DE19653732C1 - Vorrichtung zur Führung des Kopfendes eines Warmbandes im Bereich eines Kühlrollganges - Google Patents
Vorrichtung zur Führung des Kopfendes eines Warmbandes im Bereich eines KühlrollgangesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung des Kopfendes eines Warmbandes
im Bereich eines Kühlrollganges zwischen einer Warmbandstraße und dem im
Abstand dazu angeordneten Warmbandhaspel.
In Warmbandstraßen werden heute Bänder bis 2 mm Stärke, in Sonderfällen bis 1,5
mm Stärke hergestellt. Innerhalb der Walzgerüste der Fertigstraße könnten zwar noch
niedrigere Bandstärken erzeugt werden, das würde jedoch zu Schwierigkeiten beim
Transport des freien Bandanfanges auf dem Kühlrollgang vor dem Haspel führen. Auf
den Kühlrollgang kann aber nicht verzichtet werden, weil dort in der Regel mit Wasser
die Ober- und Unterseite des Bandes von Walztemperatur auf Haspeltemperatur
abgekühlt wird.
Bekanntlich steigt aufgrund des sog. Konti-Gesetzes die Walzgeschwindigkeit von
Walzgerüst zu Walzgerüst infolge der dort erfolgenden Banddickenreduktion an, die
ein Fließen des Walzgutes in Walzrichtung hervorruft. Vereinfacht kann man sagen: Je
dünner das Band ausgewalzt wird, umso höher ist die Auslaufgeschwindigkeit hinter
dem letzten Walzgerüst.
Heute übliche Auslaufgeschwindigkeiten von ca. 2 mm dicken Warmbänder liegen bei
etwa 8 m/s; bei dünneren Warmbändern unter etwa 1,5 mm Dicke könnten sich
Auslaufgeschwindigkeiten von bis zu 16 m/s ergeben, bei denen sich der Anfang des
Walzbandes ohne Gegenmaßnahmen vom Rollgang abheben würde. Eine erhebliche
Störung der Produktion wäre die Folge.
Dennoch geht bei Neuanlagen und Umbauten von Altanlagen die Kundenforderung
heute dahin, auch dünnes Warmband von bis zu 1,2 mm Dicke und darunter zu
produzieren. Der Abnehmermarkt für Bänder dieser Stärke ist vorhanden. Der
wesentliche Grund dafür ist, daß bei guter Oberflächengüte des Warmbandes
zahlreiche Konstruktionsteile, vor allem im Fahrzeugbau statt aus Kaltband aus dem,
weil ein Arbeitsschritt fehlt, billigeren dünnen Warmband hergestellt werden könnten.
In Japan werden zur Zeit Warmbandwalzwerke der beschriebenen Art betrieben, in
denen zur Endloswalzung in der Fertigstraße jeweils der Bandanfang mit dem Ende
des vorausgewalzten Warmbandes durch Schweißung verbunden wird. Auf diese
Weise reduziert sich das Problem der Führung des Bandanfanges eines gewalzten
Dünnstbandes auf dem Kühlrollgang vor dem Haspel auf den Bandanfang des ersten
Coils. Dieses erste Coil wird mit einer dickeren Wandstärke gewalzt; erst nachdem das
dickere Band auf dem Haspel angewickelt wurde, wird die Fertigstraße auf eine
größere Reduktion angestellt und gleichzeitig die Walzgeschwindigkeit erhöht. Sobald
das Band zwischen Haspeldorn und dem Treiber hinter der Fertigstraße eingespannt
ist, kann es keine Führungsprobleme auf dem Rollgang geben.
