DE19735105A1 - Transportsystem zur Einbringung von Proteinen in Zielzellen mit Hilfe eines Fusionsproteins, Nucleinsäurekonstrukte kodierend für die Komponenten des Transportsystems und Arzneimittel, die Komponenten des Transportsystems umfassen - Google Patents
Transportsystem zur Einbringung von Proteinen in Zielzellen mit Hilfe eines Fusionsproteins, Nucleinsäurekonstrukte kodierend für die Komponenten des Transportsystems und Arzneimittel, die Komponenten des Transportsystems umfassenInfo
- Publication number
- DE19735105A1 DE19735105A1 DE1997135105 DE19735105A DE19735105A1 DE 19735105 A1 DE19735105 A1 DE 19735105A1 DE 1997135105 DE1997135105 DE 1997135105 DE 19735105 A DE19735105 A DE 19735105A DE 19735105 A1 DE19735105 A1 DE 19735105A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fusion protein
- toxin
- polypeptide
- protein according
- domain
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/195—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from bacteria
- C07K14/33—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from bacteria from Clostridium (G)
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/195—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from bacteria
- C07K14/32—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from bacteria from Bacillus (G)
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K2319/00—Fusion polypeptide
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Gastroenterology & Hepatology (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
Description
Bei den verschiedensten molekularbiologischen
Anwendungsgebieten ist der Transport von Proteinen durch die
Plasmamembran in Gewebe- oder Kulturzellen und beim lebenden
Organismus mit ganz erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Methoden bekannt,
die für die Einschleusung von Proteinen in das Zellinnere
verwendet werden, wie beispielsweise die Permeabilisierung von
Zellen, die Mikroinjektion von Proteinen, die Transfektion von
geeigneten Vektoren und sogenannte Immuntoxine. Verschiedene
bakterielle Toxine, die intrazellulär wirken, sind in der Lage,
mit Hilfe eines komplexen Transportsystems durch die
Plasmamembran in die Zelle zu gelangen. Einige dieser Toxine
werden dazu verwendet, um gezielt bestimmte Zellen abzutöten.
Die bisher entwickelten Immunotoxine gehen von sogenannten
Einkettentoxinen aus, die aus einer Zellbindungsdomäne, einer
Translokationsdomäne und einer zelltoxischen Domäne bestehen.
Beispiele hierfür wären das Diphtherie-Toxin oder das
Pseudomonas Exotoxin A. Es ist ein Prinzip der Immunotoxine,
durch eine veränderte Zellbindungsdomäne eine selektive Bindung
der Toxine an eine bestimmte Population von Zielzellen zu er
reichen, um diese schließlich durch die Toxin-Domäne abzutöten.
Die bisher bekannten Lösungen des transmembranären
Proteintransports weisen jedoch erhebliche Nachteile auf. So
verletzen Permeabilisierung- und Mikroinjektionstechniken die
Integrität der Zellen und außerdem sind diese Techniken in der
Regel nur bei einzelnen Zellen bzw. Zellkulturen, nicht aber
bei vollständigem Gewebe anwendbar.
Bei den Transfektionen werden geeignete Vektoren, die häufig
aus viralen Bestandteilen aufgebaut sind, in die Zellen
eingebracht und die in den Vektoren enthaltenen Gene sollen
dann in den Zielzellen exprimiert werden. Problematisch ist
hier häufig die fehlende Steuerbarkeit der Expression und die
Tatsache, daß nur einige Zellen transfiziert werden sowie daß
die Transfektion in der Regel nicht zellspezifisch ist.
Die Immuntoxine sind in der Regel verhältnismäßig große
Proteine, die häufig nur unter Schwierigkeiten exprimiert
werden können. Sie sind auch nicht geeignet für bestimmte
Zelltypen. Darüber hinaus sind Immuntoxine generell toxisch und
daher nur mit erheblichen Schwierigkeiten zu handhaben.
Es sind verschiedene bakterielle Exotoxine bekannt, die
eukaryotische Zellen durch eine kovalente Modifikation von
intrazellulären Zielmolekülen angreifen. Man geht davon aus,
daß für die Wirkung dieser Toxine üblicherweise mehrere
Schritte erforderlich sind:
Zuerst binden die Toxine über einen Bindungsbereich oder eine spezifische Bindungskomponente an einen Rezeptor an der Oberfläche der Zielzellen. Daran schließt sich eine durch den Rezeptor bewirkte Endozytose an. So gelangt das toxische Protein in das Cytosol, wo die Enzymkomponente ein spezifisches Zielmolekül verändert, wodurch funktionelle Veränderungen der Zielzelle bewirkt werden. Bei dem Diphtherie-Toxin, das als Prototyp bakterieller Proteintoxine angesehen werden kann, konnten drei funktionelle Domänen identifiziert werden, die verantwortlich sind für die Rezeptorbindung, die Membrantranslokation und die Enzymaktivität.
Zuerst binden die Toxine über einen Bindungsbereich oder eine spezifische Bindungskomponente an einen Rezeptor an der Oberfläche der Zielzellen. Daran schließt sich eine durch den Rezeptor bewirkte Endozytose an. So gelangt das toxische Protein in das Cytosol, wo die Enzymkomponente ein spezifisches Zielmolekül verändert, wodurch funktionelle Veränderungen der Zielzelle bewirkt werden. Bei dem Diphtherie-Toxin, das als Prototyp bakterieller Proteintoxine angesehen werden kann, konnten drei funktionelle Domänen identifiziert werden, die verantwortlich sind für die Rezeptorbindung, die Membrantranslokation und die Enzymaktivität.
Bei den meisten Toxinen, wie bei dem Diphtherie-Toxin oder dem
Pseudomonas Exotoxin A sind diese funktionellen Bereich auf
einer einzigen Toxinkette lokalisiert, wobei unterschiedliche
Ketten durch Disulfid-Brücken verbunden sein können, oder diese
funktionellen Domänen können auch nicht kovalent assoziiert
sein, wie z. B. beim Cholera-Toxin oder beim Keuchhusten-Toxin.
Demgegenüber werden erfindungsgemäß nicht die Transportsysteme
der oben erwähnten Einkettentoxine, sondern die der sogenannten
binären Toxine eingesetzt. Bei diesen binären Toxinen sind die
Zellbindungs-/Translokationskomponenten und das toxische Enzym
getrennte Proteine, die sich auf der Oberfläche der Zielzelle
treffen.
