DE19624537A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadenendes in einer Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadenendes in einer Offenend-SpinnvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspinnen eines
Fadenendes in einer Offenend-Spinnvorrichtung entsprechend dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs sowie eine Offenend-Spinn
vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens entsprechend
dem Oberbegriff des siebten Anspruchs.
Beim Offenend-Rotorspinnen wird ein Faserband kontinuierlich in
die Spinnbox eingezogen und dort mittels einer
Auflöseeinrichtung in Einzelfasern aufgelöst. Diese Einzelfasern
werden in der Regel durch einen in der Spinnbox herrschenden
Unterdruck durch einen Faserleitkanal in den Rotor geleitet.
Dort treffen sie auf der sogenannten Rutschfläche, auf der
Innenfläche des Rotors, auf und wandern aufgrund der
Zentrifugalkraft des sich drehenden Rotors in dessen
Fasersammelrille. Aus der Fasersammelrille werden die Fasern
sich zu einem Faden zusammendrehend durch eine sogenannte
Abzugsdüse abgezogen.
Ist an einer Spinnstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine der
Faden gebrochen oder soll an einer Spinnstelle das Spinnen
aufgenommen werden, so wird an der jeweiligen Spinnstelle ein
Fadenende durch das Fadenabzugsrohr bis in den Rotor
zurückgeführt, um sich dort mit eingespeisten Fasern zu
verbinden. Durch weiteres Einspeisen der Fasern und durch
Abziehen des Fadens beginnt der Spinnprozeß.
Vor Ingangsetzen des Spinnprozesses, sowohl bei Neubeginn als
auch nach einem Fadenbruch, ist es bekannt, die Spinnbox und
insbesonders den Rotor zu reinigen.
In der DE-OS 26 29 181 wird eine entlang einer Offenend-Spinn
maschine verfahrbare Wartungsvorrichtung beschrieben, die
Reinigungsvorrichtungen aufweist. Neben einer Bürste und einem
Schaber gehört auch eine Blasdüse mit abgewinkelter Blasöffnung
dazu. Die Wartungsvorrichtung positioniert sich vor einer zu
reinigenden Spinnbox und öffnet diese. Die Reinigungswerkzeuge
werden in den Rotor eingeführt, wobei beispielsweise die
Blasdüse rotiert und Ablagerungen mittels Druckluft aus der
Rotortasse bläst. Die Zustellung von Reinigungswerkzeugen in den
Rotor ist nur bei Rotoren mit entsprechendem Rotordurchmesser
möglich. Die Weiterentwicklung der Spinntechnik führt aber zu
immer kleiner werdenden Rotordurchmessern. Bei einem
Rotordurchmesser von beispielsweise 23 mm ist eine Reinigung mit
den bekannten Reinigungswerkzeugen nicht mehr möglich.
Die Reinigung der Spinnbox und insbesondere des Rotors hat einen
präventiven Charakter, um die Qualität des Garnes zu erhöhen. Da
aber das Faserband in der Auflöseeinrichtung eingeführt bleibt
und sich die Auflösewalze ständig dreht, ist es nicht
auszuschließen, daß weiterhin ausgekämmte Fasern in Richtung
Rotor transportiert werden, wo weiterhin der für das Spinnen
benötigte Unterdruck anliegt. Wenn der Rotor während des Wartens
auf den Anspinnvorgang steht, können unkontrolliert noch
einzelne Fasern in den stillstehenden Rotor gelangen, wo sie
sich am tiefsten Punkt der Fasersammelrille ablegen und
beispielsweise ein Faserbüschel bilden. Dieses kann nach dem
Anspinnen als Flocke auf dem Faden liegen und somit einen
Fadenfehler bilden.
Aus der US-PS 4,825,631 ist ein Anspinnverfahren bekannt. Um
nach einem Fadenbruch einen Anspinner mit stets der gleichen
Qualität zu erhalten, werden so lange die in den Rotor
eingespeisten Fasern durch den Spinnunterdruck abgesaugt, bis
die eingespeisten Fasern aus einem Faserbandbereich stammen, der
während der Spinnunterbrechung nicht durch die Auflösewalze
ausgekämmt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wird in der Spinnbox
ein Luftzug erzeugt, der durch einen Luftzuführkanal in die
Rotortasse geleitet wird. Der Luftzug wird dadurch erzeugt, daß
ein Ventil in der Außenwand der Spinnbox geöffnet wird oder daß
Druckluft in den Luftzuführkanal geblasen wird.
