DE19721640C2 - Handhabegerät auf einem Kannenwechselwagen einer Spinnmaschine - Google Patents
Handhabegerät auf einem Kannenwechselwagen einer SpinnmaschineInfo
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- Replacing, Conveying, And Pick-Finding For Filamentary Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Handhabegerät auf einem Kannenwech
selwagen einer Spinnmaschine zum Übersetzen von Rechteckkannen
aus einer Ablaufposition der Spinnmaschine zu einem Speicher
platz des Wagens oder umgekehrt, wobei der Wagen auf einem
Transportweg längs der Front einer Reihe von an der Maschine
ablaufenden Rechteckkannen verfahrbar ist und wobei die Rech
teckkannen der Kannenreihe mit der Rechteckschmalseite etwa
parallel zu dem Transportweg stehen.
In der Textilindustrie werden Faserbänder (Vorgarn) von und zu
Strecken (= Streckmaschinen) sowie Flyern und Spinnmaschinen
mit Hilfe sogenannter Spinnkannen, kurz Kannen, transportiert.
Nach dem Füllen oder Leerlaufen muß jede Kanne durch eine
neue, leere bzw. gefüllte Kanne ersetzt werden. Gegebenenfalls
können die Kannen auf Rollen- oder Gleitführungen einzeln oder
in Gruppen gezogen oder geschoben werden.
Modernen Spinnmaschinen wird das Vorgarn in sogenannten Rech
teckkannen angeliefert. Die Kannen besitzen genormte Größen
mit im Prinzip Quaderform. Sie werden mit den breiten Rech
teckseiten einander zugewandt unter den Spinnstellen bzw.
Spindeln einer Spinnmaschine positioniert. In dieser sogenann
ten Ablaufposition wird das dem jeweiligen Spinnverfahren ent
sprechend vorbereitete Vorgarn an jeder Spinnstelle aus einer
Kanne abgezogen. Wenn eine Kanne leergelaufen ist, wird sie
durch eine neue Kanne ersetzt. Da die Kannen in geschlossenen
Reihen nebeneinander unter den Spinnstellen stehen, wird zu
nächst eine leere Kanne (Leerkanne) aus der Reihe herausgezo
gen und dann durch eine gefüllte Kanne (Vollkanne) ersetzt.
Zum An- und Abtransport der Kannen werden sogenannte Kannen
wechselwagen eingesetzt. Ein Kannenwechselwagen holt und
bringt jeweils nur so viel Voll- und Leerkannen, daß er immer
noch einen freien Platz hat. Das ist notwendig, da er beim
Kannenwechsel an der Spinnmaschine erst eine Leerkanne entneh
men muß (um Platz für eine Vollkanne zu schaffen), bevor er
eine Vollkanne an eine Ablaufposition der Spinnmaschine setzen
kann.
Der Kannenwechselwagen läuft auf einer Fahrspur längs der zu
betreuenden Kannenreihe meist zwischen zwei Reihen von Spinn
maschinen. Er soll - gemessen quer zu der Fahrspur - nicht
wesentlich breiter als die Kannenlänge sein; mit Kannenlänge
wird die parallel zum Kannenboden gemessene größte Rechteck
seite bezeichnet, Kannenbreite ist die parallel zum Kannenbo
den gemessene Länge der schmalsten Rechteckseite. Der Kannen
wechselwagen kann eine Breite gleich der Kannenlänge haben,
wenn er die Kannen in derselben Orientierung (quer zur Fahr
spur) aufnehmen und transportieren soll, wie sie in der Kann
nenreihe der Ablaufpositionen stehen. Der Wagen soll aber
nicht wesentlich breiter als die Kannenlänge sein, weil an
dernfalls der Abstand von Spinnmaschine zu Spinnmaschine bzw.
Kannenreihe zu Kannenreihe benachbarter Spinnmaschinenreihen
entsprechend größer sein müßte. Herkömmlich erfolgt der Kann
nenwechsel manuell, da der freie Raum auf dem Fahrweg des
Kannnenwechselwagens für mechanische Lösungen nicht ausrei
chend Platz zu bieten schien und Greifermittel wegen Platzman
gels nicht in die Front zwischen die dicht-an-dicht stehenden
Kannen der jeweiligen Kannenreihe reichen können.
