DE19816784C2 - Bolzenhaltevorrichtung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bolzenhaltevorrichtung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Eine Bolzenhaltevorrichtung wird in Verbindung mit einem Stift bzw. Bolzen als Befestigungselement verwendet. Bekannte Bolzenhaltevorrichtungen nach DE 33 38 963 C2 beruhten auf einem bzw. mehreren elastischen Fingern, welche, am Umfang verlaufend, innerhalb der Bolzenhaltevorrichtung angeordnet sind. Bolzenhaltevorrichtungen zum Stand der Technik sind darauf beschränkt, mit Bolzen bzw. Schraubenbolzen eines einzigen Durchmessers und einer Länge zusammengefügt zu werden. Obwohl bekannte Bolzenhaltevorrichtungen mit verschiedenen Bolzengrößen verbunden werden können, sind die sich ergebenden Haltekräfte insbesondere bei kleineren Bolzendurchmessern nicht ausreichend.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bolzenhaltevorrichtung vorzusehen, welche bei hoher Haltekraft mit Bolzen unterschiedlicher Durchmesser und Längen verbunden werden kann.

Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer Bolzenhaltevorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Es wird dabei eine Bolzenhaltevorrichtung vorgesehen, in der neben elastischen Armen zur Befestigung an einer bestimmten Art Bolzen bzw. Schraubenbolzen entlang der Länge longitudinaler Elemente mehrere, vorzugsweise versetzt angeordnete Rippen mit jeweils einem elastischen Finger vorgesehen sind, die unter Verformung nach außen mit den Bolzen in Eingriff treten.

In den beigefügten Zeichnungen zeigen

Fig. 1 - eine Seitenansicht einer Bolzenhaltevorrichtung nach der Erfindung.

Fig. 2 - eine um 80° versetzte Seitenansicht der Bolzenhaltevorrichtung nach Fig. 1.

Fig. 3 - einen Querschnitt der Bolzenhaltevorrichtung nach Fig. 2 entlang der Linie A- A sowie

Fig. 4 - den Querschnitt nach Fig. 3 bei installiertem Bolzen.

Die zuvor erwähnten Figuren zeigen eine Bolzenhaltevorrichtung 10, wobei identische Bezugsziffern in den einzelnen Figuren identische Elemente darstellen.

Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, handelt es sich bei der Bolzenhaltevorrichtung 10 um ein längliches und im wesentlichen zylindrisches Element. Die Bolzenhaltevorrichtung weist eine, ein unteres Ende 12 definierende Basis, ein oberes Ende 14 und einen Schaft 16 auf. Die Bolzenhaltevorrichtung 10 ist als ein Stück ausgebildet und besteht aus einem elastischen Material, vorzugsweise Nylon 6, 6. Ein Paar genau gegenüber angeordnete, longitudinale Elemente 18 erstreckt sich von der Basis 12 zu dem oberen Ende 14. Das obere Ende 14 kann geschlossen sein, so daß es sich hierbei um einen Blindkanal 20 handelt, oder aber der Kanal 20 kann sich durch das obere Ende 14 erstrecken. Ein Paar genau gegenüber angeordnete, elastische Arme 22 ragen aus der Basis 12 heraus und erstrecken sich zu dem oberen Ende 14 hin. Der zwischen den Armen 22 und der Längsachse des Schaftes 16 gebildete Winkel beträgt vorzugsweise 45 Grad. Entlang der Länge des Schaftes 16 sind Rippen 24 vorzugsweise versetzt angeordnet. Auf der Oberseite jeder Rippe 24 ragt ein elastischer Finger 26 von der Rippe 24 radial nach innen. Unmittelbar unterhalb jedes Fingers 26 ist eine Aussparung 28 vorgesehen.

In den Kanal 20 ist ein Bolzen 30 einsetzbar. Der Bolzen 30 weist entlang seiner Länge radiale Rippen 32 auf. Alternativ kann der Bolzen 30 durch einen, mit einem, außen mit Gewinde versehenen Bolzen dargestellt sein. Bei Einsetzen des Bolzens 30 in den Kanal 20 verrasten die Arme 22 mit den radialen Rippen 32. Je nach Länge des Bolzens 30 verrastet ebenfalls einer oder mehrere der Finger 26 mit den radialen Rippen 32. Aufgrund der Elastizität der Arme 22 und Finger 26 werden die Arme 22 und Finger 26 zu dem Bolzen 30 hin ausgerichtet, wodurch die Arme 22 und Finger 26 mit den zwischen den radialen Rippen 32 des Bolzens 30 ausgebildeten Aussparungen in Eingriff kommen. Ein Versuch, den Bolzen 30 aus der Bolzenhaltevorrichtung 10 zu entfernen, bewirkt, daß die Arme 22 und Finger 26 dem Bolzen Haltekraft verleihen, wodurch der Entnahme des Bolzens 30 aus der Bolzenhaltevorrichtung 10 entgegengewirkt wird. Handelt es sich bei dem Bolzen 30 um einen Schraubenbolzen, so kann dieser durch Ausschrauben aus der Bolzenhaltevorrichtung 10 entfernt werden.