Die beschriebene Vorgehensweise bekannter Warmwalzwerke ist aber sehr aufwendig,
denn das Zusammenschweißen der Bandenden ist bei durchlaufendem Band
technisch problematisch; darüber hinaus müssen die Schweißstellen als Störstellen
aus dem gewalzten Fertigband ebenso entfernt werden, wie der dicker gewalzte
Bandanfang des ersten Coils. Es ist daher anzunehmen, daß die vorhandenen
Warmbandstraßen nicht nach diesem System umgebaut werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von den beschriebenen
Problemen und Nachteilen des Standes der Technik eine wirtschaftliche Lösung zu
finden, mit der auch in konventionellen Warmbandstraßen bei Einzelbrammenwalzung
dünnste Bänder sicher über den Rollgang zum Haspel zu führen sind, wobei die
Lösung gleichermaßen für neue Anlagen, wie auch für den Umbau bestehender
Warmbandstraßen einsetzbar sein soll.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, einen zwischen dem letzten
Gerüst der Warmbandstraße und dem Warmbandhaspel über dem Kühlrollgang
mittels eines Beschleunigungs- und Verzögerungsantriebs verfahrbaren Fangwagen
für den Anfang des das letzte Gerüst mit Walzgeschwindigkeit verlassenden Bandes
anzuordnen, der aus einer Ruhestellung unmittelbar hinter dem Gerüst auf mindestens
eine der Auslaufgeschwindigkeit des Bandes entsprechende Geschwindigkeit
beschleunigbar und vor dem Haspel abbremsbar ist und der mit Einrichtungen zum
Fangen, Festhalten und Freigeben des Bandanfanges während seines Verfahrweges
ausgerüstet ist. Kern der vorliegenden Erfindung ist somit, unter Belassung des
Rollganges und der dort vorgesehenen Kühlung einen Fangwagen einzusetzen, der
den flexiblen dünnen Bandanfang eines Warmbandes unter 2 mm Dicke zwischen
Fertigstraße und Haspel führt bzw. zu letzterem hintransportiert. Der Fangwagen
selbst kann dabei relativ leicht ausgebildet sein, so daß er leicht und schnell auf die
Geschwindigkeit beschleunigt werden kann, mit der das Band das letzte
Warmwalzgerüst bzw. den dahinter angeordneten Treiber verläßt. Vorzugsweise soll
der Weg, den der Fangwagen aus einer Startposition bis auf Bandgeschwindigkeit
zurücklegt, nur sehr kurz (etwa 1,5 m) sein; auf einem ebenso kurzen Weg soll der
Fangwagen vor dem Haspel abbremsbar sein.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Fangwagen
auf parallel zum Kühlrollgang verlaufenden Schienen geführt ist. Die Schienenführung
dient der guten Geradeausführung des Fangwagens und reduziert den Rollwiderstand,
wobei der starke Antrieb die erforderlichen Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte
aufbringt. Der Fangwagen ist vorzugsweise besonders leicht aus Alu-Legierung
gefertigt damit die zu beschleunigenden und abzubremsenden Massen gering sind.
Es ist günstig, wenn der Fangwagen oberhalb des Kühlrollganges auf beidseitig
angeordneten Schienen verfahrbar ist, also oberhalb des Rollganges zwischen diesem
und der darüber angeordneten Kühleinrichtung für die Bandoberseite. Da der
Fangwagen selbst klein (ca. 0,5 m Längserstreckung) dimensioniert ist, stört der
Fangwagen die Kühlvorrichtung und vor allem den Kühlvorgang praktisch nicht.
In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Fangwagen zentral zwischen den fliegend gelagerten Rollen des Kühlrollganges auf
unterhalb desselben angeordneten Schienen verfahrbar ist und mit den Einrichtungen
zum Fangen, Festhalten und Freigeben des Bandanfanges nach oben in die
Kühlrollgangsebene ragt. Bei dieser Anordnung bleibt die Oberseite des Rollganges
frei von Verfahreinrichtungen und ermöglicht es, die Kühleinrichtungen für die
Oberfläche des Bandes ungestört zu nutzen, weil keine Verfahrteile des Fangwagens
anzuordnen sind.
