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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Korrektur der Seitenposition
eines Bedruckstoffes gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Des
Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines
Bedruckstofffördersystems
gemäß Anspruch
7 und eine Vorrichtung zur Korrektur der Position eines Bedruckstoffs
in seitlicher Richtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 9.
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Aus
dem Stand der Technik sind Transportsysteme für Bedruckstoffe, z. B. für Bedruckstoffbogen,
bekannt, welche die Bogen mittels eines elektrischen Linearantriebs
transportieren. Dabei umfasst der elektrische Linearantrieb in der
Regel an jeder Maschinenseite einen Primärteil, welcher in bekannter
Weise mit als Läufern
ausgebildeten Sekundärteilen
zusammenwirkt. Ein solches Transportsystem ist z. B. in der
DE 103 51 619 A1 beschrieben.
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Es
ist weiterhin bekannt, fehl ausgerichtete Bogen, welche z. B. in
Förderrichtung,
in seitlicher Richtung oder in ihrer Winkelposition von einer Sollposition
abweichen, mittels Registerstellvorrichtungen in ihrer Position
zu korrigieren.
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Die
DE 44 06 740 A1 beschreibt
eine Vorrichtung zur Passerkorrektur in einer Bogendruckmaschine
mit motorisch verschiebbar angeordneten Bogenhaltern, welche eine
Lagekorrektur sowohl in Förderrichtung
als auch quer zur Förderrichtung
des Bogens erlaubt. Als Stellglieder für einen die Bogenhalter tragenden
Schlitten können
dabei z. B. Linearmotore zum Einsatz kommen. Zur Schrägbogenkorrektur,
d. h. zur Korrektur der Winkelposition des Bogens, wird dieser,
bevor er von der Vorrichtung erfasst wird, an zusätzlichen
Vordermarken ausgerichtet, d. h. die Schrägbogenkorrektur ist mit der
Vorrichtung zur Passerkorrektur alleine und ohne die zusätzlichen
Vordermarken nicht möglich.
Ein Verschwenken des Schlittens ist nicht beschrieben.
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Die
EP 0 907 515 B1 beschreibt
ein Bogentransportsystem für
eine Rotationsdruckmaschine mit als Läufern eines elektrischen Linearantriebes ausgebildeten,
ersten und zweiten Vortriebselementen, welche Bogenhaltemittel aufweisende
Bogentransportvorrichtungen antreiben. Die Bogenhaltemittel können an
einer gelenkig mit den Vortriebselementen verbundenen Traverse befestigt
sein. Zur Einstellung des Schrägregisters
der transportierten Bogen sind die Vortriebselemente unabhängig voneinander
steuer- und regelbar, so dass die Relativposition zwischen den Vortriebselementen
verändert werden
kann. Eine Korrektur des Seitenregisters der Bogen ist nicht beschrieben.
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Die
DE 102 16 758 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Ausrichten von Bogen nach der Seitenkante mit
einem seitlich, d. h. in axialer Richtung bewegbaren Greifersystem
in einem Zuführzylinder.
Zur Schrägregisterkorrektur
sind wie bei der
DE
44 06 740 A1 zusätzliche
Vordermarken vorgesehen. Ein Verschwenken des Greifersystems ist
nicht beschrieben.
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Die
DE 44 16 564 C2 beschreibt
eine Blattausrichtvorrichtung zur Schräg- und Seitenregisterkorrektur
mittels dreier, von jeweiligen Schrittmotoren angetriebenen und
in Umfangsrichtung segmentierten Rollen. Ein Verschwenken der Vorrichtung
ist nicht beschrieben.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Korrektur der Seitenposition eines Bedruckstoffs zu schaffen.
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Es
ist eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein verbessertes Verfahren zur Korrektur der Seitenposition eines
Bedruckstoffs zu schaffen, wobei die Bewegung einer Transporteinheit
für den
Bedruckstoff zugleich die Korrektur der Seitenposition bewirkt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative
Verwendung eines Bedruckstofffördersystems
zu schaffen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Vorrichtung zur Korrektur der Position als Bedruckstoff in seitlicher
Richtung zu schaffen.
