DE19631064A1

DE19631064A1 - Fluchttürüberwachung

Info

Publication number: DE19631064A1
Application number: DE19631064A
Authority: DE
Inventors: Jens Rothenburg
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 1996-08-01
Filing date: 1996-08-01
Publication date: 1998-02-05

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung mit den Merkmalen des Oberbe griffs des Patentanspruchs 1.

Derartige Sicherungseinrichtungen sind bekannt als sogenannte Rettungswegsi cherungseinrichtungen, auch als RWS-Systeme bezeichnet. Sie dienen der Absi cherung von Notausgängen. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Auslegung sol cher Systeme sind in den "Bauaufsichtlichen Anforderungen an elektrische Verrie gelungen von Türen in Rettungswegen" [Mitteilungen Institut für Bautechnik, 31.03.1989] veröffentlicht.

Ziel der RWS ist es, Flucht- und Rettungswege, z. B. an Notausgangstüren, so zu sichern, daß die Türen im Normalfall geschlossen sind. Sie sollen im Notfall von innen ohne weiteres geöffnet werden können oder sich im Notfall selbsttätig öff nen. Sobald die Tür im Notfall geöffnet wird, erfolgt eine optische oder akustische Anzeige z. B. über Blitzlicht oder Sirene. Die Alarmanzeige kann auch in einer Zentrale, z. B. beim Pförtner, erfolgen.

Der genaue Aufbau von bekannten RWS-Systemen ist z. B. in DE-PS 38 34 538, DE-GM 93 14 870.4 und in DE-OS 37 16 021 beschrieben. In der DE-OS 195 31 323 A1 wird ein Diagnose- und Überwachungsverfahren für ein RWS-System mit mehreren miteinander verbundenen Rettungstüren beschrieben.

Zur Steuerung von RWS-Systemen werden bereits Steuerungseinheiten verwen det, die mit einem zentralen Mikrocomputer ausgestattet sind. Der Mikrocomputer ist mit den verschiedenen Türsicherungs- und Türüberwachungselementen ver bunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungs- und Überwachungs einrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln, die einfacher aufgebaut ist. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1.

Bei bekannten herkömmlichen Fluchttüreinrichtungen wird die Tür im Normalfall durch einen elektrischen oder elektromagnetischen Verriegelungsmechanismus, beispielsweise einem Elektromagneten, verriegelt. Im Notfall kann die Verriegelung geöffnet werden durch einen manuell betätigten Nottaster und/oder durch eine mit einem Gefahrenmelder, z. B. einem Rauchmelder, verbundene Steuerungseinheit. Ein derartiger Nottaster ist gemäß den Richtlinien [Mitteilungen Institut für Bau technik, 31.03.1989] für im Normalfall verriegelte Fluchttüren erforderlich.

Mit der erfindungsgemäßen Ausführung der Fluchttürüberwachung läßt sich ein preiswertes Überwachungssystem mit sehr wenigen Bauteilen realisieren, das auch leicht nachträglich an einer Fluchttür angebracht werden kann. Die Fluchttür ist im Unterschied zu den bekannten herkömmlichen Einrichtungen bei der Erfin dung im Normalbetrieb nicht verriegelt, daher ist auch kein Nottaster oder eine Verbindung mit einer Gefahrenmeldeeinrichtung erforderlich. Hierdurch ergeben sich Kostenvorteile gegenüber herkömmlichen Anordnungen. Von besonderem Vorteil ist es, wenn keine elektrische Verriegelung vorgesehen oder lediglich eine Verriegelung, die bei Normalbetrieb, d. h. nicht in der Nacht oder wenn die Not ausgangsfunktion nicht erforderlich ist, nicht eingeschaltet ist, vorzugsweise muß dies durch eine entsprechende Einrichtung sichergestellt sein.

Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, die nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert werden.

Dabei zeigt

Fig. 1 eine Frontansicht eines Notausgangs mit Fluchttür, versehen mit einem RWS-System, Türansicht von innen;

Fig. 2 eine Frontansicht eines Notausgangs mit Fluchttür, versehen mit einer Fluchttürüberwachungsanlage.