Die Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des Bandanfanges können nach
einem besonderen Merkmal der Erfindung als die Bandober- und -unterseite zwischen
sich aufnehmende zangenartige Klemmeinrichtung ausgebildet sein, die
druckmittelbetätigt von einer geöffneten Stellung in eine Klemmstellung umschaltbar
ist. Die Klemmeinrichtung besteht praktisch aus zwei oberhalb und unterhalb des
Bandes positionierten Leitblechen, die mit Hilfe von Zylindern aufeinander zu und
voneinander weg bewegbar sind. In der angenäherten Stellung klemmen die Bleche
der zangenartigen Klemmeinrichtung das Band zwischen sich ein; in der anderen
Stellung kann das Band zwischen den Blechen der Klemmeinrichtung hindurchbewegt
werden.
In einer anderen Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einrichtungen zum
Fangen, Festhalten und Freigeben des Bandanfanges aus zu- und abschaltbaren
Magneten bestehen. Diese Lösung bietet sich an, weil die Magnete nur auf einer Seite
des Bandes vorgesehen werden brauchen. Gleiches gilt für eine alternative
Einrichtung dieser Art, die statt Magnete zu- und abschaltbare Saugnäpfe verwendet.
Diese Saugnäpfe, die beispielsweise pneumatisch betrieben sein können, haben die
gleiche Wirkung wie die Magnete; sie halten das Band an einer Bandseite relativ zum
Fangwagen fest und transportieren bzw. führen das Band vom letzten Walzgerüst der
Fertigstraße hin zum Haspel.
Es ist auch denkbar, die Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des
Bandanfanges aus am Fangwagen um eine horizontale Achse schwenkbar befestigten
Klemmbacken auszubilden, die aus einer Ruhestellung unterhalb der
Kühlrollgangsebene in eine Klemmstellung oberhalb der Kühlrollgangsebene
verschwenkbar sind, in der sie den Bandanfang auf dem Fangwagen klemmen.
Alle beschriebenen Vorrichtungen dienen dazu, den Bandanfang, nachdem der
Fangwagen auf Bandgeschwindigkeit beschleunigt wurde, auf dem Fangwagen
festzuklemmen und ihn nach Erreichen des Haspels loszulassen, damit der
Bandanfang problemlos auf dem Haspel angewickelt werden kann.
Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Beschleunigungs- und Verzögerungsantrieb als parallel zum Kühlrollgang endlos
umlaufender Kettentrieb ausgebildet ist, an dessen Obertrum der Fangwagen
angelenkt ist und der um jeweils mindestens ein Umlenkkettenrad und ein
Antriebskettenrad geführt ist, das mit einem leistungsstarken Antriebsmotor verbunden
ist. Im Fall beidseitig angeordneter Schienen ist es sinnvoll, auch beidseitig des
Kühlrollganges einen von zwei synchronisierten Kettentrieben vorzusehen und
mindestens die Antriebskettenräder beider Ketten miteinander synchron anzutreiben.
Wenn der Fangwagen zentral zwischen den fliegend gelagerten Rollen des
Kühlrollganges angeordnet ist, genügt ein Kettentrieb für seinen Antrieb, der an seiner
vorderen und hinteren Seite mit dem Obertrum des Kettentriebes verbunden ist.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung mit relativ einfachen Mitteln lösen. Dabei ergibt sich
folgender Funktionsablauf:
- a) Der Fangwagen beschleunigt aus seiner Ruhestellung auf mindestens eine der Auslaufgeschwindigkeit des Bandes entsprechende Geschwindigkeit,
- b) sobald der Fangwagen die Geschwindigkeit des Bandes erreicht hat, wird das Band am Fangwagen festgehalten und unter Zug in Richtung Haspel geführt,