In DE 40 15 938 A1 wird eine Rund-Kannenkonstruktion, die an
einem Längsende einen Muldenhebel mit einer Führung für ein
Faserband aufweist, vorausgesetzt. Der Muldenhebel wird mit
Hilfe eines Stabs an einer Schmalseite der Kanne befestigt.
Nach diesem Stand der Technik wird jede Kanne durch Anpacken
an dem Stab aus ihrer Position unter der Spinnmaschine heraus
gezogen. Dazu wird ein ein Teleskop enthaltender Kannenmanipu
lator vorgesehen, der den Stab mit Hilfe eines Schiebers um
greift und durch eine einzige Teleskop-Bewegung von der Zen
tralebene der Spinnmaschine weg auf das Fahrzeug zieht.
Im Bekannten wird also eine Art Laufkatze offenbart, die mit
Hilfe eines Teleskops in Richtung auf die jeweilige Kanne zu
bewegen ist. An dieser Laufkatze wird eine Hubeinrichtung mit
einem (einzigen) horizontalen Greifer befestigt. Zum Betrieb
sind im Bekannten vier unterschiedliche Antriebe erforderlich,
nämlich Antriebe für das Teleskop, die Laufkatze, einen Dreh
zylinder und einen Hubzylinder. Außerdem kann die jeweilige
Kanne mit dem bekannten Manipulator immer nur zu derjenigen
Seite des Wagens abgegeben werden, von der sie aufgenommen
wurde. Die Einrichtung hebt nämlich die Kanne an, da der an
deren Laufkatze sitzende (einzige) Greifer von unten greift.
Daher kommt der Greifer an der auf dem Wagen befindlichen Kan
ne (nach dem Aufsetzen der Kanne) nicht mehr vorbei, so daß er
die Kanne nur über diejenige Wagenseite absetzen kann, über
die er sie aufgeladen hat.
In DE 43 33 775 A1 wird ein schwenkbarer Greifer beschrieben,
der gleichzeitig zwei Rundkannen - nämlich eine leere und eine
volle Kanne -, die unter dem Bandableger einer Strecke stehen,
um eine Kannenbreite so schnell weitersetzen kann, daß das ab
laufende Band nicht unterbrochen wird. Es gibt also zwar zwei
Greifer, die beiden Greifer befinden sich aber stets gleich
zeitig im Einsatz, so daß letztlich für jede Kanne nur ein
Greifer zur Verfügung steht.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, den
Kannenwechselwagen mit einem automatischen Handhabegerät aus
zustatten, welches eine manuelle Mithilfe nicht erfordert, mit
dem für den Wagen selbst erforderlichen Raum auf dem Fahrweg
zwischen benachbarten Kannenreihen auskommt und in die Kannen
front nicht zwischen den unter den Spinnstellen stehenden Kan
nen greifen muß. Demgemäß besteht die Aufgabe auch darin, ein
automatisches Handhabegerät zum Austausch von Rechteckkannen
zwischen Spinnmaschine und Kannentransportwagen zu schaffen,
wobei die Rechteckkannen zuerst aus dem Verband unter der
Spinnmaschine herauszuziehen und dann auf den Wagen zu setzen
oder in umgekehrter Richtung zu befördern sind. Beim Heraus
ziehen der Kannen aus der Kannenreihe unter der Spinnmaschine
(bzw. beim Einsetzen in die Kannenreihe) soll ein Greifen un
ter die Kannen oder in der Längsrichtung seitlich zwischen die
Kannen bzw. über die Kanne hinweg nicht erforderlich sein.
Die Lösung wird im beiliegenden Anspruch 1 beschrieben. Sie
betrifft ein Handhabegerät auf einem Kannenwechselwagen einer
Spinnmaschine zum Übersetzen von Rechteckkannen aus einer Ab
laufposition der Spinnmaschine zu einem Speicherplatz des Wa
gens und umgekehrt, wobei der Wagen auf einem Transportweg
längs der Front der Reihe von an der Maschine ablaufenden
Rechteckkannen verfahrbar ist und wobei die Rechteckkannen der
Kannenreihe mit der Rechteckschmalseite etwa parallel zu dem
Transportweg stehen. Erfindungsgemäß ist ein sich in einer
Schienenführung auf dem Kannenwechselwagen quer zu dem Trans
portweg verschiebbar gelagerter, im wesentlichen einteiliger,
langgestreckter Kannenschlitten vorgesehen, der an seinen
Längsenden je einen schwenkbaren Greifer jeweils zum Koppeln
an einer Kannenschmalseite besitzt.