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Es
ist ein weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine verbesserte Vorrichtung zur Korrektur der Position als Bedruckstoff
in seitlicher Richtung zu schaffen, wobei die Anzahl der benötigten Aktoren
und die damit verbundenen Kosten gering gehalten werden.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, die Verwendung
eines Bedruckstofffördersystems
mit den Markmalen nach Anspruch 7 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen
enthalten.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Korrektur der Seitenposition eines Bedruckstoffes, wobei eine
Transporteinheit den Bedruckstoff erfasst, zeichnet sich dadurch
aus, dass die Transporteinheit in einem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich
gedreht wird, wobei die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs
erfolgt und dass die Transporteinheit aus diesem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich heraus
gedreht wird, wobei die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs
beibehalten wird. Vor dem Drehen der Transporteinheit in dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich
wird die Transporteinheit – sofern
nicht bereits erfolgt – zunächst in
den Seitenposition-Korrekturwinkelbereich hinein gedreht. Gegenüber dem
Stand der Technik wird die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs
in vorteilhafter Weise durch ein Drehen der Transporteinheit bewirkt. Die
Drehung der Transporteinheit kann bevorzugt durch relatives Bewegen
zweier Läufer
eines elektrischen Linearantriebs erreicht werden, der die Transporteinheit
in eine Transportrichtung bewegt. Es ergibt sich dabei der Vorteil,
dass die ohnehin vorhandenen Aktoren, d. h. der Antrieb der Transporteinheit, außer zum
Bewegen des Bedruckstoffs auch zum Korrigieren seiner Position,
insbesondere der seitlichen Position und Umfangsposition, eingesetzt
werden können.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Korrektur
der Seitenposition und der Winkelposition des Bedruckstoffs zeichnet
sich dadurch aus, dass die Transporteinheit in die Winkelposition
des Bedruckstoffs gebracht wird und den Bedruckstoff erfasst, dass
die Transporteinheit in dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich gedreht wird,
wobei die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs erfolgt,
und dass die Transporteinheit aus dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich gedreht
wird, wobei die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs beibehalten
wird und die Korrektur der Winkelposition des Bedruckstoffs erfolgt.
Das durch die ohnehin vorhandenen Aktoren bewirkte, aufeinander
folgende Drehen der Transporteinheit in zwei unterschiedliche Winkelpositionen
(Winkelposition des Bedruckstoffs, Winkel innerhalb des Seitenposition-Korrekturwinkelbereich)
und zurück
in die Ausgangsposition erlaubt sowohl in vorteilhafter Weise die
Korrektur sowohl der Seitenposition als auch der Winkelposition.
Eine Korrektur der Position des Bedruckstoffs in Transportrichtung
ist ebenfalls mit den Aktoren zum Bewegen des Bedruckstoffs möglich.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass sich die Transporteinheit bei Verfahrensbeginn
in einer zur Transportrichtung senkrechten Ausgangsposition befindet
und dass die Transporteinheit aus dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich
in die Ausgangsposition gedreht wird.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass die Transporteinheit eine Traverse umfasst, welche
beim Drehen der Transporteinheit in dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich
in eine erste Winkelrichtung eine Translation in Längsrichtung
der Traverse durchführt.
In vorteilhafter Weise kann gemäß dieser
Weiterbildung die relative Längsbewegung
der Aktoren in eine Drehbewegung der Transporteinheit und weiter
in eine Seitwärtsbewegung
der Traverse umgewandelt werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass die Transporteinheit eine Traverse umfasst, welche
beim Drehen der Transporteinheit aus dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich
in eine zweite, der ersten Winkelrichtung entgegengesetzten Winkelrichtung,
in Längsrichtung
der Traverse translatorisch stillsteht. In vorteilhafter Weise kann
gemäß dieser
Weiterbildung die relative Längsbewegung
der Aktoren in eine Drehbewegung der Transporteinheit umgewandelt
werden, wobei die Traverse in seitlicher Richtung stillsteht.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass die Transporteinheit durch eine Relativbewegung
zweier Läufer
eines elektrischen Linearantriebs eines Bedruckstofffördersystems
gedreht wird.