- c) in definiertem Abstand vor dem Haspel wird der Fangwagen abgebremst, nachdem das Band vom Fangwagen gelöst wurde,
- d) das Band läuft weiter und wird über eine Haspelführung in den Haspel geleitet,
- e) der Fangwagen kommt kurz vor dem Haspel zum Stillstand und läßt das restliche Band ungebremst passieren,
- f) in der Walzpause zwischen zwei Brammen wird der Fangwagen in seine Ausgangsposition zurückgefahren.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
nachfolgend beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fangwagen mit
zangenartiger Klemmeinrichtung,
Fig. 2 den Fangwagen aus Fig. 1 im Querschnitt,
Fig. 3 die schematische Anordnung des Fangwagens in der Draufsicht,
Fig. 4 die Führung des Fangwagens schematisch in der Seitenansicht,
Fig. 5 eine alternative Ausführung des Fangwagens bei Neuanlagen,
Fig. 6 den Fangwagen nach Fig. 5 in der Draufsicht und
Fig. 7 eine Klemmvorrichtung für das Band am Fangwagen.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Treibwalzenpaar bezeichnet, das einem nicht dargestellten
letzten Walzgerüst einer Warmbandfertigstraße unmittelbar nachgeordnet ist. An das
Treibwalzenpaar 1 schließen sich die Rollgangsrollen 2 eines Kühlrollganges an,
zwischen denen Wasserkühldüsen 3 zur Kühlung der Bandunterseite angeordnet
sind. Oberhalb der Rollen 2 des Kühlrollganges ist auf beidseitig des Rollganges
verlegten Schienen 4 ein mit 5 bezeichneter erfindungsgemäßer Fangwagen auf
Rädern 6 verfahrbar, an dem eine mit 7 bezeichnete zangenartige Klemmeinrichtung
befestigt ist. Diese besteht aus einem starr am Fangwagen 5 befestigten Oberteil 8 mit
einem parallel zum Kühlrollgang verlaufenden Leitblech 9, das im Bereich des Treibers 1
bei 9a trichterartig nach oben abgebogen ist. Dem Leitblech 9 ist ein
kraftmittelbetätigtes unteres Leitblech 10 zugeordnet, zwischen dem und dem Leitblech 9
das mit 11 bezeichnete Band B aufgenommen werden kann. Durch Betätigen einer
Druckmitteleinheit 12 kann das untere Leitblech 10 gegen das obere Leitblech 9
gezogen werden und das dazwischenliegende Band 11 eingeklemmt werden. Der
vordere Teil 13 des unteren Leitbleches 10 ist bei 14 gelenkig um eine horizontale,
quer zur Bandlaufrichtung verlaufende Achse verschwenkbar und bildet zusammen mit
dem vorderen Ende 9a des oberen Leitbleches 9 einen Trichter, in dem das Band 11
eingefangen werden kann.
Wie sich aus Fig. 2, einem Querschnitt durch den Fangwagen der Fig. 1
ergibt, sind die Schienen 4 beidseitig der Rollgangsrollen 2 bzw. des Kühlrollganges
verlegt. Das untere Leitblech 10 ist mit der Druckmitteleinheit 12 vertikal bewegbar, wobei
Führungen 15 für eine Vertikalführung sorgen.
Fig. 3 läßt in einer grob schematisch dargestellten Draufsicht auf den Fangwagen 5
erkennen, daß der Fangwagen 5, beidseitig auf den Rädern 6 auf den Schienen 4
abrollend, längs des Kühlrollganges bewegbar ist, wobei als Antrieb zwei Ketten 16
dienen, die um Umlenkkettenräder 17 und Antriebskettenräder 18 umlenkbar
sind und an denen der Fangwagen bei 19 fixiert ist. Der Antrieb der
Antriebskettenräder 18 erfolgt von einem gemeinsamen Antriebsmotor 20 über ein
Getriebe 21.
Fig. 4 zeigt in der Seitenansicht schematisch die Antriebskinematik des Fangwagens
5 und seine Befestigung bei 19 an den Ketten 16. Gleiche Teile sind gleich bezeichnet.
