DE19618030B4

DE19618030B4 - Verfahren und Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten eines Bogens

Info

Publication number: DE19618030B4
Application number: DE19618030A
Authority: DE
Inventors: Kurt Lötsch
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1996-05-04
Filing date: 1996-05-04
Publication date: 2006-06-01
Anticipated expiration: 2016-05-05
Also published as: DE19618030A1; JP4037935B2; JPH1052904A; US6264196B1

Abstract

Verfahren zum seitlichen Ausrichten eines Bogens (47) in einer Bogen verarbeitenden Maschine,
– wobei der Bogen (47) durch eine an einem Schlitten (6) in einem Ausrichtzylinder (1) angeordnete Bogengreifervorrichtung (7) festgehalten
– und der Schlitten (6) zusammen mit der Bogengreifervorrichtung (7) und dem Bogen (47) axial gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) verschoben wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (6) bei Erreichen einer vorbestimmten Soll-Lage mittels eines Bremssystems (29) gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) festgesetzt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten eines Bogens mittels einer axial verschiebbaren Bogengreifervorrichtung auf einem Zylinder oder einer Trommel einer Bogen verarbeitenden Maschine, mit einer Steuerrolle und einer mit der Steuerrolle stirnseitig zusammenwirkenden Kurvenscheibe.

Durch die DE 36 44 431 A1 ist es bekannt, eine Kurvenscheibe vorzusehen, die in axialer Richtung des Bogengreifer tragenden Zylinders schwenkbar am Seitengestell gelagert ist. Eine Stellbewegung wird von einem Stellmotor und einem diesem nachgeschaltet en Stellgetriebe erzeugt. Die Kurvenscheibe wird jeweils nur in dem Maß geschwenkt, das der axialen Verstellung des Schlittens entsprechen soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine axiale Stellbewegung einer Bogengreifervorrichtung zu schaffen, so dass die Kurvenscheibe stationär angeordnet werden kann.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.

Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass ein zu transportierender Bogen auch bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten seitlich ausgerichtet werden kann. In vorteilhafter Weise kann ein Bremsen der seitlichen Bewegung des Greiferschlittens wesentlich schneller durchgeführt werden, als ein Anfahren einer gewünschten Position mittels eines Stellmotors. Vorgesehene Sensoren zur Erkennung der Bogenseitenlagen sind im Ausrichtzylinder integriert. Durch diese Maßnahme wird die tatsächliche seitliche Lage (Istwert) des Bogens gegenüber dem Zylinder gemessen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf einen Bogenausrichtzylinder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematischer Darstellung,
2 den Bogenausrichtzylinder im Schnitt in schematischer Darstellung,
3 eine Draufsicht auf eine Steuerkontur der Kurvenscheibe in schematischer Darstellung.
Ein Bogenausrichtzylinder 1 einer Bogenrotationsdruckmaschine ist zwischen einem Anlegetisch 2 und einem Druckzylinder 3 angeordnet. Der Bogenausrichtzylinder 1 weist einen axialparallelen Zylinderkanal 4 auf, in welchem ein Schlitten 6 axial bewegbar gelagert ist. Dieser trägt eine Anzahl von nebeneinander beabstandet angeordneten Bogengreifervorrichtungen 7, die in bekannter Weise gesteuert werden. Jeder Bogengreifer weist einen Greiferfinger 8, eine mit diesem zusammenwirkende Greiferauflage 9 und eine Bogenvorderkantenausrichtmarke 11 (Vordermarke) auf. Eine Kurvenscheibe 12 mit einer stirnseitig angebrachten Steuerkontur 13 ist fest, jedoch zur Einstellung von Steuerzeiten verdrehbar angeordnet. Die Kurvenscheibe 12 steht mittels ihrer Steuerkontur 13 in Wirkverbindung mit einer Steuerrolle 14. Die Steuerrolle 14 ist an einer gegenüber dem Schlitten 6 axial verschiebbaren Stange 16 drehbar gelagert. Eine koaxial um die Stange 16 angeordnete Druckfeder 17 stützt sich an einer Stirnseite 18 des Schlittens 6 und an einem Absatz 19 der Stange 16 ab und stellt somit sicher, daß die Steuerrolle 14 bis zu einer der Kraft der Druckfeder 17 entsprechenden Kraft eine axiale Stellbewegung des Schlittens 6 einleitet. Auf einer der Kurvenscheibe 12 abgewandten Stirnseite 21 des Schlittens 6 ist ein zweite, kleiner als die Druckfeder 17 dimensionierte, eine Rückstellkraft aufbringende Druckfeder 22 angeordnet. Diese stützt sich mit einem Ende an der Stirnseite 21 und mit dem anderen Ende an einer Innenwand des Bogenausrichtzylinders 1 ab.
Der Schlitten 6 weist an einer der Bogengreifervorrichtung 7 abgewandten Seite eine Leiste 23 mit zwei parallelen Seitenwänden 24, 26 auf (2). Diese bewegt sich bei der axialen Auslenkung des Schlittens 6 zwischen zwei Bremsklötzen 27, 28 eines zylinderfesten Bremssystems 29. Ein Arbeitszylinder 31 des Bremssystems 29 ist hydraulisch oder pneumatisch, vorzugsweise magnetisch aktivierbar. Dieser betätigt im Aktivierungsfalle die Bremsklötze 27, 28 derart, daß diese den Vorsprung 23 festklemmen, so daß der Schlitten 6 festgesetzt wird.
Parallel zum Zylinderkanal 4 ist – in Bogentransportrichtung gesehen – vor diesem innerhalb der Peripherie des Ausrichtzylinders 1 ein Bogenerkennungssystem 34 bekannter Bauart zur Lageerkennung der Bogenseitenkanten angeordnet. Dieses besteht aus zwei Sensoren 36, 37. Hierbei ist der Sensor 6 zur Erkennung der linken und der Sensor 37 zur Erkennung der rechten Bogenseitenkanten vorgesehen. Die Sensoren 36, 37 sind zur Formatanstellung auf einer Spindel 38 mit gegenläufigem Gewinde axial verstellbar gelagert. Die Sensoren 36, 37 sind über eine Rechen-Regeleinheit bekannter Bauart mit dem Bremssystem 29 verbunden.
Die Steuerkontur 13 der Kurvenscheibe 12 weist einen Steuernocken 41 mit einem Rastbereich und ein Steuertal 42 mit einem Rastbereich auf. Jeweils zwischen den Steuernocken 41, 42 ist ein Steuerbereich mit einer Steigung 43 bzw. einem Gefälle 44 angeordnet. Die Laufrichtung der Steuerrolle 14 auf der Steuerkontur 13 entspricht dem Pfeil in 3.
Ein mittels Unterstützung durch eine Taktrolle 46 auf dem Anlegetisch 2 beförderter Bogen 47 wird mit seiner Vorderkante direkt bis in die Bogengreifervorrichtung 7 des Bogenausrichtzylinders 1 gefördert und an den Vordermarken 11 ausgerichtet. Die Steuerrolle 14 befindet sich dabei im Rastbereich des Steuertals 42. Nach erfolgtem Greiferschluß gelangt die Steuerrolle 14 auf die Steigung des Steuerbereiches 43 und verschiebt den Schlitten 6 zusammen mit dem Bogen 47 soweit gegenüber dem Ausrichtzylinder 1 axial nach rechts gegen die Kraft der Druckfeder 22, bis die Bogenseitenkante den Sensor 37 erreicht. Ein von dem Sensor 37 an die Rechen-Regeleinrichtung geleiteter Impuls aktiviert das Bremssystem 29 und setzt den Schlitten 6 in der gewünschten axialen Lage fest. Der so ausgerichtete Bogen 47 wird an den nachgeschalteten Druckzylinder 3 übergeben. Befindet sich die Steuerrolle 14 im Moment des Festsetzens des Schlittens 6 noch auf der Steigung des Steuerbereiches 43, so wird der weitere Überhub durch Verschieben der Stange 16 gegenüber dem Ausrichtzylinder 1 gegen die Kraft der Druckfeder 17 aufgenommen. Das Lösen des Bremssystems 29 erfolgt nach der Bogenübergabe vorzugsweise in dem Moment, wenn die Steuerrolle 14 im Bereich des Steuerbereichs 44 den Gefällebereich erreicht, der dem Steigungsbereich entspricht, bei welchem das Festsetzen des Schlittens 6 erfolgte.
Soll ein Bogen 47 zu seiner Ausrichtung nach links gezogen werden, so daß der Sensor 36 zur Bestimmung der Seitenlage des Bogens 47 eingesetzt wird, kann die Kurvenscheibe 12 um 180 Grad geschwenkt und daraufhin wieder festgesetzt werden.
Der Ausrichtvorgang erfolgt umgekehrt proportional zu dem zuvor beschriebenen, wobei der Bogen 47 vom Anlegetisch 2 übernommen wird, wenn sich die Steuerrolle 14 im Rastbereich des Steuernockens 41 befindet.