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Eine
erfindungsgemäße Verwendung
eines Bedruckstofffördersystems
mit einem elektrischen Linearantrieb, welcher eine Transporteinheit
für einen Bedruckstoff
mit zwei Läufern
und einer Traverse umfasst, zeichnet sich dadurch aus, dass das
Bedruckstofffördersystem
zur Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs durch eine Relativbewegung
der beiden Läufer
verwendet wird. Gegenüber
dem Stand der Technik wird die Korrektur der Seitenposition des
Bedruckstoffs nicht durch eine seitliche, gleichgerichtete Bewegung
der Aktoren, sondern kann in vorteilhafter Weise durch eine Relativbewegung
in Transportrichtung der ohnehin vorhandenen Aktoren bewirkt werden.
Das Bedruckstofffördersystem
wird erfindungsgemäß multifunktional
verwendet: zum einen zum Transport, zum anderen zur Seitenpositionskorrektur.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verwendung zur Korrektur
der Seitenposition und der Winkelposition des Bedruckstoffs zeichnet
sich dadurch aus, dass die Korrektur durch eine Relativbewegung
der beiden Läufer
erfolgt. Gemäß dieser
Weiterbildung kann durch eine Relativbewegung in oder gegen Transportrichtung
der ohnehin vorhandenen Aktoren sowohl ein Korrektur der Seitenposition
als auch der Winkelposition des Bedruckstoffs bewirkt werden. Das
Bedruckstofffördersystem wird
folglich multifunktional verwendet: zum einen zum Transport – zum anderen
zur Seiten- und
Winkelpositionskorrektur.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Korrektur der Position eines Bedruckstoffs in seitlicher Richtung,
mit einem elektrischen Linearantrieb, zeichnet sich dadurch aus,
dass wenigstens zwei Läufer
des elektrischen Linearantriebs im Wesentlichen senkrecht zur seitlichen
Richtung bewegbar sind. In vorteilhafter Weise werden die als Aktoren wirkenden
Läufer
entgegen dem Stand der Technik nicht parallel zur seitlichen Richtung
sondern senkrecht dazu, vorzugsweise in einer Transportrichtung des
Linearantriebs, bewegt.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass die Läufer
des elektrischen Linearantriebs relativ zueinander bewegbar sind.
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Eine
Bedruckstoff verarbeitende Maschine, insbesondere eine Druckmaschine,
eine Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine für den lithographischen
Offsetdruck oder eine Bogen verarbeitende Stanze zeichnet sich durch
eine wie oben mit Bezug zur Erfindung beschriebene Vorrichtung aus.
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Die
Erfindung sowie weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
unter Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Korrektur der Seitenposition;
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2:
eine schematische Darstellung der in 1 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3:
eine schematische Darstellung der in 1 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4:
eine schematische Darstellung der in 1 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5:
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Korrektur der Seiten- und Winkelposition;
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6:
eine schematische Darstellung der in 5 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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7:
eine schematische Darstellung der in 5 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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8:
eine schematische Darstellung der in 5 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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9:
eine schematische Darstellung der bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
von der Transporteinheit angefahrenen Winkelbereiche.
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10:
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Korrektur der Seiten- und Winkelposition
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11:
eine schematische Darstellung der in 10 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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12:
eine schematische Darstellung der in 10 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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13:
eine schematische Darstellung der in 10 gezeigten
Ausführungsform
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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In
den Zeichnungen sind gleiche oder einander entsprechende Merkmale
mit jeweils denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
einer Vorrichtung 100 eines Fördersystems 200 für Bedruckstoff
welche zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Korrektur der Seitenposition eines Bedruckstoffs 102,
z. B. eines Papier- oder Kartonbogens, eingesetzt werden kann. Die Vorrichtung 100 umfasst
eine in Transportrichtung 105 (x-Richtung) bewegbare Transporteinheit 104 (in 1 in
ihrer Ausgangsposition 109 befindlich), welche auf beiden
Seiten als Läufer 106, 108 ausgebildete
Sekundärteile
eines Primärteile 112, 114 umfassenden,
elektrischen Linearantriebs 110 aufweist. Die Transporteinheit 104 umfasst
eine Traverse 120, welche Halteelemente 122, z.
