineinragen. Eine Feder 21 des Metallrings 18
ist in Fig. 1 in der geschnittenen Darstellung zu erkennen. Die Feder 21
stützt sich im Endbereich 22 (vgl. Fig. 5) der Nut in axialer Richtung ab, so
daß sie den Bandzapfen 6 gegen eine Bewegung nach oben relativ zu dem
Metallring 18 und dem den Metallring 18 stützenden Flügelbandteil 4
verhindert.
Die Kunststoffhülse 15 ist als Exzenterhülse ausgebildet, welche ein Ver
stellen des Abstandes der Flügelebene zum Abstand der Rahmenebene bei
geschlossener Tür oder geschlossenem Fenster ermöglicht. Auch die Kunst
stoffhülse 15 weist rippenförmige Federn 29 auf, welche in die Nuten 20 des
Bandzapfens 6 hineinragen. Auf diese Weise wird der Bandzapfen drehfest
innerhalb der Kunststoffhülse 15 und damit innerhalb der Aufnahme 16 des
Flügelbandteils 4 gehalten.
Der Metallring 18 weist einen oberen Hülsenabschnitt 23 auf, der in die
Kunststoffhülse 15 hineinragt. So wird eine feste Verbindung zwischen der
Kunststoffhülse 15 und dem Metallring 18 bewirkt, selbst wenn kein
Bandzapfen 6 in das Gelenkband eingesteckt ist. Ferner bildet der untere
Abschnitt des Metallrings 18 einen axialen Fortsatz 24 des Flügelband
teils 4. Dieser axiale Fortsatz 24 ragt in eine Ausnehmung 25 oberhalb der
zylindrischen Lagerung 7 des Rahmenbandteils 1 hinein. Bei vollständig
nach unten verschraubtem Gewindestopfen 12 liegt die untere Stirnfläche
dieses axialen Fortsatzes 24 gegen einen sich radial erstreckenden Bund 26
der oberen metallischen Lagerhülse 8 an. Diese Stellung wird nur bei der
Montage und Demontage des Gelenkbandes erreicht, so daß hier durch den
PTFE-beschichteten Bund der Lagerhülse 8 eine Notschmierung der unteren
Stirnfläche dieses axialen Fortsatzes 24 erzielt wird. In der Betriebsstellung
(vgl. Fig. 3) erfolgt die Abstützung allein über die kugelförmige Stützfläche
11 auf den Gewindestopfen 12.
Wie bereits erwähnt, kann bei der Montage einer Tür oder eines Fensters
das Gelenkband ohne Bandzapfen 6 erst einmal vorläufig durch Einfügen des
axialen Fortsatzes 24 in die Ausnehmung 25 vormontiert werden. Anschlie
ßend können in die zwei bis vier untereinander angeordneten Gelenkbänder
die Bandzapfen 6 eingeführt und durch Einschrauben der Gewindestopfen 12
angehoben werden. Umgekehrt ist eine einfache Demontage möglich, indem
die Gewindestopfen 12 ausgeschraubt und die Bandzapfen 6 aus den Gelenk
bändern herausgeschlagen werden und anschließend der Tür- oder Fenster
flügel soweit angehoben wird, daß die axialen Fortsätze 24 nicht mehr in die
Ausnehmungen 25 oberhalb der zylindrischen Lagerungen 7 der Rahmen
bandteile hineinragen. Es wird hierdurch einem einzelnen Arbeiter ermög
licht, schwere Tür- oder Fensterflügel selbständig zu montieren oder
abzubauen.
In Fig. 3 ist weiterhin erkennbar, daß der durch den Metallring 18 gebildete
axiale Fortsatz 24 den freien Blick auf den Bandzapfen 6 bei angehobenem
Flügelbandteil 4 versperrt. Außerdem sind auf dem durch den Metallring 18
gebildeten axialen Fortsatz 24 ringförmige Markierungen 27 angeordnet,
welche beim Anheben des Bandzapfens 6 von außen sichtbar werden. An
diesen ringförmigen Markierungen 27 läßt sich die Position des Bandzapfens
ablesen.
Die Fig. 10 bis 14 zeigen eine alternative Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Gelenkbandes. Hier wird die Gewichtskraft von dem Flügelbandteil
4 über den unteren Abschnitt der Kunststoffhülse 15' auf den Bandzapfen 6'
übertragen. Zu diesem Zweck ist der Bandzapfen 6' mit einer radialen
Schulter 28 versehen, die einen Anschlag für die Kunststoffhülse 15' bildet.
Die untere Stirnfläche 34 der Kunststoffhülse 15' liegt auf dieser Schulter
auf und bildet den komplementären Anschlag. Die Kunststoffhülse 15' selbst
weist eine radiale Schulter 19' auf, die sich gegen die periphere Fläche,
welche die untere Öffnung der Aufnahme 16 in dem Flügelbandteil 4
umgibt, abstützt. Der untere Abschnitt der Kunststoffhülse 15' erfüllt somit
im wesentlichen die gleiche Funktion wie der Metallring 18 und bildet einen
axialen Fortsatz 24, der in die Ausnehmung 25 oberhalb der Lagerung 7 für
den Bandzapfen 6' in dem Rahmenbandteil 1' hineinragt. Wie bei dem
Metallring 18 der ersten Ausführungsform sind auch an der Kunststoffhülse
15' ringförmige Markierungen 27 an dem unteren, axialen Fortsatz 24
vorgesehen.
Wie in der zuvor beschriebenen Ausführungsform sind Nuten 20' in dem
Bandzapfen 6' angeordnet, welche hier einander gegenüberliegend angeord
net sind und mit axial verlaufenden Rippen 29' an der Innenfläche der
Kunststoffhülse 15' zusammenwirken, um ein Verdrehen des Bandzapfens 6'
innerhalb der Kunststoffhülse 15' zu vermeiden.
Eine letzte vereinfachte Ausführungsform der Erfindung zeigt die Fig. 15.
Hier stützt sich der Bandzapfen 6'' über seine obere Stirnfläche 30 gegen
einen oberen geschlossenen Bereich 31 der Kunststoffhülse 15'' ab. Wie in
der Fig. 15 erkennbar, ist in den geschlossenen Bereich 31 der Kunststoff
hülse 15'' eine Steckschlüsselaufnahme 33 zur Aufnahme eines Sechskant
schlüssels eingeformt, der dem Verdrehen der Kunststoffhülse 15'' dient.
Bezugszeichenliste
1
Rahmenbandteil
2
Tragzapfen
3
Schraublöcher
4
Flügelbandteil
5
Befestigungsplatte
6
,
6
',
6
'' Bandzapfen
7
zylindrische Lagerung
8
obere Lagerhülse
9
untere Lagerhülse
10
Stützfläche
11
kugelförmige Stützfläche
12
Gewindestopfen
13
Gewindeabschnitt
14
Steckschlüsselaufnahme
15
,
15
',
15
'' Kunststoffhülse
16
Aufnahme
17
Abdeckstopfen
18
Metallring
19
,
19
',
19
'' radiale Schulter
20
,
20
' Nut
21
Feder
22
Endbereich
23
oberer Hülsenabschnitt
24
axialer Fortsatz
25
Ausnehmung
26
radialer Bund
27
ringförmige Markierung
28
radiale Schulter
29
,
29
' Feder, axiale Rippe
30
obere Stirnfläche
31
geschlossener Bereich der Kunststoffhülse
32
kegelförmige Ausnehmung
33
Steckschlüsselaufnahme
34
untere Stirnfläche