1: Bogenausrichtzylinder
2: Anlegetisch
3: Druckzylinder-
4: Zylinderkanal (1)
5
6: Schlitten
7: Bogengreifervorrichtung
8: Greiferfinger
9: Greiferauflage
10
11: Vordermarke
12: Kurvenscheibe
13: Steuerkontur (12)
14: Steuerrolle
15
16: Stange
17: Druckfeder
18: Stirnseite (1)
19: Absatz (16)
20
21: Stirnseite
22: Druckfeder
23: Leiste (6)
24: Seitenwand (23)
25
26: Seitenwand (23)
27: Bremsklotz
28: Bremsklotz
29: Bremssystem
30
31: Arbeitszylinder
32
33
34: Bogenerkennungssystem
35
36: Sensor
37: Sensor
38: Gewindespindel
39
40
41: Steuernocken (12; 13)
42: Steuertal (12; 13)
43: Steuerbereich (12; 13)
44: Steuerbereich (12; 13)
45
46: Taktrolle
47: Bogen

Claims

Verfahren zum seitlichen Ausrichten eines Bogens (47) in einer Bogen verarbeitenden Maschine, – wobei der Bogen (47) durch eine an einem Schlitten (6) in einem Ausrichtzylinder (1) angeordnete Bogengreifervorrichtung (7) festgehalten – und der Schlitten (6) zusammen mit der Bogengreifervorrichtung (7) und dem Bogen (47) axial gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (6) bei Erreichen einer vorbestimmten Soll-Lage mittels eines Bremssystems (29) gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) festgesetzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (6) und der daran festgehaltene Bogen (47) aus einer Ist-Lage solange axial gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) verschoben wird, bis ein die Soll-Lage kennzeichnender Sensor (36; 37) ein Signal zum Festsetzen des Schlittens (6) abgibt und dieser daraufhin festgesetzt wird.
Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten eines Bogens (47) in einer Bogen verarbeitenden Maschine, – wobei der Bogen (47) durch eine an einem Schlitten (6) in einem Ausrichtzylinder (1) angeordnete Bogengreifervorrichtung (7) festhaltbar – und der Schlitten (6) zusammen mit der Bogengreifervorrichtung (7) und dem Bogen (47) axial gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) verschiebbar ist, – die Verschiebung des Schlittens durch eine Steuerrolle (14) und eine mit der Steuerrolle (14) zusammenwirkende Kurvenscheibe (12), die im Bereich einer Stirnseite des Ausrichtzylinders (1) angeordnet ist, bewirkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (6) bei Erreichen einer vorbestimmten Soll-Lage mittels eines Bremssystems (29) gegenüber dem Ausrichtzylinder (1) festsetzbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssystem (29) eine Leiste (23) und zwei aktivierbare, die Leiste (23) einklemmende Bremsklötze (27, 28) umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, der Schlitten (6) in einem Zylinderkanal (4) des Bogenausrichtzylinders (1) axial verschiebbar gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe (12) gestellfest gelagert ist und im Wirkbereich der Steuerrolle (14) eine Steuerkontur (13) aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bogenseitenlagen-Erkennungssystem (34) vorgesehen ist und dass dieses mit dem Bremssystem (29) verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für die Rückstellbewegung oder Auslenkbewegung des Schlittens (6) ein erstes Federelement (22) vorgesehen ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerrolle (14) gegenüber dem Schlitten (6) verschiebbar angeordnet ist und dass die Verschiebung gegen die Kraft eines zweiten Federelementes (17) erfolgt.