Bei den bekannten Verfahren ist es schwierig sicherzustellen,
daß bis zum Anspinnzeitpunkt sämtliche Fasern, die in den Rotor
eingespeist werden und nicht zum Anspinnen benutzt werden, auch
wieder aus ihm entfernt werden. Das ständige Absaugen der Fasern
bedeutet einen Faserverlust und eine Belastung der
Schmutzabsaugung. Außerdem ist es bei Rotoren mit geringem
Durchmesser schwierig, in der Spinnbox einen geeigneten Platz
für den Luftzuführkanal zu finden, um die Rotortasse ausblasen
zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere bei Rotoren mit
geringem Durchmesser, das Entfernen der für das Anspinnen und
die Fadenbildung störenden Fasern zu verbessern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt entsprechend dem
erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe der kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruchs. Die erfindungsgemäße Offenend-Spinn
vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
gekennzeichnet durch die Merkmale des siebten Anspruchs.
Vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung werden in den
abhängigen Ansprüchen beansprucht.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren werden nur
vagabundierende Fasern aus dem Rotor geblasen und kein ständiger
Faserstrom. Gegenüber einem ständigen Faserstrom lassen sich
Einzelfasern schneller und sicherer vollständig entfernen. Zur
Vergleichmäßigung der Auskämmkante des Faserbandes, dem
sogenannten Faserbart, vor dem Anspinnen wird das Faserband
kurzzeitig vorgeschoben und dann sofort wieder gestoppt. Die in
den Rotor eingeblasene Druckluft verhindert wirkungsvoll, daß
sich die ausgekämmten Fasern in den Rotor absetzen.
Dadurch, daß das Ausblasen des Rotors erst dann gestoppt wird,
wenn die ersten für den Anspinnvorgang erforderlichen Fasern in
den Rotor gespeist werden, ist sichergestellt, daß vor jedem
Anspinnen ein sauberer und von Fasern geleerter Rotor vorliegt.
Gegenüber dem bekannten Verfahren besteht keine Gefahr, daß die
eingespeiste Fasermenge durch noch nicht ausgeblasene Fasern
eines ständigen Faserstroms verfälscht wird. Das Einblasen der
Druckluft durch die Abzugsdüse, zentrisch in die Rotortasse,
stellt eine gleichmäßige Beaufschlagung des Rotors mit Druckluft
und damit eine gleichmäßig verteilte Reinigungswirkung sicher.
Durch das Einblasen der Druckluft in das Abzugsröhrchen für den
gesponnenen Faden kurz hinter der Abzugsdüse wird die Abzugsdüse
freigeblasen und durch die Saugströmung im Abzugsröhrchen
entgegen der Fadenabzugsrichtung werden dort vagabundierende
Fasern abgesaugt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch
das Einblasen der Druckluft in dem Abzugsröhrchen eine
Saugwirkung auf das zum Anspinnen eingeführte Fadenende ausgeübt
wird. Diese Saugwirkung ist höher als die, die durch den
anliegenden Spinnunterdruck erzeugt wird. Das Einfädeln des
Fadenendes in und das Führen durch das Fadenabzugsröhrchen wird
wesentlich erleichtert, insbesondere dann, wenn das
Fadenabzugsröhrchen einen Knick aufweist, der durch mindestens
einen als Drallstaukante ausgebildeten Einbau gebildet wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
durch eine entsprechende Ausbildung der Rotortasse die
eingeblasene Druckluft gezielt und gleichmäßig verteilt in die
Rotorrille geleitet. Das wird beispielsweise durch eine
kegelförmige Ausformung erreicht, bei der die Kegelspitze der
Abzugsdüse zentrisch gegenübersteht. Fasern, die sich bereits in
der Rotorrille befinden, werden von der Luftströmung aus der
Rotorrille herausgehoben und aus dem Rotor geblasen.
Je nach der zu spinnenden Garnart können die Fasern völlig
unterschiedliche Garnparameter aufweisen, beispielsweise von
dünn, leicht und glatt bis zu dick, schwer und gekräuselt. Zum
Ausblasen leichter und glatter Fasern ist ein geringerer
Überdruck erforderlich als bei gekräuselten und schweren Fasern,
die sich leicht verhaken und festsetzen. Durch Abstimmen des
Überdrucks auf die Faserparameter kann vorteilhaft Energie
gespart werden. Es muß nur ein Druck zur Verfügung gestellt
werden, der eine Reinigung bewirkt. Bei geraden, dünnen und
leichten Fasern braucht er beispielsweise nur bei 1 bar zu
liegen und kann bei gekräuselten, schweren und dicken Fasern bis
auf 4 bar gesteigert werden.