Die einzelnen Komponenten dieser binären Toxine werden bei dem
erfindungsgemäßen Proteintransportsystem eingesetzt. Das
erfindungsgemäße Proteintransportsystem weist mindestens ein
Fusionsprotein und eine weitere Polypeptidkomponente auf, die
zusammenwirken, aber bevorzugt getrennt voneinander vorliegen.
Allerdings ist es auch möglich, daß diese Komponenten
Fusionsprotein und Polypeptid in räumlicher Hinsicht zusammen
vorliegen. Unter dem Begriff "Fusionsprotein" wird ein
Polypeptid verstanden, das wenigstens zwei Komponenten
aufweist, die von verschiedenen Proteinen stammen, wobei die
einzelnen Polypeptidketten kovalent über Peptidbindungen
miteinander verbunden sind. Unter einem Polypeptid im Sinne der
vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung verstanden, die
mindestens 50, bevorzugt mindestens 100 Aminosäuren aufweist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein
Fusionsprotein, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
- a) eine Interaktions-Domäne, die spezifisch an eine Bindungs- Domäne binden kann, und
- b) eine Polypeptidkette, die in eine Zielzelle transportiert werden soll,
umfaßt.
Fusionsprotein im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist ein
Polypeptid, das wenigstens zwei Komponenten aufweist, die in
der Natur nicht in Form von aneinander fusionierten
Polypeptiden vorkommen. Der eine Teil des Fusionsproteins (a)
beinhaltet eine Interaktions-Domäne, die als Adapter und
Carrier für diejenigen Proteine dient, die in die Zielzellen
transferiert werden sollen. Diese Interaktions-Domäne bindet
spezifisch an eine Bindungs-Domäne, die wiederum an bestimmte
Komponenten der Zielzelle bindet. Die Interaktions-Domäne
bewirkt also, daß die damit verbundene Polypeptidkomponente (b)
über die Bindungsdomäne an die Zielzelle gebunden wird.
Erfindungsgemäß stammt die Interaktions-Domäne von einem
binären bakteriellen Toxin, wie dem Anthrax-Toxin oder dem
Clostridium perfringens iota Toxin. Das Clostridium perfringens
iota Toxin ist ein Mitglied der Familie der binären Aktin-ADP-
ribosylierenden Toxine.
Besonders bevorzugt stammt die Interaktions-Domäne von dem
C2-Toxin von Clostridium botulinum, und genauer handelt es sich
bei der Interaktions-Domäne um die N-terminale C2I-Domäne des
C2-Toxins von C.botulinum.
Das C2-Toxin von Clostridium botulinum besteht aus einer
Bindungskomponente C2II, die eine Bindungs-Domäne umfaßt, die
an die Zielzelle bindet und aus einer biologisch aktiven
Toxinkomponente C2I, die durch die Bindungskomponente in die
Zielzelle transportiert wird. Die Bindungskomponente C2II hat
ein Molekulargewicht von etwa 100 kDa und bindet mit einem
Rezeptor der Zielzelle, wodurch eine Bindungsstelle für die
enzymatische Toxinkomponente C2I induziert wird. Nach Transport
durch die Zytoplasma-Membran und Überführung in das Cytosol
ADP-ribolysiert C2I, genauer der C-terminale Teil von C2I,
monomeres G-Aktin an Arginin 177 und inhibiert dadurch die
Aktin-Polymerisation.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß
das C2I-Toxin aus wenigstens zwei Domänen besteht. Die am
C-Terminus lokalisierte Domäne C2I-C ist für die katalytische
Aktivität, nämlich die ADP-Ribosyltransferase-Aktivität
verantwortlich. Die am N-Terminus lokalisierte andere Domäne
(C2I-N) ist für die Erkennung und Interaktion mit der
Bindungskomponente (C2II), die an die Zielzellen bindet,
essentiell. Erfindungsgemäß wird nur die Interaktions-Domäne
(C2I-N) in den erfindungsgemäßen Fusionsproteinen verwendet,
und zwar als "Adapter" oder "Carrier" für solche Proteine, die
in die Zielzellen transferiert werden sollen. Ein
erfindungsgemäßes Fusionsprotein weist beispielsweise nicht die
toxische Enzymkomponte (C2I-C) des C2-Toxins zusammen mit C2I-N
auf. Erfindungsgemäß assoziiert das Fusionsprotein über den
Adapterteil C2I-N mit der Bindungskomponente C2II, die
ihrerseits mit einem spezifischen Zellrezeptor an der
Oberfläche der Zielzelle assoziiert ist. Das Vorhandensein der
Interaktions-Domäne in dem Fusionsprotein ermöglicht die
Translokation des Fusionsproteins in die Zielzelle hinein.
In bevorzugter Weise stammt dagegen die Bindungs-Domäne, die
spezifisch an die Interaktions-Domärie binden kann, von
demselben bakteriellen Toxin her, von dem auch die
Interaktions-Domäne stammt, da hierdurch eine optimale
Interaktion erzielt werden kann. Da die Bindung zwischen der
Interaktions-Domäne und der Bindungs-Domäne in der Regel höchst
spezifisch ist, stammen bevorzugt die jeweiligen Domänen von
demselben Organismus und in der Regel auch von demselben Toxin
her.
Grundsätzlich können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
beliebige Polypeptidkomponenten mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Proteintransportsystems in die Zielzellen eingebracht werden.
In bevorzugter Ausführungsform handelt es sich jedoch bei der
Polypeptidkomponente um ein Toxin, das bevorzugt von Bakterien
oder Pflanzen stammen kann und ein Polypeptid-Toxin ist.
Beispiele für geeignete Polypeptidkomponenten (b) wären das
Diphtherie-Toxin oder das Pseudomonas Exotoxin A, wobei es sich
hierbei nur um die Toxinkomponente handelt, ohne diejenigen
Komponenten, die für den Transport durch die Plasma-Membran
verantwortlich sind. Es können aber auch pflanzliche Toxine,
wie beispielsweise das Ricin verwendet werden. Bevorzugt werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung Neurotoxine verwendet, die
von Clostridium tetani oder Clostridium botulinum herstammen
und Zytotoxine von C. difficle (z. B. Toxin A und B), C.
sordellii (lethales Toxin und hämorrhagisches Toxin) und C.
novyi (α-Toxin). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Toxin um das C3-ähnliche Exoenzym von
Clostridium limosum. Dieses Exoenzym hat ein Molekulargewicht
von etwa 23 kD und inaktiviert das kleine GTP-bindende Protein
Rho durch ADP-Ribosylierung von Asparaginsäure in Position 41.
