DE1960787A1 - Filterpresse,insbesondere zur Entwaesserung von Schlamm in Abwasserklaeranlagen - Google Patents
Filterpresse,insbesondere zur Entwaesserung von Schlamm in AbwasserklaeranlagenInfo
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Description
- Filterpresse, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm in Abwasserkläranlagen Es ist bekannt, den in Abwasserkläranlagen anfallenden Schlamm nach Zusatz organischer oder anorganischer Filterhil£smittel auf einer sogenannten Siebbandpresse mit einem horizontal angeordnet ten Siebband und darüber angeordnetem Druckband zu entwässern.
- Abgesehen von dem verhältnismässig schweren und komplexen konstruktiven Aufbau bestand bei derartigen Siebbandpressen insbesondere der Nachteil, daß besondere jufwendungen notwendig waren, um ein Verlaufen der beiden Bander zu beseitigen. Ausserdem war die Filterleistung häufig nicht befriedigend.
- Bekannt sind fernerhin sogenannte furepressen, bei denen zwei Siebbänder unter inwendung von Druck senkrecht gegeneinander geführt sind. Hierbei wurde zwar ja Gegensatz zu den Siebbandpressen beide Bänder für die Filterleistung ausgenutzt, jedoch war auch hier der Aufbau sehr aufwendig und es war nachteili, daß das Filtrat durch die gesamte Konstruktion durchlaufend abgeführt wurde und schließlich bestehen, abgesehen von der sich hier nicht immer befriedigenden Filterleistung1 besondere Schwierigkeiten hinsichtlich der seitlichen Abdichtung der beiden Die bänder.
- Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Nachteile zu vermeiden und eine neue Filterpresse insbesondere zur Entwässerung von Schlamm in Abwasserklarealagen zu schaffen, welche bei verhältnismässig einfachem Aufbau und geringem Platzbedarf eine gute Filterleistung ergibt und die Erzielung eines geringen Restwassergehaltes ermöglicht.
- Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einer Filterpresse mit einem oder mehreren Siebbändern aus und besteht im wesentlichen darin, daß zwei Bänder um eine Trommel geführt sind, zwischen denen der zu entwässernde Schlamm einführbar ist.
- Hierbei können beide Bander als Siebbänder ausgebildet sein.
- Im einzelnen kann die Erfindung in der Weise verwirklicht werden, daß ein inneres Siebband die Trommel in einer geschlossenen Schleife und ein zweites Band die Trommel in einer offenen Doppeischleife umfasst.
- Bei Vakuumtrommelfiltern ist es an sich bekannt, zwei Siebbänder um eine Trommel zu führen. Bei den bekannten Filtern waren jedoch beide Siebbänder in einer konzentrisch geschlossenen Bahn inn die Trommel geführt und die Aufgabe des Filterkuchens erfolgte auf der Aussenseite des äusseren Siebbandes. Demgegenüber ist es für die Erfindung kennzeichnend, die Entwässerung zwischen zwei um eine Trommel geführten Siebbandern vorzunehmen.
- Im einzelnen ist es bei der Filterpresse nach der Erfindung vorteilhaft, daß das äussere Band das innere Band unter Druckausübung umfasst, um den erforderlichen Preßdruck auf den Pilterkuchen auszuüben.
- Diese Druckwirkung kann entweder allein durch die Spannung des susseron Bandes oder durch besondere Druckeinrichtungen, wie beispielsweise Druckrollen,erzeugt werden.
- Ein besonderes Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht darin, daß die Trommel als Rollenkäfig ausgebildet ist, wobei beide Bänder,zumindest in einem Teil ihres Umlaufweges, um die Trommel zwischen inneren und äusseren Rollen geführt sind, wenn die Druckeinrichtungen wie erwähnt als Druckrollen ausgebildet sind.
- Der Pressdruck der Rollen ist vorzugsweise einstellbar, um über den Pressweg je nach der Natur des Schlammes und unter Berücksichtigung des erstrebten Restwassergehaltes, gesteigert zu werden.
- Die inneren und die äusseren Rollen sind dabei vorteilhaft versetzt zueinander angeordnet um hierdurch eine Walkeinwirkung des Filterkuchens zwischen den beiden Rollenkränzen zu erzielen, wobei der Filterkuchen abwechselnd zusntmengepresst und dann wieder entlastet wird.
- Gegenstand der Erfindung ist fernerhin auch ein Verfahren zur Entwässerung von Schla=, insbesendere glärschlamm von Abwasserkläranlagen, welches im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß der Schlamm zwischen zwei um eine fronel geführten Bändern unter Druckwirkung entwässert wird. Diese neue Arbeitsweise findet dadurch noch ihre bevorzugte Weiterbildung, daß der Schlamm zwischen dcn Bändern einer Walkbehandlung unterworfen wird. Mit besonderem Vorteil wird bei dieser Arbeitsweise die trommel mit einer voreilenden oder nacheilenden Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt, um durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten jeweils ein Aufreißen des Verbandes des Pilterkuchens zwischen den einzelnen inneren und äusseren Rollen zu erreichen, wodurch die Entwässerungswirkung wesentlich gefördert werden kann.
- Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind aus der Zeichnung ersichtlich, in welcher die Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist. Es zeigt: Fig. 1 ein Fließschema für eine Schlammentwässerung nach-der Erfindung; Fig. 2 eine Trommelfilterpresse nach der erfindung in Seitenansicht; Fig. 3 im Längsschnitt; Fig. 4 im Querrchnitt; Fig. 5 in Draufsicht; Fig. 6 einer Ansicht der Aufgabe- und Abwurfseite; und Fig. 7, 8 und 9 einige Beschderheiten der Erfindung in Teilansichten.
- In der zeichnerischen Darstellung der Fig. 1 ist mit I ein Schlammbehälter und mit II ein Ansatzbehälter SUr Wasser- und Flockungsmittel bezeichnet, wobei das mit Flockungsmittel oder einem anderen Pilterhilfsmittel versetzte Wasser den Flockungsmittelbehälter III zugeführt wird. IV ist die Schlamm und V die Flockenmitteldosierung, wobei die Zugabe des Flockungamittels zum Schlamm in einer Mischtrommel VI erfolgt und dieses Gemisch einer Trommelfilterpresse VII nach der Erfindung aufgegeben wird.
- In der zeichnerischen Darstellung der Fig. 2 bis 9 ist jeweils mit 1 ein um eine Trommel 2 geführtes Siebband bes-e'.iohnt, welches durch die Antriebstrommel 3 angetrieben wird. Das Siebband 1 umfasst die Trommel 2 in einer geschlossenen Schleife.
- 1,p 4 ist ein zweites Siebband, welobes die trommel 2. /das Siebband 1 teilweise in einer einerseits offenen Doppelschleife unfasst und durch den Antriebsmotor 5 angetrieben und um die. Unkehrtrommel 6 geführt ist.
- In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Trommel 2 durch einen drehbaren inneren Trommelkäfig 7 mit den Rollen 8 gebildet. Dieser innere Rollenkäfig kann während der Arbeit der erfindungsgemässen Trommelfilterpresse entweder stillstehen oder mit verschiedener Geschwindigkeit mittels Eigenantrieb drehen. Der Rollenkäfig 7 ist zu dieaea Zweck über die Welle 9 und ein Zahnradpaar 10 durch den Regelmotor 11 antreibbar. Es sind jedoch auch Ausführungsformen der Erfindung möglich, bei denen die Trommel im Freilauf mit den Bändern 1 und 4 uaiuft.
- Die Trommel 2 mit ihren Rollen und die beiden um die Trommel 2 geführten Siebbänder 1 und 4 werden auf oinea Teil des Trommelumfanges von äusseren Druckrollen 12 ungeben, welche durch einstellbare Federn 13 gegenüber der Maschinenrahmen 14 abgefedert sind. Mit 15 und 16 sind Federn bezeichnet, durch w@che eine Spannung bzw. Abfedern der Antriebsmotoren 3 und 5 erzielt wird.
- Die Druckfedern 13 der äusseren Rollen 12 und die Spannfedern 15 und 16 ermöglichen die Einstellung des erforderlichen Pressdruckes. Hierbei kann es in Je Fällen zweckmässig sein, die Druckfedern 13 in Verlauf des esewegei des Schlammes inner härter einzustellen, so daß eine Einstellung möglich ist, wonach die im gesamten etwas versetzt su den inneren Rollen 8 angeordneten Rollen 12 am Ende des Pressweges zwischen die Rollen 8 durch Federdruck gedrückt sind und die beiden Siebbänder dadurch zwischen den einzelnen Rollen eine Wellenbewegung ausführen.
- Der Schlamm wird der Siebband 1 db das Aufgaberohr 17 und die düse 18 in der Mitte in einer Menge aufgegeben, daß er ii Verlaufe des Pressweges gerade den Breitenraum zwischen den beiden Siebbändern ausfüllt, so daß keine besondere seitliche Abdichtung erforderlich ist. Darüberhinaus kann darin manchen Fällen zweckmässig sein, ein oder beide Siebbänder mit verstärkten Seitenkanten auszubilden, durch die eine seitliche Abdichtung erreicht wird. Der bei 17 und 18 aufgegebene Schlanm. wird zwischen den beiden Siebbändern 1 und 4 wie in einer Kammer zusammengepresst und transprotiert. Hierbei laufen die beiden Siebbändern mit gleicher, etwa regelbarer Geschwindigkeit. Das aufgepresste Wasser tritt nach innen und aussen durch die Siebbänder 1 und 4 aus und wird von den Fangkästen 19 und 20 aufgenommen und über die Wasserwanne 21 dem Sammelrohr 22 zugeführt.
