DD212754B1 - Trichter fuer spinnereivorbereitungsmaschinen, insbesondere deckelkarde, strecken, kaemmaschinen und flyer - Google Patents
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Description
Hierzu 3 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung betrifft einen Trichter zur Verdichtung und Führung von Textilfasern an Spinnereivorbereitungsmaschinen, wie z. B. Deckelkarden, Strecken, Kämmaschinen und Flyer für hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten, wobei der Trichter mindestens einen Kompressionsbereich besitzt.
Bekannt sind Trichter an Spinnereivorbereitungsmaschinen, die aus einem metallischen Werkstoff bestehen (DD-PS 108329) und die zur Erzielung einer über den Querschnitt gleichen Verdichtung in den unterschiedlichsten geometrischen Ausführungen ausgebildet sind.
Zur Herstellung dieser metallischen Trichter sind erhebliche technisch-technologische Aufwendungen erforderlich, um eine strömungstechnisch günstige Form zu erzielen, die zur Führung und Verdichtung von textlien Fasern, insbesondere Baumwolle und Chemiefasern, bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten notwendig ist. Ein weiterer Nachteil der metallischen Trichter ergibt sich aus ihrer relativ großen Masse.
Bei einem zweistufigen Bandtrichter (DE-AS 1137982) besteht das in Transportrichtung der Fasern abschließende Einsatzstück des Trichters aus Kunststoff. Aus der DE-OS 2254957 ist es außerdem bekannt, einen Luntentrichter für ein Streckwerk aus antistatischem Kunststoff, Stahl oder Messing herzustellen. Aus Kunststoff hergestellte Bandtrichter haben zwar den Vorteil der einfachen und präzisen Fertigung durch die Spritzbarkeit, sie haben aber auch den Nachteil, daß der Abriebwiderstand von polymerem Material, im allgemeinen gegenüber Metallen geringer ist. Bei den üblichen hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten führt dies zu einem erheblichen Verschleiß, vor allem im Bereich der stärksten Kompression am Bandtrichterauslauf. Das resultiert vor allem daraus, daß sich der hohe elektrische Widerstand des Plastmaterials negativ auswirkt. Die durch Reibung entstehende elektrostatische Aufladung wird nicht abgeführt. Dadurch kommt es zu einer erheblichen Erhöhung der Haftkräfte der Fasern an der Trichteroberfläche, wodurch die Reibung stark erhöht wird. Die Folge sind große Wärmemengen, die sich an der Oberfläche stauen und besonders in den kritischen Zonen am Trichterausgang kommt es zur Erweichung und Zerstörung der Oberfläche des polymeren Materials des Trichters. Die elektrostatische Aufladung der Fasern und des Trichters und die große Reibungswärme führen in den bekannten Plasttrichtern außerdem zu Ungleichmäßigkeiten im Faserband, zu Verklebungen an der Bandoberfläche und zum Bruch des Faserbandes. Insbesondere bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten sowie bei der Verarbeitung von Chemiefasern treten dadurch Probleme bei der Führung dieser Bänder, bei ihrer weiteren Streckung und Verdichtung auf.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung von Trichtern zur Führung und Verdichtung von Textilfasern bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten, die sich kostengünstig mit geringem technisch-technologischem Aufwand herstellen lassen und eine hohe Standzeit haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Trichter so auszubilden, daß die bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten des Fasermaterials vorhandenen Widerstände bei der Verdichtung, die sich aus der elektrostatischen Aufladung und der daraus resultierenden Reibung sowie der Erwärmung ergeben, abgebaut werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Material des Trichters aus einer Mischung von mindestens einem polymeren Werkstoff mit thermisch und elektrisch gut leitfähigen anorganischen Füllstoffen besteht.
In einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausbildung enthält die Mischung Kupferpulver.