Erfindungsgemäß wird - unter anderem, um das Übersetzen der
Kannen zu automatisieren, ohne den Platzaufwand im Bereich des
Wagens gegenüber dem Fall des manuellen Übersetzens wesentlich
zu vergrößern und ohne hinter oder unter eine aus einer Kann
nenreihe herauszuziehende Leerkanne greifen zu müssen - ein
im wesentlichen einteiliger Kannenschlitten vorgesehen, der in
einer Schienenführung auf dem Wagen quer zu dessen Fahrrich
tung verschiebbar gelagert ist und an seinen Längsenden je ei
nen, vorzugsweise schwenkbar gelagerten, Greifer jeweils zum
Koppeln an einer Kannenschmalseite aufweist. Einige Verbesse
rungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Greifer des erfindungsgemäßen Kannenschlittens können auf
beliebige Weise so ausgebildet werden, daß sie in der Lage
sind, eine Kanne in einem automatischen Vorgang an deren dem
Wagen zugewandten Schmalseite so zu erfassen, daß die Kanne
mit Hilfe des Greifers auf den Wagen - über dessen Längskante -
zu ziehen ist bzw. vom Wagen in eine Ablaufkannenreihe zu
schieben ist.
Zu diesem Zweck können die Greifer mit Haken zum Einrasten in
einen Kannengriff, mit Saugern, mit Klemmmitteln und derglei
chen Haltemitteln ausgerüstet sein. Wenn ein Greifer bei der
Arbeit des anderen Greifers räumlich stört, ist es sehr vor
teilhaft, die Mechanik so auszubilden, daß der jeweils inakti
ve Greifer an dem Schlitten in eine nicht mehr störende Posi
tion zu bewegen bzw. zu schwenken ist.
Der erfindungsgemäße Kannenschlitten wird bevorzugt aus einem
bei Betrieb einteilig wirkenden, langgestreckten Schlittenkör
per mit an dessen Längsenden (im allgemeinen beweglich) ange
brachten Greifern ausgebildet. Der Schlittenkörper soll in der
Schlittenführung quer zum Transportweg auf dem Kannenwechsel
wagen unter anderem so verfahrbar gelagert werden, daß er bei
seiner Arbeit zwar an die ihm zugewandte Schmalseite einer aus
der Position an einer Spindel herauszuziehenden Kanne heran
reicht, aber beim Zurückführen nicht an die gegeneinanderlie
gende Kannenreihe usw. anstößt. Der gegenseitige Abstand der
beiden Greifer ist daher im allgemeinen deutlich kleiner als
die (größte) Kannenlänge. Da der Schlittenkörper also nicht
länger sein kann als der Wagen breit ist und die Wagenbreite
nur annähernd so groß wie die Kannenlänge sein soll, reicht
der in Richtung Kannenreihe ausgefahrene Schlitten auch nicht
bis zu der der jeweils herauszuziehenden Kanne (hinter dem
Wagen) gegenüberliegenden rückwärtigen Kannenschmalseite. Aus
diesem Grunde werden erfindungsgemäß für das Übersetzen einer
Kanne aus einer Ablaufreihe der Spinnmaschine zum
Kannnenwechselwagen folgende Phasen vorgesehen:
- 1. Phase: Grundstellung des Kannenschlittens etwa symmetrisch in der Mitte auf dem Wagen.
- 2. Phase: Ausfahren des Kannenschlittens in Richtung auf eine Ablaufreihe, so daß der der Kannenreihe zugewandte vordere Greifer mit der dem bzw. dessen Längskante Wagen zugewandten vorderen Schmalseite der Kanne zu kuppeln ist.
- 3. Phase: Verfahren des Kannenschlittens in seiner Führung über die Wagenmitte hinaus, so daß die Kanne zum Teil, bei spielsweise mit der vorderen Schmalseite annähernd bis zur Wagenmitte, gezogen wird.