- zur Verbesserung der Entwässerung sind die Rollen 8 und 12 zweckmässig mit Wasserabführrillen 23 versehen.
- Der Abwurf des ausgepressten Filterkuchens erfolgt bei der Antriebswalze 3 an der Stelle -24, wobei notfalls Abstreifer 25 oder auch entsprechend angeordnete Blasdüsen das Ablösen des Filterkuchens fördern können. tio Siebbänder werden jeweils durch Brausen 26 gereinigt.
- Wie in Pig. 7 schematisch dargestellt, können die Druckrollen 12 insbesondere etwa im letzten Drittel des Presßweges um die Trommel so stark durch Einspannung der Federn 13 zwischen die Zwischenräume zwischen den Rollen 8 gepress werden, daß die Bänder 1 und 4 mit dem Filterkuchen einer Wellenbewegung unterworfen werden, daß der Pilterkuchen einer Walkbehandlung unter zogen wird. Dieses Walken kann noch dadurch gefördert werden, daß die Rollentrommel 2 mit Voreilllw bzw. Nacheilung gegenüber den Bandgeschwindigkeiten angetrieben wird. Wie in Fig. 8 veranschaulicht, können die Rollen 8 und 12 auch als Kogeirollen ausgebildet sein.
- Wie bereits erwähnt, kann an sich die Menge des aufgegebenen Filterkuchens so bemessen werden, daß oine seitliche Abdichtung zwischen den Bändern 1 und 4 nicht erforderlich ist. Darüberhinaus ist es. auch denkbar, die Siebbänder 1 und 4 wie in Fig. 9 veranschaulicht, mit seitlichen Randverstärkungen 28 zu versehen, welche eine seitliche Abdichtung bilden.
- In dieser und ähnlicher Weise kann durch die Erfindung eine neue Filterpresse geschaffen werden, welche bei einfachem und widerstandsfähigem Aufbau einen geringen Raum beansprucht und ein große regelbareFilterleistung erreichbar macht. Ein Ablaufen der beiden Siebbander ist bei der er-findungsgomäseen Presse nicht zu befürchten, Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemässen Presse ist unter anderem die Regelbarkeit der Pressleistung, wobei ein niedriger Restwassergehalt mit geringem Kraftaufwand erzielbar ist. Wenn auch die Filterprasse nach der Erfindung in erster Linie für die Entwässerung von Kommunalschlamm bestimmt und geeignet ist, ist Jedoch auch n8glich, ii.
- auf beliebig andere Schläge wie beispi.lsweise lndustrieabwasser, Hydroxydschlamm, Aufbereitungsschlamm, Naßentstaubungsschlamm oder dergleichen anzuwenden.
- Sämtliche in der Beschreibung erkennbaren und in der Zeichnung dargestellten technischen Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung.
Claims (15)
1. Filterpresse, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm in ibwaseerkläranlqen
unter Verwendung eines oder mehrerer Siebbänder, dadurch 6 e k e n n z e i c h n
e t , daß zwei Siebbänder (1, 4) um eine trommel (2) geführt sind, zwischen denen
der zu entwässernde Schlamm einführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein inneres
Siebband (1) die Trommel (2) in einer geschlossenen Schleife und ein zweites Band.(4)
die Trommel (2) in einer einers-eits offenen Doppel schleife umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Bänder (1, 4) als Siebbänder ausgebildet sind.
rc, Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das äussere Band (4) das innere Band (1) unter Druckausübung
umfasst.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (2) als Rollenkäfig (7) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Bänder (1, 4) umindest in einem Teil ihres Umlaufweges
um die Trommel (2) zwischen inneren (8) und äusseren Rollen (12) geführt sind.
7. Vortichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die äusseren Rollen (12) als Druckrollen mit einstellbarem
Pressdruck ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die inneren (8) und die äusseren Rollen (12) versetzt
zueinander angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (8, 12) mit Wasserfübrungsrillen (23) ausgestattet
sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (8, 12) als Kegelrollen ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (8, 12) als Doppelkegelrollen ausgebildet
sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollentrommel (2) mit regelbarer Geschwindigkeit
antreibbar ist.
13. Verfahren zur Entwässerung von Schlamm, insbesondere Klranlagen
von Abwasserkläranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der gegebenenfalls mit einem
Filterhilfsmittel vereetzte.Schlsim zwischen zwei um eine Trommel geführten Bändern
unter Druckwirkung entwässert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm
zwischen deg Bändern einer Wakbehand unterworfen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel im Vergi-eich zu den Bändern mit voreilender odes nucLeilender Geschwindigkeit
angetrieben wird.
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