Das erfindungsgemäße Proteintransportsystem weist als weitere
Komponente eine von dem Fusionsprotein getrennte Bindungs-
Domäne (c) auf, die an die Interaktions-Domäne (a) der
Fusionsproteine binden kann.
Diese Bindungs-Domäne (c) kann entweder getrennt von oder
zusammen mit dem Fusionsprotein mit den Zielzellen in Kontakt
gebracht werden. Das die Bindungs-Domäne enthaltende Polypeptid
bindet an die Zielzellen über eine für die jeweiligen
Zielzellen spezifische Ligandendomäne. Bei dem Liganden kann es
sich um ein Molekül handeln, das spezifisch an bestimmte
Rezeptoren der Zielzellen bindet. In bevorzugter
Ausführungsform weist das Polypeptid eine Bindungs-Domäne auf,
die mit einer Bindungsregion aus dem variablen Bereich eines
monoklonalen Antikörpers verbunden ist.
Das erfindungsgemäße Proteintransportsystem umfaßt daher auch
ein Polypeptid, das eine Bindungs-Domäne (c) aufweist, die
spezifisch an die Interaktions-Domäne (a) eines
erfindungsgemäßen Fusionsproteins binden kann.
Damit dieses Polypeptid an eine Zielzelle binden kann, weist es
weiterhin eine Ligandendomäne für die Zellbindung auf. Dieser
Ligand für die Zellbindung bindet spezifisch an einen
bestimmten Rezeptor auf der Oberfläche der Zielzelle.
Bevorzugt stellt der Ligand, der spezifisch an einen
Zellrezeptor bindet, die variable Region eines monoklonalen
Antikörper dar. Derartige Bereiche können nach an sich
bekannten Methoden kloniert und in geeigneter Art und Weise mit
der Bindungs-Domäne (c) verbunden werden.
Die einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen
Proteintransportsystems werden in bevorzugter Art und Weise mit
gentechnologischen Mitteln hergestellt. Hierzu wird die für die
einzelnen Komponenten kodierende Nucleinsäure in ein
Nucleinsäurekonstrukt eingebracht, das dann in einer geeigneten
Wirtszelle vermehrt wird, wobei eine Expression der gewünschten
Gene erzielt wird. Die so exprimierten Fusionsproteine werden
entweder von den Wirtszellen ins Medium ausgeschieden oder aus
den Wirtszellen isoliert. Bei den Nucleinsäurekonstrukten
handelt es sich in bevorzugter Weise um Vektoren, wobei
Plasmidvektoren, die zur Expression in Bakterien oder Hefen
geeignet sind, besonders bevorzugt sind.
Die erfindungsgemäßen Nucleinsäurekonstrukte weisen mindestens
die genetische Information für ein erfindungsgemäßes
Fusionsprotein und/oder für ein erfindungsgemäßes Polypeptid
auf sowie diejenigen Nucleinsäurefragmente, die zur Vermehrung
des Konstruktes in der Wirtszelle und zur Expression des
Fusionsproteins und/oder Polypeptids in der Wirtszelle
erforderlich sind.
Bevorzugt handelt es sich bei einem derartigen
Nucleinsäurekonstrukt um einen Vektor, wobei dieser Vektor
bevorzugt ein viraler Vektor oder ein Plasmid sein kann.
Die erfindungsgemäßen Komponenten werden bevorzugt als
Arzneimittel eingesetzt. Ein derartiges Arzneimittel kann
beispielsweise eine Polypeptidkomponente, die eine Bindungs-
Domäne (c) umfaßt, aufweisen, wobei diese Polypeptidkomponente
spezifisch an gewünschte Zielzellen binden kann. Bei den
Zielzellen kann es sich beispielsweise um Tumorzellen handeln,
die bestimmte Tumorantigene auf der Zelloberfläche exprimieren.
Wenn nun der Liganden-Anteil des Polypeptids mit dem
Tumorantigen bindet, weisen die Zielzellen auf der Oberfläche
die spezifische Bindungs-Domäne auf.
Wenn nun das Fusionsprotein mit diesen Zellen in Kontakt
gebracht wird, bindet das Fusionsprotein über die Interaktions-
Domäne (a) und die Bindungs-Domäne (c) an die Zielzelle. Dann
wird das mit dem Fusionsprotein verbundene Polypeptid (b), das
bevorzugterweise ein Toxin ist, in das Innere der Zelle
transportiert und kann dort seine Aktivität entfalten.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß die einzelnen Komponenten nicht toxisch sind und,
daß dadurch keine Handhabungsprobleme entstehen. Erst wenn
Bindungs-Domäne und Interaktions-Domäne zusammenkommen, wird
das Toxin in die Zelle eingeführt und entfaltet dort die
beabsichtigte Aktivität. Dadurch ist es beispielsweise möglich,
ganz gezielt bestimmte Zellen abzutöten, ohne die anderen
Zellen durch die toxischen Komponenten zu belasten.
Ein erfindungsgemäßes Arzneimittel kann in voneinander
getrennten Einheiten ein Fusionsprotein und ein Polypeptid
umfassen. Dadurch können die beiden Komponenten nacheinander
oder auch zusammen verabreicht werden. Bevorzugt handelt es
sich hierbei um ein für die parenterale Verabreichung
geeignetes Arzneimittel.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgend
wiedergegebenen Beispiele näher erläutert.
Das C2I-Gen (1293 Bp) wurde von einem C.botulinum-Stamm mit der
Bezeichnung KZZ 1577 mit Hilfe der Polymerasenkettenreaktion
amplifiziert. Dazu wurden 300 ng chromosomale DNA in einem
Gesamtvolumen von 100 µl mit zwei Einheiten Tag DNA Polymerase
in einer üblichen Reaktionsmischung mit den einzelnen
Nucleotiden und 15 pmol der Primer C2IC (5'-
AGATCTATGCCAATAATAAAAGAACCC-3', Seq.ID-Nr. 1) enthaltend eine
BglII-Schnittstelle und C2IN (5'-
GGATCCCTAAATCTCTTTATTTTGTATAAC-3', Seq.-ID Nr. 2) enthaltend
eine BamHI-Schnittstelle. Die Amplifikation wurde bei üblichen
Bedingungen durchgeführt und das dabei erhaltene PCR-Produkt
wurde in den Vektor pCR2.1 kloniert.