Um die Unterschiede der Erfindung gegenüber den bekannten Einrichtungen bes ser herauszustellen, ist zunächst in Fig. 1 die Frontansicht eines in bekannter Weise ausgestatteten Notausgangs mit der Fluchttür 1 gezeigt, die als nach außen öffnende Anschlag-Drehtür ausgebildet ist. Im Normalfall ist die Fluchttür ge schlossen; sie soll lediglich im Notfall geöffnet werden können. Am oberen Rand der Tür ist eine Verriegelungseinrichtung 2 angebracht, die die Tür im Normalfall in Schließlage hält. Die Türverriegelung 2 kann beispielsweise aus einem Elektroma gneten, einem elektrischen Sperriegel oder einem im Bereich der Türklinke 8 an gebrachten elektrischen Türschloß bestehen. Im Notfall kann die Verriegelungs einrichtung über einen neben der Tür angebrachten Nottaster 3 oder über eine auf dem Türblatt angeordnete Sensorgriffleiste 4 entriegelt werden, so daß die Tür geöffnet werden kann. Wenn die Tür geöffnet ist, wird ein optisches und/oder akustisches Signal über ein Blitzlicht 5 bzw. eine Alarmsirene 6 abgegeben, die oberhalb der Tür installiert sind. Ein Brandschutzmelder 7, der oberhalb der Tür angebracht ist, kann im Brandfall ebenfalls die Entriegelung der Tür auslösen. Der Brandmelder 7 kann z. B. als sogenannte Brandmeldeanlage ausgebildet sein, be stehend aus Brandsensor und Meldeelektronik.

Die Funktionen der Türbaugruppen 2 bis 12 werden von einer selbständig arbei tenden Türzentrale 20 überwacht und/oder gesteuert. Die Türzentrale ist vorzugs weise in einem Gehäuse 9 neben der Tür angeordnet und enthält eine Steue rungseinheit 15 mit einem Mikroprozessor. Als weitere Baueinheiten enthält die Türzentrale noch beispielsweise den Nottaster 3, eine LED-Zustandsanzeige 11 und einen Schlüsselschalter 12. Weitere Baugruppen, beispielsweise ein elektri scher Antrieb 10 zum Öffnen der Tür im Notfall, können mit der Türzentrale ver bunden sein.

Fig. 2 zeigt eine Fluchttürüberwachungseinrichtung in erfindungsgemäßer Ausfüh rung. Die Fluchttür 1 ist im Normalfall geschlossen, jedoch nicht verriegelt. Die Tür wird durch den Gleitarmtürschließer 17 geschlossen, wenn sie zuvor geöffnet wur de.

Wird die Tür geöffnet, so wird ein Schaltkontakt betätigt, der mit der Steuerungs einheit 15 der Türzentrale 20 verbunden ist. Der Schaltkontakt kann im Bereich des Türschließers ausgebildet sein, beispielsweise als Schaltkontakt 22 im Bewe gungsbereich des in der Gleitschiene 21 geführten Gleitsteins 21b, der am freien Ende des mit der Schließerwelle gekoppelten Gleitarms 21a angeordnet ist oder auch als Schaltkontakt im Gehäuse 17 des Türschließers angebracht sein und z. B. mit der Schließerwelle oder einem anderen im Gehäuse abhängig von der Flü gelbewegung bewegten Bauteil zusammenwirken. Er kann auch als Schaltkontakt 23 im Bereich des Türfalzes (23) ausgebildet sein und mit dem Flügel zusammen wirken. Der Schaltkontakt kann als elektrischer Schalter, als Reedkontakt, als elektromagnetischer Näherungsschalter o. ä. ausgeführt sein.

Wird der Schalter geöffnet, so wird über die Steuerungseinheit 15 zunächst ein Voralarm, beispielsweise durch eine blinkende LED oder eine Sprachausgabeein heit in der Türzentrale, ausgelöst. Der Voralarm soll bei versehentlichem kurzem Öffnen der Tür den Benutzer auf seinen Irrtum hinweisen, ohne gleich einen Hauptalarm auszulösen. Die Dauer der Voralarmzeit ist über ein Potentiometer in der Türzentrale einstellbar, beispielsweise zwischen 0 und 60 Sekunden. Wird die Tür länger als die eingestellte Voralarmzeit geöffnet, so löst die Steuerungseinheit den Hauptalarm aus über das Blitzlicht 5 und die Alarmsirene 6. Die Steuerungs einheit kann mit einer Überwachungszentrale 25 verbunden sein, an die Vor- und Hauptalarm weitergemeldet werden.