Die Einmündung der Druckluftzuleitung, in Abzugsrichtung des
Fadens gesehen, hinter der Abzugsdüse in das Abzugsröhrchen ist
eine vorteilhafte konstruktive Lösung, da kein Platz für eine
gesonderte Einstrahldüse erforderlich ist und selbst bei immer
kleiner werdenden Rotordurchmessern sichergestellt ist, daß die
Druckluft gleichmäßig in den Rotor strömt und dadurch eine
optimale Reinigungswirkung erreicht wird.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert.
In einer Schemazeichnung sind die wichtigsten Merkmale einer
Spinnbox (1) dargestellt. In einem nur teilweise dargestellten
Gehäuse (2) rotiert der Spinnrotor (3). Die Lagerung seines
Schaftes (4) sowie der Antrieb sind bekannt und sind deshalb
hier nicht näher dargestellt und beschrieben. Das Gehäuse (2)
ist, wie hier nicht näher dargestellt, mit dem Maschinengestell
verbunden. Das Gehäuse (2) wird durch einen hier nur
angedeuteten Deckel (5) verschlossen, der abklappbar ist. Das
Lager des Deckels (5) ist nicht dargestellt. Mittels einer
Dichtung (6) in der Trendfuge (7) schließt der Deckel (5) das
Gehäuse (2) dicht ab, so daß der Spinnunterdruck in dem Gehäuse
(2) wirksam werden kann. Das Gehäuse (2) besitzt einen Anschluß
(8), der zu einer hier nicht darstellten Unterdruckquelle führt,
die den Spinnunterdruck erzeugt, wie durch den Pfeil (9)
angedeutet wird. Mittels des Unterdrucks werden die zum Spinnen
benötigten Fasern in den Rotor (3) gesaugt.
Mit (10) ist die Auflöseeinrichtung bezeichnet, in der aus einem
Faserband (11) die zum Spinnen benötigten Fasern ausgekämmt
werden. Das Faserband (11) liegt auf einem schwenkbar gelagerten
Klemmtisch (12), der mit einer Feder (13) gegen eine
Einzugswalze (14) gedrückt wird. Diese dreht sich entgegen dem
Uhrzeigersinn in Pfeilrichtung (15) und schiebt das Faserband
(11), wie durch den Pfeil (17) angedeutet, gegen eine
Auflösewalze (18). Diese dreht sich in Pfeilrichtung (19) und
kämmt mit ihrer sogenannten Garnitur (20) in bekannter Weise die
Fasern aus dem Faserband (11). Durch den Spinnunterdruck (9)
werden die vereinzelten Fasern durch den sogenannten
Faserleitkanal (21) in Transportrichtung (22) dem Rotor (3)
zugeführt.
Die Darstellung zeigt eine Spinnstelle während der Unterbrechung
des Spinnvorgangs, beispielsweise nach einem Fadenbruch. Die
Einzugswalze (14) ist gestoppt worden und schiebt kein Faserband
(11) mehr gegen die sich weiterhin drehende Auflösewalze (18).
Aus dem Faserbart (23) werden nur noch vereinzelt Fasern (24)
herausgelöst und durch den weiterhin anliegenden Spinnunterdruck
(9) in das Gehäuse (2) und dadurch in den Rotor (3)
transportiert. Aufgrund ungünstiger Strömungsverhältnisse
innerhalb der Spinnbox (1) können sich diese Fasern (24)
insbesondere in der Rotorrille (25) des Rotors (3) ansammeln und
später beim Anspinnvorgang zu Garnfehlern führen.
Der Deckel (5) enthält einen Einsatz (26), in dem die Abzugsdüse
(27) für den im Rotor (3) gesponnenen Faden und das daran sich
anschließende Fadenabzugsröhrchen (28) eingesetzt sind. Das
Fadenabzugsröhrchen (28) weist einen Knick (29) auf, der durch
in das Abzugsröhrchen (28) eingesetzte Drallstaukanten (30)
gebildet wird. Diese Drallstaukanten (30) begünstigen die
Fadenbildung durch einen Stau des durch die Rotordrehung dem
sich bildenden Faden erteilte Drehung vor den Drallstaukanten.
In das Abzugsröhrchen (28) mündet kurz hinter der Abzugsdüse
(27) eine Druckluftzuleitung (31) ein. Ihre Einmündung (32)
liegt hier im Bereich der Drallstaukanten (30). Die Öffnung (33)
der Abzugsdüse (27) liegt auf der Mittellinie (34) des Schaftes
(4) des Rotors (3) und damit der Rotortasse (35) zentrisch
gegenüber. Auf der Mittellinie (34) liegt auch die Einmündung
(32) der Druckluftzuleitung (31). Den Einsatz (26) durchzieht
ebenfalls der Faserleitkanal (21), in der Abbildung geschnitten,
der in den Rotor (3) mündet.