Für die Expressionsexperimente wurde das C2I-Gen mit
BgIII/BsaBI geschnitten und in den mit BamHI/SmaI verdauten
Vektor pGEX2T kloniert, wodurch das Plasmid pGEX2T-C2I
entstand. Das pGEX2T-C2IN-Konstrukt wurde erhalten durch BamHI-Verdau
von pGEX2T-C2I gefolgt von einer Religation des etwa
6000 Basenpaaren langen pGEX2T-C2IN-Fragments und dieser Vektor
wurde in kompetente E.coli-Zellen transformiert. Für die
Konstruktion von pGEX-C2IN-C3 wurde das C.limosum C3-Gen von
einem C3 enthaltenden pCR2.1-Vektor ausgeschnitten durch Verdau
mit BglII und BamH1, ligiert mit BamH1-verdautem pGEX-C2IN und
transformiert in kompetente E.coli-ZelLen. C2IN und C2IN-C3
wurden sequenziert unter Verwendung der Sequenzierprimer
5'pGEX2T-58 und 3'pGEX2T-43. Zum Sequenzieren der Grenzen von
C2IN-C3 wurde der Primer C2IN-C3' (5'GCTATTATAACTACTATAAAGGG-3',
Seq.-ID Nr. 3) verwendet. Die Sequenzierreaktion wurde nach
Anweisung des Herstellers durchgeführt.
Rekombinante GST-Fusionsproteine wurden in E.coli,
transformiert mit dem entsprechenden DNA-Fragment in dem
pGEX2T-Vektor und nach der Anweisung des Herstellers gereinigt.
Die erhaltenen Fusionsproteine mit GST wurden nach Verdau mit
Thrombin zentrifugiert und der Überstand wurde mit SDS-PAGE und
Western Blot-Analyse mit Antiserum gegen C2I oder C3
untersucht.
Um den N-terminalen Teil von C2I (C2IN, Aminosäuren 1-225) auf
ADP-Ribosyltransferaseaktivität zu analysieren und auf dessen
Fähigkeit, an C2II zu binden, wurde C2IN als GST-C2IN-
Fusionsprotein in E.coli exprimiert. pGEX2T-2CIN wurde durch
BamHI-Verdau von pGEX2G-C2I und anschließende Religation des
pGEX2T-C2IN-DNA-Fragments und Transformation dieses Vektors in
kompetente E.coli-Zellen durchgeführt. Schematisch sind die
hier interessierenden Bereiche in Fig. 1 dargestellt. Die
Identität von C2IN wurde durch Sequenzanalyse bestätigt. Das
C2IN-Protein wurde gereinigt und anschließend analysiert mit
Hilfe eines Coomassie-gefärbten Gels (Fig. 2 A) und einer
Western Blot-Analyse mit Antiserum gegen C2I. Dies ist in
Fig. 2 B dargestellt. Das C2IN-Protein hat ein Molekulargewicht
von etwa 25 kDa und wird durch spezifisches Anti-C2I-Antiserum
erkannt. Um nachzuweisen, ob C21N eine
ADP-Ribosyltransferaseaktivität aufweist, wurde der
ADP-Ribosylierungstest für G-Actin mit Rattenhirnlysat
durchgeführt. Hierbei wurde festgestellt, daß in Gegenwart von
C2IN keine ADP-Ribosylierung von Act in beobachtet werden
konnte. Daraus konnte geschlossen werden, daß sich das aktive
Zentrum der Transferase nicht auf dem N-terminalen Teil von C2I
befindet. Außerdem rief das Polypeptid C2IN keinen
cytotoxischen Effekt in Gegenwart von C2II bei HeLa-Zellen
hervor.
Um zu testen, ob das Polypeptid C2IN die Interaktion von ganzem
C2I und C2II beeinflußt, wurden CHO-Zellen (Chinese Hamster
Ovary Cells) mit Trypsin-aktiviertem C2II (200 ng/ml) und C2I
(100 ng/ml) in Gegenwart von wachsenden Konzentrationen von
C2IN (100, 300, 600, 1000 ng/ml) bei 37°C inkubiert. Nach drei
Stunden wurden die Zellen auf einem Objektträger fixiert und
die Anzahl der abgerundeten Zellen pro Feld wurde bestimmt.
Fig. 3 zeigt, daß C2IN effektiv das durch C2I induzierte
Abrunden der Zellen hemmte, woraus geschlossen werden konnte,
daß der N-terminale Teil von C2I die Toxin-Interaktionsstelle
aufweist.
Es wurde ein Fusionstoxin C2IN-C3 unter Verwendung des
N-terminalen Fragmentes C2IN und des C3-Gens von Clostridium
limosum hergestellt. Dazu wurde das C3-Gen von C.limosum aus
dem pCR2.1-Vektor durch Verdau mit BglII/BamH1 ausgeschnitten
und anschließend wurde das C3 DNA-Fragment aus dem Agarose-Gel
isoliert und in den mit BamH1 verdauten pGEX2T-C2IN-Vektor
ligiert. Die Konstruktion ist schematisch in Fig. 4
dargestellt. Nach Transformation dieses Plasmids in kompetente
E.coli-Zellen wurden Kolonien dahingehend durchsucht, ob sie
den pGEX2T-C2IN-C3-Vektor enthielten, und zwar durch Western
Blot-Analyse mit Anti-C2I-Antiserum. Das so erzeugte C2IN-C3-
Fusionsgen wurde aus einem positiven Klon isoliert und nach
Standardmethoden sequenziert. Das durch diesen Klon exprimierte
Fusionsprotein wurde biochemisch identifiziert und
charakterisiert. Die dabei ermittelte DNA-Sequenz bestätigte
das Vorhandensein des Fusionsproteins.