In Fig. 5 ist eine Querschnittsdarstellung durch den Kühlrollgang einer Neuanlage
gezeigt, die speziell für eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Fangen, Festhalten
und Freigeben des Bandanfanges konstruiert ist. Der Kühlrollgang ist hierbei mit
fliegend gelagerten Rollgangsrollen versehen, die mit 2a und 2b bezeichnet sind. Die
sich gegenüberliegenden Rollgangsrollen 2a und 2b belassen in der Mitte des
Kühlrollganges einen in dessen Längsrichtung verlaufenden Freiraum, in dem der
Fangwagen 5 verfahrbar angeordnet ist. Der Fangwagen 5 rollt mit seinen Rädern 6
auf den Schienen 4 ab, wobei Stützräder 22 und 23 die seitliche Führung des
Fangwagens 5 an der Schiene 4 übernehmen. Der Antrieb des Fangwagens 5 erfolgt
auch hier über die Kette 16, die über das hier nicht erkennbare Antriebskettenrad 17
und das Umlenkkettenrad 18 geführt ist. Der Fangwagen 5 ist an seiner Oberseite in
der Rollgangsebene plan ausgeführt und mit Klemmagneten 24 bestückt, die den
Bandanfang auf dem Fangwagen 5 festhalten. Statt der Klemmagnete 24 ist es auch
denkbar Saugnäpfe anzuordnen, die mit Unterdruck betrieben ebenfalls den
Bandanfang auf dem Fangwagen 5 festhalten.
In Fig. 6 ist eine Draufsicht auf die Ausführung nach Fig. 5 dargestellt. Gleiche Teile
sind gleich bezeichnet. Aus der Zeichnungsfigur ist deutlich erkennbar, daß der Antrieb
des Fangwagens 5 nur noch mit einer zentral angeordneten Kette 16 erfolgt, die von
dem Antriebsmotor 20, dem Getriebe 21 und über das Antriebskettenrad 18
angetrieben wird und die über das Umlenkkettenrad 17 umgelenkt wird.
In Fig. 7 ist eine mechanisch wirkende Klemmeinrichtung dargestellt, die zum
Fangen, Festhalten und Freigeben des Bandanfanges am Fangwagen 5 dient. Sie
besteht aus den Klemmbacken 25, die auf einer Welle 26, die horizontal und quer zur
Bandlaufrichtung gelagert ist, befestigt sind. Die Welle 26 ist über einen Drehantrieb
27 verschwenkbar, so daß die Klemmbacken 25 von einer Klemmstellung in eine
Ruhestellung bewegt werden können. In der Zeichnungsfigur 7, rechte Seite, ist im
oberen Bild die Klemmstellung dargestellt, in der die Klemmbacken 25 über den
Anfang 27 des Bandes in Pfeilrichtung 28 geschwenkt sind und den Bandanfang 27
gegen die Auflagefläche 29 des Fangwagens 5 pressen. In dem unterem Bild ist die
Klemmbacke 25 in Pfeilrichtung 30 verschwenkt, so daß sie unterhalb des Bandes
positioniert ist. Das Band kann in dieser Stellung den Fangwagen 5 passieren, ohne
durch die Klemmbacken 25 behindert zu werden.
Anhand Fig. 1 wird nachfolgend der Funktionsablauf der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beschrieben. Das Band B wird nach Verlassen des nicht dargestellten
letzten Walzgerüstes der Warmbandfertigstraße in den Treiber 1 eingeführt und von
dort in die trichterartig gebildete Öffnung zwischen dem oberen Leitblech 9 und
unteren Leitblech 10 des Fangwagens 5 geleitet. Sobald der Anfang des Bandes B
dort angekommen ist, setzt sich der Fangwagen 5 mit hohen Beschleunigungswerten in
Bewegung und sobald der Fangwagen 5 die Auslaufgeschwindigkeit des Bandes B
erreicht hat, wird das untere Leitblech 10 durch Betätigung der Druckmitteleinheit 12 gegen
das obere Leitblech 9 gezogen, wobei das Band B eingeklemmt und mit dem
Fangwagen 5 unter leichtem Zug in Richtung Haspel transportiert wird. Kurz vor dem
Erreichen des nicht dargestellten Haspels wird durch Umkehr der Druckmitteleinheit
12 das untere Leitblech 10 abgesenkt und damit das Band B freigegeben, so daß
dieses in den Haspel einlaufen und dort angewickelt werden kann. Der Fangwagen 5
bleibt mit geöffneten Leitblechen 9,10 von dem Haspel stehen, so daß der Rest des
