DE19628647A1 - Farbtransportwalze für das Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine und Verfahren zur Herstellung der Walze - Google Patents
Farbtransportwalze für das Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine und Verfahren zur Herstellung der WalzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Farbtransportwalze, wie Farbwalze, Auftragwalze, oder
Reibzylinder, für ein zwischen Panoramadruck und Druck von mehreren Farben
nebeneinander umstellbares Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung behandelt weiterhin ein
Verfahren zur Herstellung einer derartigen Walze.
Unter Panoramadruck versteht man den Druck eines Bildes über zwei Seiten einer
Zeitung ohne Bildunterbrechung. Bei einer vier Seiten breiten Druckmaschine
können also bei Panoramadruck zwei sich jeweils über zwei Seiten erstreckende
Panoramabilder gedruckt werden, wobei zwischen diesen Panoramaseiten ein nicht
bedruckter weißer Rand bestehen bleibt. Bei der Umstellung eines Druckwerkes von
Panoramadruck auf Druck von vier Farben nebeneinander oder umgekehrt sind am
Farbwerk je nach dessen Bauart diverse Umrüstarbeiten nötig. So weisen z. B.
Farbwalzen und Auftragwalzen zur Trennung unterschiedlicher Farben
nebeneinander Einstiche auf. Das sind Vertiefungen im Gummibezug dieser Walzen
im Bereich des nicht bedruckten weißen Rands des Druckprodukts. Beim Druck von
vier Farben nebeneinander sind normalerweise drei Einstiche im Bereich zwischen
den Farben notwendig. Bei Panoramadruck wird nur ein Einstich im Bereich
zwischen den beiden Panoramaseiten benötigt. Bei der Umrüstung von einer
Produktionsart auf die andere sind deshalb Auftrag- und Farbwalzen zu wechseln.
Dies ist sehr zeitaufwendig, zumal der Wechsel auch eine Neujustage erfordert.
Auch ist der Austausch der Walzen umständlich und körperlich anstrengend, da
diese bis zu 100 kg schwer sind. Diese Problematik stellt sich auch bei zwei Seiten
breiten Maschinen, also Druckmaschinen, die ggf. eine Panoramaseite bedrucken,
ein.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine universell einsetzbare Farbtransportwalze für ein
zwischen Panoramadruck und Druck von mehreren Farben nebeneinander
umstellbares Farbwerk zu schaffen. Weiterhin besteht die Aufgabe, ein Verfahren
zum Herstellen einer erfindungsgemäßen Farbtransportwalze zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen
Farbtransportwalze mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 19 gelöst. Die
Erfindung verschließt bei Panoramadruck den bzw. die störenden Einstiche der
Farbtransportwalze. Es erübrigt sich dadurch der Austausch von
Farbtransportwalzen samt deren Justage, wodurch die Umstellung auf die andere
Produktionsart schnell und mit wenig Aufwand möglich ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch:
Fig. 1 eine Farbwalze mit einem schiebbaren Mantelbereich,
Fig. 2 (2.1 und 2.2) einen Reibzylinder mit schiebbaren Mantelbereichen,
Fig. 3 eine Auftragwalze mit schlauchbedeckten Einstichen,
Fig. 4 (4.1 bis 4.4) die Verfahrensschritte zur Herstellung der Auftragwalze nach
Fig. 3,
Fig. 5 einen Reibzylinder mit verschließbaren Einstichen,
Fig. 6 die Einzelheit Z aus Fig. 5,
Fig. 7 den Schnitt VII-VII nach Fig. 6,
Fig. 8 eine weitere Variante zu Fig. 5,
Fig. 9 den Schnitt IX-IX nach Fig. 8,
Fig. 10 (10.1 u. 10.2): ein Farbwerk mit Transportwalzen mit schließbaren Einstichen.
