Die Erfindung betrifft eine Armlehne für einen Sitz, ins
besondere einen Kraftfahrzeugsitz, welche eine zumindest
bereichsweise mit Polsterung verkleidete Tragstruktur
aufweist und in einer etwa horizontalen Gebrauchslage
mittels einer am Sitz vorgesehenen Aufnahmevorrichtung
gehalten ist. Derartige Armlehnen können als feststehende
oder in die Gebrauchslage schwenkbare Armlehnen ausgebil
det und sowohl an einem Vordersitz als auch an einem
Rücksitz angeordnet sein. Diese Armlehnen bzw. deren Auf
nahmevorrichtungen sind in bekannter Weise stabil ausge
führt, damit die Anforderungen an die Sicherheit und an
den Komfort erfüllt werden.
Aus der DE 30 36 302 A1 ist eine schwenkbare Armlehne
bekannt, welche um eine etwa horizontale Schwenkachse in
Lagerkonsolen der Rückenlehne schwenkbar gelagert ist.
Diese Armlehne kann aus einer etwa vertikalen Stellung in
eine etwa horizontale Gebrauchslage überführt werden, wo
bei die Endlagen der Armlehne durch Endanschläge an den
Lagerkonsolen bestimmt sind. Zur Arretierung der Armlehne
in der jeweiligen Stellung sind an den Lagerkonsolen fe
dernde Platinen vorgesehen, welche mit einer parallel und
beabstandet zu der Schwenkachse angeordneten und mit der
tragenden Struktur der Armlehne verbundenen Halteachse
zusammenwirken.
Nachteilig bei dieser Ausführung ist jedoch die relativ
steife Ausbildung der tragenden Struktur der Armlehne so
wie der schwenkbaren Aufnahme an den Lagerkonsolen, um
bei übermäßiger Belastung, beispielsweise durch das Kör
pergewicht des Insassen, eine Deformation bzw. Zerstörung
der einzelnen Teile der Armlehne zu vermeiden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine Armlehne für einen Sitz zu schaffen, welche
im Vergleich zum bekannten Stand der Technik eine höhere
Sicherheit und Haltbarkeit aufweist sowie konstruktiv
einfacher gestaltet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Tragstruktur derart elastisch nachgiebig ausgebildet
bzw. federnd in der Aufnahmevorrichtung abgestützt ist,
daß bei einer normalen Belastung durch den abstützenden
Arm eines Insassen die Armlehne ihre etwa horizontale Ge
brauchslage beibehält, bei einer übermäßigen Belastung
jedoch nach unten ausweicht, ohne daß eine plastische De
formation bzw. Zerstörung der einzelnen Teile der Armleh
ne bzw. der Aufnahmevorrichtung stattfindet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die
Tragstruktur der Armlehne durch einen federnden Drahtrah
men mit polstertragenden elastischen Schenkeln gebildet,
wobei der Drahtrahmen eine solche Elastizität aufweist,
daß die Armlehne bei einer normalen Belastung, beispiels
weise durch das Gewicht eines Armes von ca. 80-90 N, nur
unwesentlich nach unten nachgibt und ihre Gebrauchslage
beibehält. Die Gebrauchslage, in der eine komfortable Ab
stützung des Armes erfolgen kann, wird dabei durch einen
Winkelbereich von ca. 0° bis 10° zwischen einer Auflage
fläche der Armlehne und einer horizontalen Fahrzeuglängs
linie definiert. Bei einer erhöhten Belastung ist dagegen
ein elastisches Nachgeben bzw. Durchbiegen der Armlehne
nach unten möglich.
Die Armlehne kann bei einer Anordnung am Rücksitz, bei
spielsweise als eine Mittelarmlehne, durch die elastisch
nachgiebige Gestaltung des Drahtrahmens besonders flach
und platzsparend ausgebildet sein, da sich die Armlehne
bei erhöhter Belastung durch Auflage am Sitzpolster des
Rücksitzes abstützen kann. Es ist bei dieser Ausführung
auch keine besonders steife Ausbildung der Aufnahmevor
richtung am Rücksitz notwendig, weil die auf die Armlehne
einwirkenden Kräfte teilweise vom Sitzpolster aufgenommen
werden.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei da
von in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend be
schrieben. Die Zeichnung zeigt teilweise schematisch in
Fig. 1 eine räumliche Ansicht eines Rücksitzes
mit einer in der Gebrauchslage befindli
chen erfindungsgemäßen Armlehne;
Fig. 2 eine räumliche Ansicht der Tragstruktur
der Armlehne sowie deren Aufnahme am Rück
sitz gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Rücksitzes gemäß
Fig. 1;
Fig. 4 eine gegenüber der Fig. 3 alternative Aus
bildung der Tragstruktur.