B. Klemm- oder Sauggreifer, zum Halten des Bedruckstoffs 102 aufweist, und
ist über
Verbindungselemente 124, 126 gelenkig mit den
Läufern 106, 108 verbunden.
Zum Ausgleich der Änderung
des Abstandes der beiden Läufer
voneinander, sind die Verbindungselemente 124, 126 z. B.
verschiebbar in der Traverse 120 angeordnet, so dass ein
Läufer
gegenüber
dem anderen vor- oder nacheilen und die Traverse auf diese Weise
gedreht werden kann.
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Wie
in 1 dargestellt, ist der Bedruckstoff 102 in
seitlicher Richtung 130 (axiale oder y-Richtung) um einen Betrag Δy gegenüber der
Sollposition 132 versetzt, so dass eine Seitenregisterkorrektur,
d. h. eine Korrektur der Seitenposition, durchgeführt werden
muss.
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1 zeigt
weiter eine Aufnahmeeinheit 140, z. B. eine optische Kamera
oder ein Sensorsystem mit nicht dargestelltem, zugeordnetem Bildverarbeitungs-
und Auswertesystem, welche die Ist-Position 134 des Bedruckstoffs 102 ermittelt
und aus einem Vergleich mit der vorgegebenen Soll-Position 132 Korrekturwerte
für die
notwendige Registerkorrektur ermittelt und an eine Steuereinheit 142 übermittelt,
welche die beiden Läufer 106, 108 des
elektrischen Linearantriebs 110 in ihrer Bewegung steuert.
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2 zeigt,
wie der Bedruckstoff 102 von der Transporteinheit 104,
d. h. von den Halteelementen 122 der Transporteinheit 104,
zunächst
erfasst wird. Es ist zu erkennen, z. B. durch die gestrichelt dargestellt
Mittellinie des Bedruckstoffs 102, dass der Bedruckstoff 102 bezüglich der
Mitte zwischen den beiden Läufern 106, 108 in
Richtung zum Läufer 106 hin
um einen Betrag Δy
versetzt angeordnet von den Halteelementen 122 erfasst
ist.
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In 3 ist
gezeigt, wie die Transporteinheit 104 und der von ihr erfasste
Bedruckstoff 102 durch eine Relativbewegung der beiden
Läufer 106, 108 um
einen Winkel Δβ um eine
Achse 150 senkrecht zur Bewegungsebene des Bedruckstoffs 102 gedreht ist.
Beim Drehen der Transporteinheit 104 in einem Winkelbereich,
welcher als Seitenposition-Korrekturwinkelbereich β' bezeichnet wird,
wird die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs 102 durchgeführt, d.
h. die Traverse 120 bewegt sich gemeinsam mit dem Bedruckstoff 102 beim
Drehen in dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich β' in seitlicher Richtung
auf einen der beiden Läufer 106, 108 zu.
Es ist zu erkennen, dass die Traverse 120 in 3 gegenüber der
Darstellung in 2 in Richtung zum Läufer 108 um
den Korrekturwert Δy
seitlich verschoben ist.
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Die
Darstellung in 4 zeigt, wie die Transporteinheit 104 aus
dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich β' um die Achse 150 zurück in eine
zur Transportrichtung 105 des Bedruckstoffs 102 senkrechte
Richtung gedreht ist. Bei dieser Drehung der Transporteinheit 104 wird
die zuvor vorgenommene Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs 102 um Δy beibehalten,
sodass der Bedruckstoff 102 nun bezüglich der Mitte zwischen den
beiden Läufern 106, 108 korrekt
ausgerichtet ist, d. h. sich im Seitenregister befindet.