Fig. 1 zeigt eine Farbwalze 1, die in einem Farbwerk einer Druckmaschine für den
Farbübertrag dient. Auch andere Gummiwalzen, z. B. Auftragwalzen, könnten so
aufgebaut sein. Die Farbwalze 1 ist für eine einfach breite Druckmaschine, d. h. eine
zwei Seiten breite Druckmaschine, vorgesehen. Mittig weist die Farbtransportwalze 1
einen Einstich 2 auf, der den Mantel 3 in zwei Teile unterteilt. Ein Teil ist als dreh-
und schiebbare Hülse 4 auf dem Kern 5 der Farbwalze 1 gelagert, der andere Teil 6
des Mantels 3 lagert lediglich drehbar, beispielsweise mit Rillenkugellagern 7
gelagert, auf dem Kern 5. Die Lagerung der Hülse 4 erfolgt vorteilhaft mittels eines
Nadellagers 8 und eines Rillenkugellagers 9. Das Nadellager 8 bietet den axialen
Freiheitsgrad. Die axiale Festlegung erfolgt über das Rillenkugellager 9. Dieses kann
axial bewegt und in der benötigten axialen Position fixiert werden. Hierfür eignet sich
z. B. ein Rillenkugellager, dessen Innenring mittels eines Gewindestiftes festlegbar
ist, z. B. die Lagerreihe YAR eines Wälzlagerherstellers. Die Hülse 4 wie auch das
Teil 6 bestehen jeweils aus einer Trägerhülse 10, 11, auf der sich eine elastische
Schicht 12, 13 befindet.
Für Panoramadruck ist die Hülse 4 an den unverschiebbaren Teil 6 des Mantels 3
angerückt, wie im oberen Teil der Schnittdarstellung der Fig. 1 gezeigt. Für den
Druck von zwei Farben nebeneinander wird die Hülse 4 abgerückt, so daß sich ein
Einstich 2 bildet, wie im unteren Teil der Fig. 1 gezeigt. Die entsprechende
Farbführung ist jeweils über und unter der Farbwalze 1 schematisch angedeutet.
Der Aufbau der Farbwalze 1 gemäß Fig. 1 kann auch zweifach nebeneinander auf
einer Walze angeordnet werden, wobei diese dann für sogenannte doppelt breite
Maschinen, d. h. für Maschinen mit zwei Panoramaseiten bzw. vier Farben
nebeneinander, anwendbar ist. Walzen für derartige Maschinen werden bei den
nachfolgenden Ausführungsbeispielen gezeigt, wobei in Umkehrung des Gesagten
bei Entfall eines schließbaren Einstichbereiches diese Walzen auch für einfach breite
Maschinen anwendbar sind. Das Prinzip kann auch für Reibzylinder angewendet
werden, wobei in diesem Falle die Trägerhülsen 10,11 eine oleophile Schicht,
beispielsweise aus Kupfer, tragen. Auch kann für die Hülse 4 sowie den
unverschiebbaren Teil 6 des Mantels 3 eine Gleitlagerung angewendet werden.
Fig. 2 zeigt einen Reibzylinder 14 mit zwei verschließbaren Einstichen 15 (Fig. 2.2).
Der Reibzylinder 14 ist nur halbseitig gezeichnet, er erstreckt sich über zwei
Panoramaseiten bzw. vier Einzelseiten. In der Mitte, also im Bereich zwischen den
beiden Panoramaseiten weist der Zylinder 14 einen dritten Einstich 16 auf, der
gegebenenfalls auch nicht vorhanden zu sein braucht, z. B. wenn mit dem
Reibzylinder 14 Auftragwalzen zusammen arbeiten, die mit einem Einstich im
Bereich zwischen den Panoramaseiten versehen sind. Beiderseits des Einstichs 15,
also im Bereich der zwei nebeneinander zu druckenden Farben, trägt der Kern 17
zwei Hülsen 18, 19, die jeweils aus einer Trägerhülse 20, 21 mit einem Belag mit
oleophiler Eigenschaft, vornehmlich einer Kupferschicht 22, 23, bestehen. Die
Schicht kann auch beispielsweise aus Rilsan oder PA 11 sein. Die Trägerhülse 20,
21 besteht vorteilhaft aus einem galvanisch erzeugten Nickelrohr. Sie kann auch aus
dünnwandigem Blech geschweißt oder gewickelt sein oder aus einem glasfaser-
oder kohlefaserverstärkten Kunststoff bestehen. Die nicht gezeigte zweite Hälfte des
Reibzylinders 14 ist gleichartig aufgebaut.