Zur Vorbereitung des Anspinnens, insbesondere nach einem
Fadenbruch, wird zunächst die Spinnbox (1) geöffnet und in
bekannter Weise gesäubert. Dazu ist eine aus dem Stand der
Technik bekannte und deshalb hier nicht näher dargestellte und
beschriebene Serviceeinrichtung vorgesehen. Diese
Serviceeinrichtung kann zusätzlich für die Durchführung des
Anspinnvorganges eingerichtet sein.
Nach Schließen des Deckels (5) der Spinnbox (1) wird der
Anspinnvorgang eingeleitet. Damit sich nach der Säuberung der
Spinnbox (1) keine Fasern in dem Rotor (3) festsetzen können,
wird Druckluft in die Druckluftzuleitung (31) geblasen. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel wird dazu von der
Serviceeinrichtung ein Rohr (36) in Pfeilrichtung (37)
ausgefahren, das mit seiner kegelförmigen Spitze (38) in der
trichterförmigen Mündung (39) der Druckluftzuleitung (31) im
Deckel (5) positioniert wird. Über ein ansteuerbares Ventil (40)
wird die Druckluftzufuhr freigegeben. Diese strömt, wie durch
den Pfeil (41) angedeutet wird, in die Druckluftzuleitung (31).
Im Bereich der Mündung (39) im Deckel (5) ist die
Druckluftzuleitung (31) ebenfalls durch ein Ventil (42)
verschlossen. Dieses Ventil verschließt die Druckluftzuleitung (31)
während des Spinnens. Es besteht aus einer Kugel (43), die
mittels einer gegen den Spinnunterdruck wirkenden Feder (44)
gegen die Dichtfläche (45) gedrückt wird. Unter Einwirkung der
einströmenden Druckluft (41) hebt die Kugel (43) von Dichtfläche
(45) ab und die Druckluft strömt durch die Abzugsdüse (28) in
den Rotor (3). Die Funktion des Ventils (42) wird durch den
Doppelpfeil (46) symbolisiert. Die Druckluft trifft in der
Rotortasse (35) auf eine Fläche (47), die in flacher Kegelform
ausgebildet ist, wobei die Kegelspitze (48), auf der Mittellinie
(34) des Rotorschaftes (4) liegend, zentrisch der Öffnung (33)
der Abzugsdüse (27) gegenüberliegt. Durch die Form des Bodens
der Rotortasse (35) wird die Druckluft in die Rotorrille (25)
geleitet, wie durch die Pfeile (49) angedeutet wird. Der Boden
der Rotortasse kann aber auch jede andersgeartete Form
aufweisen, die geeignet ist, die Druckluft in die Rotorrille zu
leiten. Fasern, die sich eventuell in die Rotorrille (25)
festgesetzt haben, werden durch den Luftstrom (49) aus der
Rotorrille (25) gehoben und aus der Rotortasse (35) geblasen,
wie an den Fasern (50) verdeutlicht wird. Durch den gleichzeitig
anliegenden Spinnunterdruck (9) werden aus dem Rotor (3)
herausgeblasene Fasern (51) durch den Anschluß (9) an die
Unterdruckquelle in eine hier nicht dargestellte
Abscheidevorrichtung für abgesaugten Schmutz abtransportiert.
Um für den Anspinnvorgang stets übereinstimmende Fasermengen
einzuspeisen, wird das zwischen Klemmtisch (12) und Einzugswalze
(14) eingeklemmte Faserband (11) vor dem Anspinnen so weit
eingezogen und ausgekämmt, bis daß der während des Stillstands
des Rotors (3) von der sich ständig drehenden Auflösewalze (18)
gekämmte Faserbart (23) vergleichmäßigt ist. Die bei dieser
Faserbartkorrektur ausgekämmten Fasern werden beim Eintreffen im
Rotor (3) aufgrund der eingeblasenen Druckluft sofort aus dem
Rotor entfernt und abgesaugt. Die Druckluft wird erst dann
abgestellt, wenn die ersten Fasern zur Bildung eines Faserrings
zum Anspinnen in den Rotor gespeist werden. Der Zeitpunkt dieser
Einspeisung ist, wie bekannt, abhängig von der Drehzahl des zum
Anspinnen hochlaufenden Rotors und abgestimmt auf die
Faserparameter. Die Fasern werden erst dann eingespeist, wenn
sie aufgrund der auf sie wirkenden Zentrifugalkraft gestreckt in
der Rotorrille verbleiben.