Damit ist es möglich, strömungstechnisch günstig ausgebildete Trichter einfach herzustellen und gleichzeitig die bisherigen Nachteile der Kunststofftrichter auszuschließen.
Die erfindungsgemäßen Trichter haben eine gute Wärmeleitfähigkeit und sind damit in der Lage, die Reibungswärme gleichmäßig abzuleiten. Durch ihre verbesserte elektrische Leitfähigkeit leiten sie die elektrostatische Aufladung ab und
vermindern damit die Widerstände bei der Führung und Verdichtung der Fasern. Durch die Beimischung des metallischen Füllstoffes wurde außerdem die Abriebfestigkeit der Trichter gesteigert. In einer weiteren vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausbildung besteht das Material des Trichters aus einem Gemisch von Polyamid, 15 bis 45Gew.-% Aluminiumpulver der Körnung 20 bis 300 Mikrometer und 3 bis 5Gew.-% Titandioxid.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: einen Bandtrichter mit Metallbuchse im Schnitt,
Fig.2: einen Schnitt durch einen Trichter mit zwei Kompressionsbereichen,
Fig.3: eine weitere Schnittdarstellung des Trichters gemäß Fig. 2,
Fig. 4: den Schnitt durch einen zweiteiligen Trichter,
Fig. 5: eine weitere Schnittdarstellung des Trichters gemäß Fig. 4.
Die Vorrichtung zur Verdichtung und Führung von textilem Faservlies oder Faserband nach Fig. 1 besteht aus dem Trichter 1, der sich in Durchtrittsrichtung der Faser 2 verjüngt und bei dem im Austrittsbereich der Faser 2 eine Metallbuchse 3 angeordnet ist.
Im Ausführungsbeispiel besteht das Material des Trichters 1 aus polymerem Werkstoff Polyamid (Polyamid 6) und vorzugsweise 15 bis 45Gew.-% Aluminiumpulver mit einer Körnung von 20 bis 300 Mikrometer, der Materialmischung sind außerdem zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften 3 bis 5Gew.-% Titandioxid zugesetzt.
Anstelle des Aluminiumpulvers können auch Kupferpulver oder andere Metallpulver verwendet werden. Es hat sich gezeigt, daß bei einer Erhöhung des Anteils an Aluminiumpulver über 45Gew.-%, in der angegebenen Körnung, das Matrixmaterial Polyamid nicht ausreichend das Aluminiumpulver homegen zu verbinden in der Lage ist und damit die Oberflächenrauhigkeit des Trichters erhöht wird.
Die Metallbuchse 3 besteht aus einem korrossionsfesten Stahl, Messing oder aus Sinterwerkstoffen und dient in der höchsten Verschleißzone der weiteren Erhöhung der Standfestigkeit. Der Trichter 3' nach Fig. 2 und 3 besteht aus einer sich in Durchtrittsrichtung der Fasern 2 verjüngenden Vliesführung 4, die vorzugsweise zwei Kompressionsbereiche 5 und 6 aufweist und zwischen denen Luftaustrittsöffnungen 7, zum Beispiel in Form von Schlitzen angeordnet sind.
Der Trichter 1; 3' besteht aus einer Mischung von gut formbarem polymerem Material wie z. B. Polyamid, wodurch eine strömungstechnisch günstige Gestaltung realisiert werden kann, und Metallpulver, zur Herabsetzung des elektrischen Widerstandes und zur Erhöhung des Wärmeleitvermögens, sowie der Erhöhung der Oberflächenhärte. Als Metallpulver dient eine Beimischung von 15 bis 45Gew.-% Aluminiumpulver mit einer Körnung von 20 bis 300 Mikrometer Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und zum Einfärben können weitere Stoffe wie zum Beispiel Titandioxid zugesetzt werden. Anstelle des Aluminiumpulvers können auch Kupferpulver oder andere Metallpulver verwendet werden.