Im in Fig. 2.2 gezeigten Zustand dient der Reibzylinder 14 zum Druck von vier
Farben nebeneinander, die schematisch über dem Reibzylinder 14 angedeutet sind.
Für Panoramadruck werden die äußeren Hülsen 18 über die Einstiche 15 geschoben
(Fig. 2.1). Man erhält jetzt pro Panoramaseite, die über dem Reibzylinder 14
schematisch dargestellt ist, eine geschlossene Mantelfläche. Zum Verschieben der
Hülsen 18 wird zwischen diesen und dem Kern 17 ein Luftpolster aufgebaut.
Dahingehende Konstruktionen eines Zylinders zum Verschieben eines auf ihm
befindlichen Rohres sind dem Fachmann geläufig und brauchen deshalb nicht näher
erläutert zu werden. Mittels eines solchen Luftpolsters werden auch die inneren
Hülsen 19 montiert. Nach dem Ablassen des Luftpolsters sitzen die Hülsen 18,19
reibschlüssig fest. Das Prinzip der Hülsenverschiebung gemäß Fig. 2 kann auch für
Farb- und Auftragwalzen angewendet werden. Hierfür tragen dann die Trägerhülsen
20, 21 elastische Schichten.
Fig. 3 zeigt eine Auftragwalze 24, bei der wiederum nur die linke, sich über eine
schematisch angedeutete Panoramaseite erstreckende Hälfte gezeigt wird. Die
Auftragwalze 24 hat jeweils einen Einstich 25 in der Mitte jeder Panoramaseite, also
im Bereich zwischen gegebenenfalls zwei statt der Panoramaseite nebeneinander zu
druckenden Farben, die unter der Auftragwalze 24 schematisch angegeben sind.
Weiterhin weist die Auftragwalze 24 einen Einstich 26 in der Mitte, also im Bereich
zwischen den beiden Panoramaseiten, auf. Die Auftragwalze 24 enthält eine Achse
27, auf der mittels Wälzlagern 28 ein Kern 29 drehbar gelagert ist. Dieser trägt eine
elastische Schicht 30, beispielsweise eine Gummischicht, in die umlaufende
Aussparungen 31, 32 eingearbeitet sind. Die elastische Schicht 30 und die
Aussparungen 31, 32 überdeckt ein elastischer Schlauch 33, beispielsweise ein
Gummischlauch, der in die Aussparungen 31, 32 eingestülpt ist. Von den
Aussparungen 31 in der Mitte der Panoramaseiten führt jeweils eine Leitung 34, 35
an einen Rand der Auftragwalze 24 und schließt mit jeweils einem einen
Druckluftanschluß aufweisenden Ventil 36, 37 ab. Die Druckluftanschlüsse können
vorteilhaft in Form von federbelastete Kegelventile enthaltenden Autoventilen
ausgebildet sein.
Für Panoramadruck setzt man die Einstiche 31 unter einen definierten Überdruck p.
Wie beim Autorad beaufschlagt man die Ventile 36, 37 mit dem bestimmten Druck
aus einem Druckbehälter. Dabei wird der in die Aussparungen 31 eingestülpte
elastische Schlauch aus letzteren heraus auf das Niveau des Schlauches auf der
elastischen Schicht 30 herausbewegt. Der pneumatisch aufgeblasene Schlauch 33
im Bereich der Aussparungen 31 weist eine Federkennlinie auf, die der des weiteren
Walzenbereiches im Bereich der elastischen Schicht 30 ähnelt. Es stellen sich
dadurch ähnliche Energieabsorptionsverhältnisse ein, was für eine lange
Lebensdauer wichtig ist. Für die Umstellung auf die andere Produktionsart, also für
Druck von vier Farben nebeneinander, wird der Druck in den Einsparungen 31
abgelassen, wodurch sich der Schlauch 33 in diese einstülpt und sich die Einstiche
25 ausbilden, wie an der unteren Hälfte der Auftragwalze 24 gezeigt. Das Ablassen
der Druckluft erfolgt unkontrolliert durch Öffnen des Ventilkegels, z. B. mit dem
Finger. Die in Fig. 3 gezeigte Auftragwalze kann bei entsprechender Ausbildung der
elastischen Schicht 30 und des elastischen Schlauches 33 auch als Farbwalze
eingesetzt werden. Je nach den Gegebenheiten des Farbwerks kann auch der
Einstich 26 entfallen.