Bandes ungehindert den Fangwagen 5 passieren kann. Da der Fangwagen 5 in seiner
Längserstreckung sehr kurz baut, beispielsweise 0,5 m, werden die Kühldüsen 3
unterhalb des Kühlrollganges ebensowenig behindert wie die nicht dargestellte
Kühlung oberhalb des Rollganges. Der Fangwagen 5 ermöglicht in seinen
verschiedenen vorstehend beschriebenen Ausführungen ein sicheres Führen selbst
dünnster Bänder zwischen der Warmbandstraße und dem anschließenden
Warmbandhaspel, so daß auch das Walzen von Bändern unterhalb 1 mm auf
Warmbandstraßen ohne großen technischen Aufwand möglich wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Führung des Kopfendes eines Warmbandes im Bereich eines
Kühlrollganges zwischen einer Warmbandstraße und dem im Abstand dazu
angeordneten Warmbandhaspel,
gekennzeichnet durch
einen zwischen dem letzten Gerüst der Warmbandstraße und dem
Warmbandhaspel über dem Kühlrollgang mittels eines Beschleunigungs- und
Verzögerungsantriebs (20) verfahrbaren Fangwagen (5) für den Anfang des das
letzte Gerüst mit Walzgeschwindigkeit verlassenden Bandes (B), der aus einer
Ruhestellung unmittelbar hinter dem Gerüst auf mindestens eine der
Auslaufgeschwindigkeit des Bandes (B) entsprechende Geschwindigkeit
beschleunigbar und vor dem Haspel abbremsbar ist und der mit Einrichtungen
zum Fangen, Festhalten und Freigeben des Bandanfanges (27) während
seines Verfahrweges ausgerüstet ist.
2. Vorrichtung zur Führung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fangwagen (5) auf parallel zum Kühlrollgang verlaufenden Schienen
(4) geführt ist.
3. Vorrichtung zur Führung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fangwagen (5) oberhalb des Kühlrollganges auf beidseitig
angeordneten Schienen (4) verfahrbar ist.
4. Vorrichtung zur Führung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fangwagen zentral zwischen den fliegend gelagerten Rollen (2a, b) des
Kühlrollganges auf unterhalb desselben angeordneten Schienen (4) verfahrbar
ist und mit den Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des
Bandanfanges nach oben in die Kühlrollgangsebene ragt.
5. Vorrichtung zur Führung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des
Bandanfanges als die Bandober- und Unterseite zwischen sich aufnehmende
zangenartige Klemmeinrichtung (9, 10) ausgebildet sind, die druckmittelbetätigt
(12) von einer geöffneten Stellung in eine Klemmstellung umschaltbar ist.
6. Vorrichtung zur Führung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des
Bandanfanges aus zu- und abschaltbaren Magneten (24a) bestehen.
7. Vorrichtung zur Führung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des
Bandanfanges aus zu- und abschaltbaren Saugnäpfen (24b) bestehen.
8. Vorrichtung zur Führung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum Fangen, Festhalten und Freigeben des
Bandanfanges (27) aus am Fangwagen um eine horizontale Achse schwenkbar
befestigten Klemmbacken (25) bestehen, die aus einer Ruhestellung unterhalb
der Kühlrollgangsebene in eine Klemmstellung oberhalb der
Kühlrollgangsebene verschwenkbar sind, in der sie den Bandanfang (27) auf
dem Fangwagen (5) klemmen.
9. Vorrichtung zur Führung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet
daß der Beschleunigungs- und Verzögerungsantrieb als parallel zum
Kühlrollgang endlos umlaufender Kettentrieb (16) ausgebildet ist, an dessen
Obertrum der Fangwagen (5) angelenkt ist und der um jeweils mindestens ein
Umlenkkettenrad (17) und ein Antriebskettenrad (18) geführt ist, das mit einem
leistungsstarken Antriebsmotor (20) verbunden ist.
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