Das Faservlies wird dem Trichter 3' zugeführt und durch die Konizität in den Kompressionsbereichen 5 und 6 verdichtet, wobei die im Faservlies enthaltene Luft herausgepreßt wird. Vorzugsweise wird zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit der Verdichtung und zur Erreichung hoher Durchtrittsgeschwindigkeiten der Fasern 2 ein größerer Teil der verdichteten Luft über die Luftaustrittsöffnungen 7 in Pfeilrichtung 8 abgeführt. Im nachfolgenden Kompressionsbereich 6 wird das Faservlies weiter zu einem Faserband verdichtet.
Durch die Werkstoffauswahl, insbesondere durch die Beimischung von Metallpulver, wird gewährleistet, daß die infolge der Führung und Verdichtung der Fasern 2 auf Grund von Reibung zwischen den Fasern 2 und dem Trichter 1; 3' entstehende elektrostatische Aufladung über den Trichter 1 und 3' selbst abgeführt wird.
Entsprechend der Fig.4 und 5 besteht der Trichter 9 aus zwei hintereinander angeordneten Einzeltrichtern 10 und 11, die sich beide in Durchtrittsrichtung der Fasern 2 verjüngen. Dabei kann der in Durchtrittsrichtung an zweiter Stelle angeordnete Einzeltrichter 11 im Sonderfall auch eine zylindrische Bohrung anstelle des dargestellten Langloches 13 haben.
Die Einzeltrichter 10; 11 sind so angeordnet, daß zwischen ihnen ein ringförmiger Spalt mit einem über dem Umfang gleichen oder unterschiedlichen Querschnitt entsteht, der die Luftaustrittsöffnung 14 bildet. Die Befestigung des zweiten Einzeltrichters 11 an dem ersten Einzeltrichter 10 erfolgt durch die dargestellte Schnappverbindung 12. Das elastische polymere Material, aus dem die Einzeltrichter 10; 11 zu einem wesentlichen Teil bestehen, ermöglicht ein Einrasten des Bundes 15 des Einzeltrichters 11 hinter den Nasen 16, die sich an den Stegen 17 des ersten Einzeltrichters 10 befinden, und durch die Nasen 16 und den andern ersten Einzeltrichter 10 vorhandenen Anschlägen 18 wird der zweite Einzeltrichter 11 in seiner Lage fixiert.
Die Einzeltrichter 10 und 11 (Fig.4; 5) bestehen aus dem gleichen Werkstoff, wie die in Fig. 1 bis 3 dargestellten und beschriebenen Trichter 1 und 3'.
Das Faservlies wird der Vorrichtung zugeführt und durch die Konizität des ersten Einzeltrichters 10 komprimiert, wobei die nach der ersten Kompression noch im Faservlies enthaltene Luft nach dem Austritt des Faservlieses aus dem Einzeltrichter 10 zu einem Teil der Luftaustrittsöffnung 14, die sich zwischen den beiden Einzeltrichtern 10 und 11 befindet, austritt. Dadurch kann in dem zweiten Einzeltrichter 11 weiter verdichtet werden, ohne daß es zu Störungen zum Beispiel in Form von Faserstauungen und Ungleichmäßigkeiten in dem den zweiten Einzeltrichter 11 verlassenden Faserband kommt.
Claims (3)
1. Trichter für Spinnereivorbereitungsmaschinen, insbesondere Deckelkarden, Strecken, Kämmaschinen und Flyer, wobei der Trichter mindestens einen Kompressionsbereich besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Trichters (1; 3'; 9) aus einer Mischung von mindestens einem polymeren Werkstoff mit thermisch und elektrisch gut leitfähigen anorganischen Füllstoffen besteht.
2. Trichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung Kupferpulver enthält.
3. Trichter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Trichters (1; 3'; 9) aus einem Gemisch von Polyamid, 15 bis 45 Gew.-% Aluminiumpulver der Körnung 20 bis 300 Mikrometer und 3 bis 5 Gew.-% Titandioxid besteht.
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