In Fig. 4 sind die Verfahrensschritte zur Herstellung der Auftragwalze 24 gemäß Fig.
3 angegeben. Es ist jeweils nur ein Ausschnitt der Auftragwalze 24 dargestellt. Auf
den Kern 29 der Auftragwalze 24 wird zunächst eine elastische Schicht 30,
beispielsweise eine Gummischicht, aufgebracht. Anschließend wird die elastische
Schicht 30 überschliffen und die umlaufende Aussparung 31 eingestochen (Fig. 4.1).
Danach wird ein elastischer Schlauch 33 auf die elastische Schicht 30 aufgebracht,
beispielsweise ein Gummischlauch aufvulkanisiert oder aufgeklebt (Fig. 4.2) oder ein
Schrumpfschlauch warm aufgezogen. Der elastische Schlauch stülpt sich dabei in
die Aussparung 31 ein. Nunmehr wird der elastische Schlauch 33 mit der beim
späteren Einsatz der Auftragwalze 24 vorgesehenen Betätigungskraft aus der
Aussparung 31 herausbewegt, und zwar wird am Ventil 36 Druckluft mit einem
bestimmten definierten Druck p angelegt (Fig. 4.3). Schließlich wird der elastische
Schlauch 33 auf der gesamten Mantelfläche der Auftragwalze 24 überschliffen und
dabei also die Funktionsfläche der Auftragwalze 24 auf gleiche Höhe gebracht.
Für das Ausstülpen der elastischen Schicht 30 aus der Aussparung 31 sind auch
andere Betätigungsmechanismen möglich. So kann statt mit einem gasförmigen
auch mit einem flüssigen Druckmedium gearbeitet werden. Auch können in der
Aussparung 31 Piezotranslatoren angeordnet werden, die bei Ansteuerung den
elastischen Schlauch 33 ausstülpen. Auch mechanische Betätigungsmittel sind
möglich. So können im Kern 29 im Bereich der Aussparung 31 Arbeitszylinder oder
elektrische Magnete angeordnet sein, die direkt oder über Getriebe den Schlauch 33
ausstülpen. Auch kann beispielsweise der elastische Schlauch 33 auf der zur
Aussparung 31 zugewandten Seite eine leitfähige Schicht tragen, mit der eine
elektrostatische Kraft erzeugbar ist, die den Schlauch 33 aus der Aussparung 31
herausbewegt.
Fig. 5 zeigt einen Reibzylinder 38 mit zwei Einstichen 39, 40, angeordnet jeweils im
Bereich der Mitte einer Panoramaseite. Die Einstiche 39, 40 sind mit jeweils einem
Streifen 41 aus einem oleophilen Material verschließbar. Hierzu ist in jeden Einstich
39, 40 eine Spannklammer 42 eingeschraubt, in die der Streifen 41 eingehängt ist
(Fig. 6 und 7). Der Streifen 41 kann aus einem oleophilen Kunststoff,
beispielsweise Rilsan oder Polyurethan bestehen. Für die Montage wird ein
derartiger aus Kunststoff bestehender Streifen im Wasserbad erwärmt, wodurch sich
dieser ausdehnt und so leicht in die Einstiche 39, 40 eingelegt und mit seinen Nasen
43 in die Spannklammer 42 eingehängt werden kann. Beim Abkühlen spannt sich
dann der Streifen 41. Der Streifen 41 sollte von seinen Materialeigenschaften und
seiner Oberfläche her der restlichen Oberfläche des Mantels des Reibzylinders 38
sehr ähnlich sein. Dies kann auch beispielsweise mit einem Stahlstreifen mit einer
Kupferoberfläche realisiert werden. Ein solcher Streifen ist auch im kalten Zustand
über Totpunkt leicht spannbar. Die Streifen 41 sind leicht montier- und demontierbar
und liegen bei üblichen Betriebsgeschwindigkeiten des Reibzylinders 38 glatt und
fest im Einstich 39, 40 an. Mit den eingelegten Streifen 41 steht der Reibzylinder 38
für Panoramadruck zur Verfügung, nach Entnahme der Streifen 41 dient er zum
Druck von vier Farben nebeneinander.