Das C2IN-C3-Fusionsprotein wurde in E.coli exprimiert und
einerseits mit Anti-C2I-Antikörpern und andererseits mit Anti-
C3-Antikörpern als ein Fusionsprotein mit einem
Molekulargewicht von etwa 50 kDa identifiziert (C2IN ∼25 kDa
plus C3 ∼23 kDa).
Fig. 5 zeigt, daß das Fusionsprotein tatsächlich die beiden
Komponenten beinhaltet. In dem linken Teil der Abbildung, der
überschrieben ist mit Anti-C2I wurde Antiserum gegen C2I
aufgetragen. Es wurde keine Reaktivität mit der in Spur 4
aufgetragenen C.limosum-Transferase gefunden, jedoch konnte
eine Reaktivität nachgewiesen werden mit C2I (Spur 1), C2IN
(Spur 2) und dem C2IN-C3-Fusionsprotein (Spur 3). In der
rechten Hälfte der Fig. 5 wurden dieselben Fragmente wie bei
der linken Hälfte aufgetragen, jedoch mit einem Anti-C3-
Antikörper umgesetzt. Hier konnte eine immunologische Reaktion
mit dem C2IN-C3-Fusionsprotein (Spur 3) und der C.limosum-
Transferase (Spur 4) aufgefunden werden. Der Anti-C3-Antikörper
reagierte jedoch nicht mit C2I (Spur 1) oder C2IN (Spur 2).
Um die katalytische Aktivität und Substratspezifität des
C2IN-C3-Fusionstoxins in vitro zu untersuchen, wurde ein
ADP-Ribosylierungstest mit Rattenhirnlysat durchgeführt. Dabei
wurden die Genprodukte C2I, C2IN, C2IN-C3 und C3 im Hinblick
auf ihre Substratspezifitäten verglichen.
Fig. 6 zeigt die erwarteten Ergebnisse. Durch C2I (Spur 1) wird
Actin ADP-ribosyliert. Mit C2IN (Spur 2) wird keine Aktivität
erhalten.
Durch das C3-Toxin (Spur 4) wird Rhc ADP-ribosyliert und das
C2IN-C3-Fusionstoxin ADP-ribosylierte ausschließlich Rho, aber
nicht Actin, was dafür spricht, daß das Fusionsprotein die für
C3 typische Substratspezifität aufweist (Spur 3).
Es wurde untersucht, ob C2II dazu in der Lage war, den Transfer
des Fusionsproteins C2IN-C3 in eukaryotische Zellen zu
bewirken. Für den Cytotoxizitätstest wurden subkonfluente,
einschichtige CHO-Zellen mit 200 ng/ml aktiviertem C2II mit
100 ng/ml C2I oder 200 ng/ml Fusionsprotein C2IN-C3 inkubiert.
Nach einer Inkubationszeit von drei Stunden wurde durch
C2I/C2II und C2IN-C3/C2II eine Abrundung der Zellen induziert
und eine Neuverteilung des Actincytoskeletts festgestellt.
Daraus kann geschlossen werden, daß die Zerstörung des
Actincytoskeletts durch die ADP-Ribosylierung von G-Actin im
Fall von C2I und durch ADP-Ribosylierung von Rho im Fall von
C2IN-C3 bewirkt wurde.
Die Anfärbung von F-Actin mit Phalloidin-Rhodamin zeigte den
Unterschied zwischen der Zerstörung des Oytoskeletts durch C2
oder durch das C2IN-C3-Toxin. Als Konsequenz der totalen
Demontage der Act in-Filamente wurde nur noch eine sehr schwache
Rhodamin-Fluoreszenz nach Behandlung der Zellen mit dem
kompletten C2-Toxin gefunden. Demgegenüber ergab die Inkubation
der Zellen mit C2II und dem Fusionstoxin C2IN-C3 eine amorphe
Färbung des verbliebenen F-Actins, die charakteristisch ist für
das C3-Toxin. Dieselben cytotoxischen Effekte der verschiedenen
Toxinkombinationen wurden in HeLa-Zellen beobachtet. Um
mögliche cytotoxische Aktivitäten der einzelnen Toxinproteine
zu testen, wurden die Zellen entweder mit 200 ng/ml C2II, mit
200 ng/ml C2IN-C3 oder mit 1 µg/ml Olimosum C3 Exoenzym
inkubiert. Die Inkubation der Zellen mit den einzelnen
Toxinkomponenten für drei Stunden verursachte keine
Veränderungen in der Zellmorphologie oder in der F-Actin-
Anordnung der Zellen.
Um die Spezifität der C2II-bewirkten Aufnahme des Fusionstoxins
zu testen, wurden CHO-C2RK14-Zellen verwendet, die
höchstwahrscheinlich keinen funktionellen C2II-Rezeptor
aufweisen. Es wurde kein Effekt bei der C2II/C2IN-C3-Behandlung
beobachtet, wenn diese Zellen für drei Stunden mit dem Toxin
inkubiert wurden. Dieses Ergebnis bestätigt die Vermutung, daß
der Transport des C2IN-C3-Fusionstoxins in die Zelle durch
einem C2II-Rezeptor-vermittelten Weg erfolgt.
Um die Zeitabhängigkeit der durch das Fusionstoxin induzierten
Effekte zu analysieren, wurden die Polypeptide zu Zellen
gegeben, die auf Objektträgern gewachsen waren und alle
30 Minuten wurde eine Probe mit PFA fixiert. Wie in Fig. 7 A
gezeigt, wurden keine morphologischen Veränderungen beobachtet,
wenn die Zellen mit bis zu 30 µg/ml C.limosum C3-Toxin
behandelt wurden. In Gegenwart des erfindungsgemäßen
Proteintransportsystems [C2IN-C3/C2II (jeweils 200 ng/ml)]
begannen die CHO-Zellen sich nach 60 Minuten abzurunden und
120 Minuten nach der Zugabe des Toxins waren mehr als 50% der
Zellen rund. Die HeLa-Zellen waren weniger sensitiv, jedoch
rundeten sich mehr als 80% der Zellen nach dreistündiger
Inkubation ab. Diese Ergebnisse sind in Fig. 7 A dargestellt.
Als Kontrolle (dargestellt durch ein Dreieck) wurden CHO- und
HeLa-Zellen jeweils nur mit dem C3-Toxin inkubiert.