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Erfindungsgemäß wird die
Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs 102 durch
ein Drehen oder Schwenken der Transporteinheit 104 erreicht, wobei
die Traverse 120 sich in seitlicher Richtung zu einem Läufer hin
bewegt. Beim Zurückdrehen
der Transporteinheit 104 wird erfindungsgemäß die Traverse 120 dagegen
nicht in seitlicher Richtung bewegt, d. h. sie steht in seitlicher
Richtung still. Auf diese Weise benötigt die Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in vorteilhafter Weise lediglich die beiden zum Transport des Bedruckstoffs
ohnehin vorhandenen Läufer 106, 108 des
elektrischen Linearantriebs 110 als Aktoren. Auf weitere
Aktoren, welche nur für
die seitliche Ausrichtung vorzusehen wären, kann somit in vorteilhafter Weise
verzichtet werden.
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5 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
einer Vorrichtung 100 eines Fördersystems 200 für Bedruckstoff,
z. B. in einer Druckmaschine, in ihrer Ausgangsposition 109,
welche zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Korrektur der Seitenposition und der Winkelposition eines Bedruckstoffs 102 eingesetzt
werden kann. Die Vorrichtung 100 entspricht in ihrem Aufbau
der in 1 dargestellten Vorrichtung. Der Bedruckstoff 102 ist
in seitlicher Richtung 130 (axiale oder y-Richtung) um einen
Betrag Δy
und in Winkelrichtung 129 (Schräg- oder φ-Richtung) um einen Winkelbetrag Δφ gegenüber der Soll-Position 132 versetzt
angeordnet. Zudem ist der Bedruckstoff 102 auch in Bewegungsrichtung 131 (Längs- oder
x-Richtung) um einen Betrag Δx
versetzt angeordnet. Eine Korrektur der Position des Bedruckstoffs 102 in
Bewegungsrichtung 131 ist mit der in 1 und
in 5 dargestellten Vorrichtung auf einfache Weise
durch ein gleichzeitiges Verfahren der Läufer 106, 108 in
oder gegen Bewegungsrichtung 131 möglich.
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Zusätzlich zur
Korrektur der Position des Bedruckstoff 102 in Bewegungsrichtung 131,
d. h. zur so genannten Umfangsregisterkorrektur, ist somit eine
Seitenregisterkorrektur und eine Korrektur der Winkelposition, d.
h. eine so genannte Schrägbogenkorrektur,
erforderlich. Hierzu wird die Ist-Position 134 des Bogens 102 unter
Einsatz der Aufnahmeeinheit 140 ermittelt und wie in dem
in 1 gezeigten Beispiel aus einem Vergleich mit einer
Soll-Position 132 Korrekturwerte für die notwendigen Registerkorrekturen
ermittelt und der Steuereinheit 142 zur Steuerung der Bewegung
der beiden Läufer 106, 108 zur Verfügung gestellt.
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6 zeigt,
wie die Transporteinheit 104 und somit die Traverse 120 zunächst durch
eine Relativbewegung der beiden Läufer 106, 108 zueinander um
einen Korrekturwinkel Δφ in die
Winkelposition des Bedruckstoffs 102 gedreht wird und wie
die Halteelemente 122 den Bedruckstoff 102 in
der Winkelposition erfassen. Beim Erfassen des Bedruckstoffs 102 sind
die Traverse 120 und der Bedruckstoff 102, d.
h. dessen Vorderkante, somit im Wesentlichen parallel ausgerichtet.
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Der
auf das Erfassen des Bedruckstoffs 102 folgende Verfahrensschritt
ist in 7 gezeigt. Durch eine weitere Relativbewegung
der beiden Läufer 106, 108 zueinander
wird die Transporteinheit 104 und der von ihr erfasste
Bedruckstoff 102 um einen Winkel Δβ um die Achse 150 in
dem Seitenposition-Korrekturwinkelbereich β' gedreht (Δβ wird dabei ausgehend von der
Stellung der Traverse 120 in der in 6 gezeigten
Position bestimmt). Dabei werden die Traverse 120 und der
Bedruckstoff 102 in seitlicher Richtung y um Δy bewegt
und somit das Seitenregister korrigiert.
