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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verstärkung des Bodendrucks eines
Vorderrads eines Kraftrads gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Es
sind Krafträder
mit Flügelteilen
bekannt, um den Bodendruck des Vorderrads zu verstärken und
so die Lenkeigenschaften zu verbessern, beispielsweise aus der gattungsbildenden
JP 60-57481 U .
Bei diesen bekannten Krafträdern
sind die Flügelteile
an einer relativ hohen Position an einer Verkleidung angeordnet,
welche den vorderen Teil eines Kraftradrahmens abdeckt. Der aerodynamische
Mittelpunkt der Flügelteile
befindet sich so in der Fahrstellung des Kraftrads vor und oberhalb
des Kraftradschwerpunkts. Folglich wirkt ein Moment um den Kraftradschwerpunkt,
welches durch den von den Flügelteilen
bewirkten Abtrieb hervorgerufen wird, im Sinne einer Verstärkung des
Bodendrucks des Vorderrads. Allerdings wirkt ein Moment um den Kraftradschwerpunkt,
das durch den von den Flügelteilen bewirkten
Widerstand hervorgerufen wird, im Sinne einer Verringerung des Bodendrucks
des Vorderrads. Demnach müssen
die Flügelteile,
obwohl sie für
einen geringen Widerstand ausgestaltet sind, groß gemacht werden, um einen
starken Abtrieb zwecks Verstärkung
des Bodendrucks des Vorderrads zu erhalten.
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Eine
weitere Vorrichtung zur Verstärkung des
Bodendrucks eines Vorderrads eines Kraftrads ist aus der
US 3 971 452 A bekannt,
bei der groß-dimensionierte Flügelteile
im Bereich einer Vorderradachse am vorderen Ende des Kraftrads getrennt
von einer Vorderradgabel abgestützt
sind, wobei eine Anordnung der Flügelteile im Bereich der Vorderradachse
entweder durch eine von den Außenflächen beider Seitenabschnitte
der Verkleidung abstehende Verstrebung erreicht wird, welche sich
zur Vorderradachse hin erstreckt, um die Flügelteile nahe diesem Bereich
anzuordnen, oder durch eine Anordnung der Flügelteile oberhalb der Vorderradachse
erreicht wird.
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Die
US 3 718 345 A offenbart
eine weitere Vorrichtung zur Verstärkung des Bodendrucks eines Kraftrads,
welche Flügelteile
umfasst, die an der Vorderradgabel angeordnet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verstärkung des
Bodendrucks eines Kraftradvorderrads bereitzustellen, die es ermöglicht,
den Bodendruck des Vorderrads zu verstärken, ohne dabei die Größe von Flügelteilen
erhöhen zu
müssen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Verstärkung des Bodendrucks eines
Vorderrads eines Kraftrads mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dabei
wird eine Vorrichtung zur Verstärkung des
Bodendrucks eines Vorderrads eines Kraftrads vorgeschlagen, bei
welchem der Schwerpunkt des Kraftrads in einer Fahrstellung zwischen
dem Vorderrad und einem Hinterrad liegt, wobei die Vorrichtung Flügelteile
umfaßt,
welche jeweils derart angeordnet sind, daß ihr aerodynamischer Mittelpunkt
in der Fahrstellung des Kraftrads vor und unterhalb des Schwerpunkts
liegt, um einen Abtrieb zu erzeugen.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausbildung
umfaßt
das Kraftrad Flügelteile,
die jeweils derart angeordnet sind, daß ihr aerodynamischer Mittelpunkt
in Fahrstellung des Kraftrads vor und unter dem Schwerpunkt des
Kraftrads liegt, um einen Abtrieb zu erzeugen, so daß die Größe der Flügelteile
reduziert werden kann und auf diese Weise der auf die Flügelteile
wirkende Widerstand geringer wird. Dies ermöglicht es, den Bodendruck des
Vorderrads zu verstärken
und die Lenkeigenschaften zu verbessern.
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Dabei
kann jedes der Flügelteile
von einem Seitenabschnitt des Kraftrads schräg nach unten und nach außen verlaufen.
Ebenso kann jedes der Flügelteile
mit Vorwärtspfeilung
ausgebildet sein und in Fahrtrichtung des Kraftrads schräg nach vorne
verlaufen.
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Dadurch,
daß die
Flügelteile
jeweils so ausgebildet sind, daß sie
sich von einem Seitenabschnitt des Kraftrads schräg nach unten
und nach außen
erstrecken, kann der Bodendruck des Vorderrads weiter verstärkt werden,
da sich die aerodynamischen Mittelpunkte der Flügelteile dann unterhalb der
Basisabschnitte der Flügelteile
befinden. Auch kann der Freiheitsgrad bei der Anordnung der Flügelteile
erhöht
werden, weil es möglich
ist, die Flügelteile
oberhalb des Schwerpunkts des Kraftrads anzubringen.