Wie ersichtlich, ist die Bolzenhaltevorrichtung 10 so konzipiert, daß sie Bolzen unterschiedlicher Durchmesser und Längen halten kann. Die Biegung der Arme 22 ist von dem Durchmesser des Bolzens 30 abhängig. Die Elastizität der Arme 22 bewirkt, daß diese zu dem eingesetzten Bolzen 30 hin ausgerichtet werden. Die Arme 22 verleihen eine ausreichende Haltekraft, vorausgesetzt, daß der Durchmesser des Bolzens 30 groß genug ist, um eine solche Biegung der Arme 22 zu bewirken. Es wird ein Winkel von 45 Grad zwischen den Armen 22 und der Längsachse von Schaft 16 bevorzugt, um das Einsetzen von Bolzen 30 in die Bolzenhaltevorrichtung 10 bei minimaler Kraft zu ermöglichen, wobei die Arme 22 mit den Rippen 32 des Bolzens 30 in Eingriff kommen können. Je nach Länge des Bolzens 30 bewirkt dieser eine Biegung eines oder mehrerer Finger 26. Da die Finger 26 entlang der Länge von Schaft 16 versetzt angeordnet sind, werden diese sequentiell gebogen, während der Bolzen 30 in den Kanal 20 eingesetzt wird. Die Kraft, welche erforderlich ist, um einen Finger 26 durch Biegen zu verformen, ist wesentlich größer als die durch den Finger verliehene Kraft, welche einem weiteren Einsetzen des Bolzens 30 entgegenwirkt. Somit ist eine relativ geringe Kraft notwendig, um den Bolzen 30 in den Kanal 20 komplett einzusetzen.

Die Finger 26 sind auf der Oberseite der Rippen 24 so angeordnet, daß die Finger 26 vollständig und ohne gegenseitige Beeinflussung gebogen werden können, wenn in den Kanal 20 ein Bolzen 30 mit maximalem Durchmesser eingesetzt wird. Unterhalb jedes Fingers 26 ist eine Aussparung 28 vorgesehen, um das Richtverhältnis, das heißt, das Verhältnis zwischen Länge und Höhe des Fingers 26, und dadurch die Flexibilität des Fingers 26 zu erhöhen. Wurde ein Bolzen 30 vollständig in den Kanal 20 eingesetzt, bewirkt die Flexibilität der Finger 26 eine Ausrichtung derselben zu dem Bolzen 30 hin. Durch einen Versuch, den Bolzen 30 aus der Bolzenhaltevorrichtung 10 zu entfernen, verleihen die Finger 26 dem Bolzen 30 Haltekraft. Ebenso bieten die Finger 26 dem Bolzen 30 Halt, wodurch eine laterale Bewegung des Bolzens 30 innerhalb des Kanales 20 verhindert wird.

Obgleich die Bolzenhaltevorrichtung 10 in Verbindung mit einem Bolzen 30 als Ersatz für eine Schraubenmutter und Schraubenbolzen oder andere Befestigungsmittel verwendet werden kann, kann sie ebenfalls in zahlreiche Konstruktionen, für welche ein Befestigungselement erforderlich ist, integriert werden. Konstruktionen dieser Art sehen Leitclips, Befestigungselemente, dekorative Verkleidungen, Bohrungsverschlüsse und Drahtverbindungen vor.

Die verschiedenen, zuvor erwähnten Aufgaben und Vorteile wurden somit auf das Effektivste erreicht. Obgleich hier lediglich ein Ausführungsbeispiel der Erfindung offenbart und näher erläutert wurde, versteht es sich von selbst, daß die vorliegende Erfindung dadurch in keinster Weise beschränkt ist und ihr Schutzumfang durch den der beigefügten Ansprüche bestimmt wird.

Claims (6)

1. Bolzenhaltevorrichtung, welche ein längliches Element aus einem elastischen Mate­ rial aufweist mit
einer Basis,
einem oberen Ende im Abstand zur Basis,
mehreren seitlich beabstandeten länglichen Elementen, welche die Basis mit dem oberen Ende verbinden,
mehreren Armen, welche von der Basis zu dem oberen Ende nach oben und radial nach innen ragen, die beim Einsetzen eines ein Gewinde oder eine Rillung aufwei­ senden Bolzens nach außen gebogen werden und mit dem Bolzen sodann in Eingriff kommen und einem Herausziehen des Bolzens entgegenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß sich mehrere gebogene Rippen (24) zwischen den lon­ gitudinalen Elementen (18) erstrecken, die einen Kanal (20) entlang der länglichen Elemente (18) bilden, der sich bis durch die Basis (12) erstreckt und sich von jeder Rippe (24) ein Finger (26) in radialer Richtung der Längsachse erstreckt, der eben­ falls nach außen gebogen und in Eingriff mit dem Bolzen (30) gebracht wird, wenn dieser in den Kanal (20) eintritt.

2. Bolzenhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen versetzt angeordnet sind.

3. Bolzenhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (26) von der Basis (12) in einem Winkel von 45° zur Längsachse aus hervor­ stehen.

4. Bolzenhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Material Nylon 6,6 ist.

5. Bolzenhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei entgegengesetzt angeordnete Arme (22) vorgesehen sind.

6. Bolzenhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß drei Rippen (24) vorgesehen sind.