Um die C2IN-C3-katalysierte ADP-Ribosylierung von Rho in
intakten Zellen zu überprüfen, wurden die Zellen lysiert und
Rho wurde ADP-ribosyliert in Lysaten von behandelten Zellen in
Anwesenheit von radiomarkiertem NAD und C3-Toxin. Wie in Fig. 7
B und C gezeigt, wurde ein zeitabhängiger Abfall von
radiomarkiertem Rho-Protein beobachtet:. Nach 2,5 Stunden
Inkubation mit C2IN-C3/C2II waren etwa 80% des zellulären Rho
ADP-ribosyliert und nach drei Stunden (Fig. 7 C) wurde keine
Radiomarkierung in den Zellysaten mehr aufgefunden, was für die
Modifikation von Rho durch C2IN-C3 in intakten Zellen spricht.
Claims (23)
1. Fusionsprotein, dadurch gekennzeichnet, daß es
- a) eine Interaktions-Domäne, die spezifisch an eine Bindungs- Domäne binden kann, und
- b) eine Polypeptidkette, die in eine Zielzelle transportiert werden soll,
2. Fusionsprotein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Interaktions-Domäne von einem binären bakteriellen Toxin
stammt.
3. Fusionsprotein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Interaktions-Domäne von dem Anthrax-Toxin stammt.
4. Fusionsprotein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Interaktions-Domäne von dem Clostridium perfringens iota
Toxin stammt.
5. Fusionsprotein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Interaktions-Domäne von dem C2-Toxin von Clostridium
botulinum stammt.
6. Fusionsprotein nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Interaktions-Domäne die N-terminale C2I-Domäne des
C2-Toxins von C.botulinum umfaßt.
7. Fusionsprotein nach einem der Ansprüche 2-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bindungs-Domäne, die spezifisch an die
Interaktions-Domäne binden kann, von demselben bakteriellen
Toxin stammt, von dem auch die Interaktions-Domäne stammt.
8. Fusionsprotein nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polypeptidkomponente (b) ein
Toxin ist.
9. Fusionsprotein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Toxin ein pflanzliches Toxin ist.
10. Fusionsprotein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Toxin ein bakterielles Toxin ist.
11. Fusionsprotein nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das bakterielle Toxin ein Neurotoxin ist, das von
Clostridium tetani oder Clostridium botulinum stammt.
12. Fusionsprotein nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das bakterielle Toxin ein Zytotoxin von Clostridium
difficile, C.sordellii oder C.novyi ist.
13. Fusionsprotein nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das bakterielle Toxin das Exoenzym C3 von C.botulinum oder
ein C3-ähnliches Toxin ist.
14. Polypeptid, dadurch gekennzeichnet, daß es eine (c)
Bindungs-Domäne aufweist, die spezifisch an die Interaktions-
Domäne (a) eines Fusionsproteins nach einem der Ansprüche 1-13
binden kann.
15. Polypeptid nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
es weiterhin einen Liganden für die Bindung an eine Zielzelle
aufweist.
16. Polypeptid nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ligand für die Bindung an eine Zielzelle spezifisch an
einen bestimmten Rezeptor auf der Zielzelle bindet.
17. Polypeptid nach einem der Ansprüche 14-16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ligand, der spezifisch an einen
Zellrezeptor bindet, die variable Region eines monoklonalen
Antikörper ist.
18. Proteintransportsystem, dadurch gekennzeichnet, daß es
wenigstens ein Fusionsprotein nach einem der Ansprüche 1-13 und
wenigstens ein Polypeptid nach einem der Ansprüche 14-17
aufweist.
19. Nucleinsäurekonstrukt, dadurch gekennzeichnet, daß es die
genetische Information für ein Fusionsprotein nach einem der
Ansprüche 1-13 und/oder für ein Polypeptid nach einem der
Ansprüche 14-17 aufweist.
20. Nucleinsäurekonstrukt nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um einen Vektor handelt.
21. Nucleinsäurekonstrukt nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vektor ein Plasmid ist.
22. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es in
voneinander getrennten Einheiten ein Fusionsprotein nach einem
der Ansprüche 1-13 und ein Polypeptid nach einem der Ansprüche
14-17 umfaßt.
23. Arzneimittel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich sich um ein für die parenterale Verabreichung
geeignetes Arzneimittel handelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135105 DE19735105A1 (de) | 1997-08-13 | 1997-08-13 | Transportsystem zur Einbringung von Proteinen in Zielzellen mit Hilfe eines Fusionsproteins, Nucleinsäurekonstrukte kodierend für die Komponenten des Transportsystems und Arzneimittel, die Komponenten des Transportsystems umfassen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135105 DE19735105A1 (de) | 1997-08-13 | 1997-08-13 | Transportsystem zur Einbringung von Proteinen in Zielzellen mit Hilfe eines Fusionsproteins, Nucleinsäurekonstrukte kodierend für die Komponenten des Transportsystems und Arzneimittel, die Komponenten des Transportsystems umfassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19735105A1 true DE19735105A1 (de) | 1999-03-04 |
Family
ID=7838869
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997135105 Ceased DE19735105A1 (de) | 1997-08-13 | 1997-08-13 | Transportsystem zur Einbringung von Proteinen in Zielzellen mit Hilfe eines Fusionsproteins, Nucleinsäurekonstrukte kodierend für die Komponenten des Transportsystems und Arzneimittel, die Komponenten des Transportsystems umfassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19735105A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002005844A2 (de) * | 2000-07-19 | 2002-01-24 | BioteCon Gesellschaft für Biotechnologische Entwicklung und Consulting mbH | Proteinkomplex als vehikel für oral verfügbare arzneimittel |