In Fig. 1 ist eine an einer Rückenlehne 2 eines Rücksit
zes 1 angeordnete Armlehne 3 in der etwa horizontalen Ge
brauchsstellung dargestellt. Die Armlehne 3 ist mittels
einer Aufnahmevorrichtung 4 schwenkbar um eine Schwenk
achse 8 an der Rückenlehne 2 angelenkt. Im Bereich der
Aufnahmevorrichtung 4 weist die Rückenlehne 2 eine Durch
ladeöffnung 5 für einen nicht dargestellten, hinter dem
Rücksitz 1 befindlichen Laderaum auf, welche von der Arm
lehne 3 in der etwa vertikalen Gebrauchsstellung verdeckt
wird.
Die Aufnahmevorrichtung 4 besteht im wesentlichen aus
zwei beiderseits der Armlehne 3 angeordneten Konsolen 10,
welche einstückig mit einem Halterahmen 6 für eine im Be
reich der Durchladeöffnung 5 angeordnete Klappe 7 ausge
bildet sind. Um den Zugang zum Laderaum zu ermöglichen,
sind die Konsolen 10 zusammen mit dem Halterahmen 6 um
eine parallel und nach unten beabstandet zur Schwenkachse
8 angeordnete Schwenkachse 9 nach vorne klappbar gestal
tet.
Die Armlehne 3 weist als Tragstruktur einen biegeelasti
schen Drahtrahmen 12 auf, welcher, wie in Fig. 2 darge
stellt, im wesentlich U-förmig mit zwei etwa parallel zu
einander angeordneten Schenkeln 13 ausgebildet ist. Die
Schenkel 13 sind dabei zur Verstärkung des Drahtrahmens
12 mit jeweils einer Verlängerung 17 versehen, welche in
Form eines etwa in einer Ebene liegenden Dreiecks mit ei
nem parallel zur Schwenkachse 8 verlaufenden Abschnitt 16
gebogen ist. Mit dem Drahtrahmen 12 ist die stabförmig
ausgebildete Schwenkachse 8 verbunden, die in Lagerboh
rungen 14 der Konsolen 10 drehbar gelagert ist.
Am Drahtrahmen 12 ist weiterhin eine parallel und beab
standet zu der Schwenkachse 8 angeordnete und ebenfalls
stabförmig ausgebildete Halteachse 15 vorgesehen, deren
Enden als Anschlagzapfen 19 ausgebildet und bei der Ver
schwenkung der Armlehne 3 in kreisförmigen Ausnehmungen
18 der Konsolen 10 geführt sind. Die Ausnehmungen 18 bil
den dabei Anschläge 20, welche zur Begrenzung der Ver
schwenkbarkeit der Armlehne 3 in ihrer Endlage mit den
Anschlagzapfen 19 zusammenwirken.
Alternativ zu der in Fig. 2 dargestellten Ausführung kann
anstelle der Halteachse 15 ein fest mit den Konsolen 10
verbundener Quersteg vorgesehen sein. An diesem Quersteg
kann sich die Armlehne 3 bei der Verschwenkung in die Ge
brauchslage mit den Abschnitten 16 der Schenkel 13 ab
stützen. Der Quersteg kann aber bei dieser Ausführung nur
als Anschlag für die in der Gebrauchslage befindliche
Armlehne dienen.
Durch die elastische Ausbildung bzw. Abstützung der Arm
lehne 3 kann sich diese, wie in Fig. 3 dargestellt, beim
Auftreten einer übermäßigen Belastung elastisch nach un
ten bis zur Auflage auf dem Sitzpolster 21 durchbiegen,
ohne daß eine bleibende Deformation des Drahtrahmens 12
bzw. der einzelnen Teile der Aufnahmevorrichtung 4 statt
findet. Bei einer normalen Belastung der Armlehne 3 ver
bleibt diese jedoch in der Gebrauchslage, welche im dar
gestellten Beispiel durch einen Winkel von 6° zwischen
einer Anlagefläche 11 der Armlehne 3 und einer horizonta
len Fahrzeuglängslinie 22 definiert ist.
In Fig. 4 ist eine alternative Ausbildung der Tragstruk
tur der Armlehne 3 dargestellt. Bei dieser Ausbildung
weist die Tragstruktur einen relativ steifen und mit der
Schwenkachse 8 fest verbundenen U-förmigen Metallrahmen
23 auf, welcher von einer ebenfalls U-förmig ausgebilde
ten Feder 24 in der Gebrauchslage gehalten ist. Die Feder
24 ist mit der Halteachse 15 verbunden, deren Ausbildung
und Funktionsweise weitgehend der in Fig. 2 dargestellten
Halteachse 15 entspricht. Bei dieser Ausbildung kann als
Tragstruktur anstelle des Metallrahmens 23 auch ein
Kunststoffrahmen eingesetzt werden, da die federnden bzw.
elastischen Eigenschaften der Armlehne 3 durch die Feder
24 ermöglicht werden.