Fig. 8 zeigt eine weitere Möglichkeit des Verschließens von Einstichen 44, 45 in
einem Reibzylinder 46. Der Einstich 44, 45 weist eine Schwalbenschwanzführung
oder ähnliche per Formschluß wirkende Führung auf (Fig. 9), die den entsprechend
geformten Streifen 47 zuverlässig hält. Dieser besteht hier vorteilhaft aus einem
elastischen Werkstoff, beispielsweise einem oleophilen Gummi oder Polyurethan.
Die Reibzylinder 38, 46 können auch, nicht dargestellt, mit einem weiteren, nicht
verschließbaren Einstich im Bereich zwischen den beiden Panoramaseiten versehen
sein.
Ein Farbwerk mit der beispielhaften Anwendung verschiedener beschriebener
Farbtransportwalzen mit verschließbaren Einstichen zeigen die Fig. 10.1 und
10.2, wobei gemäß Fig. 10.1 das Farbwerk für Panoramadruck eingestellt ist. Diese
Druckart ist symbolisch über dem Farbwerk mit den zwei Panoramaseiten
angegeben. Der Farbstrom wird vom Duktor 48 über die Filmwalze 49, die Farbwalze
1′, den Reibzylinder 50, die Farbwalze 1′′, den Reibzylinder 38 und die beiden
Auftragwalzen 51, 52 auf den Formzylinder 53 transportiert. Die Farbwalzen 1′ und
1′′ sind baugleich gemäß Fig. 1 ausgeführt, allerdings mit zwei Anordnungen
nebeneinander (zwei Panoramaseiten). Die Bezugszeichen sind zur Unterscheidung
mit ′ und ′′ versehen. Bei diesen Farbwalzen 1′, 1′′ sind die beiden Einstiche 2
verschlossen. Die Farbwalzen 1′, 1′′ zeigen lediglich einen Einstich zwischen den
Panoramaseiten vor. Der Reibzylinder 38 entspricht dem in Fig. 5 gezeigten, wobei
dessen Einstiche 39, 40 mit eingelegten Streifen 41 verschlossen sind. Die
Auftragwalzen 51, 52 besitzen lediglich einen mittigen Einstich zwischen den beiden
Panoramaseiten. Die Anzahl der Einstiche ist bei den Fig. 10.1 und 10.2 in den
Walzen als Ziffer angegeben.
Die Umstellung des Farbwerkes auf die in Fig. 10.2 gezeigte Version für Druck von
vier Farben nebeneinander (die Farben sind schematisch über den Farbwerk
angegeben) erfolgt derart, daß bei den Farbwalzen 1′, 1′′ die Hülsen 4 vom Mantel 3
abgerückt und somit die beiden Einstiche 2 freigegeben werden. Außerdem werden
beim Reibzylinder 3 die Streifen 41 aus den Einstichen 44, 45 entnommen und
letztere somit freigelegt. Außerdem ist bei Druck von vier Farben nebeneinander der
Changierhub der Reibzylinder 49 und 38 kleiner als bei Panoramadruck, damit sich
die vier nebeneinander liegenden Farben nicht mischen.
Die beschriebenen Farbtransportwalzen 1,14, 24, 38, 46 erlauben es auch, soweit
sie mehrere verschließbare Einstiche 2,15, 25, 39, 40, 44, 45 enthalten, nur einen
Teil der Einstiche 2, 15, 25, 39, 40, 44, 45 zu verschließen und nebeneinander
Panoramadruck und Druck von einzelnen Farben vorzunehmen.
Claims (19)
1. Farbtransportwalze, wie Farbwalze, Auftragwalze oder Reibzylinder, für ein
zwischen Druck von mindestens einer Panoramaseite und zwei Farben
nebeneinander pro Panoramaseite umstellbares Farbwerk einer
Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Einstich im Bereich zwischen den
beiden Farben, dadurch gekennzeichnet, daß der Einstich (2,15, 25, 39, 40,
44, 45) schließbar ist.
2. Farbtransportwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einstich (2, 25) in einer Farbtransportwalze (1, 24) mit einer elastischen
Mantelschicht (12, 30), wie einer Farb- oder Auftragwalze, angeordnet ist.
3. Farbtransportwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einstich (15, 39, 40, 44, 45) in einem Reibzylinder (14, 38, 46) angeordnet ist.
4. Farbtransportwalze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
einer der beiderseits des Einstiches (2, 15) liegenden Teile des Mantels (3) der
Farbtransportwalze (1) als Hülse (4,18) ausgebildet und über den Einstich (2,
15) axial verschiebbar ausgebildet ist.
5. Farbtransportwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(18) mit Gleitsitz schiebbar auf dem Kern (17) der Farbtransportwalze (14)
gelagert ist.
6. Farbtransportwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(4) in Wälzlagern (8, 9) dreh- und schiebbar auf dem Kern (5) der
Farbtransportwalze (1) gelagert ist.
7. Farbtransportwalze nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (4) eine Trägerhülse (10) aufweist, auf der sich
eine elastische Schicht (12, 13) befindet.
8. Farbtransportwalze nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (18) eine Trägerhülse (20) aufweist, auf der ein
Belag (22) mit oleophiler Eigenschaft aufgebracht ist.
9. Farbtransportwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einstich (25) als umlaufende Aussparung (31) in einer elastischen Schicht (30)
ausgeführt ist und die elastische Schicht (30) und die Aussparung (31) von
einem elastischen Schlauch (33) überzogen sind, der in die Aussparung (31)
eingestülpt ist und aus der Aussparung (31) auf die Höhe des beiderseits der
Aussparung (31) befindlichen Schlauches (33) heraus bewegbar ist.
10. Farbtransportwalze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aussparung (31) mit einem flüssigen oder gasförmigen Druckmedium füllbar ist.
11. Farbtransportwalze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbtransportwalze (24) einen mit einem Ventil (36, 37) versehenen
Druckluftanschluß aufweist, der über eine Leitung (34, 35) mit der Aussparung
(31) in Verbindung steht.
12. Farbtransportwalze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
elastische Schlauch (33) mit Piezotranslatoren aus der Aussparung (31) heraus
bewegbar ist.
13. Farbtransportwalze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
elastische Schlauch (33) mit einem mechanischen Getriebe aus der Aussparung
(31) heraus bewegbar ist.
14. Farbtransportwalze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
elastische Schlauch (33) auf der zur Aussparung (31) zeigenden Seite eine
leitfähige Schicht trägt, mit deren Hilfe eine elektrostatische, den Schlauch (33)
aus der Aussparung (31) heraus bewegbare Kraft erzeugbar ist.
15. Farbtransportwalze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
elastischen Schlauch (33) elektrische, den Schlauch (33) aus der Aussparung
(31) heraus bewegbare Magnete angreifen.
16. Farbtransportwalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Einstich (39, 40, 44, 45) des Reibzylinders (38, 46) ein den Einstich (39, 40, 44,
45) verschließender Streifen (41, 47) aus einem oleophilen Material einlegbar ist.
17. Farbtransportwalze nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Einstich (39, 40) eine Spanneinrichtung (42) angeordnet ist, mit der die beiden
Enden des Streifens (41) spannbar sind.
18. Farbtransportwalze nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einstich (44, 45) eine Führung aufweist, die den Streifen (47) formschlüssig hält.
19. Verfahren zur Herstellung einer Farbtransportwalze (24) nach einem der
Ansprüche 9 bis 15, mit den Verfahrensschritten
- a) Aufbringen einer elastischen Schicht (30) auf den Kern (29) der Farbtransportwalze (24),
- b) Überschleifen der elastischen Schicht (30),
- c) Einarbeiten einer Aussparung (31) in die elastische Schicht (30),
- d) Aufbringen eines elastischen Schlauches (33),
- e) Herausbewegen des elastischen Schlauches (33) aus der Aussparung (31) mit der beim späteren Einsatz der Farbtransportwalze (24) vorgesehenen Betätigungskraft,
- f) Überschleifen des elastischen Schlauches (33).
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