WO2002051429A2 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-04 | Migragen Ag | Verwendung einer zusammensetzung zur stimulation des nervenwachstums, zur inhibition der narbengewebsbildung, zur reduktion eines sekundärschadens und/oder zur akkumulation von makrophagen |
US7052702B1 (en) | 1997-10-08 | 2006-05-30 | Health Protection Agency | Conjugates of galactose-binding lectins and clostridial neurotoxins as analgesics |
US7208466B1 (en) | 1999-03-31 | 2007-04-24 | The Health Protection Agency | Use of a lectin or conjugates for modulation of c-fibre activity |
US7727538B2 (en) | 1998-08-25 | 2010-06-01 | Syntaxin Ltd. | Methods and compounds for the treatment of mucus hypersecretion |
US8852603B2 (en) | 1999-09-23 | 2014-10-07 | Syntaxin Limited | Inhibition of secretion from non-neuronal cells |
Citations (15)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4894443A (en) * | 1984-02-08 | 1990-01-16 | Cetus Corporation | Toxin conjugates |
EP0389043A1 (de) * | 1989-03-22 | 1990-09-26 | Merck & Co. Inc. | Herstellung von modifiziertem PE40 |
EP0502812A1 (de) * | 1991-02-05 | 1992-09-09 | Ciba-Geigy Ag | Rekombinante Antikörper spezifisch für einen Wachstumsfaktor-Rezeptor |
WO1995022618A1 (en) * | 1994-02-22 | 1995-08-24 | Dana-Farber Cancer Institute | Nucleic acid delivery system, method of synthesis and uses thereof |
WO1996029417A1 (en) * | 1995-03-15 | 1996-09-26 | The Government Of The United States Of America, Represented By The Secretary, Department Of Health And Human Services | Il-13 receptor specific chimeric proteins and uses thereof |
EP0739984A1 (de) * | 1995-04-26 | 1996-10-30 | San Tumorforschungs-Gmbh | Bivalente Polypeptiden die mindestens zwei Bereichen enthalten |
WO1996038571A2 (en) * | 1995-05-31 | 1996-12-05 | Regents Of The University Of Minnesota | Recombinant polypeptide cytotoxins for cancer treatment |
WO1996040789A1 (en) * | 1995-06-07 | 1996-12-19 | Medarex, Inc. | THERAPEUTIC COMPOUNDS COMPRISED OF ANTI-Fc RECEPTOR ANTIBODIES |
WO1996041881A1 (en) * | 1995-06-12 | 1996-12-27 | Microbiological Research Authority | Type f botulinum toxin and use thereof |
WO1997009437A1 (en) * | 1995-09-07 | 1997-03-13 | Lothar Steidler | Materials and methods relating to the attachment and display of substances on cell surfaces |
WO1997013410A1 (en) * | 1995-10-13 | 1997-04-17 | Boston Medical Center Corporation | Hybrid molecules containing amidated polypeptide binding ligands |
WO1997015665A1 (en) * | 1995-10-23 | 1997-05-01 | Bristol-Myers Squibb Company | Heterotetrameric coiled coil structures |
WO1997019957A1 (en) * | 1995-11-30 | 1997-06-05 | New York University | High efficiency tissue specific compound delivery system using streptavidin-protein a fusion protein |
WO1997023236A1 (en) * | 1995-12-13 | 1997-07-03 | President And Fellows Of Harvard College | Use of toxin peptides and/or affinity handles for the delivering compounds into cells |
WO1997034001A1 (en) * | 1996-03-12 | 1997-09-18 | The Secretary Of State For Defence In Her Britannic Majesty's Government Of The United Kingdom Of Great Britain And Northern Ireland | Clostridium perfringens vaccines |
-
1997
- 1997-08-13 DE DE1997135105 patent/DE19735105A1/de not_active Ceased
Patent Citations (15)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4894443A (en) * | 1984-02-08 | 1990-01-16 | Cetus Corporation | Toxin conjugates |
EP0389043A1 (de) * | 1989-03-22 | 1990-09-26 | Merck & Co. Inc. | Herstellung von modifiziertem PE40 |
EP0502812A1 (de) * | 1991-02-05 | 1992-09-09 | Ciba-Geigy Ag | Rekombinante Antikörper spezifisch für einen Wachstumsfaktor-Rezeptor |
WO1995022618A1 (en) * | 1994-02-22 | 1995-08-24 | Dana-Farber Cancer Institute | Nucleic acid delivery system, method of synthesis and uses thereof |
WO1996029417A1 (en) * | 1995-03-15 | 1996-09-26 | The Government Of The United States Of America, Represented By The Secretary, Department Of Health And Human Services | Il-13 receptor specific chimeric proteins and uses thereof |
EP0739984A1 (de) * | 1995-04-26 | 1996-10-30 | San Tumorforschungs-Gmbh | Bivalente Polypeptiden die mindestens zwei Bereichen enthalten |
WO1996038571A2 (en) * | 1995-05-31 | 1996-12-05 | Regents Of The University Of Minnesota | Recombinant polypeptide cytotoxins for cancer treatment |
WO1996040789A1 (en) * | 1995-06-07 | 1996-12-19 | Medarex, Inc. | THERAPEUTIC COMPOUNDS COMPRISED OF ANTI-Fc RECEPTOR ANTIBODIES |
WO1996041881A1 (en) * | 1995-06-12 | 1996-12-27 | Microbiological Research Authority | Type f botulinum toxin and use thereof |
WO1997009437A1 (en) * | 1995-09-07 | 1997-03-13 | Lothar Steidler | Materials and methods relating to the attachment and display of substances on cell surfaces |
WO1997013410A1 (en) * | 1995-10-13 | 1997-04-17 | Boston Medical Center Corporation | Hybrid molecules containing amidated polypeptide binding ligands |
WO1997015665A1 (en) * | 1995-10-23 | 1997-05-01 | Bristol-Myers Squibb Company | Heterotetrameric coiled coil structures |
WO1997019957A1 (en) * | 1995-11-30 | 1997-06-05 | New York University | High efficiency tissue specific compound delivery system using streptavidin-protein a fusion protein |
WO1997023236A1 (en) * | 1995-12-13 | 1997-07-03 | President And Fellows Of Harvard College | Use of toxin peptides and/or affinity handles for the delivering compounds into cells |
WO1997034001A1 (en) * | 1996-03-12 | 1997-09-18 | The Secretary Of State For Defence In Her Britannic Majesty's Government Of The United Kingdom Of Great Britain And Northern Ireland | Clostridium perfringens vaccines |
