DE19628164A1 - Verstellbarer Vliesführer - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich eine Vorrichtung zur Führung eines Faservlieses auf
einer Führungsfläche eines Führungselementes, welches sich quer zur
Förderrichtung des Faservlieses erstreckt.
Aus der EP-PS 139 236 sind in den Fig. 8 Vliesführer gezeigt, die jeweils einen
unterschiedlichen Querschnitt aufweisen. So ist zum Beispiel in Fig. 8c ein
bogenförmiger Vliesführer 5.3 gezeigt, durch welchen das aus dem Streckwerk 4
abgegebene Vlies auf eine größere Breite durch die Wölbung gebracht wird. Je
nach Anwendungszweck, insbesondere im Hinblick auf eine gewünschte
Vliesbreite, wird ein entsprechend geformter Vliesführer eingesetzt.
Insbesondere beim Einrichten einer derartigen Maschine, wobei von mehreren
Abgabestellen Faservliese auf einen Fördertisch abgegeben und anschließend
doubliert werden, ist es notwendig, die Breite der abgegebenen Vliese genau
einzustellen. Mit dieser Einstellung soll erreicht werden, daß einerseits die zu
doublierenden Faservliese exakt aufeinanderliegen und andererseits bei der
noch teilweise vorhandenen Faserbandstruktur im Faservlies eine Gas
senbildung zu vermeiden. Mit der Gassenbildung ist gemeint, daß sich in
nerhalb der Vliesbreite leere Bereiche bilden, wodurch eine kontinuierliche
Faserverteilung über die Breite des Faservlieses nicht mehr gewährleistet ist.
Diese Gassenbildung wirkt sich bei der nachfolgenden Verarbeitung nachteilig
aus. Die Einstellung der Vliesbreite ist auch im Hinblick auf die anschließende
Verarbeitungseinheit wichtig, zumal die Vorlage einer definierten Vliesbreite
gewünscht wird.
Daraus resultiert, daß die exakte Einstellung der Vliesbreite einen hohen
Stellenwert einnimmt, um anschließend ein qualitativ hochwertiges Endprodukt
(Faden) zu bilden. Diese Einstellung muß immer dann vorgenommen werden,
wenn ein Wechsel in der Verarbeitung (z. B. neues Material) erfolgt. Das heißt,
mit der in der EP-PS 139 236 vorgeschlagenen Einrichtung muß je nach
gewünschter Einstellung ein Auswechseln der gezeigten Vliesführer
vorgenommen werden. Dabei kann es zu mehrfachem Auswechseln kommen,
bis man zu dem gewünschten Ergebnis gelangt. Daraus resultiert ein erheblicher
Arbeitsaufwand, sowie die Lagerhaltung von vielen Vliesführern mit
unterschiedlichen Querschnittsstrukturen.
Aus dem weiterhin bekannten japanischen Gebrauchsmuster JP-U-6-47 368 ist
eine Verstelleinrichtung zu entnehmen, wobei seitliche Führungsflächen einer
Führungsplatte in ihrer Schräglage einstellbar sind. Diese Einrichtung beeinflußt
jedoch nur den jeweiligen äußeren Randbereich des Faservlieses. Eine
homogene Einstellung über die gesamte Breite des Vlieses, insbesondere auch
im Hinblick auf die Vermeidung der angesprochenen Gassenbildung, kann
hierbei nicht erzielt werden. Außerdem handelt es sich hier um einen etwa
konkaven Vliesführer, mit welchem in der Regel eine Verschmälerung der
Faservliesbreite erzielt werden kann. Eine Erhöhung der Faservliesbreite, die
von einem vorangehenden Element (z. B. Streckwerk) abgegeben wird, ist
hiermit nicht möglich.
Der Erfindung liegt somit folgende Aufgabe zugrunde, ein Führungselement für
ein Faservlies derart auszubilden, daß einerseits die geschilderten Nachteile
des Standes der Technik vermeidet und andererseits eine einfache und optimale
Anpassung der Faservliesbreite gewährleistet. Zusätzlich soll es möglich sein,
auf spezielle seitliche Vliesführer, wie sie zum Beispiel in der genannten japa
nischen Gebrauchsmusterschrift gezeigt sind, zu verzichten. Diese Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß das Führungselement als ein, in einer quer zur
Förderrichtung des Faservlieses ausgerichteten Ebene, bogenförmig
verformbares Element ausgebildet ist und über eine Halteeinrichtung in der
eingestellten Lage gehalten wird.
Dadurch ist es möglich, je nach Materialvorlage einfache Einstellungen
vorzunehmen.
Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß das Führungselement aus einem
elastisch verformbaren Material besteht. Dadurch kann insbesondere die das
Führungselement lagernde Halteeinrichtung einfach ausgeführt werden und zum
Beispiel, wie weiter vorgeschlagen, mit einer einfachen stufenlosen Ver
stelleinrichtung versehen werden.