- 4. Phase: Lösen des vorderen Greifers von der vorderen Schmalseite und gegebenenfalls Ausschwenken dieses Greifers, so daß er bei den weiteren Aktionen nicht stört; Zurückfahren des Schlittens, so daß er mit dem in Kuppelposition gebrachten anderen, hinteren Greifer mit der bereits auf dem Wagen befindlichen vorderen Schmalseite der Kanne zu kuppeln ist.
- 5. Phase: Wiederum Umschalten der Schlittenbewegung, so daß die Kanne mit Hilfe des hinteren Greifers ganz, etwa mittig, auf den Wagen gezogen wird.
- 6. Phase: Lösen des hinteren Greifers und Bewegen des Kannenschlittens in seine Ausgangsposition.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß ein bei Betrieb eintei
lig wirkender Kannenschlitten, der an seinen Längsenden beweg
liche Greifer zum Koppeln einer Kannenschmalseite besitzt und
der insgesamt eine die Wagenbreite deutlich unterschreitende
Länge hat, in der Lage ist, eine Kanne aus der dem Wagenlängs
rand zugewandten Front einer Reihe von dicht an dicht zusam
menstehenden Kannen herauszuziehen und auf den Wagen zu brin
gen. Das erfindungsgemäße Handhabegerät braucht die Kanne also
weder am Boden oder an den Seiten oder an der hinteren Schmal
seite, die alle durch die räumlichen Gegebenheiten in der Ab
laufkannenreihe schwer zu erreichen sind, zu ergreifen, weil
es zwei nacheinander in Eingriff mit der dem Wagen zugewandten
vorderen Schmalseite zu bringende Greifer besitzt, wobei diese
Greifer einen gegenseitigen Abstand von mindestens annähernd
der doppelten Größe des Abstandes zwischen Wagenlängsrand und
Front der diesem Wagenlängsrand zugewandten (gerade bedienten)
Kannenreihe haben sollen und an den Längsenden eines quer zum
Transportweg auf dem Wagen verfahrbaren Schlittens, vorzugs
weise beweglich, befestigt sind.
Das Absetzen einer Vollkanne an einen nach Entnahme einer
Leerkanne freien Reihen-Platz erfordert im allgemeinen weniger
Aufwand, grundsätzlich kann aber mit denselben Phasen, wie
oben angegeben, nur in umgekehrter Reihenfolge, vorgegangen
werden.
Gemäß weiterer Erfindung ist das Handhabegerät nicht nur bei
einem einer Ablaufkannenreihe der Spinnmaschine im engeren
Sinne zuzuordnenden Kannenwechselwagen anwendbar, sondern auch
im allgemeinen bei einem Kannenwechselwagen, welcher Kannen
aus einem Kannenspeicher entnimmt und/oder darin abliefert.
Im Rahmen der Erfindung ist es daher auch möglich, ein und
denselben Kannenwechselwagen sowohl der Spinnmaschine im
engeren Sinne als auch einem beispielsweise zwischen Streck-
und Spinnmaschine vorgesehenen Kannenlager zuzuordnen. Das
ergibt sich schon daraus, daß der einer Spinnmaschine selbst
zugeordnete Kannenwechselwagen seine neuen Vollkannen und
seine Leerkannen an einem Kannenlager automatisch entnehmen
bzw. abliefern können soll.
Wenn ein solcher universeller Kannenwechselwagen nicht nur an
der eigentlichen Spinnmaschine, sondern auch an anderen Stel
len der Spinnerei zwischen Strecke und Spinnmaschine einzuset
zen sein soll, ist es oft wünschenswert vier oder mehr Kannen
zugleich in einem Lager abzusetzen oder aufzunehmen. In diesen
oder ähnlichen Fällen kann das erfindungsgemäße Handhabegerät
mit einem Kannenschlitten ausgerüstet werden, der an jedem
Längsende einen Doppel-Greifer besitzt.
Ein solcher Doppel-Greifer kann gemäß weiterer Erfindung be
stehen aus zwei sich an jedem der Schlittenenden gegenüberste
henden Einzel-Greifern vorgenannter Art, die vorzugsweise un
abhängig voneinander zu betätigen sein sollen, damit das Gerät
entsprechend universell anwendbar wird. Alternativ entsteht
auch ein Doppel-Greifer, wenn jeder der Einzel-Greifer zwei
oder mehr Kannen zugleich erfassen kann. Im ersten Fall wird
von einem zwei-armigen, im anderen Fall von einem ein-armigen
Doppel-Greifer gesprochen.