Zum Anspinnen muß ein Fadenende in die Rotorrille (25) geführt
werden, was sich mit dem dort befindlichen Faserkranz verbindet
und damit den Anspinnvorgang einleitet. Während des Einblasens
der Druckluft (41) in die Druckluftzuleitung (31) wird in dem
leeren Fadenabzugsröhrchen (28) eine Saugströmung (52) erzeugt.
Durch diese werden dort vorhandene einzelne Fasern (53)
abgesaugt. Wird ein Fadenende (54) in die Öffnung (55) des
Fadenabzugsröhrchens (28) im Deckel (5) der Abzugsrichtung (56)
des Fadens entgegengerichtet eingeführt, wie durch den Pfeil
(57) angedeutet, wirkt auf ihn sofort die Saugströmung (52) und
zieht ihn in gestreckter Form in das Fadenabzugsröhrchen (28).
Das Einführen des Fadenendes (54) wird dadurch vorteilhaft
erleichtert, insbesondere an dem Knick (29) und an den
Drallstaukanten (30) vorbei.
Claims (10)
1. Verfahren zum Anspinnen eines Fadenendes in einer Spinnstelle
einer Offenend-Rotorspinnmaschine, wobei vor einem
Anspinnvorgang bei anliegendem Spinnunterdruck Druckluft in
den sich drehenden Rotor eingeblasen wird zum Ausblasen der
den Anspinnvorgang störenden Fasern, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckluft durch die dem Rotor gegenüberliegende
Abzugsdüse für den Faden zentrisch in die Rotortasse
eingeblasen wird und daß das Einblasen der Druckluft dann
gestoppt wird, wenn die ersten Fasern zum Anspinnen eines
Fadens in den Rotor eingespeist werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckluft in das sich an die Abzugsdüse anschließende
Abzugsröhrchen für den Faden direkt hinter der Abzugsdüse
eingeblasen wird und daß die Druckluft so in das
Abzugsröhrchen eingeblasen wird, daß eine Saugströmung in
Richtung der Abzugsdüse erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckluft durch eine entsprechende Ausbildung der
Rotortasse in die Rotorrille geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überdruck der Druckluft auf die
Parameter der aus dem Rotor zu blasenden Fasern abgestimmt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überdruck bei geraden und dünnen, leichten Fasern niedriger
ist als bei gekräuselten und dicken, schweren Fasern.
6. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Überdruck der Druckluft zwischen 1 und 4 bar liegt.
7. Offenend-Spinnvorrichtung zum Spinnen eines Fadens in einem
Rotor, der in einer Spinnbox angeordnet ist, die an einer
Unterdruckquelle zur Erzeugung des den Fasertransport in den
Rotor bewirkenden Spinnunterdrucks angeschlossen ist, wobei
dem Rotor eine Abzugsdüse mit angeschlossenem Abzugsröhrchen
für den Faden gegenüberliegt und eine Druckluftzuleitung mit
ansteuerbarem Ventil zum Ausblasen der Fasern aus dem Rotor
vor dem Anspinnen vorgesehen ist, zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckluftzuleitung (31), in
Abzugsrichtung (56) des Fadens gesehen, hinter der Abzugsdüse
(27) in das Abzugsröhrchen (28) mündet.
8. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Abzugsröhrchen (28) mindestens
eine Drallstaukante (30) angeordnet ist und daß die
Einmündung (32) der Zuleitung (31) für die Druckluft im
Bereich der Drallstaukanten (30) liegt.
9. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rotortasse (35) eine Innenkontur (47)
aufweist, mit der die durch die Abzugsdüse (27) zentrisch in
den Rotor (3) eingeblasene Druckluft (49) in die Rotorrille
(25) leitbar ist.
10. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Überdruck der Druckluft (41)
in Abhängigkeit der Faserparameter der aus dem Rotor (3)
auszublasenden Fasern (50) einstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996124537 DE19624537A1 (de) | 1996-06-20 | 1996-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadenendes in einer Offenend-Spinnvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996124537 DE19624537A1 (de) | 1996-06-20 | 1996-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadenendes in einer Offenend-Spinnvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19624537A1 true DE19624537A1 (de) | 1998-01-02 |
Family
ID=7797419
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996124537 Withdrawn DE19624537A1 (de) | 1996-06-20 | 1996-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadenendes in einer Offenend-Spinnvorrichtung |
Country Status (1)
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