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Dadurch,
daß jedes
der Flügelteile
mit Vorwärtspfeilung
ausgebildet ist und in Fahrtrichtung des Kraftrads schräg nach vorne
verläuft,
kann der Bodendruck des Vorderrads weiter verstärkt werden, da sich die aerodynamischen
Mittelpunkte der Flügelteile
vor den Basisabschnitten der Flügelteile
befinden.
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Auch
kann der Freiheitsgrad bei der Anordnung der Flügelteile erhöht werden,
weil es möglich ist,
die Flügelteile
hinter dem Schwerpunkt des Kraftrads anzubringen.
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Die
Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen
nachfolgend näher
erläutert.
Es stellen dar:
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1 eine
Seitenansicht eines Kraftrads,
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2 eine
Vorderansicht in Blickrichtung des Pfeils 2 der 1,
wobei nur die linke Hälfte
einer Verkleidung gezeigt ist,
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3 eine
Draufsicht in Blickrichtung des Pfeils 3 der 2,
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4 schematisch
die durch Abtrieb und Widerstand hervorgerufenen Momente um den
Schwerpunkt des Kraftrads,
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5 eine
Draufsicht auf ein Flügelteil
und
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6 eine
Ansicht des Flügelteils
in Blickrichtung des Pfeils 6 der 5.
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In 1 ist
zu erkennen, daß ein
Vorderrad WF an einem Vorderteil eines Rahmens
F eines Kraftrads mittels einer Vordergabel 7 aufgehängt ist,
welche durch einen Lenker 5 bedienbar ist. Ein Hinterrad WR ist mittels einer Hintergabel 8 an
einem Hinterteil des Rahmens F aufgehängt. An dem Rahmen F sind ferner
eine Antriebseinheit 9 mit einem Motor und einem Getriebe
sowie ein Kraftstofftank 10 und ein Sitz 11 angebracht.
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Die
Vorderpartie des Rahmens F ist mit einer Verkleidung 12 abgedeckt.
Wie insbesondere in den 2 und 3 zu erkennen
ist, sind an den Außenflächen beider
Seitenabschnitte der Verkleidung 12 Flügelteile 131 vorgesehen,
welche im Fahrbetrieb des Kraftrads einen Abtrieb erzeugen.
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Bei
dem in 1 gezeigten Kraftrad befindet sich der Schwerpunkt
PG des Kraftrads in Fahrstellung desselben
zwischen dem Vorderrad WF und dem Hinterrad
WR. Dabei sind die Flügelteile 131 an den
Außenflächen beider
Seitenabschnitte der Verkleidung 12 derart angeordnet,
daß sie
sich vor und unter dem Schwerpunkt PG des
Kraftrads befinden.
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Die
Flügelteile 131 sind jeweils mit Vorwärtspfeilung,
d. h. mit negativer Pfeilstellung, ausgebildet, wobei sie sich von
einem Seitenabschnitt des Kraftrads schräg nach unten und nach außen erstrecken und
darüber
hinaus in Fahrtrichtung des Kraftrads schräg nach vorne verlaufen.
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Die
Wirkungsweise dieses Ausführungsbeispiels
wird mit Bezug auf 4 erläutert, in der eine dicke Linie
die Wirkrichtung des Abtriebs angibt und eine dünne Linie die Wirkrichtung
des Luft- bzw. Fahrwiderstands angibt.
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Der
von dem Flügelteil 131 erzeugte Abtrieb FL und
der auf das Flügelteil 131 wirkende Widerstand FD erzeugen
jeweils Momente in gleicher Richtung um den Schwerpunkt PG des Kraftrads. Die Momente erteilen dem
Vorderrad WF eine Kraft, welche im Sinne
einer Verstärkung
des Bodendrucks des Vorderrads WF wirkt.
Demgemäß kann das
Flügelteil 131 selbst dann, wenn es relativ klein
ausgebildet ist, den Bodendruck des Vorderrads WF ausreichend
verstärken
und die Lenkeigenschaften verbessern. Die verringerte Größe des Flügelteils 131 macht sich auch dahingehend bemerkbar,
daß der
auf das Flügelteil 131 wirkende Widerstand relativ gering
ist und ein bei einer Fahrtrichtungsänderung oder beim Wenden des
Kraftrads auf das Flügelteil 131 ausgeübter Windeffekt reduziert ist.