Die Steuerungseinheit ist mit einem Schlüsselschalter 12 verbunden, über den die Tür für eine bestimmte Zeit berechtigt geöffnet werden kann, ohne Alarm auszulö sen. Hierdurch wird in einfacher Weise eine Zutrittskontrolle realisiert. Über ein Potentiometer in der Türzentrale 20 ist die maximal berechtigte Öffnungszeit ein stellbar, beispielsweise zwischen 0 und 120 Sekunden. Wird die Tür länger als die maximale berechtigte Öffnungszeit geöffnet, so wird ebenfalls Hauptalarm ausge löst. Die maximale Öffnungszeit kann durch erneutes Betätigen des Schlüssel schalters verlängert werden.

Wurde Alarm ausgelöst, so kann die Alarmfunktion über den Schlüsselschalter zu rückgestellt werden.

Neben den oben bereits erwähnten Funktionen können über den Schlüsselschal ter 12 verschiedene Betriebsmodi eingestellt werden, wie z. B. "ausgeschaltet", "scharf" oder wie oben erwähnt "Kurzzeitfreigabe". Bei Betriebsmodus "scharf" löst jede Öffnung der Tür Alarm aus.

Bezugszeichenliste

1 Fluchttür
2 Verriegelungseinrichtung
3 Nottaster
4 Sensorgriffleiste
5 Blitzlicht
6 Alarmsirene
7 Brandmelder
8 Türklinke
9 Gehäuse
10 elektrischer Türantrieb
11 LED-Zustandsanzeige
12 Schlüsselschalter
15 Steuerungseinheit
17 Gleitarmtürschließer
20 Türzentrale
21 Gleitschiene
22 Schaltkontakt im Bereich des Türschließers
23 Schaltkontakt im Bereich des Türfalzes
25 Überwachungszentrale.

Claims

1. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung für eine Tür- oder Fensteranlage mit mindestens einer Tür bzw. mindestens einem Fenster, Klappe oder dergleichen, vorzugsweise eine Fluchttür, welche vorzugsweise mit einem Gleitarmtürschlie ßer verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür mit einer Alarmeinrichtung verbunden ist und im Normalbetrieb in Schließstellung nicht verriegelt ist.

2. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steurungseinheit (15) der Alarmeinrich tung mit einem Schaltkontakt (22) verbunden ist, der im Bereich des Türschlie ßers, vorzugsweise im Bereich des kraftübertragenden Gestänges, insbesonde re im Bereich der den Gleitarm führenden Gleitschiene (21) angeordnet ist.

3. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, da durch gekennzeichnet daß die Steurungseinheit (15) der Alarmeinrichtung mit einem Schaltkontakt (23) verbunden ist, der vorzugsweise im Bereich des Türfalzes angeordnet ist.

4. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim kurzzeitigen Öffnen der Tür innerhalb eines einstellbaren Zeitraums ein Voralarm erfolgt, vorzugsweise über eine blinkende LED (11) oder eine Sprachausgabeeinheit, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, daß der Zeitraum bis Null einstellbar ist.

5. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hauptalarm, bei spielsweise über das Blitzlicht (5) und/oder eine Sirene (6) ausgelöst wird, wenn die Tür länger als die eingestellte Voralarmzeit geöffnet ist.

6. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Alarmfunktion vorzugsweise über einen Schlüsselschalter (12) o. dgl. für eine einstellbare Zeit dauer oder auf unbestimmte Zeitdauer deaktiviert werden kann, um ein berech tigtes Öffnen der Tür zu ermöglichen und die Tür in Offenlage halten zu können, z. B. über eine Feststellanlage.

7. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Alarmfunktion vorzugsweise über einen Schlüsselschalter (12) o. dgl. für eine einstellbare Zeit dauer oder auf unbestimmte Zeitdauer aktiviert werden kann.

8. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarm vorzugs weise über den Schlüsselschalter (12) o. dgl. zurückgestellt werden kann.

9. Sicherungs- und Überwachungseinrichtung nach einem der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarm an eine Überwachungszentrale weitergemeldet wird.