Durch die elastische Ausbildung des Führungselementes ist es möglich, daß die
Verstellelemente, zur Einstellung des Biegeradius des Führungselementes, die
Verstellung durch Anlage einer Druckkraft auf die Enden des
Führungselementes durchführen.
Durch die weiterhin vorgeschlagene Ausgestaltung des Querschnittes des
Führungselementes bedarf es keiner weiteren Elemente, um das
Führungselement in Förderrichtung zusätzlich seitlich zu führen. Das heißt, der
Querschnitt des Führungselementes wird so ausgebildet, so daß die Biegefe
stigkeit in Transportrichtung des Faservlieses größer ist, als in der quer zur
Förderrichtung des Faservlieses ausgerichteten Ebene.
Um insbesondere ein Verschränken des Führungselementes zu vermeiden, wird
vorgeschlagen, daß das Führungselement im Bereich seiner beiden Enden mit
Führungselementen versehen ist, welche in Führungen der Halteeinrichtung
hineinragen.
Die Führungselemente können dabei als Stifte, Bolzen, Schrauben oder
dergleichen ausgebildet sein, die in Langlöcher der Halteelemente geführt
werden.
Vorzugsweise sind die Stellelemente für die Einstellung der Führungselemente
in den Halteeinrichtungen so angebracht, so daß sie bei Verstellung eine
Druckkraft auf die Enden der Führungselemente ausüben.
Zur Fixierung der Einstellung wird vorgeschlagen, daß die Stellelemente als
blockierbare Gewindestifte ausgebildet sind.
Vorzugsweise ist das Führungselement aus einem Kunststoffmaterial hergestellt.
Es wäre jedoch auch denkbar, in diesem Zusammenhang das Führungselement
aus einem Verbundwerkstoff, bzw. aus einer Kombination von Werkstoffen
herzustellen. Die Werkstoffwahl richtet sich ausschließlich nach der Vorgabe
der elastisch geforderten Verformung zur Erzielung der bogenförmigen Form.
Weitere Merkmale sind anhand der nachfolgenden Beschreibung aufgezeigt und
näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Anlage mit den erfindungsgemäß
eingesetzten Führungselementen,
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels des
Führungselementes,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Halteeinrichtung nach Fig. 2
(Führungselement in ungespanntem Zustand),
Fig. 4 eine Draufsicht nach Fig. 3,
Fig. 5 eine Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines
Führungselementes,
Fig. 6 eine Schnittdarstellung A-A nach Fig. 5.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer Wickelbildenden-Maschine 1, wie sie zum
Beispiel in unserer früheren Schweizer Patentanmeldung CH-1335194 näher
gezeigt und beschrieben ist. Mit 2 wird ein Einlauftisch bezeichnet, auf welchem
das doublierte Vlies V einer nicht gezeigten Wickeleinrichtung zur Bildung eines
Wattewickels zugeführt wird. Das doublierte Vlies V setzt sich zusammen aus
den einzelnen Faservliesen V1 und V2, welche von jeweils schematisch dar
gestellten Streckwerkseinheiten S1 und S2 abgegeben werden.
Bevor die Faservliese V1 und V2 auf den Einlauftisch abgegeben werden,
werden sie über jeweils ein Führungselement 4 geführt. Die Zuführung von
Faserbändern zu den einzelnen Streckwerkseinheiten S1 und S2 ist hierbei nicht
gezeigt und kann zum Beispiel aus der zuvor beschriebenen früheren Schweizer
Patentanmeldung entnommen werden.
In Fig. 2 ist in Vorderansicht, bzw. in Transportrichtung T des Faservlieses V, ein
derartiges Führungselement 4 näher dargestellt. Dabei ist das Führungselement
4 aus einem elastischen Stab 5 gebildet, welcher in seinen Endbereichen E1
und E2 mit Verstärkungen 6 versehen ist. In den genannten Endbereichen ist im
Bereich der Verstärkungen 6 jeweils ein Stift 7 vorgesehen, der beidseitig in
jeweils ein Langloch 8 einer Halteeinrichtung 10 eingreift. Eine detailliertere
Darstellung der Halteeinrichtung ist aus den Fig. 3 und 4 zu entnehmen. Die
Halteeinrichtung 10 ist jeweils mit zwei seitlichen Stegen 11 versehen, in
welchen die Langlöcher 8 angebracht sind. Die Bolzen 7 durchdringen dabei auf
beiden Seiten die Stege 11 über die Langlöcher 8. Zusätzlich ist die
Halteeinrichtung 10 mit einem Quersteg 13 versehen, der einerseits die beiden
Stege 11 miteinander verbindet und andererseits zur Aufnahme einer Mutter 15
dient. Die Mutter 15 ist dabei fest mit dem Quersteg 13 verbunden. Der Quersteg
13 weist außerdem konzentrisch zur Mutter 15 ein Durchgangsloch 16 auf,
durch welches jeweils ein Gewindestift 18 ragt, der in die jeweilige Mutter 16
geschraubt ist.