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Die
Flügelteile 131 sind bei dieser Ausführungsform,
wie bereits angemerkt, mit Vorwärtspfeilung
ausgebildet, wobei sie sich von dem jeweiligen Seitenabschnitt des
Kraftrads schräg
nach unten und nach außen
erstrecken und darüber
hinaus in Fahrtrichtung des Kraftrads schräg nach vorne verlaufen. Der aerodynamische
Mittelpunkt der Flügelteile 131 liegt daher vor und unter einem Basis-
oder Anbringungsabschnitt der Flügelteile 131 . Dies ermöglicht es, die obigen Momente
um den Schwerpunkt des Kraftrads zu vergrößern und damit den Bodendruck des
Vorderrads WF weiter zu verstärken.
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Wenn
man im übrigen
annimmt, daß sich
ein Flügelteil
an einer Position A vor und über
dem Schwerpunkt P
G des Kraftrads befindet,
wie in
4 gezeigt (ähnlich
dem
japanischen offengelegten
Gebrauchsmuster Nr. Sho 60-57481 ), wirkt das Moment um
den Kraftradschwerpunkt P
G, das durch den
von dem Flügelteil
erzeugten Abtrieb hervorgerufen wird, im Sinne einer Verstärkung des
Bodendrucks des Vorderrads W
F. Allerdings
wirkt das Moment um den Kraftradschwerpunkt P
G,
das durch den von dem Flügelteil
erzeugten Widerstand hervorgerufen wird, im Sinne einer Verringerung
des Bodendrucks des Vorderrads W
F. Als Folge
hiervon müßte das
Flügelteil größer gemacht
werden, um einen großen
Abtrieb zu erhalten, damit der Bodendruck des Vorderrads W
F verstärkt
wird. Wenn man dagegen annimmt, daß sich das Flügelteil
an einer Position B hinter und unter dem Schwerpunkt P
G des
Kraftrads befindet, wirkt das Moment um den Schwerpunkt P
G, das durch den von dem Flügelteil
erzeugten Abtrieb hervorgerufen wird, im Sinne einer Verringerung
des Bodendrucks des Vorderrads W
F. Das Moment
um den Schwerpunkt P
G, das durch den von
dem Flügelteil
erzeugten Widerstand hervorgerufen wird, wirkt im Sinne einer Verstärkung des
Bodendrucks des Vorderrads W
F. Allerdings
ist die durch den Widerstand bedingte Verstärkungswirkung des Bodendrucks
des Vorderrads W
F angesichts der negativen
Wirkung des Abtriebs ausgesprochen gering.
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Die
Verkleidung 12 ist bei der vorliegenden Ausführungsform
derart ausgebildet, daß sich
die Flügelteile 131 in der Fahrstellung des Kraftrads
vor und unter dem Schwerpunkt PG befinden.
Es ist jedoch denkbar, daß die
Verkleidung 12 in einigen Fällen nicht derart ausgebildet
ist, daß sich
die Flügelteile 131 an den vorgenannten geeigneten Positionen befinden.
Die Flügelteile 131 müssen
sich lediglich an solchen Positionen befinden, daß ihre aerodynamischen
Mittelpunkte vor und unter dem Schwerpunkt PG des
Kraftrads liegen. Insbesondere ist es möglich, die Flügelteile 131 jeweils oberhalb des Schwerpunkts
PG des Kraftrads anzubringen, weil sie von dem
jeweiligen Seitenabschnitt des Kraftrads schräg nach unten und nach außen abstehen.
Daneben ist es möglich,
die Flügelteile 131 hinter dem Schwerpunkt PG des
Kraftrads anzubringen, weil sie aufgrund ihrer Vorwärtspfeilung
in Fahrtrichtung des Kraftrads schräg nach vorne verlaufen. Auf
diese Weise ergibt sich ein größerer Freiheitsgrad
bei der Anordnung der Flügelteile 131 .
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Die 5 und 6 zeigen
ein modifiziertes Flügelteil 132 . Dieses Flügelteil 132 besitzt
einen nicht stromlinienförmigen,
sondern flachen Querschnitt. Allerdings besitzt es eine Flügelform
mit Vorwärtspfeilung,
wobei es sich von einem Seitenabschnitt des Kraftrads schräg nach unten
und nach außen
erstreckt und außerdem
in Fahrtrichtung des Kraftrads schräg nach vorne verläuft. Auch
das flache Flügelteil 132 kann die gleiche Wirkung wie das vorherige
Ausführungsbeispiel
zeigen.
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Die
Flügelteile
müssen
nicht notwendigerweise an der Verkleidung angeordnet sein. Es ist denkbar,
daß sie
an dem Rahmen eines Kraftrads ohne Verkleidung angeordnet sind,
solange die aerodynamischen Mittelpunkte der Flügelteile in der Fahrstellung
des Kraftrads vor und unter dem Schwerpunkt des Kraftrads liegen.