Gegebenenfalls kann ein Kannenschlitten mit Hilfe des zwei-
oder ein-armigen Doppel-Greifers zugleich zwei Kannen bewegen.
Wenn ein Kannenwechselwagen, z. B. vier oder mehr Kannen zu
gleich transportieren soll, können auch zwei erfindungsgemäße
Handhabegeräte mit je einem Kannenschlitten auf dem Wagen in
stalliert werden, wobei dann jeder Kannenschlitten an jedem
Längsende einen Doppel-Greifer des einen oder anderen Typs be
sitzen kann. Mit einem derart ausgestatteten Handhabegerät
können leicht vier oder mehr Kannen zugleich vom Wagen in ein
Lager gesetzt bzw. aus einem Lager auf den Wagen gebracht wer
den.
Anhand der schematischen Darstellung in der beiliegenden
Zeichnung werden einige Einzelheiten der Erfindung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 verschiedene Phasen beim Übersetzen einer
Kanne aus einer Ablaufkannenreihe auf einen
Kannenwechselwagen;
Fig. 5 ein Gerät mit zwei-armigem Doppel-Greifer; und
Fig. 6 ein Gerät mit ein-armigem Doppel-Greifer.
In Fig. 1 bis 4 wird ein Teil eines Kannenwechselwagens 1 mit
darauf montiertem insgesamt mit 2 bezeichnetem Handhabegerät
dargestellt. Das Handhabegerät dient dazu, Rechteckkannen 3
aus einer Ablaufposition einer (nicht gezeichneten) Spinnma
schine zu einem Speicherplatz 4 des Wagens 1 (oder in umge
kehrter Richtung) zu bringen. Der Wagen 1 ist auf einem Trans
portweg 5 längs einer Reihe 6 an der Spinnmaschine ablaufender
Rechteckkannen 3 entlang verfahrbar. Die Rechteckkannen 3 der
Kannenreihe 6 stehen mit der Rechteckschmalseite 7 etwa paral
lel zu dem Transportweg 5.
Das Handhabegerät 3 besteht erfindungsgemäß aus einer Schie
nenführung 8, die auf dem Wagen 1 in einer Richtung quer zur
Richtung des Transportwegs 5 montiert ist. In der Querrichtung
verschiebbar auf der Schienenführung 8 gelagert wird ein ins
gesamt mit 9 bezeichneter Kannenschlitten vorgesehen. Dieser
erstreckt sich in seiner Längsrichtung beiderseits seines
Gleitkörpers 10 im wesentlichen einteilig ebenfalls quer zur
Richtung des Transportwegs 5. An seinen beiden Längsenden 11
und 12 wird je ein Greifer 13 und 14 im Ausführungsbeispiel um
eine parallel zur Längserstreckung des Schlittens 9 liegende
Achse 15 schwenkbar befestigt. Der gegenseitige Abstand a der
beiden Greifer 13 und 14 soll kleiner als die quer zur Rich
tung des Transportwegs 5 gemessene Wagenbreite B sein. Der Ab
stand a kann im Rahmen der Erfindung deutlich kleiner als die
Kannenlänge L sein.
Wenn der Wagen 1 fährt, soll der Kannenschlitten 1 sich in der
Ruheposition nach Fig. 1 befinden. Ist in einer Kannenreihe 6
eine Kanne leergelaufen, wird der Wagen an diese Leerkanne 21
so herangefahren, daß ein Leerplatz 22 des Wagens 1 mit der
Kannenlängsrichtung 23 fluchtet. Daraufhin wird der Kannen
schlitten 9 in Vorschubrichtung 24 so zu der Leerkanne 21 hin
bewegt, daß der der Kanne 21 zugewendete vordere Greifer 13
des Kannenschlittens 9 mit dieser Kanne zu kuppeln ist. Im
Ausführungsbeispiel wird als Kupplungsmittel ein Haken 25 am
Greifer 13 vorgesehen, der in einen Griff 26 der Kanne 21
greift. Bei dieser Prozedur kann der andere (hintere) Greifer
14 inaktiviert, z. B. nach oben (senkrecht zur Zeichnungsebene)
geschwenkt, werden.