Wie bereits beschrieben, ist in Fig. 3 der Führungsstab 5 mit der Führungsfläche
20 in ungespanntem Zustand, das heißt gerade ausgerichtet, gezeigt. Bei der
Verstellung in den bogenförmigen Zustand, wie zum Beispiel in Fig. 2 gezeigt,
werden die Gewindestifte 18 zur Mitte hin verdreht, wodurch die Stifte 17, auf
welchen die Gewindestifte 18 mit ihrem Ende aufliegen, nach innen verschoben
werden. Aufgrund der über die Querschnittsform des Führungsstabes 5
gewählten Biegefestigkeit, kann der Stab nur in einer Richtung und zwar in der
Ebene 30, die quer zur Transportrichtung des Faservlieses sich befindet,
ausweichen. Der Krümmungsradius R kann durch entsprechende Umdrehungen
der Gewindestifte 18 eingestellt werden. Bei dieser Verstellung wandert der Stift
7 in den jeweiligen Halteeinrichtungen 10 im Langloch 8, da die Halteeinrichtung
10 fest auf dem Einlauftisch 2 oder im Bereich des Streckwerksgehäuses fixiert,
bzw. befestigt ist. Je nach Einstellung der Größe des Biegeradius R kann die
Breite B des auf der Führungsfläche 20 geführten Faservlieses V1 (V2)
beeinflußt werden. Das heißt, je kleiner der Radius R eingestellt wird, desto
mehr wird das Faservlies V1 aufgrund der entstehenden Spannkraft ausein
andergezogen, wodurch die Breite B sich vergrößert.
In Fig. 5 wird eine weitere Ausführung eines Führungselementes 4 gezeigt,
wobei das Führungselement selbst aus einer Welle 22 (z. B. Kunststoffwelle)
gebildet ist, welche im Biegebereich 24 mit einer Abflachung 25 versehen ist.
Diese Abflachung ist insbesondere aus der Schnittdarstellung aus Fig. 6 zu
entnehmen. Durch diese Abflachung wird gewährleistet, daß bei Anlage einer
Druckkraft K auf die schematisch dargestellten Bolzen 7, die Welle quer zu dem
darauf geführten Vlies V1 ausweicht. Das heißt, durch diese Ausgestaltung ist
die Biegefestigkeit quer zur Förderrichtung des Vlieses V1 geringer als in
Förderrichtung. Die Einstellung über die Halteelemente erfolgt gleich oder
ähnlich wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bzw. Fig. 4.
Um ein Lösen der Einstellung während des Betriebes absolut zu verhindern,
könnten im Bereich der Gewindestifte zusätzliche Kontermuttern zu der Mutter
15 angebracht sein.
Es ist auch möglich, die Verstelleinrichtung so zu gestalten, so daß eine
Verstellung des Führungselementes 4 nur von einer Maschinenseite her, bzw. im
Bereich eines der Ende E1, oder E2 erfolgen kann. Die Möglichkeiten der
Ausgestaltung der Verstelleinrichtung können vielfältiger Natur sein. Der Begriff
"Vlies" ist nicht einschränkend zu betrachten vielmehr kann mit dieser
Einrichtung auch eine Wattenbahn geführt werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Führung eines Faservlieses (V1, V2) auf einer
Führungsfläche (20) eines Führungselementes (4), welches sich quer zur
Förderrichtung (T)des Faservlieses erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (4) als ein, in einer
quer zur Förderrichtung (T) des Faservlieses (V1, V2) ausgerichteten Ebene
(30), bogenförmig verformbares Element ausgebildet ist und über eine
Halteeinrichtung (10) in der eingestellten Lage gehalten wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungselement (4) zumindest im Bereich der Biegezone aus einem
elastisch verformbaren Material besteht.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung (10) mit einer stufenlosen Verstellung (15, 18)
versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinrichtung mit Verstellelementen (15, 18) versehen ist, die
eine Druckkraft quer zur Förderrichtung (T) des Faservlieses auf die Enden
(E1, E2) des Führungselementes (4) ausüben.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Führungselementes (4) so gestaltet ist, daß bei
Anlage einer Druckkraft auf die Enden (E1, E2) des Führungselementes die
bogenförmige Verformung nur in der Ebene (30) erfolgt, die quer zur
Förderrichtung (T) des Faservlieses (V1, V2) ausgerichtet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (4) im Bereich seiner beiden Enden (E1, E2) mit
Führungselementen versehen ist, welche in Führungen der
Halteeinrichtung (10) hineinragen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungselemente (7) als Stifte oder Bolzen ausgebildet sind, die in
Langlöchern (8) der Halteeinrichtung (10) geführt werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtungen (10) mit Stellelementen (18) ausgerüstet sind,
die auf die Enden (E1, E2) der Führungselemente (4) eine Druckkraft (K)
ausüben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellelemente als blockierbare Gewindestifte (18) ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungselement (4) aus Kunststoff hergestellt ist.
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