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Nach
der Seitenregisterkorrektur wird, wie in 8 gezeigt,
die Transporteinheit 104 wieder zurück in eine zur Transportrichtung 105 des
Bedruckstoffs 102 senkrechte Position gedreht (Ausgangsposition 109),
wobei die Korrektur der Seitenposition des Bedruckstoffs 102 beibehalten
wird und die Korrektur der Winkelposition erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird die
Korrektur der Seitenposition und der Winkelposition des Bedruckstoffs 102 durch
ein Drehen oder Schwenken der Transporteinheit 104 erreicht,
wobei die Traverse 120 sich in seitlicher Richtung zu einem
Läufer
hin bewegt. Beim Zurückdrehen
der Transporteinheit 104 wird erfindungsgemäß die Traverse 120 dagegen
nicht in seitlicher Richtung bewegt, d. h. sie steht in seitlicher Richtung
still. Auf diese Weise benötigt
die Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in vorteilhafter Weise lediglich die beiden zum Transport des Bedruckstoffs
ohnehin vorhandenen Läufer 106, 108 des
elektrischen Linearantriebs 110 als Aktoren. Auf weitere
Aktoren, welche nur für die
seitliche Ausrichtung vorzusehen wären, kann somit in vorteilhafter
Weise verzichtet werden.
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In 9 sind
schematisch die Korrekturwinkelbereiche α', α'' und β', β'' dargestellt, in die die Transporteinheit 104 gedreht
werden kann. Ein Winkelposition-Korrekturwinkel Δα zur Schrägbogenkorrektur liegt somit,
je nach Vorzeichen des Korrekturwinkels Δφ, im Winkelposition-Korrekturwinkelbereich α' oder α''. Ein Seitenposition-Korrekturwinkel Δβ zur Seitenregisterkorrektur
liegt somit, je nach Vorzeichen des Korrekturwertes Δy, im Seitenposition-Korrekturwinkelbereich β' oder β''.
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Wird
die Transporteinheit 104 um einen Winkel 0 < |φ| < |α'| oder 0 < |φ| < |α''| gedreht, so wird nur die Winkelposition
der Transporteinheit 104 und der Traverse 120,
nicht jedoch die Seitenposition der Traverse 120 verändert.
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Wird
die Transporteinheit 104 um einen Winkel |α'| < |φ| < |β'| oder |α''| < |φ| < |β''| gedreht, so wird nach Überstreichen
des Grenzwinkels α' bzw. α'' eine Seitenbewegung der Traverse 120 und
somit eine Seitenregister-Korrektur eingeleitet, d. h. die Winkelbewegung
wird in eine translatorische Seitenbewegung der Traverse 120 umgesetzt.
Bei Winkel φ = β' oder φ = β'' kann zudem ein mechanischer Anschlag vorgesehen
sein, um ein Weiterdrehen zu verhindern.
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Beim
Zurückdrehen
der Transporteinheit 104 und der Traverse 120 bleibt
die zuvor eingestellte Seitenregister-Korrektur erhalten.
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Die
Seitenregisterkorrektur kann derart erfolgen, dass der Bedruckstoff
von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
je nach seitlichem Versatz (links oder rechts) des Bedruckstoffs
in Richtung zum Läufer 106 oder
zum Läufer 108 verschoben
wird. In diesem Fall ist eine Verstellbewegung der Traverse in dem
Winkelposition-Korrekturwinkelbereichen β' und β'' vorgesehen. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass der Bedruckstoff immer nur in Richtung zu einem der beiden
Läufer 106 oder 108 verschoben wird.
In diesem Fall ist eine Verstellbewegung der Traverse in einem der
Winkelposition-Korrekturwinkelbereiche β' oder β'' ausreichend,
sofern sich die Traverse bei Verfahrensbeginn in einer außermittigen Seitenposition
befindet.
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Die
Umsetzung der Drehbewegung der Transporteinheit 104 in
eine translatorische Bewegung der Traverse 120 kann z.
B. über
ein geeignet ausgebildetes, mit den Läufern und der Traverse gekoppeltes
Getriebe erreicht werden.