In einer nächsten Phase wird die Leerkanne 21 nach Fig. 3
durch Bewegung des Kannenschlittens 9 in Verschieberichtung 27
zum Teil, z. B. annähernd bis zur Wagenmittellinie 28, auf den
Wagen 1 gezogen. Allgemein gesagt, wird die Leerkanne 21 so
weit auf den Wagen 1 bewegt, so daß der Kannenschlitten 9 mit
seinem inaktivierten, anderen Greifer 14 gerade nicht oder je
denfalls nicht störend, über die der gerade bedienten Kannen
reihe 6 gegenüberliegende Wagenlängskante, also nicht über den
Wagenrand 29, gelangt. Grundsätzlich soll daher der gegensei
tige Abstand der Greifer 13, 14 mindestens doppelt so groß wie
der Betriebsabstand zwischen Wagenrand 29 und der Front der
dem Wagen zugewandten Kannenreihe sein. "Betriebsabstand" ist
der bei Betrieb tatsächlich vorkommende Abstandsbereich zwi
schen Wagenlängsrand und Kannenfront.
In einer nächsten Phase wird der vordere Greifer 13 aus seiner
Kupplung mit der Leerkanne 21 gelöst und (wie vorher der Grei
fer 14) durch Schwenken nach oben inaktiviert. Zugleich wird
der andere, ursprünglich von der Kanne 21 abgewandte Greifer
14 in die aktive Position, also in die Zeichnungsebene, ge
schwenkt und der Kannenschlitten 9 wird in der Richtung 24 zu
rück zur Kannenreihe 6 bewegt, so daß die Kannenreihe selbst
durch den Schlitten bzw. den vorderen Greifer 13 gerade nicht
(störend) berührt wird. In dieser Position wird der hintere
Greifer 14 in den Kannengriff 26 eingehakt. Daraufhin wird der
Kannenschlitten 9 wieder in der Richtung 27 bewegt, so daß die
Kanne schließlich (nicht gezeichnet) zentral auf dem Leerplatz
22 der Maschine steht.
Mit Hilfe desselben Kannenschlittens 9 und dessen Greifern 13,
14 kann eine auf dem Wagen 1 stehende Vollkanne 30 auf den in
der Reihe 6 entstandenen Leerplatz 31 geschoben werden,
nachdem der Wagen 1 entsprechend plaziert und der
Kannenschlitten 9 umgeschaltet ist. Ein Beispiel eines Wagens
mit aufgesetzter Vollkanne 30 wird in Fig. 4 schematisch
dargestellt.
Fig. 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines
Kannenschlittens 9, der an seinen Längsenden 11, 12 (beider
seits des Gleitkörpers 10) je einen zwei-armigen Doppel-Grei
fer 32, 33 besitzt. Jeder der zwei-armigen Doppel-Greifer 32,
33 umfaßt zwei Einzel-Greifer 32a bzw. 33a, 33b, die nach Art
der Greifer 13, 14 von Fig. 1 bis 4 ausgebildet und/oder mit
einem (am Längsende 11 oder 12) gemeinsamen Antrieb 34 bzw. 35
ausgestattet sein können.
Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines
Kannenschlittens 9, der - z. B. an seinen Längsenden 11, 12
(beiderseits des Gleitkörpers 10) - je einen ein-armigen Dop
pel-Greifer 36, 37 besitzt. Der ein-armige "Doppel-Greifer"
kann im Prinzip auch mehr als zwei Kannen zugleich erfassen,
wenn seine Arme entsprechend lang sind und jeder Arm geeignete
Klemmittel 38 aufweist. Ein Vorteil gegenüber dem zwei-armigen
Doppel-Greifer (Fig. 5) besteht darin, daß der Herstellungs
aufwand relativ gering ist. Der zwei-armige Doppel-Greifer 32,
33 kann allerdings mit unabhängig voneinander zu betätigenden
Einzelgreifern 32a und 32b und dadurch relativ flexibel ausge
staltet werden. Grundsätzlich können die Lösungen nach Fig. 5
und 6 auch kombiniert werden, so daß der zwei-armige Doppel-
Greifer 32 oder 33 nach Fig. 5 an jedem Arm zwei oder mehr
Kannen erfaßt.