Non-Patent Citations (19)
Title |
---|
Chemical Abstracts: Ref. 246798, Vol. 127, 1997 * |
Ref. 109394x, Vol. 110, 1989 * |
Ref. 110481s, Vol. 113, 1990 * |
Ref. 132533d, Vol. 127, 1997 * |
Ref. 14278d, Vol. 126, 1997 * |
Ref. 162459, Vol. 118, 1993 * |
Ref. 171221, Vol. 127, 1997 * |
Ref. 189726, Vol. 120, 1994 * |
Ref. 21259r, Vol. 117, 1992 * |
Ref. 219576h, Vol. 106, 1987 * |
Ref. 235530h, Vol. 120, 1994 * |
Ref. 235631s, Vol. 120, 1994 * |
Ref. 273038h, Vol. 115, 1991 * |
Ref. 278463t, Vol. 123, 1995 * |
Ref. 291810m, Vol. 120, 1994 * |
Ref. 308657z, Vol. 124, 1996 * |
Ref. 51967h, Vol. 118, 1993 * |
Ref. 57347z, Vol. 113, 1990 * |
Ref. 84908f, Vol. 115, 1991 * |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7052702B1 (en) | 1997-10-08 | 2006-05-30 | Health Protection Agency | Conjugates of galactose-binding lectins and clostridial neurotoxins as analgesics |
US7452543B2 (en) | 1997-10-08 | 2008-11-18 | Syntaxin Ltd. | Conjugates of galactose-binding lectins and clostridial neurotoxins as analgesics |
US7727538B2 (en) | 1998-08-25 | 2010-06-01 | Syntaxin Ltd. | Methods and compounds for the treatment of mucus hypersecretion |
US7208466B1 (en) | 1999-03-31 | 2007-04-24 | The Health Protection Agency | Use of a lectin or conjugates for modulation of c-fibre activity |
US8852603B2 (en) | 1999-09-23 | 2014-10-07 | Syntaxin Limited | Inhibition of secretion from non-neuronal cells |
WO2002005844A2 (de) * | 2000-07-19 | 2002-01-24 | BioteCon Gesellschaft für Biotechnologische Entwicklung und Consulting mbH | Proteinkomplex als vehikel für oral verfügbare arzneimittel |
WO2002005844A3 (de) * | 2000-07-19 | 2002-06-27 | Biotecon Ges Fuer Biotechnologische Entwicklung & Consulting Mbh | Proteinkomplex als vehikel für oral verfügbare arzneimittel |
WO2002051429A2 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-04 | Migragen Ag | Verwendung einer zusammensetzung zur stimulation des nervenwachstums, zur inhibition der narbengewebsbildung, zur reduktion eines sekundärschadens und/oder zur akkumulation von makrophagen |
DE10064195A1 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-11 | Migragen Ag | Verwendung einer Zusammensetzung zur Stimulation des Nervenwachstums, zur Inhibition der Narbengewebsbildung und/oder Reduktion eines Sekundärschadens |
WO2002051429A3 (de) * | 2000-12-22 | 2003-06-19 | Migragen Ag | Verwendung einer zusammensetzung zur stimulation des nervenwachstums, zur inhibition der narbengewebsbildung, zur reduktion eines sekundärschadens und/oder zur akkumulation von makrophagen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1844150B1 (de) | Rekombinante expression von proteinen in einer disulfidverbrückten, zweikettigen form | |
EP1084146B1 (de) | Hybridprotein zur hemmung der mastzelldegranulation und dessen verwendung | |
EP1994048B1 (de) | Pegyliertes mutiertes clostridium botulinum toxin | |
DE60032367T3 (de) | Aktivierbare rekombinante neurotoxine | |
DE69333044T2 (de) | LIGAND-BINDENDE VARIABELE DOMANE (V-MIN), DIE EINE "FRAMEWORK"-REGION ENTHÄLT MIT EINEM ZYKLISCH PERMUTIERTEN ZENTRALEN $g(b)-TUBUS | |
DD294969A5 (de) | Thermisch stabile cytosin-deaminase | |
Chaddock et al. | A conjugate composed of nerve growth factor coupled to a non-toxic derivative of Clostridium botulinum neurotoxin type A can inhibit neurotransmitter release in vitro | |
EP0590530B1 (de) | Fusionsproteine zur Prodrug-Aktivierung | |
EP3511338A2 (de) | Carrier zum targeting von nervenzellen | |
DE60008915T2 (de) | Konstrukte zur verabreichung von therapeutischen wirkstoffen an die neuronzellen | |
DE69836982T2 (de) | Hybride Tetanustoxinproteine die retrograd und transsynaptisch ins ZNS migrieren | |
EP1227848B1 (de) | Verfahren zur verbindung von molekularen substanzen | |
EP1427837A2 (de) | Modulare transfektionssysteme auf der basis von nukleoproteinfilamenten | |
DE4421079C1 (de) | Chimäres Peptid-Nukleinsäure-Fragment, Verfahren zu seiner Herstellung und die Verwendung des Fragments zur zielgerichteten Nukleinsäureeinbringung in Zellorganellen und Zellen | |
DE69637154T2 (de) | Hocheffizientes gewebespezifisches system zur bereitstellung von verbindungen unter verwendung eines streptavidin-protein a fusionsproteins | |
EP0577648B1 (de) | Neue protein-polykation-konjugate | |
DE19735105A1 (de) | Transportsystem zur Einbringung von Proteinen in Zielzellen mit Hilfe eines Fusionsproteins, Nucleinsäurekonstrukte kodierend für die Komponenten des Transportsystems und Arzneimittel, die Komponenten des Transportsystems umfassen | |
DE4344350C2 (de) | Bakterien zur Herstellung stabiler Fusionsproteine und Verfahren zu deren Nachweis | |
DE102004035606A1 (de) | Carrier für Arzneimittel zur Gewinnung der oralen Bioverfügbarkeit | |
EP1051495A2 (de) | Rekombinante mistellektine | |
WO1992019281A2 (de) | Neue konjugate, bestehend aus einem glykoprotein und einer nukleinsäure-bindenden substanz | |
DE69730313T2 (de) | Methode zur inaktivierung von proteinen der ras-unterfamilie und verbindungen dafuer | |
DE10314413B4 (de) | Verfahren zum Nachweis der Expression rekombinanter Proteine an einer Zelloberfläche und zur Immobilisierung und Aufreinigung von Zellen und Proteinen | |
Simpson | The role of the Clostridium botulinum C2 toxin as a research tool to study eucaryotic cell biology | |
DE19802569A1 (de) | Toxikologisch aktive Fragmente des lethalen Toxins von Clostridium sordellii und deren Verwendung in Immuntoxinen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MIGRAGEN AG, 72076 TUEBINGEN, DE |
|
8131 | Rejection |