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Die
in 10 gezeigte Vorrichtung 100 umfasst eine
in Transportrichtung 105 bewegbare Transporteinheit 104,
welche auf beiden Seiten als Läufer 106, 108 ausgebildete
Sekundärteile
aufweist. Die Transporteinheit 104 umfasst eine Traverse 120, welche
Halteelemente 122, z.B. Klemm- oder Sauggreifer, zum Halten
des Bedruckstoffes aufweist und ist über ein Drehgelenk mit den
Verbindungselementen 124, 126 verbunden. Der Freiheitsgrad
des Drehgelenkes befindet sich ausschließlich in der X-Y-Ebene. Zum
Ausgleich der Änderung
des Abstandes der Traverse 120 zu den Läufern 106, 108 sind
die Verbindungselemente 124, 126 verschiebbar
in den Läufern 106, 108 angeordnet,
so dass ein Läufer
gegenüber
dem anderen vor- oder nacheilen und die Traverse auf diese Weise
gedreht werden kann. Die Verbindungselemente 124, 126 werden
mittels einer Klemmkraft in den Läufern 106, 108 in
ihrer Position gehalten, so dass die Traverse 120 im Fahrbetrieb positionsgenau
verbleibt.
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Für die in 11 gezeigte
Korrektur der Winkelposition, d.h. eine so genannte Schrägbogenkorrektur,
eines Bedruckstoffes ist ein definierter Abstand zwischen Andrückrollen 160, 161 der
Traverse 120 und Stützelementen 170, 171 der
Läufer 106, 108 vorgesehen.
Dadurch ist eine Verdrehung der Traverse 120 bis zu einer
Berührung
z.B. der Andrückrolle 160 an
das dazu gehörige
Stützelement 170 möglich. Die
Verdrehung wird mittels Vor- oder Nacheilen der Läufer 106, 108 realisiert.
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Bei
der in 12 gezeigten Korrektur der Seitenposition
des Bedruckstoffes wird durch die Relativbewegung eines der beiden
Läufer,
z.B. 106, die Traverse 120 verdreht. Liegt nun
z.B. die Andrückrolle 160 an
dem Stützelement 170 des
Läufers 106 und der
Läufer 106 verfährt weiter
in Bewegungsrichtung, vergrößert sich
der Verdrehwinkel der Traverse 120. Die eingeleitete Kraft
in der Andrückrolle 160 muss größer der
Klemmkraft des Verbindungselementes 124 sein. Ist dies
der Fall, verschiebt sich das Verbindungselement 124 und
stellt somit eine verschobene seitliche Lage der Traverse ein.
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Durch
das in 13 gezeigte Nacheilen des Läufers 108 wird
die Traverse 120 wieder in ihre winkelseitige Nulllage
gebracht. Durch die Klemmkraft und kein weiteres Einleiten von Kräften wird
die Traverse 120 in ihrer verschobenen Lage gehalten.
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Aus
den 10 bis 13 ist
zu entnehmen, dass der seitliche Abstand y2 zwischen Traverse 120 und
Läufer 106 größer als
der seitliche Abstand y1 vor dem Korrekturvorgang ist und dass somit
eine seitliche Verschiebung stattgefunden hat.
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- 100
- Vorrichtung
- 102
- Bedruckstoff
- 104
- Transporteinheit
- 105
- Transportrichtung
- 106,
108
- Läufer/Sekundärteil
- 109
- Ausgangsposition
- 110
- elektrischer
Linearantrieb
- 112,
114
- Primärteil
- 120
- Traverse
- 122
- Halteelement
- 124,
126
- Verbindungselement
- 129
- Winkelrichtung
- 130
- seitliche
Richtung
- 131
- Bewegungsrichtung
- 132
- Soll-Position
- 134
- Ist-Position
- 140
- Aufnahmeeinheit
- 142
- Steuereinheit
- 150
- Achse
- 160,
161
- Andrückrolle
- 170,
171
- Stützelement
- 200
- Fördersystem
- x,
y
- Richtung
- y1,
y2
- Abstand
in seitlicher Richtung
- Δy, Δx
- Korrekturwert
- φ
- Winkelrichtung
- Δφ
- Korrekturwinkel
- Δα, Δβ
- Winkel
- α', α''
- Winkelposition-Korrekturwinkelbereich
- β', β''
- Seitenposition-Korrekturwinkelbereich