1
Kannenwechselwagen
2
Handhabegerät
3
Rechteckkanne
4
Speicherplatz
5
Transportweg (
1
)
6
Kannenreihe
7
Schmalseite (
3
)
8
Schienenführung
9
Kannenschlitten
10
Gleitkörper
11
,
12
Längsenden von
9
13
,
14
Greifer
15
Achse (
13
,
14
)
21
Leerkanne
22
Leerplatz
23
Kannenlängsrichtung
24
Vorschubrichtung
25
Haken
26
Griff
27
Verschieberichtung
28
Mittellinie (
1
)
29
Wagenrand
30
Vollkanne
31
Leerplatz (
6
)
32
,
33
zwei-armiger Doppel-Greifer
34
,
35
Antrieb (
32
,
33
)
36
,
37
ein-armiger Doppel-Greifer
38
Klemmittel (
36
,
37
)
Claims (8)
1. Handhabegerät (2) auf einem Kannenwechselwagen (1) einer
Spinnmaschine zum Übersetzen von Rechteckkannen (3) aus einer
Ablaufposition der Spinnmaschine zu einem Speicherplatz (4)
des Wagens (1) und umgekehrt, wobei der Wagen (1) auf einem
Transportweg (5) längs der Front der Reihe (6) von an der Ma
schine ablaufenden Rechteckkannen (3) verfahrbar ist und wobei
die Rechteckkannen (3) der Kannenreihe (6) mit der Rechteck
schmalseite (7) etwa parallel zu dem Transportweg (5) stehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein sich in einer Schienenführung (8) auf dem Kannnenwech
selwagen (1) quer zu dem Transportweg (5) verschiebbar gela
gerter, im wesentlichen einteiliger, langgestreckter Kannen
schlitten (9) vorgesehen ist und daß an den Längsenden des
Kannenschlittens (9) je ein Greifer
(13, 14) jeweils zum Koppeln an einer Kannenschmalseite (7)
schwenkbar angebracht ist.
2. Handhabegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifer (13, 14) um Achsen (15) schwenkbar sind, die
etwa parallel zur Längsrichtung des Kannenschlittens (9) aus
gerichtet sind.
3. Handhabegerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenseitige Abstand (a) der an den Schlittenlängsen
den (11, 12) angebrachten Greifer (13, 14) kleiner als die
Länge der großen Rechteckseite der überzusetzenden Kannen (3)
ist.
4. Handhabegerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenseitige Abstand der Greifer (13, 14) mindestens
doppelt so groß wie der Betriebsabstand zwischen dem Wagen
bzw. dem Längsrand (29) und der Front der dem Wagen (1) zuge
wandten Kannenreihe (6) ist.
5. Handhabegerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Längsenden (11, 12) des Schlittens (9) vorgese
henen Greifer (13, 14) als Doppel-Greifer (32, 33) ausgebildet
sind (Fig. 5).
6. Handhabegerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß je ein zwei-armiger Doppel-Greifer (32, 33) vorgesehen ist
(Fig. 5).
7. Handhabegerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der zwei-armigen Doppel-Greifer (32, 33) aus zwei
getrennt bzw. unabhängig zu betätigenden Einzelgreifern (32a,
b; 33a, b) besteht (Fig. 5).
8. Handhabegerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß je ein ein-armiger Doppel-Greifer (36, 37) vorgesehen ist
(Fig. 6).
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DE19721640A DE19721640C2 (de) | 1997-04-04 | 1997-05-23 | Handhabegerät auf einem Kannenwechselwagen einer Spinnmaschine |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19953202A1 (de) | 1999-11-05 | 2001-05-10 | Manfred Langen | Spinnkannentransporter |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4015938A1 (de) * | 1990-05-18 | 1991-11-21 | Schubert & Salzer Maschinen | Spinnereianlage |
DE4333775A1 (de) * | 1992-10-08 | 1994-07-07 | Elitex Usti Nad Orlici | Verfahren zum Austausch von Spinnbandbehältern, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Spinnbandbehälter |
-
1997
- 1997-05-23 DE DE19721640A patent/DE19721640C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4015938A1 (de) * | 1990-05-18 | 1991-11-21 | Schubert & Salzer Maschinen | Spinnereianlage |
DE4333775A1 (de) * | 1992-10-08 | 1994-07-07 | Elitex Usti Nad Orlici | Verfahren zum Austausch von Spinnbandbehältern, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Spinnbandbehälter |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19721640A1 (de) | 1998-10-08 |
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